Beiträge von Quintus Caecilius Metellus

    Auch Metellus goß sich Wein nach, achtete aber darauf ihn zu verdünnen. Dann bediehnte er sich wieder mit Hähnchen und auch etwas Brot.


    "Hmm, Crassus hat auch einen hervorragenden Koch in der Casa Caecilia, aber ich komme so selten in seinen Genuss. Wohnst du hier eigentlich mit vielen Mitgliedern deiner Familie oder die Casa eher leer? Bei uns ist zur Zeit gar nichts los, weil die meisten von uns in irgendwelchen Lagern rumhängen. Von Famlienleben ist da nicht wirklich zu sprechen."

    "Dann werde ich dir mehr davon aushändigen lassen. Wenn du mehr brauchst solltest du wiederkommen."


    Er schrieb etwas auf eine Tabula und drückte sie dem Capsarius in die Hand, der die ganze Zeit im Hintergrund auf Anweisungen gewartet hatte. Der verließ den Raum und kehrte kurze Zeit später zurück und überreichte dem Princeps das Gewünschte.


    Der Medicus sah seinen Patienten fragend an.


    "Kann ich noch etwas für dich tun oder war es das? - Es warten heute leider jede Menge Patienten auf mich."

    Ihm lief das Wasser im Mund zusammen, als die Sklaven den nächsten Gang herbeitrugen. Er hatte sich so an die Selbstversorgung der Contubernia gewöhnt, daß jeder Ausflug ins zivile Leben ihm wie Luxus vorkam. Auch er bediente sich mit seinem Messer und stellte fest, daß das Hähnchen ganz wunderbar schmeckte.


    "Einen guten Koch habt ihr da oder ist das dein persönlicher? Den würde ich mir gerne mal ausleihen. ;)"


    Er nahm ein weiteres Stück und konzentrierte sich vorerst ganz auf das Essen.

    Offensichtlich wollte Verus lieber keine längerwierige Diskussion eingehen und wechselte das Thema.
    Metellus schüttelte den Kopf.


    "Auch wenn es da wohl irgendjemand verpasst hat rechtzeitig einzugreifen, so glaube ich doch nicht, daß wir uns ernsthaft Sorgen machen müssen. Der Imperator hat schließlich die Prätorianer nach Hispania entsandt und die werden dem ganzen Treiben ein Ende bereiten - schnell und gründlich."


    Er genehmigte sich einen weiteren Schluck Wein und ein paar Oliven. Unauffällig versuchte er festzustellen, ob etwa schon der nächste Gang im Anmarsch war; sein Magen schien jetzt nämlich erst richtig Hunger zu bekommen.

    Minor blickte von seinen Akten auf als Bibulus das Officium betrat. Gut gelaunt erwiderte er.


    "Salve Bibulus! Freu dich doch, daß ich es überlebe, sonst müßtest du vielleicht zusätzliche Schreibarbeiten machen! Außerdem versorgt mich der Praefectus regelmäßig mit Ermitllungen und anderen Aufträgen, die mich von den Akten wegholen."


    Er merkte wie hungrig er war und beschloß ebenfalls zu Essen.


    "Ach, ich habe da übrigens noch einen Probatus für dich. Helvetius Marcellus heißt er und war einige Zeit außer Gefecht weil er verwundet und verschleppt wurde. Nun hat der Medicus ihn wieder für diensttauglich befunden. Soweit ich aus den Aufzeichungen ersehen konnte, hat er seine Ausbildung so gut wie beendet. Es fehlt eigentlich nur noch die Abschlußprüfung. Ich weiß natürlich nicht wie sein körperlicher Zustand ist, aber da bist du der Experte."

    Der Medicus nickte zufrieden, auch Mittel die er gerne verschrieb.


    "Hast du noch etwas vor Chamomilla? Etwas anderes als der Kollege kann ich dir eigentlich auch nicht verschreiben. Möglichst viel Ruhe muß ich ja nicht extra erwähnen oder?"


    Er zog die Augenbrauen fragend nach oben; allerdings sah der Princeps nicht wie einer dieser jungen Heißsporne aus, die manchmal vergaßen ihren gesunden Verstand einzuschalten.


    "Ein heißes Dampfbad würde dir auch nicht schaden, aber vorher solltest du dich erstmal ausschlafen."

    Metellus mußte sich etwas bremsen, um sich nicht ungebremst auf die Vorspeisen zu stürzen. Stattdessen begann er sie langsam zu essen und zu genießen, was er sich sonst nur recht selten erlauben konnte.


    "Ich hatte nicht ernsthaft angenommen, daß du den Imperator mit einbezogst. Was das Pauschalisieren angeht, so habe ich das Gefühl daß ich bei Patriziern gerne dazu neige. Daher versuche ich ab und zu meine Aussagen zu hinterfragen."


    Er nahm eine weitere Olive ehe er grinsend hinzufügte.


    "Aber keine Sorge, der Zustand hält selten lange an. Ich denke auch, daß man jeden nach seinem Beitrag zum Wohlergehen der res publica bewerten sollte. In welcher Form der auch immer erbracht wird."

    Einige Zeit später betrat der Medicus den Raum.


    "Salve Princeps, ich musste noch gerade einen riesigen Holzsplitter aus einer Hand operieren. Da hat ein Zimmermann nicht aufgepasst."


    Doch nun waren alle anderen Patienten vergessen und er konzentrierte sich auf den Princeps. Er fühlte die Stirn und merkte, daß sein Patient richtig glühte. Auch sein Atem hörte sich irgendwo zwischen rasselnd und zugeschleimt an.


    "Wo hast du dir das denn eingefangen? Wie lange hält der Zustand schon an?"

    "Dann folge mir bitte in einen Behandlungsraum, Princeps. Ich werde dann sehen was sich machen lässt. Aber ich denke der Medicus wird nicht allzu lange auf sich warten lassen."


    Er wies den Weg und war immer bereit den Princeps zu stützen, falls das notwentig sein sollte. Im Behandlungsraum angekommen wies er auf eine Liege.


    "Setz dich dorthin, während du auf den Medicus wartest."


    Und schon verschwand er wieder auf der Suche nach dem Medicus.

    Nach kurzer Zeit trat ein Capsarius auf den Princeps zu, auch wenn er eigentlich nicht für die Anmeldung eingeteilt war. Aber der Kollege schien so beschäftigt zu sein, daß er den Patienten noch gar nicht bemerkt hatte, obwohl der in schlimmerem Zustand zu sein schien, als die meisten anderen in der Schlange.


    "Kann ich dir helfen Princeps Prior? Du willst zum Medicus?"


    Der Mann schien ja kaum noch gehen oder stehen zu können. Vermutlich hatte die Influenza ihn erwischt.

    Tief atmete Minor die frische Luft ein und mußte sich erst wieder an das helle Tageslicht gewöhnen. Während der Curator technische Einzelheiten und Beobachtungen mit seinen Mitarbeitern besprach, blickte er sich nach den übrigen Milites um. Diese hatten ganz in der Nähe ein wenig versteckt gestanden und kamen nun zügig auf die Gruppe zu.


    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Dann wandte er sich an die Soldaten, die hier oben auf die Männer gewartet hatten. "Hier ist auch keiner rausgekommen, der nicht vorher auch mit uns reingegangen ist, oder?"


    Der dienstälteste Miles übernahm die fällige Meldung.


    "Nein Curator, den Schacht hat niemand vor euch verlassen."

    Nachdem Bibulus den Exerzierplatz verlassen hatten, eilten einige Milites auf die Probati zu und reichten ihnen Wasser. Auch viele von ihnen waren einst von Bibulus ausgebildet worden und konnten sich nur zu gut an ihr erstes Zusammentreffen mit dem Princeps erinnern.


    "Hier trinkt erstmal!"


    Es war immer eine brenzelige Sache, da sie schließlich nicht den Eindruck vermitteln wollten und durften die Vorgehensweises des Princeps zu kritisieren.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Der Princeps nickte zustimmend.


    "Es kann nie schaden Informationen zu sammeln, wer weiß wann man sie gebrauchen kann."


    Allerdings war er nicht besonders erpicht darauf so schnell wieder hier runterkommen zu müssen. Bei den architektonischen Erklärungen für die Existenz dieses Raums versuchte er einfach nicht allzu unwissend dreinzuschaun. Er hatte nun plötzlich das unangenehme Gefühl, daß irgendetwas unter seine Paenula geraten war und nun veruschte unter seine Tunika zu gelangen. Etwas hektisch fischte er unter seiner Kleidung bevor er etwas Lebendes in seinen Händen spürte und es wegschnippte.


    Dann ging es wieder weiter auf den Weg zum nächsten Schacht.

    "Natürlich, ich wollte mich sicher nicht beschweren! Es ist mir jeden Tag eine Ehre Rom zu dienen."


    Er drehte das Weinglas in seiner Hand beschloss aber erst weiter zu trinken, wenn es etwas zu essen gab.


    "Bisher bin ich hier in Rom noch nicht allzuvielen Patriziern persönlich begegnet. Im Allgemeinen bin ich durchaus geneigt dir zuzustimmen, jedoch dürfen wir nicht vergessen daß auch unser verehrter Imperator mit seiner Familie zu den Patriziern zählt."


    Mit einer beschwichtigenden Geste seiner Hand deutete er seinem Gegenüber an, daß er es seine Aussage nicht als Kritik am Imperator verstanden hatte.


    "Trotzdem kann man kaum alle Patrizier pauschal als dekadent bezeichnen. Auch ihren Reihen entstammen tüchtige aufrechte Männer."


    Er hatte unwillkürlich die soldatische Erscheinung des Tribuns Tiberius vor Augen. Dekadent gehörte wohl kaum zu den Begriffen mit denen man eben jenen umschreiben würde.



    Sim-Off:

    Abermals Danke! :)

    Stumm erhob er wiederum das Glas, als Verus auf Bacchus trank. Dann nahm er einen weiteren Schluck des köstlichen Weins.


    "Du meinst, wie es mir seit unserem Ausflug in die stinkenden Eingeweide Roms ergangen ist? Also kurz und knapp zusammengefasst: Es gab jede Menge Arbeit. Ich bin mit einigen Ermittlungen befasst - Morde, Verschleppung, Einbrüche... Darüber hinaus habe ich immer noch eine halbe Centurie auf Trab zu halten, die zu Wachdiensten abgestellt ist. So viel zu allem was mich aus meinem Officium herausholt, wo mich jederzeit Akten ohne Ende erwarten. Es ist unter anderem meine Aufgabe die Akten auf dem aktuellen Stand zu halten und Berichte über laufende Ermittlungen regelmäßig einzufordern. Dazu kommen regelmäßige Lageberichte an den Praefectus Urbi und Schichten im Rekrutierungsbüro."


    Er holte endlich Luft und nippte wieder am Wein.


    "Viel zu tun, aber das gibt es in Rom ja immer. Bei dir ist das vermutlich nicht anders."

    Metellus blickte sich neugierig im Triclinium um und legte sich dann ebenfalls auf eine Cline. Schon nach kurzer Zeit wurden sie von einem Sklaven bedient. Er staunte nicht schlecht, als ihm der Wein in einem richtigen Glas serviert wurde. Er griff vorsichtig zum Glas und prostete seinem Gastgeber zu.


    "Dann trinke ich auf das Wohl meines Gastgebers!"


    Er nahm einen Schluck und stellte erfreut fest, daß sein Gastgeber einen guten Tropfen hatte auffahren lassen.


    Sim-Off:

    Danke. :)

    Er kam sich fast ein wenig ertappt vor und grinste entschuldigend.


    "Ich könnte allerdings was zu Essen vertragen. So ein langer Tag macht doch hungrig, wenn man keine Zeit für eine Mittagspause hat."


    Er folgte dem Decimer in das Triclinium.