Beiträge von Marcus Germanicus Varus

Varus inspizierte die Arbeit der anderen Probati genau und konnte keinerlei Fehler feststellen. Jetzt blieb ihm nichts anderes zu tun als auf Maxentius' Rückkehr zu warten.

"Ja" antworteten die Probati wie aus einem Mund, es schien keinen zu geben der noch nicht das Schwimmen gelernt hatte.

"Ja, ich kenne mich einigermaßen damit aus" antwortete Varus.

Er ging mit einigen Probati zu einem zerlegten Wagen und begann damit die Wagen wieder zusammenzusetzen. Er band die Probati in die Arbeit mit ein indem er ihnen einige Anweisungen gab, so lernten sie wie man diese Wagen zusammenbaut und können in Kürze sogar selbständig arbeiten.

Die Probati zogen ihre Tuniken und sämtliche anderen Kleidungsstücke aus, danach sprangen sie einer nach dem anderen ins Wasser.

Die Probati gingen in die Liegestützstellung und machten wie gewohnt ihre 40 Liegestütze. Sie waren noch sehr ausgeruht, daher hatten sie keine großen Probleme. Sie beendeten fast gleichzeitig die Liegestütze und standen wieder auf.

Die Probati betraten etwas irritiert die Thermen nachdem sie am Eingang die Schuhe auszogen, was hatte der Optio denn heute vor? Etwa Schwimmunterricht? In Kürze würden sie es erfahren.

Sie stellten sich vor dem Optio in einer Reihe auf und nahmen Haltung an.

"Eine sehr gute Idee, hast du einen Vorschlag wohin wir gehen könnten?"

Varus wusste wovon Maxentius sprach, er wusste sogar noch einiges mehr.
Er setzte zu einer Antwort an.

"Ich habe gestern Abend einen Brief von ihm gelesen, aus Rom. Er hatte einen sehr guten Grund das Castellum so überstürzt zu verlassen, er wurde nämlich zu den Cohortes Praetoriae versetzt. Auch wenn es mich traurig stimmt dass ich meinen Bruder, den ich gerade erst kennengelernt habe, schon wieder aus den Augen verliere, freue ich mich für ihn dass er bei den Cohortes Praetoriae aufgenommen wurde, nur wenige bekommen diese Chance. Was den Wein betrifft, ich könnte durchaus einen Schluck vertragen."

Die Probati brachten ihre Schwerter und Schilde zur Horrea und machten sich anschließend auf den Weg zur Therme.

Varus war über den Wechsel der Kampfpartner sehr froh, was nützte es gut dazustehen weil der Gegner unfähig ist, auf diese Weise lernt man gar nichts.
Er kämpfte nun also mit dem Claudius, als sie anfingen erwies sich dieser als ebenso bewandert im Schwertkampf wie Varus und so kam es zu einem ausgeglichenen Kampf mit viel Schwertergeklirr und wenigen Treffern sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite.

Maxentius stand in der Nähe der Unterkünfte und rief Varus, er schien ihm etwas wichtiges sagen zu wollen, Varus ging zu ihm.

"Was möchtest du mir denn sagen, Maxentius?"

Varus kämpfte unbeirrt weiter als er den Optio neben sich und seinem Kampfpartner stehen sieht. Der Gladius war ganz und gar nicht die bevorzugte Waffe seines Gegenüber, mit einer Riesenaxt wäre er wahrscheinlich glücklicher gewesen, aber der Gladius ist nun einmal die Standardwaffe eines jeden Legionärs. Varus ließ nicht nach und versetzte ihm weiter einen Treffer nach dem anderen.

Varus war sicher dass sein Können im Schwertkampf nicht bemerkt werden würde wenn sein Gegner schlechter kämpfte als seine Oma, doch es half alles nichts, er musste weiterkämpfen. Er wartete bis sein Gegner den Gladius aufgehoben hatte und setzte den Kampf fort. Sein Gegenüber war nach wie vor nicht der schnellste und so konnte er mühelos einen Treffer nach dem anderen verzeichnen.

"Na, dann machen wir uns mal auf den Weg" sagte Varus zu Maxentius und verabschiedete sich von dem Oberstallburschen. Er fragte sich noch warum dieser so grinste als er ihnen sagte wo sich die Maultiere befinden.

Dann möchte ich auch mal gratulieren.

Die Probati fanden sich zu Zweier Gruppen zusammen, Varus geriet wieder an den Koloss den er schon vom Ringen kannte. Diesmal würde Varus als klarer Sieger aus dieser Begegnung hervorgehen, ihm fiel direkt auf wie verkrampft sein Gegenüber den Gladius in der Hand hielt, so konnte das schonmal gar nichts werden. Beide machten sich bereit und Varus griff anschließend an, sein Partner wehrte die schnellen links-rechts Attacken ab und wich dabei zurück, nachdem er einige Schritte rückwärts gegangen war versuchte er einen unbeholfenen Gegenangriff, doch er schlug ins Leere. Varus erkannte in diesem Moment dass sein Gegenüber den Griff sehr gelockert hatte und so gelang es ihm mit einem blitzschnellen Schlag von rechts, ihm die Waffe aus der Hand zu schlagen, sie kam links von ihnen auf dem Boden auf.

Das wird wohl ein hartes Stück Arbeit, doch das war für ihn kein Problem, er war harte Arbeit gewohnt. Er machte sich zusammen mit Maxentius auf den Weg zu den Ställen.

Die Probati setzten die Übungen fort und vermieden ab sofort die Fehler die der Optio ihnen aufgezeigt hatte. Auf einen weiteren Stich mit dem Optionenstab konnten sie gut verzichten.

Varus tat wie der Optio befahl, er stach wieder in der gleichen Reihenfolge und sprach diesmal die Stichfolge laut mit "rechts, oben, gerade, links", nach jedem Schlag ging er hinter seinem Scutum in Deckung. Zwischendurch sah er wie der Optio durch die Reihen ging und die Probati mit seinem kritischen Blick beobachtete.

Varus war in seinem Element, er war zwar nicht der kräftigste, aber wenn etwas Geschicklichkeit erforderte, dann war er immer einer der Besten gewesen. Er schlug von oben, geradeaus, von links und von rechts als hätte er
nie etwas anderes gemacht. Er verschmolz geradezu mit der Klinge, der Gladius war wie für ihn geschaffen, ganz anders als dieses schwere Germanenschwert mit dem er einmal geübt hatte, er konnte es nicht einmal längere Zeit hochhalten, geschweige denn vernünftig im Kampf führen.