Beiträge von Mimithe

    Zerknirscht steckte Mimithe ihren Kopf ins Büro des Herren und wollte gerade anfangen, etwas zu sagen, da machte sie ein erstauntes Gesicht und kurz darauf ein zerknautschtes, zog den Kopf zurück und schloss die Tür. Das Szenario wiederholte sich erneut, diesmal allerdings klopfte es zuvor, und als die kleine Sklavin erneut den Kopf hereingesteckt hatte, sprach sie auch.


    "Ja Herr? Du hast rufen mich lassen? Ah, tschuldigung wegen der Klopfer, hab ich vergessen die erste Mal. Kommt wieder nicht vor, versprochen."

    Mimithe straffte sich augenblicklich. Ein Verwandter! Da kam es nicht gut, wenn man so gelangweilt aussah.
    "Hmm.. Ist sicher wer da. Du kannst kommen rein und dir umschauen", lud sie den Mann ein. Sie wartete, bis er hereingekommen war, schloss die Tür und führte ihn dann ins Atrium. Von dort aus würde er sicher selbst zurechtkommen.

    Mimithe ignorierte einfach, wie Marcella erschrocken ihren Namen rief und krümmte sich weiter vor lachen, bis sie einfach nicht mehr konnte und nach Luft schnappen musste. Keuchend stand sie vor Marcella, sah den schwarzen Strich quer über die Wange und begann von neuem zu lachen. Nun zeigte sie aber auch auf Marcellas Gesicht.


    ".....wie...hahaha...wie einer....haaaahahahahahahahaa.....einer Germane! Haaaahahahaahahaaaahahahaha......"


    Durch das Geräusch ihres Kicherns hindurch hörte Mimithe Marcellas Worte. Lachen konnte sie nun nicht mehr. Ein solcher Missstand musste aufgeklärt werden! Ärgerlich schüttelte sie den Kopf.


    "Ich nicht kenne dieses Decius, aber er hat gelügt! Germane niemals gehen nackt in Krieg. Wir auch nie haben nur Fell an oder tragen nur Keulen und Äxter. Viele haben helle Haar wie ich, das stimmt. Und in Germanien es gibt Met und Bier, gutes Bier. Besser als eure Wein hier. Aber wir nicht essen Menschenfleisch, auch nicht die von junger Frauen."


    Mimithe musterte Marcella scharf, grinste dann und sagte nachdenklich: "Obwohl....."


    Schwupps, nahm sie Marcells Handgelenk und tat so, als würde sie gleich reinbeißen.

    Diesmal öffnete Mimithe, weil der Ianitor mal wieder pullern war. Der alte Patroklos hatte sicher was mit der Blase, Mimithe hatte das schon gesagt, als sie eben erst in der Casa angekommen war und der Ianitor schon wieder auf dem Klo verschwunden war. Etwas entnervt öffnete sie die Tür.


    "Jaaa?" fragt sie langgezogen und leicht gelangweilt.

    "Nein, ich nicht weiß das. Aber er will sicher dass du heiratest eine Mann mit großes Einfluss und viel Sitz-Terzen. Dass du wirst ein kleine Mami von zehn Kinder, dass du bist altn und grau wenn deine Mann im Krieg gegen die bösen Germanen fällt."


    Mimithe sah Marcella bedauernd an und schüttelte den Kopf.
    "Dein Onkel will, dass du bist glücklich. Aber du nicht glücklich sein wirst wenn du heiratest eine fette alte Mann mit Purpursteifen auf die weiße Toga. Einen, wie heißt die gleich, Sennentor."


    Mit langen, fahrenden Bewegungen strich sich Mimithe durchs Haar, förderte ein Band zu Tage und knotete sich die Haare damit zusammen.
    "Ein Hose", sagte Mimithe dann, "ist eine Kleidung mit zwei Röhren. Für jeder Bein eins. Hat eine Knopf oder zum Schnüren vorn und sorgt dafür dass die Beiner nicht gescheuert werden wenn man reitet."

    Mimithe gräbt den alten Thread wieder aus. Endlich hat sie gefunden, was sie gesucht hat! Nachdem sie diese vielen, vielen Seiten wieder entstaubt hat, fügt sie eine kleine Notiz an...


    "Mimithe auch noch keine Mann für zweisamige Stunden hat. Wenn ein große Mann mit viel Muskel und starkes Schulter möchte Mimithe lernen kennen, wir uns können treffen bei eine Ausgang auf das Markt."



    Sim-Off:

    :D 8)

    Mimithe grinste nur breit, als Marcella behauptete, nicht verliebt zu sein. Sie sah ihre Herrin an und schüttelte das lange blonde Haar.
    "Naaah, ich haben deine Blicker gesehen. Aber gut, du nicht bist verliebt. Ich werde dir dran erinnern", sagte sie feixend.


    Verdattert sah Mimithe Marcella an und verstand die Welt nicht mehr. Es waren noch drei Tage, ja und? Drei Tage, in denen man ganze Outfits mühsam zusammensuchen konnte, sie wieder verwarf und neu heraussuchen musste! War Marcella denn gar nicht aufgeregt? Wäre es nach Mimithe gegangen, so hätte sie sofort alles stehen und liegen gelassen und wäre ins Zimmer gerast, um sämtliche Schranktüren aufzureißen und panisch darin herumzuwühlen, nur um dann festzustellen, dass sie trotz der Masse ihrer Kleidung nichts Passendes hatte. Mimithe holte tief Luft und wollte diese Bedenken laut aussprechen, als Marcella wie auf Knopfdruck wieder normal wurde und die Problematik erkannte. Zufrieden atmete die kleine Sklavin die Luft wieder aus und zuckte dann hilflos mit den Schultern.


    "Wir in Germanien haben Hose dafür", sagte sie.
    "Aber römisches Frau wird niemals nicht Hose anziehen, ich fürchte."

    "Oh, er dich mag, das ist sicher. Und du bist ganze hin und fort von ihn", bestätigte Mimithe sogleich und grinste erfreut.
    "Ha, da ist meines Herrin verliebt?" neckte sie Marcella.
    "Aber er hat sein Liebes verloren. Wird es sicher noch eine Moment dauern bis er gemacht hat seine Herz frei für neue Liebe."


    Mimithe seufzte. Immer waren die gutaussehenden Männer keine Sklaven. Ob wohl jemals einer für sie selbst abfallen würde, der nicht so verwildert aussah wie Verres und nicht so alt war wie Potroklos, der Ianitor? Mimithe spielte mit den Falten ihrer Tunika und nickte dann selbstsicher.
    "Oh ja, er wird sicher kommen, wirst du sehn! Und - OH NEIN! - was du wirst anziehen??"

    "Und?" fragte Mimithe einfach, kaum dass der Mann fort war und Marcella und sie nun allein am Brunnen hinter dem Haus saßen.


    "Ist nettes Mann! Und sieht auuus...." schwärmte Mimithe und verdrehte genüsslich die Augen. Sie grinste Marcella dann mit funkelnden Augen an und wartete aufgeregt auf eine Antwort.

    Mimithe nickte übertrieben.
    "Gut, ich werde mit die Herr reden. Aber...anschneiden? Warum du willst Crassus schneiden? Soooo wichtig ist das auch nun wieder nicht mit die Gemüser und so..."


    Sie drehte Marcella nun etwa neunzig Grad auf ihrem Stuhl herum und griff nach der Puderdose. So begann sie ihre Herrin zu schminken, nicht übertrieben, aber dennoch so, dass die Schönheit ihres Gesichts hübsch betont wurde. Dabei summte sie leicht, wohl eine germanische Volksweise. Gerade hatte sie den Befehl zum Augenschließen gegeben, damit sie Marcella den Liedstrich ziehen konnte, als diese ihre Frage stellte. Mimithe hielt inne, sah Marcella mit großen Augen an und lachte dann so sehr, dass der Lidstrich quer über das Gesicht ihrer Herrin gezogen wurde. Mimithe bekam sich gar nicht mehr ein vor lachen, bog sich nach hinten, hielt sich den Bauch und wischte sich die Tränen ab.

    Mimithe hätte Minervina ja gern einmal nach Germanien eingeladen, damit sie die wunderbar saftigen, süßen Äpfel dort kosten konnte, aber da sie nur eine unbedeutende kleine Sklavin war, keine vermögende Gutsherrin, konnte sie das nicht und ließ es bleiben. Minervinas Worte quittierte sie mit einem bedauernden Blick und einem tiefen Seufzen.


    Sie wandte sich wieder dem Händler zu, als dieser ihr fünf Äpfel zu je 1,50 zu einem Gesamtpreis für 8 Sesterzen vorschlug. Mimithe rechnete geschlagene zwei Minuten unter Zuhilfenahme ihrer zehn Finger und der Zungenspitze, bis sie schließlich den wartenden Mann verdutzt ansah und sich beschwerte:


    "Ich mag eine kleines dummes Sklavin sein aus Germanien, ich kann nicht schreiben und lesen auch nicht, aber rechnen! Und fünfmal 1,50 Sitz...Sitz-Terzen sind nicht 8! Sind weniger, sind 7,50! Ich kaufe die Apfels für sechs Sitz-Terzen oder gar nicht!"


    Mimithe verschränkte die Arme vor dem Körper und setzte ihre Du-kannst-reden-so-lange-du-willst-aber-ich-werde-nicht-nachgeben-Miene auf. Triumphierend sah sie zu Minervina, dann wieder zum Händler.

    Zitat

    Original von Marcus Valerius Mercurinus
    Als Scriba des Rex Sacrorum ist Mercurinus völlig unbeeindruckt von großen Kulleraugen und Schniefen. Die Dinge, die er schon alle in seinem Dienst erlebt hat sind trotz seines Alters beachtlich und darunter finden sich wirklich schlimmere. "Cuba und Statanus werden am Hausaltar oder an Schreinen verehrt. Man findet sie in den Gassen der Stadt." So ein ganz klein bisschen wird der Scriba dann doch noch weich. "Aber ich würde dir zusätzlich dennoch ein Opfer für Mars empfehlen. Er schützt die Menschen vor allerlei Widrigkeiten, vor allem auch die jungen Männer."


    Mimithes Gesicht hellte sich etwas auf und sie schenkte dem Mann ein kurzes Lächeln.
    "Hm... Ähm... Wie man opfert Göttern Roms?" fragte sie kleinlaut, als der Scriba ihr schon mal erklärt hatte, wo man überhaupt zu diesen Göttern beten konnte. Wo er ihr gerade das mit Mars geraten hatte, sah Mimithe ihn verblüfft an.
    "Aber Mars ist doch römisches Gott für Krieg, nicht? Wie er dann kann beschützen Germane, wo er sicherlich gutheißt wenn die Legionen marschieren vor?" wollte sie wissen und sah den Mann fragend an.

    "Marcella? Ja, sie ist nett und wir machen vieler blöde Sinn zusammen. Ich glaube, sie ist froh richtig, dass ihre Onkel hat mich gekauft für zum Aufpassen über sie", erzählte Mimithe stolz und grinste.


    Sie war immer noch der Meinung, dass es das Schicksal gewesen war, dass Marcella und sie zusammengeführt hatte. Warum genau, wusste sie noch nicht, aber trotzdem war sie sich sicher. Als Carmen nun über ihre Herkunft sprach, dachte Mimithe nach.
    "Hispanien. Ist... in Westen, nicht? Land, wo es ist warm immerzu, nicht?"


    "Ich selber bin hier weil meine ehemaliges Herr hat verkauft mich an Händeler statt meiner Bruder. Er ist elf, du weißt. Er wollte verkaufen meiner Bruder, weil er nicht kann arbeiten gut, weil er so klein ist noch. Aber ich war schlau, ich habe ihn gezeigt wie er kann machen das Dinge die ich auch kann. Nachts haben wir geübt. Und als der Herr das hat gesehen, er mich hat verkauft in die Ungewisse. War meine Wunsch, weil ich will dass mein Bruder es geht gut ihm. Dann lieber gehe ich und lasse meiner Bruder in die gute Obhut. Aber nun, ich mir mache Sorgen, wie es ihm geht. Nun, ich habe gutes Leben. Aber Zweifel, was ist mit ihm."


    Mimithe sah besorgt aus und seufzte.
    "Und du? Wie kommt es, dass du bist hier, fort von deine warme Land?"

    Mimithe seufzte und schüttelte den Kopf.
    "Och, ich werden teilen meiner Früchter und Gemüser mit die andere. Ist nicht nett, wenn man behält alles für sich. Aber, Marcella, warum die anderen Sklaven nicht dürfen essen frischer Sachen? Weil sie sind viel teuer? In Germanien, Stadt-He...hm, Statthalter hat die Sklaven gegeben gutes Essen. Viele Früchter und so. Weil wer gesund ist, gut arbeiten kann. Vielleicht, ich reden sollte mit dein Onkel Crassus?"


    Die junge Sklavin bemerkte, wie Marcella sich selbst über den Nacken fuhr und dabei das Gesicht leicht verzerrte. Sie lächelte Marcella verstehend an und machte weiter. Schließlich trat sie zurück und rief: "Fertig! Damit du wirst bezirzen können deine Onkel sehr gut."


    Mimithe legte den Kamm fort und legte ihre Hände auf Marcellas Schultern, um sie etwas zu massieren. Ohne Öl, weil es nicht lange brauchen würde, die Verspannungen aus dem Nackenbereich zu lösen, die während des Kämmens entstanden waren. Fünf Minuten später beendete Mimithe die Mini-Massage mit abschließenden Streichungen und seufzte dann zufrieden.


    "Schminkern bestimmt auch, hm?"

    "Ist gut", sagte Mimithe einfach nur und sah Nadia dann nach, wie sie verschwand. Sie war verwirrt, denn Crassus hatte sie bisher nur als netten Mann kennengelernt. Dass er einen Sklaven schlug, weil er eine Vase fallen gelassen hatt, hätte sie nicht erwartet. Vielleicht log Nadia, vielleicht aber auch nicht. Mimithe jedenfalls beschloss für sich selbst, Crassus mit Vorsicht zu genießen.


    Sie musterte die andere Sklavin, die wohl Seia sein musste, und die nach Verres suchte. Mimithe sah sie mit gerunzelter Stirn an.
    "Ist Verres Mann mit wirres Haar?" fragte sie Seia.
    "Dann ich habe gesehen ihn wie er ging in die Waschraum."

    Es dauerte nicht lange, da kam Mimithe zurück. Sie trug eine leere Schale, ein Tuch und zwei kleine unbeschriftete Fläschchen, welche sie auf eine Anrichte stellte und sich dann mit Schale und Tuch dem Wein widmete, der noch auf dem Boden große Pfützen bildete. Sie lächelte Fabricianus kurz zu und säuberte dann schnell und geschickt den Boden. Anschließend, als die Schale voller winziger Scherben und roter Flüssigkeit war, legte sie den Lappen daneben und wusch sich schnell die Hände in einer bereitstehenden Waschschüssel.


    Dann wandte sie sich um, nahm das kleinere der beiden Fläschchen und kam zu dem gutaussehenden Caecilier. Mit schräg gelegtem Kopf fragte sie ihn:
    "So. Du mich machen musst eine bisschen Platz hinter dich, Herr. Ich an deine Kopf muss heran kommen und im Stehen nicht gut ist, das. Am beste es ist, wenn du legst die Kopf auf meiner Beine, wenn ich knien hinter dich. So!"


    Das Fläschchen war noch verschlossen und Mimithe wartete geduldig darauf, dass Fabricianus etwas nach vorn rutschte. Als dies geschehen war, Kniete sie sich hinter ihn und setzte sich auf ihre Fersen, drückte dann seinen Kopf vorsichtig auf ihre Oberschenkel, sodass er nun dalag wie auf einem weichen Kissen. Mimithe beugte sich herunter und fragte Fabricianus auf dem Kopf anschauend:
    "Ist angenehm, so?"

    Zitat

    Original von Marcus Valerius Mercurinus
    Mercurinus Augen verengen sich ein wenig und er fragt sich, welchen Teil seiner Antwort sie nicht verstanden hat. Doch er besinnt sich auf seine Aufgabe, atmet einmal tief durch und spricht dann langsam und etwas lauter als sonst, auf dass sie seine Worte versteht: "Wenn du die Götter um Schutz bitten möchtest, dann stehen dir fast alle Tempel Roms offen. Der Gott, welchen du hierfür um seine Gunst bitten solltest, ist Mars. Er hat einen großen Tempel am Forum Augustum und hält seine schützende Hand über alle Rö...mer... und auch über andere, die ihn bitten. Je nach dem, wie alt dein Bruder ist, so kannst du auch Cuba oder Statanus, die Schutzgötter der Kinder, um ihre Gunst bitten."


    Gar nicht mehr freundlich sah der Mann aus, von dem man ihr erzählt hatte, er sei freundlich. Sie schob die Unterlippe etwas vor und schmollte ein wenig, dabei sah sie ihn mit ihren großen Kulleraugen ganz traurig an und schniefte. Mars also, der Kriegsgott, der die Legionen in ihrem Tun unterstützte. Den sollte sie bitten? Irgendwie schien ihr der gute Mann nicht ganz auf der Höhe zu sein. Mimithe sah ihn verwirrt an, nickte dann aber, als er ihr zwei weitere Namen nannte.
    "Cuba und Statanus. Wie ich kann finden Haus von dieses Götter für Kinder?" wollte sie wissen.

    Mimithe schmunzelte und sammelte die Scherben weiter auf, wobei sie darauf achtete, dass sie Fabricianus nicht ansah, sondern schön weiter grinsend die Bruchstücke des Weinkrugs. Als die größeren alle aufgesammelt waren, erhob sich Mimithe mit den Scherben in der Hand und legte sie kurzerhand auf eine nebenstehende Anrichte.


    "Fa...britzi..jaahnuss", wiederholte Mimithe leicht hilflos und sah ebenso drein.
    "Eine schwieriges Name, das ist."


    Sie würde ihn ja liebendgerne Fabi nennen, aber er war ihr Herr und da ziemte sich sowas nicht.
    "Also gut. Ich dir beschere Entspannng pur", versprach sie dann und deutete auf die Scherben.
    "Aber erst Arbeit, dann die Vergnüge."


    Sie zwinkerte ihm zu nahm die Scherben und verschwand ersteinmal, nicht ohne Fabricianus vorher ein kesses Grinsen zuzuwerfen. Sie würde gleich wiederkommen.