Beiträge von Mimithe

    Mimithe hatte gar nicht lange suchen müssen, bis sie den Markt gefunden hatte. Eigentlich war sie immer dem Lärm nachgegangen. Und nun stand sie mit einem kleinen Henkelkorb bewaffnet am Rande des Gedränges und starrte mit ungläubigen Augen die vielen Menschen, Stände, Händler und Dinge an, die es hier gab.


    So etwas hatte es in Germanien nicht gegeben! Also, gegeben schon, aber nicht in dieser Größe! Dort hatte es einen Stand gegeben, der Obst und Gemüse verkauftet, einen für Fisch und Fleisch, vielleicht noch Backwaren und lebende Tiere wie Rinder und Hühner, Schafe und Ziegen - aber das hier?


    Mimithes Augen hatten sich richtig geweitet. Hier befand sich Stand an Stand, Ware an Ware. Und die vielen Menschen! Sie konnte nicht anders und stürzte sich sogleich ins Getümmel. Eine gute Stunde lief sie mit leerem Korb umher, viel zu sehr damit beschäftigt, sich alles anzusehen. Zum Einkaufen hatte sie keine Zeit. Dann aber dämmerte es ihr. Sie wusste nicht mehr, wo sie war. Verlegen biss sie sich auf die Unterlippe und suchte herum, aber überall waren Menschen. Und Mimithe, die kleine, unwissende Mimithe, mitten unter ihnen.


    Pah! Sie straffte ihren Rücken und entschloss sich, einfach jemanden nach dem Rückweg zu fragen. Vielleicht nicht gerade einen muskelbepackten Mann, aber...ah, ein Mädchen ihres Alters, vielleicht etwas jünger, lief gerade an ihr vorbei. Mimithe streckte die Hand aus und berührte sie.


    "Äääh, entschuldige, aber ich glaube dass ich mir verlaufen hab", stammtelte Mimithe in ihrem seltsamen Akzent und errötete.



    Sim-Off:

    Reserviert ;)

    Mimithe sah natürlich sofort bestürzt drein, griff aber trotzdem nach der Bürste und begann vorsichtig, zuerst die Spitzen zu entkutzeln. Recht schnell (nach nachdem sie Marcella einige Haare ausgerupft hatte) merkte sie, dass die Bürste eher schadete als nutzte. So legte sie sie kopfschüttelnd weg und griff stattdessen nach einem grobzinkigen Kamm. Damit ging das alles schon viel besser!


    "Aber sieh, Herrin: nur frühes Vogel fängt Wurm. Noch dazu, lange Schlaf macht grässlich Falten. Und wie du willst mit tiefe Wassergraben in deine Gesicht eine tolles Mann beeindrückt? Na naa, schon gut, dass ich dich geweckt hab früh!"


    Mimithe nickte sich selbst bekräftigend zu und ging dann auf ihre Frage ein.
    "Wie es ist, in die Heimat?" fragte sie und ließ den Kamm kurz sinken. Sie zuckte mit den Schultern und nahm das Kämmen wieder auf.
    "Kühler wie hier. Aber auch größer und nicht so viel Menschen. Nette Menschen. Hmm... Sind nicht so wie manche Römer. Manchmal, ich habe hier Schmerz wenn ich an das Heimat denke", sagte Mimithe und legte ihre Hand aufs Herz. Für einen Moment sah sie bekümmert aus, dann aber hob sie den Kamm wieder, kämmte weiter und war wieder fröhlich.
    "Am besten es ist, wenn du fragst was du willst wissen über Germanien."


    Dann gelangte sie an einen wirklich störrischen Knoten. Haarsträubend, im wahrsten Sinne des Wortes. Sie verbrachte eine ganze Weile damit, ihn irgendwie zu lockern, ließ dann aber den Kamm verzweifelt sinken und sah durch den Spiegel in Marcellas Augen.
    "Ich mich fürchten, Marcella, dieser Knoten nicht rausbekommt. Ich glaube, ich muss einen Schere holen."

    Und schon wieder betrat eine Sklavin die culina. Sie wollte sich erkundigen, wie weit das Frühstück für ihre Herrin war. Noch war niemand wach außer den meisten Sklaven und Marcella, die inzwischen sehnsüchtig auf ihr Essen wartete. Mimithe steckte also den Kopf zur Tür herein und blinzelte die dunkelhaarige Frau fröhlich an.


    "Gutes Morgen!" schleuderte sie ihr gut gelaunt entgegen und schritt schließlich ganz in die Küche, nur um sich hinter die Mitsklavin zu stellen und an deren Schulter vorbei in den Topf zu linsen, der auf dem Herd stand.


    "Was drin ist?" wollte sie wissen.
    "Ai, Wir noch nicht uns gesehen haben, wach. Ich bin Mimithe und neuer Sklavin von Marcella!"


    Mimithe streckte der Sklavin die Hand entgegen und grinste breit. Sie hatte die Frau schon gesehen, aber nur schlafend. Gesprochen hatten sie bisher noch nicht miteinander.

    Mimithe legte die palla schon mal zurecht und kam mit der tunica in den Händen zu Marcella, um ihr beim Anziehen zu helfen. Gestern hatte sie sich einen Spaß daraus gemacht, Marcella die tunica über die Arme zu ziehen und sie dann so stehen zu lassen. Mimithe hatte breit gegrinst und eine ganze Weile gewartet, bis sie Marcella wieder befreit hatte. Das war ein Spaß gewesen! Heute würde Marcella sicher besser achtgeben, damit Mimithe den Spuk nicht wiederholte.


    So trat die Sklavin an ihre Herrin heran und wartete auf ein Zeichen zum Anziehen. Dann streifte Mimithe Marcella die tunica über und strich die Falten glatt. Den kleinen Klopf im Nacken schloss sie mit großer Sorgfalt. Dabei sah sie Marcellas Haare und Mimithe machte ein bestürztes gesicht.


    "Oh weh!" rief sie dramatisch.
    "Guck nur die Haar! Sie schaut aus wie... wirres Näharbeit! Nicht gut. Marcella, Kind, nichts mehr toben für dir!"

    Mimithe grinste schadenfroh und gab einen meckernden Laut von sich, der entfernt an ein Lachen erinnerte. Sie verfolgte die mühselige Bewegung ihrer Herrin, die ihren trägen Körper vom Boden aufraffte und ihn irgendwie zu der Waschschüssel schleppte, um sich den Sand aus den Augen zu waschen, und grinste dabei weiterhin. Dann bekam sie eine Aufgabe: Eine weinrote Tunika suchen. Mimithe nickte und stürzte sich ins Getümmel.


    Weinrot. Das gehörte zu rot und rot gab mit blau gemischt lila. Lila war die Farbe, die braun am nächsten sah und lag zusammen mit den grünen tunicae im Schrank. Also musste sie in der Truhe suchen. Gesagt, getan. Mimithe klappte den Truhendeckel auf und fand nach drei Handgriffen eine weinrote tunica und hielt sie freudestrahlend und triumphierend hoch. Sie hatte eben ihr eigenes System der Ordnung. Marcella selbst fand wohl nach der Neusortierung durch Mimithe nichts mehr wieder.


    "Weiße palla?" fragte sie eifrig.

    Mimithe nickte künstlich panisch, doch der Schalk sprach das Gegenteil aus ihren Augen, wie sie da so auf dem Rücken lag und zu Marcella aufsah, die sie weiterhin mit den beiden Kissen bedrohte. Scheinbar glaubte sie dem Frieden nicht ganz. Mimithe jedoch rappelte sich auf, nachdem ihr eine Haarpracht entgegen kam, die jener der Medusa zur Ehre gereicht hätte, und nickte eifrig.


    "Gewiss, Herrin", sprach sie grinsend und sah zu dem Stuhl, der vor einer schmalen Kommode stand.
    "Aber erst anziehen, sonst alles ist für die Kuh und ich muss anfangen noch mal", sprach sie und deutete auf den Schrank und die Truhe, in der Marcellas Kleidung aufbewahrt wurde. Während sie darauf wartete, dass Marcella ihren Kleidungswunsch äußerte, um danach mit Herzenslust durch die vielen verschiedenen tunicae zu wühlen und die Wunschfarbe der Herrin zu suchen, musterte Mimithe den Raum, trat zum Fenster und zog mit einem kräftigen Ruck auch noch die Vorhänge zurück. Gespannt beobachtete sie Marcellas Reaktion und kommentierte ihr Tun mit:


    "Weil du jetzt wach, wir dafür müssen sorgen dass nicht du noch mal einschlafen tust...."

    Mimithe balgte gern herum. In Germanien hatte sie das mit den Hunden ihrer Familie immer gemacht. Da war sie schon Sklavin gewesen. Sie kannte nichts anderes und war vielleicht deshalb so fröhlich mit ihrem Sklavendasein. Marcella kannte sie kaum, wobei 'kaum' sich auf sechs Tage und sieben Nächte belief. Na gut, die Nächte zählten nicht, denn natürlich schlief Mimithe nicht bei Marcella im Zimmer. Im Großen und Ganzen hatte sie mehr als nur Glück gehabt, dass Marcella sie von diesem ständig besoffenen Sklavenhändler fortgeholt hatte.


    So in Gedanken, entglitt ihr schließlich irgendwie ihr weißes, flauschiges Schlagwerkzeug. Dafür hatte Marcella nun die einmalige Gelegenheit, es Mimithe heimzuzahlen. Was sie auch tat. Sie schlug ihr das Kissen um die Ohren, dass die Sklavin um ihren Kopf bangen musste. Zum Glück war es nur ein Kissen und kein gladius.


    Einige Minuten später fand sich Mimithe in einem Lachkrampf windend am Boden wieder. Sie keuchte und kreischte fröhlich, die Haare so zerstrubbelt, dass es wohl eine Ewigkeit dauern mochte, sie wieder glatt und geschmeidig zu bürsten. Irgendwie bekam sie einen Zipfe der weißen Bettdecke zu fassen und wedelte wie wild damit über ihrem Kopf herum.


    "Aufhören, aufhören! Ich übergebe mich!!"

    Mimithe grinste breit und verzichtete dieses Mal darauf, das komische Wort zu wiederholen. So sah sie Marcella nur beim Strecken zu und grinste noch breiter, als ihre Herrin sich das so gedacht hatte. Und ehe sie sich versah, hatte sie etwas weißes, wattiges vorm Gesicht und machte erschrocken "Uh!"


    Dann fiel das Kissen herunter von ihrem Gesicht und Mimithe gluckste fröhlich. Natürlich nahm sie das Kissen wieder auf und warf es mit Karacho zurück auf Marcella, die sich eben erst aus dem Bett gekämpft hatte.
    "Du atta...dingst mich? Oh, ich böses Germanin die zeigen werd wie echtes Germane tut kämpfen! Ruuuaaaaaaaarrrrrr!!!" rief Mimithe und stürzte sich auf Marcella, schnappte sich das Kissen kurzerhand und verpasste Marcella eine wattige Kopfnuss damit.

    "Ach", winkte Mimithe ab. "Wenn wir sind fettig, dann hat du Hunger. Hm, wie sagt man? Krautdampf? War doch mit Gemüse was."
    Ruhig ließ sie sich von Marcella das richtige Wort liefern, dann nickte sie.
    "Wa-ich."


    Kurz sah sie ziemlich verwirrt drein, dann schüttelte sie den Kopf, zuckte mit den Schultern und murmelte:
    "Latina me wic stehenasel za wii."


    Sie seufzte und erhob sich. Dass Marcella mal das Bett mit ihr tauschen wollte, konnte sie gar nicht recht glauben. Sicher hatte sie das nur so dahergesagt, um ihre Ruhe zu haben. Aber da hatte sie die Rechnung ohne Mimithe gemacht! Denn die grinste nun und meinte:
    "Erinnern, dich werd ich! Hm, wach? Du, ich, Koch ist wach."


    Ihr Grinsen wurde noch breiter.

    "Frühstück gibt!" krähte Mimithe und verschränkte aufmüpfig die Arme vor der Brust, nachdem sie alle vorherigen Einwände seitens Marcella ignoriert und munter weitergekitzelt hatte. Ha, das war einfach gewesen! Obwohl, wenn sie es sich recht überlegte... Marcella angelte bereits wieder nach der Decke. Mimithe grinste breit und setzte sich kurzerhand aufs Bett. Und damit auch auf die Decke, die Marcella sich wiederbeschaffen wollte.


    Die kleine Sklavin schaukelte mit den Beinen und strich verwundert über die weiche Liegestatt.
    "Oooooh", machte sie und überlegte nach einem Wort, das auf treffende Art und Weise die Weichheit des Bettes beschrieb. Natürlich wählte sie prompt das falsche.
    "Das sanft! In Raum für die Sklaven, die Bette nicht so sanft ist."


    Sie musterte Marcella ausgiebig und fragte dann mit einer Ernsthaftigkeit, die wohl jeden zum Stutzen gebracht hätte:
    "Mal tauschen du willst, dieses Nacht?"
    Dann aber verriet das kecke Grinsen um die sommersprossige Nase der Sklavin, dass es wohl nur ein Scherz war.

    Mimithe hatte noch längst nicht alle Mitsklaven kennengelernt, seitdem sie hier war. Das mochte daran liegen, dass sie Marcella stets begleitete, wenn diese aus dem Haus ging. Sie war eben nicht oft da und wenn, dann schliefen die anderen meistens schon. Jetzt saß sie gerade auf ihrem Bett und kämmte sich umständlich die langen Haare, dabei fluchte sie leise vor sich hin, weil sich das Haar einfach nicht bändigen lassen wollte.
    "Nega as ren theunar... Cum nes ferti zek!"

    "Nachdem eine Weile niemand reagiert hatte auf das Klopfen hin, entschloss sich Lucius Severus, es doch mal bei einem anderen officium zu versuchen. Vielleicht würde man ihm dort weiterhelfen können in seiner Angelegenheit."


    ;)

    Mimithe lauschte vor der Tür zu Marcella Zimmer. Nichts. Kein Laut drang durch das dicke Holz. Sie klopfte an, wie es sich gehörte und wartete.


    "Mimithe da", rief sie in ihrem gebrochenen Latein und dem seltsamen Akzent, der ihr eigen war. Wie jeden Morgen würde sie Marcella beim Haare richten helfen, beim Anziehen und zurecht machen. Aber immer noch war es still im Zimmer, sodass Mimithe schließlich die Tür lautlos öffnete und ihren Kopf ins Zimmer steckte. Prüfend musterte sie das Etwas unter der Bettdecke, drückte die Türe dann ganz auf und stemmte die Hände in die Hüften.


    "Frühstück! Kalt wird sonst. Du besser nicht lang schlafen, so! Macht gräääässlich Falten und der Haare fällt aus. Aufstehen, jetzt?" neckte sie Marcella, als sei sie ihre Mutter. Letztendlich zog sie ihr sogar noch die Bettdecke weg. Das hatte sie während der einen Woche die sie nun hier war noch nie gemacht, aber Mimithe hoffte, dass Marcella nicht böse sein würde. Schließlich kitzelte Mimithe sie noch an den Füßen.


    "Naaa? Aufstehn besser, sonst ich kitzel bis du fällst aus dem Bett!"

    Salve, Römer!
    Ich bin Mimithe, Leibsklavin der Caecilia Marcella (so sie denn freigeschaltet wurde). Lasst mich eintreten in euer Reich!


    Name: Mimithe
    Besitzerin: Caecilia Marcella
    Wohnort: Roma


    Danke! =)