Silanus stand mit einer Tabula in der Hand vor dem Officium des Kaisers. Heute Vormittag waren einige Privataudienzen angesetzt und während ein Consular gerade noch beim Kaiser vorsprach, wartete der Iunier bereits auf den nächsten Gast. Auf seiner Tabula stand vermerkt, dass der Pontifex Flavius Gracchus um eine Privataudienz angesucht hatte und nun an der Reihe war. Er rechnete also damit, dass dieser jeden Moment eintreffen musste.
Beiträge von Lucius Iunius Silanus
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Silanus hatte es erst ein wenig merkwürdig gefunden Axilla einen offiziellen Brief zu schreiben, doch da dies auch gleichzeitig ihre Eintrittskarte in den Palast war, führte wohl kein anderer Weg daran vorbei. Er ließ iher daher die Nachricht durch einen Palastboten zustellen.
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Iunia Axilla
Casa Iunia, Roma, ItaliaLiebe Axilla,
der Imperator Caesar Augustus hat deiner Bitte um Verleihung des IUS TRIUM LIBERORUM stattgegeben und lädt dich hiermit am PRIDIE NON APR DCCCLXIV A.U.C. (4.4.2014/111 n.Chr.) zur öffentlichen Generalaudienz ein, um die Urkunde aus seiner Hand entgegenzunehmen.
Finde dich dazu bitte zur 10 Stunde vor der Aula Regia auf dem Paltin ein.
Vale bene,
LUCIUS IUNIUS SILANUS
~~Procurator a libellis - Administratio Imperatoris~~
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Ad
Vigintivir
Caius Flavius Scato
Villa Flavia Felix, Roma, ItaliaVerehrter Vigintivir,
der Imperator Caesar Augustus lädt dich hiermit am ANTE DIEM III NON APR DCCCLXIV A.U.C. (3.4.2014/111 n.Chr.) zur alljährlichen Generalaudienz für die amtierenden Magistrate des Cursus Honorum ein.
Finde dich dazu bitte zur 10 Stunde vor der Aula Regia auf dem Paltin ein.
Vale bene,
LUCIUS IUNIUS SILANUS
~~Procurator a libellis - Administratio Imperatoris~~
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Ein Bote des Palastes überbrachte an diesem Tag eine Nachricht für den amtierenden Praetor Urbanus.
Ad
Praetor Urbanus
Titus Duccius Vala
Casa Accia, Roma, ItaliaVerehrter Praetor,
der Imperator Caesar Augustus lädt dich hiermit am ANTE DIEM III NON APR DCCCLXIV A.U.C. (3.4.2014/111 n.Chr.) zur alljährlichen Generalaudienz für die amtierenden Magistrate des Cursus Honorum ein.
Finde dich dazu bitte zur 10 Stunde vor der Aula Regia auf dem Paltin ein.
Vale bene,
LUCIUS IUNIUS SILANUS
~~Procurator a libellis - Administratio Imperatoris~~
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An diesem Morgen war Silanus vor dem Kaiser im Officium Imperatoris eingetroffen. In Erwartung des Kaisers, der jeden Moment eintreffen sollte, ließ er die große Flügeltüre weit offen stehen. Danach schritt er zum Schreibtisch. Ihm viel sofort auf, dass die Sklaven zwar heute schon sauber gemacht hatte, aber irgendwie noch ein leicht muffiger Geruch in der Luft lag. Am Vortag hatte der Kaiser bis spät am Abend Gespräche hier im Officium geführt, was man heute aufgrund der abgestandenen Luft immer noch merkte. Sicherheitshalber entschied der Procurator daher noch schnell zu lüften und öffnete die Fensterläden. Danach legte er fein säuberlich die mitgebrachten Dokumente auf den Schreibtisch.
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"Ich werde es dementsprechend veranlassen mein Kaiser."
Damit waren bereits einige wesentliche Punkte für heute abgehackt. Silanus und der Kaiser gingen noch die Termine des heutigen Tages durch, bis sich der Procurator wieder zurückzog und den Kaiser vorläufig sich selbst und seinen Amtspflichten überließ.
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Zitat
Original von Lucius Tiberius Lepidus

StesichorosStesichoros war gerade zurückgekehrt, nachdem er die vorangegangen Gäste ins Atrium geführt hatte, als es auch schon erneut zu klopfen begann. Natürlich öffnete er - wie gewohnt - die Tür und dachte sich natürlich schon, dass es zu dieser Zeit wohl nur ein geladener Gast sein konnte. "Salve, bist du zur Cena geladen? Wie lautet dein Name?"
Genau so ist es. Iunius Silanus." war die knappe Antwort des Iuniers.
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Ein turbulenter Arbeitstag im Palast hatte es dem Iunier heute unmöglich gemacht, wie vorgenommen und versprochen, pünktlich zur Cena zu erscheinen, zu der er heute in die Villa Tiberia Eingeladen war. Mit ein wenig Verspätung klopfte er daher an der Tür des stattlichen Anwesens und hoffte, dass er nicht der letzte Gast war, der eintraf. Andererseits würde es wohl kaum jemand geben, der ihm einen Vorwurf machte oder einen strafenden Blick für sein Zuspätkommen schenkte, schließlich wusste jeder, wer sein Arbeitgeber war. Und den Kaiser konnte man schließlich schlecht auf morgen vertrösten, wenn er noch etwas brauchte. Schon auf Nadeln sitzen, wartete er daher sichtlich ungeduldig, dass endlich aufgemacht wurde.
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Ein Botenjunge gab eine kurze Nachricht für Tiberius Lepidus ab.
An
Lucius Tiberius Lepidus
Villa Tiberia, Italia, RomaGerne nehme ich deine Einladung zur Cena an und werde versuchen pünktlich zu erscheinen.
Lucius Iunius Silanus
[Blockierte Grafik: http://img301.imageshack.us/img301/5134/iuniasiegelpapyruscx7.gif]
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Zufrieden nahm Silanus zur Kenntnis, dass der Kaiser selbst einige Worte an das Volk richten wollte und nahm wieder dezent seinen Stehplatz hinter dem kaiserlichen Stuhl ein. Er hoffte, das ihm sein Patron diese kleine Inszenierung nicht all zu sehr übel nehmen würde, sofern er überhaupt irgendwann Kenntnis darüber erlangen konnte, dass der Iunier dahinter steckte. Der Kaiser war in jedem Fall dadurch in ein positives Licht gerückt worden und indirekter Nutznießer dieser groß aufgezogenen Feierlichkeit. Und das war schließlich alles, was für den Procurator zählte.
Nachdem nun auch der Consul mit einigen kurzen Worten den Festakt und das Opfer beendet hatte, brandete erneut Applaus und Jubel auf. Vor allem der einfache Pöbel schien sich bereits sehr auf die Brotverteilung zu freuen und daher war es nicht verwunderlich, dass bereits die ersten Anwesenden in Richtung der Wagen strömten, an denen nun Planen beiseite gezogen und ein Ausblick auf die frischgebackenen Brotleiber geboten wurde. Silanus wandte sich unterdessen erneut an den Kaiser.
"Möchtest du noch bleiben Augustus, oder soll ich die Prätorianer Abmarschbereit machen lassen?"
Vielleicht hatte der Kaiser ja noch Lust darauf ein wenig dem nun beginnenden Fest beizuwohnen und das eine oder andere Gespräch mit den versammelten Honoratioren Roms zu führen.
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Ad
Pontifex
Manius Flavius Gracchus
Villa Flavia, Roma, ItaliaVerehrter Pontifex,
auf Grund deines schriftlichen Ansuchens, lade ich dich hiermit am PRIDIE KAL APR DCCCLXIV A.U.C. (31.3.2014/111 n.Chr.) zur zehnten Stunde, zu einer privaten Unterredung mit dem Kaiser in den Palast.
Finde dich dazu bitte rechtzeitig vor dem privaten Officium des Kaisers ein.
Vale bene,
LUCIUS IUNIUS SILANUS
~~Procurator a libellis - Administratio Imperatoris~~
[SIM-OFF]Sorry, habe deinen Brief etwas verschwitzt. Hoffe dein Anliegen ist noch aktuell. Werde mich bemühen deinen Weg zum Kaiser kurz zu halten.[/simoff]
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IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTIVERLEIHE ICH
IUNIA AXILLAMIT WIRKUNG VOM
PRIDIE KAL APR DCCCLXIV A.U.C.
(31.3.2014/111 n.Chr.)DAS
IUS TRIUM LIBERORUMUND ENTBINDE SIE FORTAN VON DER
TUTELA MULIERISALLE DAMIT VERBUNDENEN RECHTE UND PRIVILEGIEN SEIEN IHR GEWÄHRT

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Zitat
Original von Tiberius Iulius Crassus
Vertieft in seine Arbeit, schreckte Crassus hoch, als plötzlich und unerwartet, zumindest für ihn, sein neuer Patron vor ihm stand und ihn ansprach.,,Salve. Aber natürlich, für dich in jedem Falle.", antwortete er dann freundlich und lächelte sein Gegenüber dabei an. ,,Nimm doch bitte Platz.", dabei deutete er auf den freien Stuhl vor seinem Schreibtisch. ,,Was führt dich her?"
Dankend nahm Silanus das Angebot seines Klienten an und kam auch gleich ohne umschweife auf den Punkt.
"Wir haben uns letztens über deine Erhebung in den Ritterstand unterhalten. Ich habe mir nun Gedanken darüber gemacht, wie wir den Kaiser, zusätzlich zu meiner Fürsprache und deinen hervorragenden administrativen Fähigkeiten, auch von deinem Organisationstalent überzeugen können. Dabei hat uns Fortuna ein wenig in die Hände gespielt und dafür gesorgt, dass der ehemalige Consul Decimus Livianus endlich dieses leidliche Ulpianum fertig stellen konnte. Der Palast soll nun in Zusammenarbeit mit dem Senat eine pompöse Eröffnungsfeier organisieren. Ich würde gerne dich mit dieser Aufgabe betrauen. Könntest du dir vorstellen einer solchen Herausforderung schon gewachsen zu sein?"
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Zitat
Original von Titus Decimus Varenus
Das Angebot nahm er dankend an und setzte sich. Manieren hatte der Procurator auf dem ersten Blick. 'Soweit mir bekannt,...' Der Pompeius hätte solchen Satzbeginn nicht über seine Lippen gebracht, war er doch davon überzeugt, allein verantwortlich zu sein, sogar über dem Augustus stand. Sprach er doch immer von 'mein Palatin'. "Es ist nicht sogar die Pflicht, dass sich der Augustus zeigt? Sein Vorgänger war immerhin in dieser Hinsicht ein Vorzeige-Bild. Nahm an vielen Zeremonien teil. Präsentierte Spiele und heiterte die Stimmung auf, wenn auch ein wenig paradox, da er keine Gegenstimmen duldete. Aber ich denke, dass erwartet wohl jeder Augustus." Er sass weiterhin, stützte jedoch seine Handflächen auf dem Tisch ab und wippte ein wenig. Als wäre er ein wenig ungeduldig. "In der Finanzabteilung läuft alles wie gewohnt. Die Kassen klingeln von Woche zu Woche mehr. Trotzdem fehlen weiterhin viele Einnahmen aus diversen Provinzen. Hauptsächlich Provinzen die Palma folgten. Das soll nun keine Beschuldigung sein, sondern eine Feststellung." Er blickte sich kurz um. "Wie gut kennst du den Procurator Plennius Flamininus?""Der jetzige Kaiser ist da wohl ein wenig zurückhaltender, aber ich denke das wird schon. Wie gesagt ist es nun meine Aufgabe ihn dementsprechend zu unterstützen und seine öffentlichen Auftritte zu planen."
Danach hörte er interessiert dem Abteilungsvorsteher zu, der über wirklich bedenkliche Entwicklungen berichtete. Die Statthalter dieser Provinzen glaubten doch nicht etwa, dass der Kaiser ihnen für ihre Unterstützung während des Bürgerkriegs etwas schuldig war und nun auf Steuergelder verzichtete. Nein. Das konnte Rom bestimmt nicht durchgehen lassen. Doch ehe er die Möglichkeit hatte näher darauf einzugehen, fragte ihm der Decimer nach dem Procurator a rationibus.
"Ich kenne den Mann eigentlich nur von einem kurzen Begrüßung und einigen kurzen Gesprächen am Gang. Fachlich haben sich unsere Wege bisher nicht gekreuzt. Warum fragst du?"
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Zitat
Original von Tiberius Iulius Crassus
,,Es gab bisher nicht viele Gelegenheiten, bei denen ich mir persönlich etwas zu Schulden habe kommen lassen können.", erläuterte er seinem Gegenüber mit einem etwas verschmitzten Lächeln. ,,Von daher wüsste ich nichts, was der Kaiser gegen mich persönlich haben könnte." Da er es jetzt zweimal extra betont hatte, musste Crassus noch ausführen, gegen was der Kaiser eventuell etwas haben konnte.
,,Allerdings bin ich näher mit zwei Vertretern meiner Gens verwandt, die Beide eher unschön aufgefallen sind, bis zum Ende des Bürgerkriegs.", viel mehr wollte Crassus garnicht zu diesem leidlichen Thema ausführen. Er wusste zwar nicht unbedingt, ob der Iunius soviel über die Familie des Iulius wusste, doch waren die Namen wie der von Centho, doch beinahe allgegenwärtig. Auch heute noch. Und stets mit einem Makel behaftet.Das eine oder andere über so manche bekannte Familie Roms hatte Silanus selbstverständlich gehört und auch in diversen Unterlagen des Palastes nachgelesen, doch war er sich dabei keiner Zusammenhänge bewusst geworden, die negativ auf Crassus zurückfallen konnten. Vor allem nichts, dass ihrem geplanten Vorhaben entgegenwirken konnte. Er machte daher eine beschwichtigende Handbewegung.
"Darüber brauchst du dir keine Gedanken machen. Dieses Problem hat wohl fast jede Gens in Rom. Ich bin mir sicher, dass auch der Kaiser darüber hinwegsehen wird, wenn er mit dir und deiner Arbeit zufrieden ist. Schade dabei finde ich nur, dass der Palast dich nach dieser Ernennung wohl als Mitarbeiter verlieren wird. Die entsprechenden Posten im Palast sind leider nicht für Einsteiger in den ritterlichen Cursus Honorum gedacht. Es wird also einige Zeit dauern, ehe du wieder hinter diesen Mauern deinen Dienst versehen kannst, sofern du das dann überhaupt noch möchtest. Doch wenn einverstanden bist, dann werde ich bei dieser Gelegenheit auch gleich mit dem Kaiser über eine mögliche Versetzung in ein Ritteramt sprechen."
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"Ich denke es wäre angemessen und werde alles dementsprechend veranlassen."
Der Procurator machte sich eine Notiz auf seine Tabula und zog dann eine Übersicht mit den geplanten Audienzen hervor, über die er kurz seinen Blick schweifen ließ, ehe er wieder zum Kaiser aufsah. Der Augustus hatte ihm ein gutes Stichwort für eine weitere Überlegung in dieser Richtung geliefert, die Silanus bei dieser Besprechung vorbringen wollte.
"Früher war es üblich die neugewählten Magistrate des Cursus Honorum ebenfalls zu einer Generalaudienz zu laden. Leider ist diese Tradition wohl während des Bürgerkriegs ein wenig eingeschlafen. Wenn es deine Zustimmung findet, dann werde ich bei dieser Gelegenheit auch diese einladen."
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SIlanus schmunzelte, als Flaminina vorlaute Antwort hörte. Eine Iulia steht zu ihrem Wort. Natürlich! Wie konnte er nur wagen das in Zweifel zu ziehen. Um nicht den Unmut der jungen Frau auf sich zu ziehen, unterließ er es darauf einzugehen. Schließlich war es für ihn langsam Zeit in den Palast zurück zu gehen. Auch die Iulia schien sich wieder auf den Weg machen zu wollen.
"Vielen Dank! Den wünsche ich dir auch Iulia. Bis morgen."
Silanus nickte der jungen Iulia verabschiedend zu und ging dann seines Weges. Nach ein paar Metern drehte er sich jedoch noch einmal kurz in ihre Richtung, um noch einmal einen Blick auf sie zu erhaschen, bevor er schließlich ganz im Gewühl der Marktbesucher verschwand.
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"Schon gut. Wir wollen deinen Onkel schließlich nicht verärgern. Wenn mich der Bote nicht persönlich antrifft, dann kann er in der Casa Iunia eine Nachricht für mich hinterlassen. Meine Haussklaven richten sie mir dann aus."
Je nachdem wann der Bote vorbei kam, konnte es durchaus noch sein, dass Silanus im Palast war. In diesem Fall war eine Nachricht keine schlechte Idee. Er hatte daher sicherheitshalber darauf hingewiesen.
"Wichtig ist nur, dass du mir Bescheid gibst und ich dich zum ausgemachten Zeitpunkt beim Palasteingang abholen kann. Sonst lassen dich die Prätorianer nicht hinein."
Den Iunier schoss dabei durch den Kopf, dass die junge Dame bisher seine Behauptung gar nicht hinterfragt oder sich zumindest erkundigt hatte, was sein eigentlicher Job im Palast war. Schließlich konnte ein jeder daher kommen und gegenüber einer jungen Frau einfach behaupten, dass er für den Kaiser arbeitete, um sie so zu beeindrucken. Das war vermutlich ein wenig naiv, aber aufgrund des jungen Alters seines Gegenübers irgendwo auch verständlich. Welches junge Mädchen träumte nicht davon, einmal auf den Spuren der Augusta durch den Palast zu wandeln. Dasselbe würde sich vermutlich auch der Onkel denken, wenn sie ihm davon erzählte und seine Erlaubnis für diesen Besuch einholen wollte. Andererseits, selbst wenn Silanus der Hausmeister im Palast war. Solange er tatsächlich jemanden in den Palast hineinbringen konnte, war der Rest für die Besucher vermutlich egal. Der Iunier wischte den Gedanken daher beiseite und lächelte freundlich.
"Es würde mich also freuen von dir zu hören."
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Silanus konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, als sie ihm verriet, dass seine Einladung ein guter Vorwand war, um ihrer Tante zu entgehen. Gleichzeitig hoffte er aber auch, dass es dieser Tante nicht einfallen würde, die junge Iulia bei ihrem Besuch des Kaiserpalastes zu begleiten. Es war nicht ungewöhnlich, dass behütete Mädchen aus gutem Hause einen Anstandsdame zur Seite gestellt bekamen. Vor allem dann, wenn sie sich mit einem Mann trafen. Und im Zusammenhang mit der Chance den Palast einmal von innen zu sehen, war die Chance doch sehr hoch, dass Flaminina morgen nicht alleine auftauchen würde. Da er es gegebenenfalls ohnehin nicht verhindern konnte, sagte Silanus auch nichts. Es hätte komisch gewirkt, hätte er zu ihr gesagt, sie solle alleine kommen. Man musste einfach abwarten und schauen, was daraus wird. Vielleicht schickte ihre Familie so wie heute nur eine Sklavin mit. Dieser Gedanke veranlasste den Iunier kurz zu der Sklavin zu sehen, die sich immer noch dezent im Hintergrund hielt. Er riskierte daher nur einen kurzen Blick, bevor er wieder in die strahlend blauen Augen der jungen Iulia sah, in der sichtlich große Vorfreuden abzulesen waren.
"Also gut, dann morgen. Wenn du schon vormittags Zeit hast, dann kann ich dir versichern, dass du pünktlich zur Mittagszeit wieder hier bist, um die gewürzten Würstchen zu probieren. Ich würde vorschlagen wir treffen uns zur hora tertia vor dem Palasteingang. Ist dir das recht oder zu früh für dich?"
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Die indirekte Frage der Iulia war mehr als berechtigt. Was sollte ihr Tutor dagegen haben? Für einen normalen Bürger war es alles andere als Alltäglich in den Palast vorgelassen zu werden. Ganz im Gegenteil kannte der Druchschnittsrömer die Palastmauern lediglich von außen. Es handelte sich also durchaus um eine große Ehre, dorthin eingeladen zu werden. Dementsprechend rechnete auch Silanus nicht mit einem Nein. Allerdings gebot es die Höflichkeit ihren Tutor vorher zu fragen und sie nicht gleich mit in den Palast zu nehmen.
"Vermutlich wird er nichts dagegen haben. Und wenn du es nicht als Entschuldigung ansehen möchtest, dann als Willkommensgeschenk für eine neue Einwohnerin dieser Stadt."
Wobei letzteres wohl übertrieben war. Nicht jeder Bürger hatte das Glück von einem der obersten Palastbeamten über den Haufen gerannt und anschließend in den Palast zu einer Führung eingeladen zu werden. Kurz ertappte sich der Iunier bei den Gedanken, ob er eine alte Schachtel auch zu dieser Führung eingeladen hätte, oder ob dieser zufällige Lichtblitz auf das hübsche junge Mädchen zurückzuführen war, das nun hier vor ihm stand. Sie war ihm eigentlich etwas zu jung, um auf anhieb mehr hinter seinen Gedanken zu vermuten, über die er sich gerade selbst nicht ganz sicher war. Wobei er ja immer noch nicht ihr genaues Alter wusste. Doch nach dem Alter fragte man eine Frau bekanntlich nicht. Vor allem keine, die man gerade erst kennengelernt hatte. Doch trotz, oder vielleicht gerade aufgrund ihres jugendlichen Charmes, ihrer sichtlich quirligen und vor allem offenen und herzlichen Art, hatte sie wohl zumindest schon einmal Silanus Interesse und den Wunsch nach einem weiteren Treffen geweckt. Doch ansonsten wahr sich auch der Iunier nicht ganz sicher, warum er nun doch so etwas wie Aufregung in seiner Magengrube verspürte, als sie ihm zugesagt hatte.
"Wann wäre es dir denn Recht?"