Beiträge von Marcus Octavius Metellus

    Ach, in diesem Zusammenhang sagten schon so einige 'Nie' und doch verliehen die Römer dem Nie ihrer eine völlig neue Bedeutung. :D


    Äh, verzeiht, eigentlich wollte ich nicht auch noch so ein belangloses Gequatsche beginnen.


    Was ich fragen will ist, wo genau das Königreich Tylus liegt? Auf den Karten eures Reiches ist das wenig ersichtbar. Aber vielleicht scheiterte ich auch wegen meiner Recherchemüde, die mich nicht allzu genau in den römischen Archiven hat suchen lassen. Es geht mir darum, zu wissen, wo auf der Weltkarte es genau liegt. Ihr sagtet neben Aegyptus, doch wo genau?

    Ich bin ja eigentlich kein aberbläubischer Narr, aber ich amüsiere mich gerne, und das ist auch der einzige Grund, weshalb ich auf dem Weg zu einer Wahrsagerin bin. Zugegeben, manchmal waren sie geniale Phantasten, und keinesfalls die Dümmsten. Sie sahen den Menschen an, was sie waren und welchen Bären sie ihm aufbinden konnten. Da ich möglicherweise in einiger Zeit Aedil sein könnte und somit die Möglichkeit hätte solche Schwindler aus der Stadt zu vertreiben, würde der Besuch bestimmt ganz lustig werden.


    Die umstehenden Menschen belächelten mich mitleidig, als ich entschlossen durch den Vorhang in das vernebelte und stickige Zimmer eines Zeltes trat, das nicht unweit vom Forum Romanum entfernt war. Eine rundliche Dame mittleren Alters begrüsste mich übermässig und rückte mich auf einen ausladenden Stuhl, der mit einigen fetten Kissen gepolstert war. Sie fragte mich was ich wissen wolle, obwohl sie das eigentlich wissen müsste, und grinste mich desweilen mit einem zahnlückenhaften Lächeln an.
    Ich antwortete ihr nicht konkret, ich hatte schliesslich keinen tiefschürfenden Grund, zu ihr zu kommen. Ich lallte also etwas zusammen, dass ich da sei um zu wissen, ob morgen ein guter Tag zu Heiraten wäre.
    Sie zog die Augenbrauen hoch.
    "Heiraten? Ich glaube kaum das du es in deinen jungen Jahren lange mit einer Frau aushalten würdest - wohlgemerkt, einer..." Ich war von ihren direkten Worten überrascht und sagte nichts dazu.
    "Ich rate dir strengstens von einer Heirat ab. Die Zeit wird erst in einiger Zeit kommen!", mahte sie mich.
    Ich spielte ihr Spiel mit und mimte den Abergläubischen Bauerntölpel.
    Als ich sie nach meiner allgemeinen Zukunft fragte schwieg sie kurz und starrte angestrengt in die Teeblätter, die vor ihr auf dem Tisch lagen.
    Ich überlegte, woher diese Wahrsager ihren guten Menschenkenntnisse hatten, kam aber zu keinem befriedigenden Schluss und fand mich auch damit ab. Die Wahrsagerin blickte immer noch mit ihren grünen Augen unbeweglich auf die Teeblätter. Sie sah genau so aus, wie ich mir eine Hellseherin immer vorgestellt hatte. Etwas geheimnisvoll und doch sympathisch.
    Ich beobachte sie eine Weile, bis sie langsam Aufblickt und gross schluckt. Ich war voller Spannung, was sie sich in dieser Zeit des Nachdenkens zusammengesponnen hat...

    Es kann nie alles perfekt und zum Genügsam aller sein. Und da wir ja nach und nach an den Gesetzen arbeiten und eben genau durch solche Zufälle auf die Fehler und Lücken darin stossen, wird es immer besser und detailierter ausgearbeitet.


    Wir haben nun einige Varianten von Interpretationen vorliegen:


    Geschichtlich gesehen ist klar, dass der Volkstribun während seiner Amtszeit immun gegen irgendwelche rechtlichen Vorgene gegen ihn ist - was natürlich nicht heissen soll, dass er dies hier auch ist, wäre aber folglich am logischsten.
    Doch nach Aussage Iulius sind sogar alle Magistrate unantastbar, solange sie ein Amt innehaben. Werden sie jedoch bei einem 'in-flagranti' Verbrechen erwischt, so können sie ihres Amtes enthoben werden und für ihr Vergehen zur Rechenschaft gezogen werden.


    Soweit richtig?

    Zitat

    Vorgesetzte müssen sich auf dich verlassen können, sie müssen dir vertrauen können. Kann man dir das?


    Das ist eigentlich etwas, was ich hier versuchte klar zu machen, aber es gibt eben immer wieder Leute, die bedarfen zweimal, um etwas zu kapieren... Natürlich kann man sich auf mich verlassen, oder hätte ich einmal das Gegenteil bewiesen?!


    Zitat

    Und was galubst du wo wir wären, wenn der göttliche Gaius Julius Caesar gegenüber dem Senat, dem von der Russata vergötterten Senat, Gehorsam und Pflichtgefühl gezeigt hätte.


    Als gäbe es nur diese eine Partei...




    Als Quaestor bin ich aber leider nicht in der Regierung, sondern übe ein öffentliches Amt aus...

    Es tönt fast so, als müsste ich alles anders machen, als man mir es sagt?! Deine Ironie ist zum heulen... Du meinst also, Befehlsverweigerung und Inkonsequenz führen zum Ziel? Oder soll ich das ganze deiner Meinung nach als Kreativität betiteln? Weisst du denn auch, dass Gehorsamkeit und Pflichtsgefühl Rom weit gebracht haben? Was denkst du, wäre unsere Legion, ohne strengste Disziplin? Wohl kaum eine Armee, die die ganze Welt beherrscht...
    Jaja, das sind Dinge, die von einem Soldaten kommen. Tststs, ich hoffe du verhälst dich nicht so in der Armee, wie du das hier gerade vorführst.
    Wenn dir dein Vorgesetzter einen Befehl gibt, einen Graben für das Lager auszuheben, dann gräbst du also Kreuz und quer den Boden um, nur weil du eben findest, so sei das Lager beim Angriff des Feindes besser zu verteidigen? Ich will nicht hoffen...

    Was, mein Lieber, sagt dir, dass dies leere Versprechungen sind?


    Nun, du willst also wissen, was ich für das Wohle Roms tun will? Da ich nicht der Sorte Grössenwahnsinniger angehöre, die glauben als Qaestor die Welt verändern zu können, belasse ich es darauf zu sagen, mein mir zugeteilter Arbeitsbereich gewissenhaft und zu unserem allen Wohle zu verwalten.

    Seid gegrüsst, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!


    Natürlich darf auch meine Kandidatur zum Amt des Quastors nicht fehlen: In meiner Person schickt das Geschlecht der Octavier ihren Kandidat ins Rennen um den Quaestoren Titel.
    Römer, ich garantiere euch, meine Aufgabe wohlgesonnen und pflichtbewusst gegenüber dem Stadt und dem Volke Roms auszuführen, werde ich gewählt. Ich werde mich ehrenhaft um die Anliegen derer kümmern, die meiner Hilfe bedarfen!


    Gehabt euch wohl!


    Hochachtungsvoll
    Marcus Octavius Metellus

    Es gibt doch immer wieder Leute, denen ich zu gerne einen Sica zwischen die Rippen schieben würde. Es gibt bei allem eine gewisse Toleranzgrenze, aber dieser hier hatte sie gerade überschritten, als er unsere Factio durch den Dreck zieht.
    Wäre nicht eben mein Verwandter eingetrudelt hätte ich wohl seinen Kopf so lange unter Wasser getaucht, bis er erstickt wäre...


    "Tiberius Octavius Paratus", begrüsse ich ihn erfreut, "Ave, ave, euch hät ich nun wirklich nicht hier erwartet."
    Vielleicht können wir diesen eingebildeten Lackaffen auch zu zweit vermöbeln. Dieser Gedanke kostet mich ein Grinsen in Richtung Paratus.
    "Ja, danke, die Reise hatte so ihre Tücken, an die man sich auf einem Schiff wohl gewöhnen muss, aber ansonsten ganz gut. Bis jetzt..."
    Ein entschuldigendes Lächeln streift meine Lippen.


    "Keineswegs sind wir erregt, jedenfalls nicht in dieser Hinsicht. Aber vielleicht hat unser neuer Familienfreund anderweitige Erregungen, die auf die Anwesenheit uns zwei Männer zurückzuführen ist.", stelle ich fachmännisch fest.
    Vermutlich ist Aulus einer dieser Männer, die den griechischen Sitten folgen, und sich sogenannte Lustknaben halten. Er macht den schwer den Eindruck, als könnte er einer dieser sein.
    Also nein, eigentlich machte er einen recht seriösen Eindruck, aber meine Abneigung verhilft mir nunmal zu solchen widerwertigen Gedankengänge.


    "Ich überlege mir gerade, ob ich vielleicht nicht den Masseur aufsuchen soll, der meine Knochen etwas durchknetet? Jedenfalls ertrage ich die Gesellschaft eines Sklaven lieber, als die einiger anderen Männer." Aulus weiss vermutlich, dass damit er gemeint ist, aber ich sprach absichtlich keine Namen aus, des Anstands halber. "Kommst du mit, Paratus? Oder wollt ihr, lieber Aulus, noch etwas länger unsere Zeit in Anrspruch nehmen?"

    Es gibt Patrizier, für welche ich eine überaus grosszügige Sympathie hege, aber alles hat doch seine Grenzen; dieser hier gehört bestimmt nicht zu der Sorte, für die ich mich sonderlich begeistern kann.
    Sein prüfender, herablassender Blick tadelt mich im tiefsten. Er scheint einer dieser Menschen zu sein, die bloss wegen ihrer hohen Geburt glauben, etwas besseres zu sein. Ich erwidere seinen Blick kühl. Und ich bin ein Genie, wenn es darum geht, ironische Bemerkungen aufzuspüren.


    "Dann mein lieber, werdet ihr wohl nie einen Senator!", meine ich abschätzend. Ich ziehe bereits in erwägung, das kühle Becken abermals aufzusuchen, um meine Glut dort abzukühlen.
    "Zum Quästor? Sehr gut...", ... dann habt ihr ja endlich jemanden in euren Reihen, der es zu etwas gebracht hat. Ganz im Vergleich zu diesem Exemplar. Ich behalte meine Gedanken lieber für mich, weshalb ich ihn nicht auf sein Verhalten hinweise, das nur ein Idiot an den Tag legen könnte.
    "Die Familie unterstützen? Soso...", ich muss mich zusammenreisen nicht laut loszulachen. Ich weiss, das die Familie recht zu recht kommt, wieso bedürfte sie Hilfe von diesem Schwachkopf?
    "Ich bin hier um eine Karriere zu starten, ich welche Richtung die auch immer verlaufen mag. Jedenfalls kann ich im Alter mal behaupten, etwas für mein Geld getan zu haben."

    Ich bin eher einer, der sich nicht in irgendwelche Dinge einmischt, die mich nichts angehen, aber wo schon meine Verwandte so auffällig interessiert das Geschehen verfolgt, kann ich mich nicht zurückhalten und ich gehe mit lächelndem Gesicht auf sie zu.


    "Liebe Cornellia, welch Zufall, dich hier zu treffen. Ich hatte gerade... ehm... einige geschäftliche Dinge hier zu erledigen. Du siehst wieder mal schöner aus als Venus in ihren besten Zeiten. Wie gehts dir?"