Beiträge von Lucius Iunius Silanus

    "Ja, ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis unseres Gesprächs“ lächelte Silanus. „Ich werde mich um alle Vorbereitungen kümmern, die den Palast betreffen und den Kaiser darüber in Kenntnis setzen. Ich danke dir für deine aufgebrachte Zeit."


    Auch der Iunier hatte wie gewohnt die wichtigsten Punkte mitgeschrieben und gedanklich bereits die eine oder andere Entscheidung auf offene Fragen des Protokolls getroffen. In jedem Fall mussten neben dem Kaiser auch noch die Prätorianer miteingebunden werden, die bei einem solchen öffentlichen Auftritt für die Sicherheit des Kaisers zu sorgen hatten. Nachdem alles geklärt war, wurde es auch schon Zeit für den eigentlichen Termin, den der Consul mit dem Kaiser hatte.


    "Wir sollten nun jedoch in den Domus Flaviana aufbrechen. Dein Termin mit dem Kaiser fängt gleich an und der Kaiser wartet nicht sehr gerne. Zudem hat er gleich danach einen anderen wichtigen Termin und somit ist eure Zeit begrenzt."


    Das der Kaiser in Wahrheit die Zeit begrenzt hatte, gab er nicht Preis. Ebenso wie er es tunlichst vermied seinen Patron vor dem Kaiser zu kompromittieren, achtete auch sehr auf seine Verpflichtungen und seine Loyalität dem Kaiser gegenüber. Es war oft ein schmaler Grad und gewiss würde ihm das noch das eine oder andere Mal einen Gewissenskonflikt bescheren, doch damit musste ein Mann in einer solchen Position umgehen können. Silanus erhob sich lächelnd und deutete auf die Türe.


    "Wollen wir also los Consul?"

    Es kam nicht von Ungefähr, dass Silanus im Laufe des Gespräches das Gefühl beschlichen hatte, der Kaiser war im Moment noch bei den meisten Themen besser informiert als er selbst. Doch das war kein Wunder an seinem ersten Arbeitstag. In jedem Fall zeigte es dem Iunier sehr deutlich, dass dem Kaiser sehr viel daran lag gut informiert zu sein und ziemlich genau zu wissen, was in seinem Reich vor sich ging. Es würde seine neue Arbeit als Procurator also deutlich erleichtern, dem Kaiser die wichtigsten Informationen bei allen Gelegenheiten direkt und sehr genau liefern zu können. Zu diesem Zweck war es durchaus überlegenswert ein geeignetes Netzwerk aufzubauen, das den Procurator ständig mit Neuigkeiten versorgte. Doch darüber würde er sich später noch Gedanken machen. Vorerst machte er sich eine weitere Notitz betreffend der Reform der Schola.


    "Natürlich mein Kaiser. Von meiner Seite aus wäre das im Moment alles. Eine letzte Frage hätte ich noch bezüglich einiger noch unklarer Befugnisse als dein Procurator a libellis. Ich würde gerne abklären in wie weit ich bei gewissen Themen selbst Entscheidungen treffen und ab wann du darüber informiert werden möchtest. Etwa das eigenverantwortliche Ablehnen oder Annehmen von Audienzanfragen oder die Einstellung neuer Kanzleimitarbeiter und Primicerii. Auch die Frage in wie weit es mir gestattet ist, für verdiente Bürger oder Mitarbeiter des Palastes selbstständig zivile Auszeichnungen in deinem Namen zu verleihen."

    "So ist es." bestätigte Silanus die Frage des Consuls.


    "Doch bevor wir dazu kommen, möchte ich die Gelegenheit nutzen, dir über das vorbildliche Verhalten des Vigintivir Tiberius Lepidus zu berichten. Derzeit gibt es wohl einige Schwierigkeiten mit nicht sehr kaiserfreundlichen Schmierereien an diversen Wänden in ganz Rom. Er hat über seine eigentliche Aufgaben hinaus dem Palast ausführlich Bericht darüber erstattet und von sich aus Angeboten in Rahmen der Quatuorviri viis in urbe purgandis für die rasche Beseitigung dieser Verunglimpfungen zu sorgen. Es würde mir sehr gefallen, wenn dieses pflichtbewusste Verhalten in irgendeiner Art und weise gewürdigt wird. Zu einem passenden Zeitpunkt werde ich auch dem Kaiser davon berichten."


    Der Iunier berichtete dem Consul noch kurz über das Schreiben des Vigintivir und man beriet auch darüber, in welcher Form eine Würdigung des Tiberiers stattfinden konnte, ehe man schließlich auf dem eigentlichen Grund des Treffen zu sprechen kam.


    "Doch kommen wir nun zum Opfer. Dein Audienztermin mit dem Kaiser rückt immer näher und ich möchte die verbliebene Zeit nutzen um einige Fragen zu klären. Wie du weißt gehört es zu meinen Aufgaben für das Protokoll und die Koordinierung der Sicherheit des Kaisers bei solchen Veranstaltungen zu sorgen. Was also hast du geplant und wo und wie lange kommt dabei der Kaiser ins Spiel?"

    Nach all dem was Silanus zu Ohren gekommen war, konnte die Fertigstellung des Ulpianums das einzige sein, dass vom Consulat des Decimers über blieb. Alle anderen Projekte von denen der Iunier dem Kaiser eben berichtet hatte, waren aufgrund der immer noch sehr zurückhaltenden Einstellung der Mehrzahl der Senatoren wohl eher zum scheitern verurteilt. Wem wunderte es also, dass der Decimer solch eine Zielstrebigkeit an den Tag legte, was das Ulpianum betraf. Doch um seinen Patron nicht vor dem Kaiser zu kompromittieren, behielt er diese persönliche Meinung für sich und nickte nur zustimmend, auf die Frage des Kaisers.


    "In der Tat ist es bisher keinen Consul gelungen dieses Monsterprojekt zu einem Ende zu bringen und in den letzten Jahren ist das Bauvorhaben vollkommen zum Stillstand gekommen. Man sagt sogar, dass es während des Bürgerkriegs als Steinbruch herhalten musste. Es bleibt also abzuwarten, ob es Consul Decimus tatsächlich schafft eine Fertigstellung zu erwirken. Ich werde jemanden losschicken der sich auf der Baustelle umsieht und uns Bericht erstattet."


    Erneut machte sich der Procurator eine kurze Notiz zu diesem Punkt und nahm dann jenes Senatsprotokoll zur Hand, das sich mit der Reform der Schola befasste. Natürlich hatte er es bereits gelesen, doch um sicher zu gehen, dass er dem Kaiser keine falschen oder halben Informationen weitergab, überflog er es erneut kurz, während er die von Senator Duccius vorgestellten Pläne für den Kaiser kurz zusammenfasste.


    "Wenn ich die Vorschläge des Ducciers richtig verstanden habe, so möchte er die Schola Atheniensis in ihrer jetzigen Form auflösen und zurück zu einer traditionellen Art der freien Schule kehren. Die Lehrer der Schola sollen alle entlassen werden und als Selbstständige für ihren Unterhalt sorgen. Die Bibliothek der Schola soll jedoch erhalten bleiben und als eigenständige Institution weiterbestehen. Die Rectrix Decima Seiana steht anscheinend hinter dem Vorschlag. Über die Stimmung im Senat kann man noch nichts sagen. Dazu sind die Diskussionen zu diesem Thema noch nicht fortgeschritten genug."

    Aus gegebenen Anlass wollte Silanus noch einmal den Befehl des Kaisers betreffend der Durchsuchung von Senatoren in Erinnerung rufen und ließ erneut eine Abschrift des besagten Schriftstücks an die Palastwache überbringen.


    Befehl



    Die Waffenkontrollen und Durchsuchungen beim Betreten des Palastes sind bei Senatoren mit sofortiger Wirkung einzustellen.


    Ein solches, dem Stand unwürdiges, Verhalten wird nicht toleriert.


    Im Namen des Kaisers


    Tiberius Iulius Crassus
    ~~Primicerius Ab Epistulis - Administratio Imperatoris~~


    "Ich werde mich darum kümmern."


    Anstatt einen Sklaven herbeizurufen schritt Silanus selbst zu einem kleinen Tischchen auf dem sich mehrere wunderbar und mit Gold verzierte Karaffen und Becher standen. Er ergriff eine Karaffe und schenkte zwei Becher ein. Danach wandte er sich wieder an seinen Gast, der sich mittlerweile gesetzt hatte und übergab ihm einen der Becher.


    "Auf dein Wohl Consul."


    Mit einem freundlichen und beschwichtigenden Lächeln auf den Lippen hob er seinen Becher kurz an und trank danach einen Schluck, ehe er sich wieder hinter seinen Schreibtisch begab und sich ebenfalls auf seinem Platz niederließ.


    "Den einen oder anderen unbesetzte Posten findet man derzeit in der Tat leider. Doch ich bin mir sicher, dass mein Kollege der Procurator ab epistulis bereits nach geeigneten Kandidaten sucht um diese so schnell wie möglich nach zu besetzen. Doch sag, wie geht es dir in deinem Amt? Man hört der Arbeitseifer im Senat ist derzeit etwas zurückhaltend."


    Silanus war natürlich bestens über die Diskussionen und Vorgänge im Senat informiert, schließlich sichtete er regelmäßig die Senatsprotokolle für den Kaiser. Es war vielleicht auch nur ein kleiner und nicht ganz ernstzunehmender Seitenhieb auf Livianus Anspielungen mit den unbesetzten Posten.

    Silanus nickte zufrieden und war froh, dass der Kaiser seine Vorschläge mit wohlwollen aufgenommen hatte. Repräsentative Aufgaben waren zweifellos nicht immer die angenehmsten, die Männer in derartigen Machtpositionen wahrnehmen musste, doch gerade für einen Herrscher waren sie das um und auf, um sich die Gunst und die Huldigungen seiner Untertanen zu sichern. Im Laufe seiner langen und herausragenden Karriere hatte der Cornelier fraglos verstanden dieses Instrument zu seinem Vorteil zu nutzen und damit umzugehen, doch hatte er mittlerweile wohl auch einen Lebensabschnitt erreicht, wo man eine gewisse private Ruhe der rastlosen und oft sehr anstrengenden Öffentlichkeitsarbeit bevorzugte. Und genau hier sah Silanus einen Anknüpfpunkt seiner Arbeit als Procurator a libellis - den Kaiser dabei zu unterstützen einen ausgewogenen Alltag zwischen dem Privatmann Palma und dem Imperator Caesar Augustus des römischen Reiches zu ermöglichen.


    "Ganz wie du wünscht mein Kaiser. Ich werde dies mit meinen Primicerii besprechen und dir die Vorschläge dann im Detail unterbreiten. Zum Ulpianum ist meinem Wissen nach kein genauer Termin bekannt, aber soweit man hört ist der Consul sehr darum bemüht eine Fertigstellung noch während seiner Amtszeit zu bewerkstelligen. Zumindest ist dies so aus den Senatsprotokollen herausgegangen, die ich für dich gesichtet habe. Ob ihm dies auch gelingt kann aber derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Ich werde jedoch genauere Informationen einholen."


    Der Iunier machte sich eine Notiz darüber, dass der Kaiser über den Baufortschritt des Ulpianums nähere Informationen wünschte und kam schließlich zum nächsten und aus seiner Sicht letzten Punkt des heutigen Arbeitsgesprächs. Der Kaiser hatte aus verständlichen Gründen keine Zeit, neben seinen zahlreichen Verpflichtungen die täglichen Sitzungen des Senats regelmäßig zu besuchen. Ganz im Gegenteil kam es sehr selten vor, dass er von seinem Recht als Beisitzender dieses Gremiums gebrauch machte. Dennoch war es ihm ein großes Anliegen auf dem Laufenden zu bleiben und so hatte Silanus die derzeit wichtigsten Diskussionspunkte zusammengefasst.


    "Neben dem bereits angesprochenen wiederaufgenommenen Bau des Ulpianums sind derzeit auch einige andere Diskussionen im Gange die dich interessieren könnten. Senator Duccius Vala hat Vorschläge für die Reform der Schola Atheniensis eingebracht über die in den nächsten Tagen noch diskutiert werden soll. Der Consul möchte eine Inquisitio Senatus damit beauftragen, die Aufarbeitung der letzte Jahre zu leiten. Es geht dabei anscheinend um die Überprüfung der Seantsprotokolle, sowie eine nachträgliche Kontrolle der stattgefundenen Wahlen, der Ernennungen und Arbeit der Magistraten des Cursus Honorum und der Rechtmäßigkeit aller erlassenen Gesetze während der Herrschaft des Usurpators. Weiters wird derzeit auch eine Überarbeitung oder explizitere Ausformulierung der internen Senatsrichtlinien und neuer möglichen Formen des Res Gestae der Magistrate diskutiert."

    "Ich verstehe und werde dem Maiordomus bescheid geben." sagte Silanus und machte sich eine dementsprechende Notiz.


    "Das bringt mich auch gleich zum nächsten Punkt. Soweit ich den Aufzeichnungen meiner Abteilung entnehmen konnte, war die bisherige Ausrichtung des Palastes seit deiner Amtsübernahme eher passiver Natur. Dies war gewiss eine Zeit lang notwendig, um sich eine Übersicht zu verschaffen, wieder eine gewisse Routine in die Arbeit der Administratio zu bekommen und natürlich um dir eine weitgehend störungsfreie Eingewöhnungsphase in dieses schwere Amt zu ermöglichen, dass dir die Götter aufgebürdet haben."


    Natürlich waren Audienzen an der Tagesordnung und es war nicht so, dass der Kaiser sich in seinen Palastmauern abschottete, doch es war nichts Öffentlichkeitswirksames dabei. Eine Gelegenheit bei dem der Pöbel ihrem geliebten Herrscher zujubeln konnte oder zumindest einen positiven Anlass, worüber das Volk tratschen konnte. Der Auftritt bei diesem öffentlichen Opfer des Consuls war ein guter Anfang, doch Silanus Gedanken waren da bereits einen Schritt weiter. Vorausgesetzt natürlich, dass es auch das Wohlwollen des Kaisers fand. Dazu war es nun auch notwendig die passenden Worte zu finden, schließlich konnte der Procurator seinem Kaiser schwer auftragen sich mehr in der Öffentlichkeit blicken zu lassen. Er begann daher eher vorsichtig mit der Formulierung seiner Vorschläge.


    "Ich würde anraten diesen Kurs nun zu überdenken. Versteh mich bitte nicht falsch mein Kaiser, aber wenn ich richtig informiert bin, war dein letzter öffentlicher Auftritt bei der feierlichen Übernahme der Kaiserwürde. Nach den nächsten Wahlen sollten beispielsweise die früher obligatorischen Audienzen der neugewählten Magistrate wieder aufgenommen werden. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass wir einen passenden Anlass nutzen könnten, um ein Fest für die Honoratioren und der römischen Oberschicht zu veranstalten. Beispielsweise ein kaiserlicher Empfang im Frühjahr, um die Ankunft der Augusta zu feiern. Und wie wäre es mit Spielen? Spiele waren und sind immer beliebt beim Volk, ganz gleich aus welchem Stand man kommt. Die Einweihung eines Tempels oder eines anderen Prunkbau würde bestimmt auch für einiges Aufsehen sorgen. Ich habe gehört der Consul lässt die Bauarbeiten am Ulpianum fortsetzen. Die Fertigstellung würde eine gute Gelegenheit bieten."

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Vor dem Officium des gingen die beiden Palastwachen, die den Consul wie einen Schwerverbrecher zum Officium des Procurator a libellis geleitet hatten wieder ihrer Wege. Nicht ohne sich vorher vergewissert zu haben, dass der Decimer tatsächlich das Officium betrat. Immer noch innerlich aufgewühlt sah Livianus sofort nach dem Eintreten den großen Schreibtisch in der Mitte des Raumes, hinter dem sein langjähriger Klient Iunius Silanus saß. Eigentlich hätte er sich dieses Treffen wesentlich angenehmer vorgestellt, schließlich wollte er Silanus zu seinem neuen Amt gratulieren. Doch von der guten Stimmung mit der er zum Palast aufgebrochen war, konnte er derzeit nichts mehr verspüren. Seine Begrüßung viel daher ausgesprochen nüchtern aus.


    "Salve Iunius! Ich hatte gehofft wir hätten die kriegsähnlichen Zustände in Rom schon länger hinter uns gelassen. Oder fürchtet Palma so um seine Macht und sein Leben, das er selbst davor nicht zurückschreckt, den amtierenden Consul nach Waffen durchsuchen und ihn wie einen Schwerverbrecher von zwei Wachen in die Administratio führen zu lassen?! Ich bin vielleicht schon ein wenig eingerostet, aber ich kann dir versichern, dass ich keine Waffen brauchen würde, um seinen Leben ein rasches Ende zu bereiten!"


    Sichtlich irritiert sah der Iunier zu seinem Patron auf, der ihm nicht einmal Gelegenheit gegeben hatte ihn ordentlich zu Begrüßen. Kaum war der Consul eingetreten, brach ein aufgebrachter Redeschwall über den Procurator herein, den er keinesfalls erwartet hatte. Bemüht die Situation zu beruhigen, nachdem er verstanden hatte warum es bei dieser Aufregung überhaupt ging, erhob sich Silanus rasch aus seinem Stuhl und machte dabei mit den Händen mehrmals eine Geste nach unten, um den Gast zu signalisieren, dass er seinen Zorn zügeln und seine Stimme etwas senken sollte.


    "Bitte Consul. Ich bitte dich. So etwas kannst du doch nicht sagen. Schon gar nicht mitten im Palast. Die Wände haben bekanntermaßen Ohren. Das alles war gewiss ein großes Missverständnis. Ich bin mir sicher es gibt eine Erklärung für das alles."


    Wobei auch der Iunier auf die Schnelle keine parat hatte. Seines Wissens nach gab es eine Anweisung direkt vom Kaiser die besagte, dass Mitglieder des Senatorenstandes nicht mehr nach Waffen durchsucht werden sollten, geschweige den einen Consul, der diesem Stand bekanntermaßen vorstand. Silanus würde dem nachgehen, suchte aber vorerst nach einer passenden Ausrede, um den aufgebrachten Decimer zu beschwichtigen.


    "Ich bin mir sicher es war ein neuer Miles, der mit dem Prozedere der Wachmannschaften noch nicht zur Gänze vertraut war. Soweit mir bekannt wurden erst vor kurzem neue Mannschaften für die Palastwache rekrutiert. Ich werde heute noch mit dem Kommandierenden darüber sprechen und dafür sorgen, dass so etwas nicht noch einmal vorkommt. Das versichere ich dir. Nimm bitte Platz."


    Silanus kam noch während er sprach hinter seinem Schreibtisch hervor und deutete nun auf einen Stuhl, der direkt neben ihm stand.


    "Darf ich dir etwas zum trinken anbieten?"

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Crassus
    Es war noch nicht lange her, dass der neue Procurator a Libellis seinen Dienst in der Kanzlei begonnen hatte. Crassus wollte ihm noch Gelegenheit geben seine eigene Abteilung erst einmal besser kennenzulernen, bevor er als "Abteilungsfremder" ihm seine Glückwünsche überbrachte.


    Inzwischen hatte er aber lange genug gewartet, weshalb er dem frischgebackenen Procurator nun seine Aufwartung machte.
    Crassus betrat das Officium XXV und sprach einen der dort sitzenden Notarii an.
    ,,Salve, hätte der Procurator kurz Zeit für mich?", fragte er kurz angebunden. Seinen Namen nannte er nicht, immerhin sollten die Notarii in der Kanzlei bereits wissen, wer er war, dafür arbeitete er schon lange genug innerhalb dieser Mauern, ob selbst noch als Notarius, oder inzwischen als Primicerius.


    Der Scriba entschuldigte sich kurz und ging in das Officium des Procurators, um kurze Zeit später wieder mit der Bestätigung zu erscheinen, dass der Procurator Zeit hatte und den Primicerus weiter zu bitten. Silanus stand bereits vor seinem Schreibtisch und erwartete den Kollegen, an den er sich noch gut erinnern konnte.


    "Salve Iulius. Bitte komm herein und nimm Platz. Was kann ich für dich tun?"


    Ad
    Consul Marcus Decimus Livianus
    Casa Decima, Roma, Italia



    Mein geschätzter Patron,


    in meiner neuen Aufgabe als Procurator a libellis habe ich deine Anfragen an die Administratio Imperatoris mit dem Kaiser besprochen und darf dich nun über die Ergebnisse informieren.


    Als geeignetster Termin für den Opfer wurde der NON FEB DCCCLXIV A.U.C. (5.2.2014/111 n.Chr.) gewählt. Da an diesem Tag auch das Fest zu Ehren Concordias gefeiert wird, habe ich gehofft, dass dir dieser Termin bei deinem Vorhaben entgegenkommt. Zudem wird der Kaiser an diesem Tag am geplanten Opfer teilnehmen können. Ich bitte dich, mich in die Planungen miteinzubeziehen und am Laufenden zu halten, da ich mich für das Protokoll und die organisatorischen Belange seitens des Palastes verantwortlich zeichne.


    Deine Terminvorschläge betreffend der kommenden Wahlen des Cursus Honorum wurden ebenfalls vom Kaiser bestätigt und sollen schnellstmöglich veröffentlicht werden. Auch die Ernennung der Magistrate per KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. (1.3.2014/111 n.Chr.) gehen in Ordnung.


    Deinem Ansuchen auf eine Privataudienz beim Kaiser wurde ebenfalls stattgegeben. Sie wird in zwei Tagen zur zehnten Stunde stattfinden. Sollte es möglich sein das du davor oder danach noch ein wenig deiner kostbaren Zeit opfern kannst, können wir diesen Termin auch gleich heranziehen, um die Details für das Opferfest zu besprechen.



    Vale bene,


    LUCIUS IUNIUS SILANUS
    ~~Procurator a libellis - Administratio Imperatoris~~



    Das vorgegebene Zeitlimit machte es Silanus einfacher einen freien Termin in den nächsten Tagen zu finden. Er nickte daher und machte sich eine entsprechende Notiz in den Terminkalender.


    "Wie du wünscht Augustus. In 2 Tagen ist ein Termin möglich. Ich werde dem Decimer eine dementsprechende Einladung zukommen lassen. Damit hätten wir die Schreiben des Consuls durch."


    Danach ließ er auch diese Tabula unter dem Stapel verschwinden. Damit waren die Schreiben des Consuls erledigt und die beiden Männer konnten sich anderen Themen widmen. Eine neue Tabula kam zum Vorschein, auf der sich der Iunier bereits vor Beginn der Besprechung einige Notizen gemacht hatte. Gleich der erste Punkt auf dieser Liste war eine sehr persönliche Frage an den Augustus, die Silanus bereits vor Beginn dieser Besprechung ein wenig Unwohlsein bereitet hatte. Die Bediensteten des kaiserlichen Haushalts, allen voran dessen Vorsteher der Maiordomus, fragten sich schon seit längerer Zeit, wann mit der Ankunft der Augusta in Rom zu rechnen war. Es wurde zwar viel gemunkelt, aber keiner im Palast genau wusste, wie es nun um den Kaiser und seine Frau stand, von der man seit der Rückeroberung Roms nichts offizielles gehört hatte. Da sich bisher aber alle davor gescheut hatten den Kaiser diese Frage selbst zu stellen, hatten sie nun den offiziellen Weg über eine Anfrage im Büro des Procurator a libellis genommen, die eine Genehmigung für Renovierungsarbeiten im Domus Augustana betrafen und nun hatte Silanus diese Frage am Hals. Er räusperte sich daher und überlegte noch einmal die Formulierung der Fragestellung, ehe er weitersprach.


    "Der Maiordomus des Domus Augustana möchte einige Räume der kaiserlichen Gemächer neu ausmalen lassen. Vor allem die Räume der Augusta wären renovierungsbedürftig. Allerdings würden diese einige Wochen in Anspruch nehmen und so wollte man vorher klären, ob in der nächsten Zeit mit der Ankunft der Augusta in Rom zu rechnen ist."

    Silanus nickte und machte sich ebenfalls eine entsprechende Notiz gleich direkt auf der Tabula des Consuls, dass der Kaiser die Termine bestätigt hatte. Im Anschluss verschwand diese Wachstafel ebenfalls wie die Vorhergehende unter dem Stapel und die Nächste kam zum Vorschein.


    "Zu guter Letzt ersucht der Consul um eine private Audienz, um mit dir über die Zukunft seines Sohnes Serpaio zu sprechen. Soll ich dem Gesuch entsprechen und einen freien Termin für die Audienz vergeben?"


    Vorausschauend auf die vermutlich positive Antwort des Kaisers nahm der Procurator wieder den Terminkalender zur Hand.


    Ad
    Cohortes Praetoriae
    Castra Praetoria, Roma, Italia



    Im Anhang übermittle ich einen besorgniserregenden Bericht der Quatuorvir viis in urbe purgandis über diverse Schmierereien und Verunglimpfungen, die sich derzeit wie ein Lauffeuer in ganz Roma verbreiten zu scheinen.


    Die Quatuorvir viis in urbe purgandis wurden bereits mit der sofortigen Beseitigung der Schriftzüge beauftragt. Im Namen des Kaisers ordne ich zudem die sofortige Einleitung einer Untersuchung der Taten und eine Fahndung nach dem oder den Tätern durch die Cohortes Praetoriae an.


    Dem Palast ist über neue Erkenntnisse und dem Stand der Untersuchungen regelmäßig Bericht zu erstatten.


    Vale bene,


    LUCIUS IUNIUS SILANUS
    ~~Procurator a libellis - Administratio Imperatoris~~





    Ad
    Administratio Imperatoris
    Palatium Augusti
    Roma, Italia


    Salvete!


    Ich möchte die kaiserliche Kanzlei auf eine Besonderheit aufmerksam machen, die sich im Rahmen der Stadtrundgänge der Quatuorviri viis in urbe purgandis ergeben hat. In letzter Zeit sind verstärkt kaiserfeindliche Parolen an die Wände der Stadt gemalt worden. Sie alle sind sehr gut sichtbar und rücken den Imperator in ein sehr ungünstiges Licht. Folgende Entdeckungen wurden gemacht:



    Auf der Straße zum Palast gab es ebenfalls solche Malereien, aber ich bin sicher, dass dies von euch bereits registriert wurde. Es handelt sich aber definitiv nicht um ein vereinzeltes Phänomen, wie ich hiermit unterstreichen möchte. Vermutlich existieren sogar noch viele weitere dieser Kritzeleien. Allein, dass sie in der Nähe so prestigeträchtiger Orte wie der Curia oder des Iuppitertempels zu lesen sind, ist aber bereits schändlich genug.


    Die Aedile, die für die jeweiligen Stadtteile verantwortlich sind, wurden bereits in Kenntnis gesetzt. Bisher wurden aber von ihnen noch keine umfangreichen Reinigungsmaßnahmen in Auftrag gegeben. Ich vermute, dies hat auch etwas mit der Kassenlage zu tun. Es ist schwer den Graffitis in der Stadt Herr zu werden, doch in Anbetracht dessen, dass es die Ehre unseres geliebten Imperators betrifft, würde ich mich dafür einsetzen, diese Graffitis ganz besonders scharf zu bekämpfen.


    Zu diesem Zweck schlage ich vor den Quatuorviri temporär eine Sonderkompetenz für die Entfernung von Schmähmalereien, die sich gegen den kaiserlichen Ruf wenden, einzuräumen, welche die Straßenreinigungskompetenz ergänzt. Für die Aedile, in deren Bereich diese Säuberungsarbeiten fallen, wäre dies sicherlich eine spürbare Entlastung. Ich vermute, dass wir nur mit diesem verstärkten Einsatz von Kräften der Lage Herr werden können und bitte deshalb um Zustimmung für meinen Vorschlag.


    Vale bene.
    Lucius Tiberius Lepidus
    Villa Tiberia
    Italia, Roma



    http://i839.photobucket.com/al…/siegelmtdsenatorhc01.gif Quatuorvir viis in urbe purgandis
    Basilica Ulpia | Roma | Italia


    ANTE DIEM XVII KAL FEB DCCCLXIV A.U.C. (16.1.2014/111 n.Chr.)
    _______________________________________________________________


    Sim-Off:

    *Da die Graffiti laut Beschreibung überall sein könnten, stellte der Ort denjenigen dar, wo es von den Behörden bisher registriert wurde.

    Eine Bote aus dem Palast überbrachte ein Schreiben an den Vigintivir Tiberius Lepidus.



    Ad
    Vigintivir
    Lucius Tiberius Lepidus
    Quatuorvir viis in urbe purgandis
    Basilica Ulpia, Roma, Italia



    Salve Vigintivir,


    mit großer Besorgnis habe ich deinen Bericht über die Schmierereien und Verunglimpfungen gelesen, die sich derzeit in ganz Roma verbreiten. Wie du selbst erkannt hast, ist dieser verbrecherischen und verwerflichen Tat entschieden entgegen zu treten.


    Aus diesem Grund übertrage ich dir hiermit die gewünschte Sonderkompetenz zur Entfernung der Schriftzüge. Weiters werde ich deinen Bericht an die Cohortes Praetoriae weiterleiten, die eine sofortige Untersuchung der Taten und eine Fahndung nach dem oder den Tätern einleiten sollen.


    Ich danke dir für dein aufmerksames und vorbildliches Verhalten, das gegenüber dem Kaiser nicht unerwähnt bleiben wird und bitte dich den Palast auch weiterhin über alle weitere Entdeckungen solcher Vorfälle zu informieren.


    Vale bene,


    LUCIUS IUNIUS SILANUS
    ~~Procurator a libellis - Administratio Imperatoris~~



    Ein Scriba brachte Silanus ein Schreiben von den Quattuorviri viis in urbe purgandis, dessen sich der Procurator umgehen annahm. Was er dem Schreiben entnahm, waren durchaus beunruhigende Nachrichten. Er selbst hatte ja bereits eine dieser Schmierereien an den Palastmauern entdeckt und entfernen lassen, ging jedoch davon aus, dass es sich um die einzelne Tat eines Unzufriedenen handelte. Doch wie hier vom Vigintivir Tiberius Lepidus beschrieben, traten derartige Schmierereien in ganz Rom auf. Und das waren nur jene, die man bisher entdeckt hatte.


    Da sich auch der Inhalt immer wieder um annähernd das gleiche Thema zu drehen schien, konnte man auch ziemlich sicher davon ausgehen, dass die Schmierereien in Verbindung miteinander standen. Doch konnte es sich bei dem Täter oder sogar den Tätern nur um geistig verwirrte Personen handeln, unterstellten sie dem Kaiser immer wieder den Mord an den Ulpiern. Eine Tat für die bereits andere Täter ausfindig gemacht und für dieses abscheuliche Verbrechen verurteilt wurden und die der Iunier in keinster Weise mit Cornelius Palma in Verbindung bringen konnte. Jedoch reichten solche Schmierereien an jeder zweiten Straßenecke oftmals aus, um noch mehr Unzufriedene anzulocken oder gar in ihrer Unzufriedenheit weiter aufzustacheln. Es bestand für den Procurator also kein Zweifel daran, dass schnellstmöglich etwas dagegen unternommen werden musste, auch wenn man der Angelegenheit derzeit noch nicht eine all zu große Bedeutung schenken sollte und eine Überreaktion fehl am Platze war.


    Der letzte Absatz und die Frage des Vigintivir war fast belustigend, wäre Silanus nicht der durchaus angebrachte Ernst der Lage bewusst gewesen. Der Vigintivir wollte eine Sonderkompetenz zu Entfernen der Schriftzüge. Ging es nach Silanus, so wäre jeder römische Bürger dazu verpflichtet solche Verunglimpfungen bei deren Entdeckung zu entfernen, vor allem wenn sie gegen den Kaiser gingen. Es war daher ganz klar, wie die Antwort an den Vigintivir lauten musste. Weiters entschied der Procurator diese Angelegenheit an die Cohortes Praetoriae weiter zu melden, die eine umfassende Untersuchung einleiten sollten. Silanus wies seinen Scriba also an zwei Schreiben aufzusetzen, die er schlussendlich selbst unterzeichnete und umgehend versenden ließ.

    "Da wird er nicht drum herum kommen. Schließlich ist auf das Protokoll zu achten."


    Zu Silanus Aufgaben gehörte es auch bei solchen Anlässen das Protokoll festzulegen und dessen Einhaltung zu gewährleisten. Angefangen davon wie der Kaiser überhaupt zum Ort der Veranstaltung und nach dessen Ende wieder zurück in den Palast gelangte, über die Frage wo er saß, wie lange er überhaupt anwesend war und wer sich in diesem Zeitraum in seiner Nähe aufhalten durfte, bis zur Planung der Sicherheitsmaßnahmen und deren Koordination mit den Prätorianergarden. Als Kaiser des römischen Reichs und damit mächtigster Mann der Welt spazierte man nicht einfach so durch Rom und besuchte ein öffentliches Opfer. Auch wenn so mancher Kaiser im Laufe der Geschichte seinen eigenen Weg gefunden hatte, sich heimlich unter das Volk zu mischen. Aber offiziell war dies undenkbar. Es war eine logistische Herausforderung und benötigte dementsprechende Planungen und Vorbereitungen, die zum Aufgabenbereich des Procurators a libellis gehörten. Daher lag es auch nicht alleine bei Decimus Livianus den Ablauf dieser Veranstaltung zu bestimmen, Patron hin oder her.


    "Ich werde Consul Decimus den Termin bestätigen, mit ihm alles Notwendige abstimmen und dich dann über die Ergebnisse in Kenntnis setzen."


    Damit war dieses Thema wohl abgehackt und Silanus ließ die Wachstafel unter dem Stapel auf seinem Schoß verschwinden. Die nächste Tabula des Consuls kam zum Vorschein.


    "Als nächstes wären da die Terminvorschläge für die kommenden Wahlen. Der Consul schlägt als Wahltermin den ANTE DIEM XIV KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. (16.2.2014/111 n.Chr.) und den ANTE DIEM XIII KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. (17.2.2014/111 n.Chr.) vor."


    Sicherheitshalber hatte sich der Iunier vor seinem Termin beim Kaiser noch einmal über die gesetzlichen Vorgaben der Wahltermine informieren lassen. Da er selbst nicht den Weg des senatorischen Cursus Honorum eingeschlagen hatte, waren sie ihm davor nicht im Detail geläufig gewesen und so wollte er es vermeiden sich vor dem Kaiser, der als zweifacher Consular bestimmt bestens über die Gesetzeslage im Cursus Honorum bescheid wusste, eine Blöße zu geben.


    "Die Bekanntgabe 4 Wochen vor Beginn der Wahlen würde damit den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Als Ernennungstermin für die neuen Magistraten schlägt der Consul den ANTE DIEM VII KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. (23.2.2014/111 n.Chr.) oder den KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. (1.3.2014/111 n.Chr.) vor. Bei Letzteren hätten wir wohl die Möglichkeit den Beginn der Magistratur mit dem ersten Tag des Monats zu verbinden."


    Zumindest interpretierte Silanus den zweiten Terminvorschlag des Consuls in diese Richtung. Die Entscheidung lag jedoch nun beim Kaiser, der dies als nunmehr Censor und davor jahrzehntelanges Mitglied des Senats wesentlich besser einzuschätzen wusste als der Eques.

    "Nein" schmunzelte Silanus. So schlimm war es nun auch wieder nicht um die Administratio bestellt, als das ein amtierender Consul mehrmals Nachrichten schicken musste, um endlich eine Antwort zu erhalten. Auch wenn das eine oder andere gewiss Restrukturierungsbedürftig war, so waren diese Schreiben alle in den letzten Tagen erst eingegangen. Der Iunier zog die Wachstafeln hervor und ging sie der Reihe nach durch, um die Themen vorab kurz für den Kaiser zusammenzufassen.


    "Sie sind von Consul Decimus. Es handelt sich um einen Anfrage bezüglich eines großen öffentlichen Opfers, das er anscheinend bereits mit dir besprochen hat, dann noch ein Terminvorschlag für die kommenden Wahlen des Cursus Honorum und die bitte um eine private Audienz."


    Danach legte er die erste Wachstafel wieder oben auf, um das erste Thema zu vertiefen. Das Schreiben gab inhaltlich nicht viel her, bis auf den Hinweis, das dieses Thema wohl schon näher mit dem Kaiser erörtert worden war, doch hatte Silanus selbstverständlich die Kandidatur seines Patrons verfolgt und war daher ein wenig über dieses Vorhaben informiert.


    "Er hat es in seinem Schreiben nicht weiter vertieft, aber ich gehe davon aus, dass hier jenes Opfer gemeint ist, von dem er bereits bei seiner Kandidatur gesprochen hat. Wenn ich mich richtig erinnere soll es dazu dienen den Göttern die Einigkeit des römischen Volkes und der Wiederherstellung des umfassenden Friedens aufzuzeigen. Für das Opfer schlägt der Consul einen Termin Anfang Februarius vor, möchte sich aber mit der genauen Festlegung eines Tages nach dir richten."


    Zeitgleich zog der Procurator ein großes Stück Pergament hervor, auf dem fein säuberlich die Termine des Kaisers vermerkt waren, und ließ seinen Blick über die tabellarisch angeordnete Auflistung schweifen.


    "Die ersten Tage im Februar sind bereits ziemlich mit Terminen und Audienzen verplant. Ich würde den zweiten, oder noch besser den fünften Tag des Monats vorschlagen, da man die Opfer gleich mit einem Festtag verbinden könnte. Beim ersteren feiern wir das Fest zu Ehren Iunos, wobei wir hier Termine verschieben müssten. Beim fünften Tag handelt sich um den Festtag zu Ehren Concordias. Ein Opfer an die Göttin der Eintracht scheint mir bei diesem Vorhabend passender."


    Danach sah er wieder auf.


    "Welchen Termin soll ich ihm bestätigen?"

    Auf ihrem Rundgang kam die kleine Gruppe der Palastbeamten natürlich auch im Eingangsbereich des Palastes vorbei. Soweit Silanus sehen konnte war hier alles zu seiner Zufriedenheit, bis sein Blick auf die praktische Übersichtskarte
    der Administratio viel. Erneut folgte ein tadelnder Blick in Richtung des Primicerius, der bereits zuvor aufgrund der angeschmierten Palastmauer
    eine auf den Deckel bekommen hatte.


    "Ich wundere mich wie es die Prätorianer seit Jahren schaffen, die Besucher der Administratio in die richtigen Officien zu geleiten, wenn sie hier mit einem Übersichtsplan arbeiten müssen, der bereits unter Kaiser Valerianus veraltetet war. Ich erwarte, dass auch dieser schnellstmöglich überarbeitet wird."


    Ein Kopfnicken, gefolgt von einem weiterem Punkt, der auf die Liste der Schreiber hinzukam. Dann setzte das Gefolge seinen Weg fort.




    Auch hier kam noch am selben Tag ein Scriba mit einer Tabula vorbei und übertrug die dezeit gültige Liste der Bürovergaben auf den Übersichtsplan.



    Officium XII - Procurator a rationibus - Potitus Plennius Flamininus [NSC]
    Officium XIII - ungenutzt
    Officium XIV - ungenutzt
    Officium XV - Procurator a cognitionibus
    Officium XVI - Legatus Augusti Cursu Publico
    Officium XVII - Quaestor Principis
    Officium XVIII - ungenutzt
    Officium XIX - Primicerius ab epistulis - Tiberius Iulius Crassus
    Officium XX - ungenutzt
    Officium XXI - Procurator ab epistulis
    Officium XXII - Primicerius a rationibus - Titus Decimus Varenus
    Officium XXIII - Primicerius a libellis
    Officium XXIV - ungenutzt
    Officium XXV - Procurator a libellis – Lucius Iunius Silanus
    Officium XXVI - Procurator a memoria


    [SIM-OFF]Wäre toll wenn sich ein MOD dieser Übersichtskarte bei Gelegenheit mit Copy-Paste annehmen könnte.... Vielen Dank![/SIM-OFF]