Beiträge von Quintus Caecilius Metellus

    Minor trat zu den wachehaltenden Praetorianern und grüßte.


    "Salve, ich bin Centurio Caecilius Metellus, ein Großcousin des Praefectus Praetorio. Ich habe schlechte Nachrichten aus der Familie für ihn, die er möglichst schnell erhalten sollte. Ist es möglich einen Brief den Botenreitern mitzugeben?"

    Minor saß gerade über einigen Verwaltungsarbeiten als ein miles ihm einen Brief überbrachte. Er wunderte sich, daß Macro schon so schnell antworten sollte - der Brief an Sura durfte noch gar nicht angekommen sein. Als er dann jedoch las, was in dem Brief stand wich sämtliche Farbe aus seinem Gesicht.


    Centurio Quintus Caecilius Metellus, Cohortes Urbanae, Roma



    Decemvir litibus iudicandis Manius Flavius Gracchus Quinto Caecilio Metello s.d.


    Tiefes Mitgefühl über den Verlust deines Bruders Marcus Caecilius Fabricianus sei dir mit diesem Schreiben versichert. Die Erinnerungen an jene Zeit, welche wir mit ihnen teilen durften, sind sicherlich das Wertvollste, was die Verstorbenen uns zurücklassen. Doch obwohl es dir im Augenblicke womöglich unerheblich erscheinen mag, so hat dein Bruder gleichsam weltliche Güter hinterlassen, deren Verteilung unter den Erben meine Aufgabe als Decemvir litibus iudicandis ist. Nach den gesetzlichen Richtlinien kommt dir als Bruder des Verstorbenen ein Anteil von 692,57 Sesterzen, welchen es dir gestattet ist, abzulehnen.


    Ich bitte dich, mir bis zum Tag ANTE DIEM III ID MAI DCCCLVII A.U.C. (13.5.2007/104 n.Chr.) mitzuteilen, ob du gewillt bist, dieses Erbe anzutreten, welches gleichsam keinerlei weitere Verpflichtungen nach sich zieht. Solltest du diesen Termin versäumen, so wird dein Anteil dem zu verteilenden Erbe hinzugefügt werden, ebenso wie sich der deinige Anteil durch den Verzeicht eines der anderen Erben erhöhen kann.


    Zum Trost über den erlittenen Verlust bleiben letztlich einzig die Worte der Weisen unserer Welt, so sprach denn schon Seneca: »Der Tod ist die Befreiung und das Ende von allem Übel, über ihn gehen unsere Leiden nicht hinaus, der uns in jene Ruhe zurückversetzt, in der wir lagen, ehe wir geboren wurden.«


    M.F.G.



    Wie war das geschehen? Auf der Reise oder nach seiner Ankunft in Germanien? Viele Fragen und Bilder stürzten auf ihn ein während er regungslos da saß. Sein jüngster Bruder war tot und der andere würde bald in den Krieg ziehen. Er goß sich einen Becher Wein ein und leerte in viel zu schnell. Die Todesnachricht seines Onkels hatte ihn nicht besonders getroffen, aber Fabri... Er leerte einen weiteren Becher Wein. Minor hatte das Gefühl in einem schlechten Traum zu sein, die Sonne schien durch sein Fenster hinein, die Geräusche des Lageralltags waren zu hören und sein kleiner Bruder sollte tot sein. Die Sonne zeigte an, daß er nun schon einige Zeit so da saß. Eine Stimme in seinem Kopf sagte, daß er sich nun zusammenreißen mußte. Also griff er zu seinem Schreibzeug und schrieb die nötigen Briefe. Er würde sie noch heute verschicken.


    [SIZE=7]Edit: Thema[/SIZE]

    Am Ende dieser Runde keuchte auch Minor schon ganz schön und beschloß eine geruhsamere Runde folgen zu lassen. Die Centurie hatte sich doch mittlerweile schon auseinandergezogen, was wohl auch an der erst kürzlich überstandenen Influenza bei einer ganzen Reihe von milites lag. Er beschloss insgesamt noch vier Runden auszulaufen und die erste Einheit der Operation 'Frühjahrsputz' abzuschließen, vielleicht noch mit einigen Liegestützen. Am Nachmittag war ja auch noch Zeit. 8)


    Unwillkürlich hatte er das Tempo doch wieder etwas angezogen, fand es aber nicht zu schnell zum Auslaufen.

    Nachdem die zweite Runde mit stetiger Steigerung der Geschwindigkeit absolviert war, sollte nun in der dritten Runde etwas Abwechslung sein. Länger als in den Runden zuvor lief er am Anfang der Runde in einem langsamen Trott, setzte dann jedoch zu einem Zwischensprint von beträchtlicher Länge an. Anschließend verfiel er wieder in die langsame Laufgeschwindigkeit ehe er abermals wieder zum Sprint ansetzte.

    Minor quittierte den Dank mit einem knappen Nicken.


    "Du hast dich nicht schlecht geschlagen, Terentius, dir fehlt es in erster Linie aus Ausdauer und Erfahrung. Das Zusammenspiel von Übungen der ganzen Centurie und deiner eigenen Übungen können da allerdings Abhilfe schaffen. Nimm besonders auch deine eigenen Übungseinheiten sehr ernst, weil du dort am besten deine Schwachpunkte beheben kannst! Du wirst immer jemanden für einen Übungskampf finden und dabei lernen dich auf verschiedene Kampfgewohnheiten und - stile einzustellen."


    Der miles sah so aus, als ob er in nächster Zeit umkippen würde, so daß Minor seinen Vortrag wieder beendete. ;)


    "Sammel dein gladius ein und dann sieh zu, daß du noch etwas zu Essen bekommst! Abi miles!"

    Die Kräfte schienen seinem Gegner nun endgültig auszugehen, so daß er seinem Rammstoß nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Minor überlegte einen Moment, hatte aber keine Lust das ganze in eine Rauferei ausarten zu lassen und die Variante bei der er noch mit ein paar Tritten nachhalf, war auch nicht das Richtige für einen freiwilligen Übungskampf. Bevor er aber seinem Gegner die Hand reichte, um ihm beim Aufstehen zu helfen fragte er nach.


    "Du gibst auf Terentius?"

    Wiederum fehlte es seinem Gegner an Schnelligkeit und er ließ sein Schwert fallen. Mit einem gezielten Tritt beförderte Minor es außer Reichweite und belauerte den Terentier weiter. Er setzte zu einer weiteren Serie von Angriffen an, so daß sein gegner alle Hände voll zu tun haben würde sein scutum immer an der rechten Stelle zu haben, da er ja keine Waffe mehr zum parieren hatte. Nach einer Reihe derartiger Angriffe täuschte Minor einen weiteren an um dann aber mit seinem scutum mit voller Wucht das seines Gegners zu rammen.

    Die Beschreibung des Gefangenen brachte keine neuens Erkenntnisse, aber auch er selbst würde wohl kaum jeden Verwandten seiner eigenen gens wiedererkennen.


    "Er befindet sich derzeit in unserem Gewahrsam in der castra praetoria. Dort wird er gerde von meinem princeps prior verhört."

    Insgesamt schien der Terentier auf dem Niveau zu sein, was man von einem noch recht neuen miles erwarten konnte. Nur an der körperlichen Ausdauer würde er noch arbeiten müssen, wenn er nicht im Kampf umkippen wollte. Da praktische Erfahrung immer einen tieferen Eindruck hinterließ, setzte Minor seine Angriffe munter fort. Sein Gegner schien ihm nicht mehr richtig tief in Deckung zu gehen und so versuchte es Minor mit einem direkten Angriff auf den Kopf.

    Auch der nächste Versuch des Terentiers war nicht überraschend, hatte er doch selbst schon häufig genug versucht den Gegner durch eine Serie schneller Angriffe in einen Fehler zu zwingen. Routiniert parierte oder blockte Minor die schnellen Angriffe. Wenn sein Gegenüber darauf aus war ihn zu ermüden, erwies er sich gerade einen Bärendienst, da die Angriffe wohl mehr Energie benötigten. :D Am Ende der Serie ging nun Minor seinerseits zum Angriff über und erwiderte seinerseits mit einer Reihe schneller Angriffe. Noch ohne größeres Risiko für seine eigene Deckung, aber ein erstes Abtasten der Defensivkünste seines Gegners.



    Edit: Bezug war unklar.

    "Die Prima rühmt sich damit die Legion des Imperators zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen daß ihre Offiziere irgendwelche Bemühungen unterlassen um den Zustand der milites stets auf höchstmöglichem Niveau zu halten. Auch bei den anderen Einheiten die in den Krieg ziehen werden, kann ich mir nichts anderes vorstellen."


    Er nahm einen Schluck Bier und rückte dem Käsebrot zu Leibe. Jemand der ihren Scherz nicht als solchen erkannt hätte, wäre möglicherweise vor Schock umgefallen, Minor schenkte Plotina ein kurzes Grinsen und kaute weiter. ;)

    Der Atem derer, die hinter ihm liefen wurde lauter und somit auch für ihn gut zu hören. Am Beginn der zweiten Runde war er wieder in den langsamen Trott des Einlaufens verfallen, so daß sich alle Läufer etwas erholen konnten. Die erste gedankliche Markierung erreichten sie jedoch schon bald und Minor erhöhte die Geschwindigkeit wie in der Runde davor.


    Sein Körper machte erste Anzeichen, daß er sich von der ersten Runde noch nicht wieder erholt hatte, aber das würde wohl allen so gehen. In einer Kurve am Ende des Platzes warf Minor einen Blick auf die Gruppe hinter ihm, um zu sehen wie nah sie noch alle beieinander liefen.

    Nachdem der Terentier wohl gemerkt hatte, daß von seiner Seite mit keinem Angriff zu rechnen war tat er das einzig vernünftige und griff Minor an. Ein klassischer Angriffszug mit Antäuschen auf der einen und Angriff auf der anderen Seite erforderte nur eine einfaches Blocken mit dem scutum. Sofort ging Minor wieder in die Ausgangsstellung setzte aber das Umkreisen seines Gegners geduldig fort.

    Es hatte eine Weile gedauert bis Minor den Transport der Leichen in die Castra organisiert und die zuvor festgehaltenen Besucher des Lupanar wieder aus der Bewachung entlassen hatte, auch den immer noch verwirrten jungen Mann. Der Besitzer des Lupanars war immer noch nicht aufgetaucht, aber Minor ließ ihm ausrichten, daß er ihn wegen des für ihn entstandenen Schadens in der Castra sprechen wollte. Des weiteren hatte er milites zurückgelassen, die die Einladung gegebenenfalls physisch verstärken sollten. Immerhin konnte es gut sein, daß der Besitzer die Verdächtige kannte oder einen Ahnung hatte, warum sie gerade die beiden Opfer ermordet hatte.


    In der Castra angekommen ließ er die Frau erst einmal einsperren, gab aber Befehl regelmäßig nach ihr zu sehen und ihre Fesseln zu kontrollieren. Er wollte ein wenig abwarten, ob der Besitzer des Lupanars nicht auftauchte bevor er das andere Verhör in Angriff nahm, außerdem tat es Gefangenen immer gut ein wenig im Unklaren zu bleiben.

    Der Terentier rannte nicht sofort zum Angriff sondern wartete zunächst ab mit gewissen Zeichen von Anspannung. Minor machte jedoch keine Anstalten anzugreifen, sondern verlegte sich auf das gegenseitige Umkreisen. So konnte sein Gegner sich nicht vollständig auf mögliche Angriffszüge konzentrieren, sondern mußte sich ebenfalls bewegen.

    Die Runden des Einlaufens waren vorbei und die Steigerungsläufe folgten. Minor hatte sich einige Punkte in ungefähr gleichen Abständen gemerkt, an denen er nun die Geschwindigkeit anzog. Am Ende einer Runde hieß das dann Sprinttempo. Wenn die milites Glück hatten würde ihm bald die Puste ausgehen, aber darauf sollten sie besser nicht hoffen. :D


    Im Laufe der ersten derartigen Runde wurde Minors Atem zwar schneller machte aber noch keine wirklichen Probleme. Auch seine Beine beschwerten sich noch nicht und es sah alles aus als würde er einige solche Runden überstehen.

    Glücklicherweise schien der Senator bereit ihren Gefangenen als möglichen Decimer in Erwägung zu ziehen.


    "Zweifacher Diebstahl auf dem Forum, die Beute haben wir gefunden. Des weiteren führte er ein Messer bei sich, möglicherweise als Werkzeug für seine Diebstähle."


    Er fügte noch eine kurze Beschreibung des Gefangenen an.


    "Er ist wohl noch keine XX Jahre alt, mittelgroß, schlank, braune Haare, blaue Augen. Seine Kleidung wirkt recht abgerissen war aber ursprünglich von recht guter Qualität."

    Er rief sich die Situation noch einmal vor Augen und wog sorgfältig seine Worte ab.


    "Es wäre in der Tat das einfachste, Senator. Aber auch wenn ich keinen handfesten Beweis habe, so sah ich doch so etwas wie Scham in seinem Gesicht, als wir den Ring fanden. Ganz anders als der Protest auf den Vorwurf des Stehlens hin."


    Einen Moment rang er mit sich, fügte dann aber doch an.


    "Er macht nicht den Eindruck eines typischen Diebes aus der Subura oder ähnlichen Verhältnissen..."