Beiträge von Mimithe

    Mimithe folgte nicht nur brav, sondern sie machte auch eine Knutschgeste, als Marcella zu ihr zurück sah und sich vergewisserte, dass die kleine Sklavin nicht irgendwie abhanden kam im Gedränge. Ohweh, das würde ein Nachspiel haben, freute sich Mimithe und kicherte kurz. Ja, sie verstand jedes Wort, weil der Abstand zwischen ihr und den beiden Turteltauben da vorn nicht gerade groß war. Zum Glück hatte Mela Mimithes freche Geste nicht gesehen....

    Zusätzlich zu dem Kamm nahm Mimithe nun noch mehrere Klemmchen und Haarnadeln, wobei sie letztere zwischen die Lippen nahm, um die eine Hand nach wie vor frei zu haben. Sie werkelte an Marcellas Haar herum, zupfte hier, drückte da und zog dort. Nach und nach wurden die Klemmen weniger und die Nadeln verschwanden. Dabei plapperte die kleine Germanin drauf los.


    "Ah, also Stadt-Heber..hm, Statthalter heißen so, weil sie mit ihr vieles Geld den Stadt blühen lassen können? Das ist seltersam. In germanisches Dorf, Mann mit meiste Moneten ist nicht immer Oberhaupt von Dorf. Auch ist nicht immer weiseste Mann der Chef. Sondern wer schnell kann denken, wer tut gut für die Dorf und wer ist stark und kann verhandel gut. Aber Römer sind in vieler Sachen komisch. Essen auch ekeliger Hreth, uhm...Essen für..Schweine? In mein Dorf, Hreth müssen essen nur Schweine. Aber als ich heute gekommen bin in das Küche, Köchin sagte zu mich dass Hreth ist Essen für Sklaven! Marcella, ich dich wollte fragen, ob ich darf haben eine bisschen Frischzeugs jedes Tag. Sonst gehen ich auf wie einer dicke Kloß aus Hefe und kann die Kamm halten nicht mehr, weil meiner Fingers sind so dick wie Stiel von Mistgabel. Hm, darf ich?" fragte Mimithe und blinzelte Marcella liebenswürdig an.

    Mimithe lächelte Nadia an und nickte sacht, als diese ihren Namen nannte und die Hand dankbar annahm. Sie zog Nadia zu sich aufs Bett und setzte sich dann gemütlich in den Schneidersitz.
    "Oh, schade", sagte sie ehrlich bedauernd und seufzte.
    "Und ich habe gedacht, dass da einer nette kleine germanisches Sklavin nun hier ist und ich auch mal nicht Latein muss reden."


    Bei den Worten, die ihren Aufenthalt hier erklärten, machte Mimithe große Augen.
    "Bestrafung?" fragte sie.
    "Von Crassus? Crassus ist die Herr von Haus. Er mich hat gekauft vom Markt und mir der Herrin Marcella geschenkt. Ist nett. Eigentlich. Was hast du gemacht?"

    Mimithe lachte zusammen mit Carmen und grinste dann nur noch. Allerdings fiel ihr das Grinsen aus dem Gesicht, als Carmen erzählte, dass sie nur selten Obst und Gemüse essen durften. Da musste sie noch mal mit Marcella reden. Das waren ja nicht gerade tolle Aussichten. Mimithe stützte den Kopf mit einer Hand ab und seufzte.
    "Ich denke, ich kann abgeben von meine Ration Obst und Gemüser. In Germanien, die Sklaven durften essen viel frischer Zeugs, weil das macht die Haut gut und das Herz stark für Arbeiten", erzählte sie.
    "Wo du kommst her? Carmen ist kein römisches Name nicht. Und wie langer bist du hier schon?"


    Fragend sah sie Carmen an. Sie pustete eine Strähne aus dem Gesicht und antwortete:
    "Ja, Leibersklave von Marcella. Und du?"

    Mit in die Hüften gestemmten Armen sah Mimithe nun böse in den Spiegel.
    "Nein, das nicht ging mehr vorsichtig! Ich dir wollte ersparen Schmerz, aber du nicht hast gewollt ich nehme Schere!"


    Kurz sah Mimithe noch böse drei, dann grinste sie und wedelte mit den ausgerissenen Haaren über Marcellas Kopf hin und her.
    "Vielleicht ich damit machen sollte Puppenzauber... Für großes Liebe mit eine Mann!"


    Sie lachte meckernd und ließ die Haare in einer Falte ihrer Tunika verschwinden, einfach so. Dann sah sie Marcella fragend an und überspielte den Haardiebstahl mit einer spitzen Schnute und den Worten:
    "Haare stecken hoch oder nur peppen auf?"


    Während sie dann an Marcella herumkämmte, bürstete, zog, zerrte, knetete, machte und tat, sprach sie weiter.
    "Mein Vater war Arnulf, mein Mutter Magda. Waren beide Sklaven von große...wie sagt man, Stadt-Heber? Hm. Es war eine nette Mann die erlaubt hat meine Eltern zu heiraten. Mein Mama ist gestorben da bin ich gewesen..so viele Jahre", sagte sie und zeigte die Zahl fünf mit den Händen, da sie die römischen Zahlen nicht kanne.
    "Meine Papa ist gestorben weil er die Haus verteidigt hat gegen ein böses Mann das wollte nehmen fremde Sachen in der Nacht ohne zu fragen. Da war ich so viel alt", sprach sie weiter und zeigte die Zahl dreizehn, wobei sie zwei Anläufe brauchte.
    "Nun meine Bruder ist alleine in Haus von Stadt-Heber."


    Mimithe hielt verwirrt mit dem Kämmen inne und sah Marcella an.
    "Du Marcella, warum Römer nennen reiche Leuter Stadt-Heber?"

    Mimithe machte große Augen und sah zerknirscht drein.
    "Naja... Ich habe gehört eine Geräusch und weil solche Geräusch in Germanien immer Ratte oder schlimmer war, habe ich gedacht da eine Ratte ist! Das tut mich leid, wirklich."


    Sie sah die Frau bestürzt an. Erst jetzt fiel ihr auf, dass irgendetwas nicht stimmte. Mimithe runzelte die Stirn und nahm das Kissen, um es wieder auf das Bett zurückzulegen. Dann reichte sie der Frau die Hand.
    "Ich bin Mimithe, übrigens. Komm, du aufstehen musst. Das kalter Boden, der macht dass du oft gehen musst zu die Latrinen."
    Sie lächelte das Mädchen freundlich an.
    "Du bist neues Sklavin? Aus Germanien?" fragte sie hoffnungsvoll.

    Mimithe runzelte die Stirn und hielt inne in ihrem Tun. Sie sah zu dem Mann auf und setzte sich kurzerhand aus der Hocke einfach auf den Boden neben die Scherben. Freundlich sah sie ihn an.


    "Ich bin Mimithe, Herr, Leibersklave von Marcella. Und dieses schlechter Tage, die kenne ich. Klappen will nichts und alles scheint zu sein doof. Aber ich weiß wie man dieser böse Launigkeit abtreiben kann", sagte sie und legte den Kopf schief. Sie schmunzelte ihn kurz an und sammelte dann weiter Scherben auf.
    "Aber damit ich dich zeige wie, du musst mich auch verraten dein Name."

    Mimithe hätte beinahe den Wäschekorb fallen gelassen, als sie an Fabricianus' Tür vorbei ging und er so losbrüllte. Sie beeilte sich, den Korb in die Wüche zu bringen, und kam dann wieder herbei geeilt, um das Zimmer zu betreten.


    "Warum du so schreist, Herr? Gibt es einer Ding, die muss erledigt werden?" fragte sie in ihrer offenen, unschuldigen Art, während sie den Caecilier fröhlich anlächelte. Sie kannten sich noch nicht, was wahrscheinlich der Grund für das neugierige Mustern seitens Mimithes war.


    Dann fiel ihr Blick auf die Scherben und sie sagte freundlich:
    "Oh. Eine kleine Missgeschick. Ich werde bringen in Ordnung das!"
    Und schon eilte sie zu dem Mann und sammelte die größeren Scherben mit bloßen Händen ein.

    "Hmm.... Meine Akzent. Ja, ich die werde nicht bekommen weg, so sehr ich mir auch bemühen werde", seufzte Mimithe. Schadenfroh grinsend merkte sie an:
    "Aber hat auch eine Gutes: Ich nicht muss mir vorstellen mit 'ich bin Germane', weil alle Leuter schon wissen wenn sie mir sprechen hören."


    Was die Äpfel anging, nahm Mimithe die Information zwar auf, sah Minerva aber verdutzt an.
    "In die Heimat, es gibt goldene gelbe Apfels mit rote...Wange? Das schmeckt wie süße Honig und ist gut für Kuchenbacken!"


    Leider hatte der Händler nur rote und grüne Äpfel, sodass Mimithe enttäuscht in die Auslage sah und dann Minervinas rat befolgte.
    "Na gut. Wenn da keine germanisches Apfel sind, ich kaufe einfach der rote. Fünf Stücker, bitte! Ah halt, was eine Apfel kostet, Herr?" fragte sie und sah den Verkäufer mit großen, lieben Augen an.

    In diesem Moment fuhr Mimithe herum. Ein Geräusch! Aus der Ecke! Aber sehen konnte sie niemanden. Schnell legte die Sklavin die Bürste beiseite. Verdammte Ratten! In Germanien waren es immer wieder Ratten und Mäuse gewesen, die gescharrt und gelärmt hatten, die Getreidesäcke angenagt und die Vorräte weggefuttert hatten. Mimithe griff sich in Ermangelung eines Knüppels einfach eines der Kissen und schlich langsam zu dem Bett, das vor der Zimmerecke stand, aus der das geräusch gekommen war, und das den Boden verdeckte.


    Mit einem Angriffsschrei sprang sie schließlich aus der Hocke auf das Bett und pfefferte das Kissen auf die riesige Ratte, die dort kauerte. Nur, dass es gar keine Ratte war. Mimithes Augen weiteten sich vor Schreck, als sie erkannte, dass es eine Frau war, die das Kissen abbekommen hatte. Sie schlug die Hände vors Gesicht und stammelte eine Entschuldigung.


    "Oh! Ich nicht wollte! War Versehen. Ich habe gedacht, dass du bist eine großer hässlich Ratte!"

    Mimithe nickte verstehend, als Carmen sich fragte, warum sie in dem Topf rührte. Dann aber schüttelte sie verwirrt den Kopf und bekam große Augen.
    "Unsere....Essen? Du meinst dür Sklaven?" fragte sie schockiert. Dann fasste sie sich wieder und schüttelte entschieden den Kopf.


    "Nein nein. Ich das werde essen nicht. Gibt Obst und Eier und Brot, auch für Sklaven. Marcella sagt, wenn ich habe Hunger, ich kann nehmen was ich möchte. Du nicht?" wollte sie von Carmen wissen. Das stimmte so zwar nicht, aber notfalls würde Mimithe Marcella eben noch schnell fragen. Die Sklavin war sich nämlich sicher, dass Marcella ihr das erlauben würde. Dieses Zeugs würde sie jedenfalls nicht essen...


    Mimithe nahm das Leinentuch, wiederholte das neue Wort und setzte sich dann mit dem Tuch in den Händen an den Tisch.
    "Oh, ich kann warten. Ich hier bin, weil ich will holen Essen für Marcella. Sie ist wach und hat Hunger."


    Die Sklavin grinste, weil sie es war, die Marcella geweckt hatte.
    "Hmm. Ich schon bin hier seit so viele Tage", sagte sie und zeigte mit ihren Händen die Zahl sieben.
    "Bin gewesen unterwegs viel am Tag, mit Marcella. Gesehen habe ich dir schon, aber du hast geschlafen und als ich bin aufgegangen, du hast immer geschlafen noch."
    Mimithe grinste.

    Miimithe kniff die Augen zusammen, um den Worten der frau besser folgen zu können. Dabei fiel ihr auf, dass sie ja noch gar nicht deren Namen kannte. Also winkte sie souverän mit der freien Hand ab und sagte:
    "Das ist schon in Ordnung. Ich übrigens bin Mimithe und du hast richtig, ich bin nicht lange in dieses große Stadt. Ist her eine Woche dass ich in eine große Haus wohne und eine nette Herrin diene."


    Die blonde Sklavin wechselte den Korb von einer in die andere Hand und bemühte sich, neben der Brünetten herzulaufen, was angesichts des geschäftigen Gedränges gar nicht so leicht war. Irgendwie fand die schlanke, kleine Sklavin jedoch immer einen Spalt, durch den sie durch- oder an Menschen vorbeischlüpfen konnte. So blieb sie neben der Frau.
    "Ja, Germanien. Ist meine Weise zu sprechen die mir verrät, hm?" fragte Mimithe leicht beschämt.
    "Aber ich gebe meine Beste, um schnell zu lernen Latein. Nur ist schwierig wenn alle lachen aber nicht helfen bei die richtig Sprache", verteidigte sie sich rasch und lief leicht rot an.


    Dann kamen sie an einem Obststand vorbei und Mimithe deutete auf die Auslage.
    "Apfel. Marcella hat gesagt: gute, süßer Apfel kaufen. Fünf Stücker."

    Mimithe duckte sich und gluckste, als die Bürste über ihr eigenes Zottelhaar hinwegfegte und sie somit verfehlte.
    "Ist sich ja gut!" rief sie grinsend und piesakte Marcella also weiter mit dem Zinkenkamm, und das nicht gerade zimperlich. Dabei beantwortete sie geduldig alle Fragen, die Marcella ihr stellte.
    "Oh, Dörfer sind unterschiedlich groß. Da gibt kleine und große, mit vieles Häuser oder wenige. Solche Häuser wie dieser hier ist nicht germanisch. Ist römisch. Viele Römische haben eine Zuhause gebaut wie in Rom. Aber eine germanische Haus ist gebaut aus Lehm und...wie die heißen, kleine dünne Stäbchen aus gelb für Stall?... Naja, aus Lehm und diese Stäbchen", erzählte das Mädchen.
    "Frauen in dein Alter tun viele Dinger in Germanien. Nähen, waschen, kochen und auf Kinder acht geben. Aber ich dir kann nicht sagen, was freie germanische Mädchen den liebes lange Tag tun. Ich war nicht frei geboren. Bin Sklave seit ich kann denken."
    Mimithe kämmte unterdessen immer weiter, bis sie schließlich mit einem heftigen Ruck endlich durch den Knoten kam und triumphierend Aufschrie.
    "Ha! Enstand Knote gegen Mimithe: Knoten verliert auf die lange Bahn und löst sich auf in die Nichts!"

    Mimithe biss sich auf die Lippe. Das hätte sie ja gleich wissen können! Man war eben schlauer, wenn man lesen konnte. Sicher stand hier irgendwo, dass sich alles nur um die römischen Götter drehte und andere nicht geduldet wurden. Betröppelt sah sie den Mann an.
    "Bitte", sagte sie.
    "Ist wichtig. Meine kleines Bruder ist in Germanien noch. Götter das müssen wissen, damit sie beschützen können ihn wenn ich nicht da. Ich verrate auch zu niemand was du zu mich sagst. Bitte!"

    Mimithe betrachtete Marcella immer mal wieder kurz im Spiegel. Als diese meinte, der lange Schlaf hätte ihr bisher nicht geschadet, und das auch noch von Mimithe bestätigt wissen wollte, kämmte die Sklavin einfach weiter und warf lediglich einen laaange, bemitleidenden Blick in den Spiegel. Zehn Sekunden später war allerdings ein kurzes Glucksen zu vernehmen: Mimithe, die breit grinste und nun artig den Kopf schüttelte, um Marcella damit also beizupflichten.
    "Nein, Herrin. Natürlich nicht. Du bist keine Vogel. Früh aufstehen aber trotzdem ist gut!"


    Was den Knoten anging, seufzte die blonde Sklavin nur und hob den Kamm wieder, damit Marcellas Finger von dem Wirkungsort des Kämmgeräts vertreibend.
    "Ist nicht Deckhaar, ist drunter", gab die Sklavin zurück, als sei Marcella ein Haustier im Fellwechsel.
    "Niemand wird sehen, wenn wir schneiden einfach die Haar ab da. Nur für hochstecken...nicht gut. Hm. Aber lass mir sehen was ich tun kann."


    Und es ziepte gar schräääcklich!
    Mimithes verbissenes Kömpfen mit Marcellas Zottelmähne war im Spiegel sicher gut zu erkennen, wenn Marcella überhaupt etwas sah und nicht vor Schmerzen Wasser in den Augen hatte. Um sie etwas abzulenken, fragte Mimithe:
    "Und, du was wissen willst über meiner Heimat?"

    Freudig strahlte Mimithe die andere an und nickte. Dass sie selbst genauso dumm dagestanden hatte wie die Sklavin nun, konnte sich Mimithe zwar gar nicht vorstellen - aber nun ja. Es wunderte sie, warum diese Frau gar keine Begleitung zu haben schien. Oder waren die Sklaven oder Leibwächter etwa so gut versteckt in der Menge? Das war ja sicher auch kein Wunder, bei diesem Gedränge war es schon gut, wenn man nicht die eigenen Füße aus den Augen verlor.


    Nachdem die Frau in den Korb gesehen hatte, grinste Mimithe ertappt und wiegte das Geflecht kurz mit beiden Händen hin und her.
    "Naja, ich...das ist so groß, hier alles. Vieles neue Sachen. Ich bin einfach gegangen und nicht habe geachtet auf die Weg. So groß, so viele Stände! Herrin meine sagte, dass ich achten soll auf Geld. Und ich wollte tun das, aber sind es hier so vieler Stände, dass man das Preis vergleichen kann gar nicht", meinte Mimithe unschuldig und zuckte mit den Schultern.
    "Aber, du weißt wo es gute Sachen für billig gibt, dann gehe ich mit dich!"

    Sim-Off:

    dich! :D


    Mimithe, die immer noch in den Topf linste, grinste breit und steckte einfach den Finger hinein, zog ihn wieder raus und kostete das, was in dem Topf war. Einen Moment passierte nichts, dann verzog die Sklavin das Gesicht und schüttelte sich.
    "Urgh! Bäh! Das nicht gut, ist Hreth! Hreth!" rief sie aus und sah die andere Sklavin entsetzt an. Diese konnte natürlich das germanische Wort nicht verstehen, also überlegte Mimithe und erklärte schließlich:
    "Hreth... Ist Essen für kleine rosa Tiere. Mit geringeltes Schwanz. Germanisch. In Germanien, das ist Essen für solches Tier. Warum wird sowas gekocht in das Küche von gutem Haus?"


    Fragend sah sie Carmen an, die sicherlich inzwischen von Mimithes Finger gesehen hatte, dass es einfacher Haferbrei war. Zumindest etwas, das die Farbe, den Geruch und die Konsistenz davon hatte. Mimithe grinste und nickte.
    "Carmen", wiederholte sie.
    "Weißt du, warum eine Römer das isst freiwillig?"

    Kurz zuckte sie zusammen, als sie eine Hand auf der Schulter spürte. Sie hatte nicht erwartet, nun doch so freundlich behandelt zu werden und war dementsprechend skeptisch, was die plötzliche Sinneswandelung der Frau dort betraf. Mimithe sah auf und blickte zum ersten Mal ganz bewusst und für länger als zwei Sekunden in das Gesicht ihres Gegenübers. Dann brachte sie ein zaghaftes Lächeln zustande. Irgendwie sah die Frau Marcella etwas ähnlich. Vielleicht hatte ihre Herrin eine Schwester und wusste nichts davon?


    Oh je, Mimithes Fantasie ging wieder mit ihr durch. Sie schüttelte kurz den Kopf und lächelte nun breit und ehrlich.
    "Naja, schon. Ich wollte nur auf die Markt gehen. Einkaufen und Dinge so", begann sie zu erzählen, wobei ihr Blick in den seltsamerweise leeren Korb fiel und Mimithe abermals errötete.
    "Und jetzt ich nicht zurückfinde mehr", gestand sie der Frau und lächelte nervös.


    "Mein erstes Mal auf dieses rieeesige Markt. Aber meiner Herrin hat gesagt, Mimithe, du das schaffst schon ganz alleine! Also ich bin gegangen, ganz ohne Helfer."

    Mimithe trat erschrocken einen Schritt zurück und riss die Augen auf. Sie hatte ja mit allem gerechnet, aber doch nicht damit, dass diese hübsche junge Frau in Wirklichkeit so ein Biest war! Verlegen senkte sie den Blick und schämte sich dafür, dass sie nicht nur vergessen hatte, was sie war, nämlich eine Sklavin, sondern auch, dass es sich für Menschen ihres Standes nicht ziemte, andere ohne deren ausdrücklichen Wunsch anzufassen. Noch ehe sie eine betretene Entschuldigung murmeln konnte, bat ihr Gegenüber um Verzeihung. Und das brachte die kleine Sklavin mit dem seltsamen Akzent vollends aus der Fassung.


    Sie starrte das Mädchen an, das nun plötzlich ganz freundlich war, und wusste nicht, ob das nun ein gespieltes oder ein echtes Lächeln war. So schüttelte sie hastig den Kopf und wagte es nicht, die dunkelhaarige Frau wieder anzusehen.
    "Nichts von wichtig, Herrin. Verzeih eine dummes Sklavin ihr Frechheit."


    Sie sah kurz auf, machte ein betretenes Gesicht und blickte schnelle wieder zu Boden. Insgeheim fragte sie sich, warum so viele Römer immer so übellaunig sein mussten. Wäre sie doch nur wieder in Germanien!