Beiträge von Lucius Iunius Silanus

    "Nun ich habe gerade ein paar dienstfreie Tage und gehört, dass du dich ebenfalls in Alexandria aufhältst. Da wollte ich die Chance nutzen mich hier mit dir über ein privates Anliegen zu unterhalten."


    Erst jetzt viel Silanus ein, dass der Praefectus vermutlich darüber bescheid wusste, wann seine Stabsoffiziere anwesend waren und wann nicht und die Erklärung daher vollkommen unnötig war. Er ließ sich jedoch nicht davon unterkriegen und lächelte seinen Vorgesetzten freundlich an.


    "Es geht um meine weiblichen Verwandten, die teilweise erst vor kurzem zu meinem Haushalt dazu gestoßen sind. Sie sind teilweise noch recht jung und in vielen Dingen unerfahren. Ich denke ihnen würde die Führung und vielleicht auch Freundschaft einer selbstbewussten und weltoffenen römischen Matrone recht gut tun. Ich hatte gehofft, dass ihr sie vielleicht in die Gesellschaft eurer Frau einführen könnt. So lernen sie gleich von Beginn an den Umgang mit der römischen und alexandrinischen Oberschicht und auch wie man sich in ihren Reihen richtig verhält und benimmt."

    Silanus konnte kaum glauben was da eben geschah und was die beiden taten, doch hatte auch nicht mehr die Kraft und vor allem die Selbstdisziplin es abzuwenden. Gerade noch wollte er ihr sagen, dass es nicht sein darf und sie sofort aufhören mussten, als es bereits zu spät dafür war. Er ließ es trotz der Möglichkeit jederzeit eingreifen zu können einfach geschehen und stöhnte leicht auf, als Axilla ihr Becken nach unten und ihm entgegen drückte. Es war ein wundervolles Glücksgefühl das seinen Körper und vor allem seine Geist plötzlich durchströmte. Ein Gefühl, dass er schon länger nicht mehr in sich verspürt hatte und daher konnte er nicht leugnen, dass er es in diesem Moment in vollen Zügen genoss. Das Entsetzen wich mit einem Mal aus seinem Gesicht und er lehnte sich wieder leicht zurück an den Beckenrand als Axilla damit begann ihr Becken zu bewegen. Instinktiv drängte er nun auch mit seinem Schoß in ihre Richtung und schloss genießend seine Augen. Ein leises und sanftes


    "Axilla! Nicht!"


    war das einzige, dass er im Stande war zu sagen. Es war nicht zu klar deuten und klang sowohl verzückt als auch vorwurfsvoll und ängstlich zugleich. Sein Verstand war bereits vollkommen ausgeschalten und nur noch die niederen Instinkte trieben ihn an. Wäre es anders gewesen, hätte er das ganze schon längst beendet, doch so dachte er keine Sekunde daran.

    Alles ging plötzlich recht schnell, als Axilla näher drängte noch bevor Silanus es verhindern oder etwas zu ihr sagen konnte. Er hatte damit einfach nicht gerechnet, dass sie plötzlich derart die Initiative ergriff und ihr Becken in einer schnellen Bewegung weiter an ihn heran schob. Vollkommen überrascht war Silanus ohnehin bereits zur Gänze erregt und Axilla brachte sich so selbst mit einem Mal in die richtige Position genau darüber. Auch ohne das zutun beider trug das Wasser den Rest dazu bei um nun alles weitere problemlos zu ermöglichen. Es fehlte lediglich noch die letzte Bewegung von einem der beiden, die Axilla mit ihrem Becken entweder nach unten oder Silanus mit seinem nach oben tätigen musste, um die Vereinigung zu vollziehen. Erschrocken riss er seine Augen wieder auf, als er das spürte und sah die junge Frau entsetzt an.

    Silanus konnte nicht anders. Er genoss ihre Küsse und ließ sie sogar gewähren, als ihre Hände seinen Oberkörper erforschten. Axilla zeigte in dieser Situation klar, dass sie alles andere war als ein Kind. Ihre zärtlichen Berührungen und die Art ihrer Küsse lies deutlich erkennen, dass sie bereits Erfahrung in diesen Dingen gesammelt haben musste und Silanus bestimmt nicht der erste Mann war, den sie auf diese Art und Weise betörte. Dennoch war es falsch weiter zu gehen, als die beiden bereits gegangen waren. Langsam hob er wieder seine Arme und legte seine Hände zurück auf Axillas Hüften, bereits vorbereitend um sie jeden Moment wieder weg zu heben. Er tat es jedoch nicht gleich sondern schloss zuvor seine Augen und atmete tief durch. Die spürbare Erregung in seinem Körper machte seine Entscheidung nicht leichter und auch Axillas Küsse auf sein Kinn und seinen Hals ließen ihn noch zögern.

    Er hätte den Mut nicht aufgebracht damit zu beginnen, doch als Axilla sich zu ihm beugte und seine Lippen sanft an die seinen presste gab er nach und erwiderte ihren Kuss so zärtlich wie er konnte. Ihr Mut war wirklich zu bewundern. Das junge Mädchen wusste was sie wollte und verfolgte zielstrebig die Erfüllung ihrer Wünsche. Dieser eine Kuss konnte nicht den Untergang der Welt bedeuten dachte sich Silanus, auch wenn er wusste, das es falsch und unehrenhaft war, ihn ihr zu gewähren. Er hatte sowohl als Vormund, als auch als Vorbild in ganzer Linie versagt. Das musste er sich eingestehen. Doch Axillas zarte Lippen auf den seinen, ihre weiche Haut in seinen Händen und ihre wohlgeformten Brüste an seinem Oberkörper zu spüren, ließ jeden noch so negativen Gedanken in Windeseile schwinden. Der Kuss war sanft, lange und innig und er wünschte sich, dass dieser Moment kein Ende mehr nehmen würde. Sanft streichelten seine Daumen kurz über Axillas Hüften, bis seine Hände schließlich von ihr abließen und hinunter auf die Steinbank sanken, als ob er jegliche Gegenwehr aufgegeben hatte.

    Silanus streckte seine Hände aus, die mittlerweile wieder frei waren und legte sie auf Axillas zarte Schultern. Von dort ließ er sie langsam ihre Arme entlang hinunter gleiten. Seine Handflächen berührten dabei die äußeren Konturen ihrer jungen zarten Brüste, als sie an ihnen vorbeikamen, bahnten sich jedoch weiter ihren Weg hinunter in Richtung Wasseroberfläche. Dort hielten sie nicht an, sondern setzten ihren Weg zielstrebig nach unten fort, bis sie schließlich auf Axillas Hüften anhielten. Silanus umklammerte sie zärtlich aber doch fest genug, um sie lenken zu können. Nun lag es an ihm. Zog er die junge Frau weiter an sich heran und gab sich seinem Verlangen hin, oder hob er sie von sich weg, um es zu verhindern. In seinem Kopf herrschte Chaos. Wie sollte er handeln? Er wusste das es mehr als falsch war und doch hatte Axilla eine unvorstellbare Anziehungskraft auf ihn. Ihr ganzes Wesen hatte ihn in seinen Bann gezogen und er hatte Mühe einen klaren Verstand zu behalten und die Situation richtig einzuschätzen. Wäre sie nicht die, die sie war, hätte er ihrer Verführung schon lange nachgegeben und seiner Begierde ungezügelten lauf gelassen. Doch er konnte es nicht. Er konnte es weder verhindern, noch konnte er es beginnen. Langsam ließ sein Griff wieder nach und seine Hände lockerten sich, um Axilla wieder erneuten Spielraum zum bewegen zu lassen. Seine Stimme klang ebenso leise und zaghaft wie die ihre.


    "Es wäre falsch Axilla."

    Silanus musterte ihr Gesicht als Axilla ihre Augen schloss. Sie war wahrlich eine wunderschöne junge Frau, die in ihrem Leben bestimmt noch viele Männer begehren würden. Doch seine Aufgabe war es, sie vor solchen Männern zu schützen und nicht selbst ein solcher Mann zu sein, der ehrlos handelte. Es ging ihm wieder die Frage durch den Kopf, ob Axilla bereits mit einem Mann so zusammen gewesen war, wie sie es sich nun mit Silanus erhoffte. Er hätte sie wirklich gerne geküsst, doch wäre es genau das Gegenteil davon gewesen, was er ihr vorhin erklärt, oder es zumindest versucht hatte. Er beugte sich etwas vor, um an sie heran zu kommen. Ihre Körper kamen sich dabei etwas näher, so dass Silanus nun auch Axillas weiche Rundungen auf seinem Oberkörper spüren konnte. Das sie seine Erregung nun ebenso deutlicher spüren musste als zu vor, kam ihn dabei nicht in den Sinn bzw. war es vermutlich auch schon egal. Langsam senkte er seinen Kopf und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf ihre Stirn. Vielleicht nicht ganz das was sie sich dabei erhofft oder erwartete hatte, aber das was er bereit zu geben war.

    Als Axilla seine Hände und damit auch seinen Oberkörper nach hinten an den Rand drückte, rutschte Silanus auf der glatten Steinbank unweigerlich mit seinem Becken wieder etwas nach vorne. Nun ließ es sich nicht mehr verhindern, dass Axilla ziemlich deutlich in der Gegend ihres Bauches spüren musste, dass ihm das Herumgetolle im Becken mehr als nur Spaß gemacht hatte. Silanus versuchte sich nichts anmerken zulassen und überspielte die Situation so gut er konnte, als ob die klare Reaktion seines Körpers das normalste der Welt wäre. In Wahrheit war es ihm jedoch schrecklich peinlich doch hatte er Angst, dass es noch peinlicher wäre Axilla nun wegzustoßen oder von sich hinunter zu schieben. Er zwang sich weiterhin sein Lächeln beizubehalten, auch wenn ihn die Situation nicht mehr ganz geheuer war.


    "Lösegeld? Du verlangst Lösegeld? Wo du nur solche Ideen her nimmst! Nun.... wie hoch sind deine Forderungen?"

    Damit hatte Silanus nicht gerechnet und war im ersten Moment vollkommen überrascht, als Axilla plötzlich auf ihm saß. Er konnte gerade noch rechtzeitig sein Becken zurück an den Rand der Steinbank drücken, um zu verhindern, dass gewissen Körperstellen der beiden miteinander in Berührung kamen. Erleichtert atmete er durch als er merkte, dass sie zum Glück nicht noch näher an ihn heran rückte und hoffte, dass sie dies auch weiterhin nicht unbeabsichtigt tat. Wie auch schon vorhin, hatte Silanus auch dieses Mal wieder Axillas jugendliche Brüste direkt vor sich, die ansatzweise aus dem Wasser ragten. Er gab sich zwar Mühe, konnte jedoch auf Grund dieser ganzen Konstellation nicht verhindern, dass sich unter der Wasseroberfläche erneut gewisse Empfindungen regten. Auch wenn Silanus nicht kitzelig war, musste er herzhaft über Axilla lachen. Ihre Verspieltheit weckte auch in ihn eine bisher verborgen gebliebene kindliche Art. Ihr zuliebe entschloss er sich geschlagen zu geben.


    "Schon gut! Ich gebe auf! Ich gebe auf!"

    "Oh! Vielen Dank Praefectus."


    Silanus hatte sich zwar bereits frisch gemacht bevor er zu diesem Besuch aufgebrochen war, aber dem Präfekten einen solchen Wunsch abzuschlagen, hielt er für wenig Empfehlenswert. Es blieb ihm daher nichts anderes über als sich seiner Kleindung zu entledigen, die sofort einer der Haussklaven in Empfang nahm und sich zum Statthalter in das Bad zu gesellen. Das Wasser war tatsächlich wunderbar geheizt, allerdings war sich der junge Tribun nicht ganz sicher, ob das bei den Temperaturen draußen tatsächlich eine Wohltat war. Er pflegte zu Hause seine Sklaven anzuweisen, das Badewasser eher etwas kühler zu lassen. Doch eine Diskussion über die Wassertemperatur anzufangen hatte wohl ebenso wenig Sinn, wie das Bad abzuschlagen. Silanus lächelte den Präfekten daher dankbar an, als er ins Wasser steig und platzierte sich in seiner Nähe am Rand des Beckens.


    "Damit hatte ich wahrlich nicht gerechnet, als ich mich auf den Weg zu dir machte. Aber es ist durchaus eine entspanntere Atmosphäre für ein Gespräch."

    Bevor Axilla wieder hochschnellen konnte, stellte Silanus gekonnt ein Bein nach hinten, um sich mehr Halt für einen etwaigen Gegenangriff zu verschaffen. Das er mit seiner Vorahnung Recht hatte zeigte sich wenige Momente später, als Axilla aus dem Wasser auf ihn zu schoss. Fast hätte sie es sogar geschafft ihn dabei umzuwerfen, doch das ließ er sich nicht anmerken und lachte stattdessen, als sie nun versuchte ihn ebenfalls unterzutauchen. Lachend nahm er zur Kenntnis, dass sie es nach kurzer Zeit wieder aufgab. Tja! War nun Zeit ihr noch einmal zu zeigen wie man das richtig macht? Er ließ kurz seinen Blick hinter Axilla schweifen und sah erfreut, dass dort genügend Platz war.


    Silanus griff erneut nach ihr. Diesmal packte er sie schnell, aber wieder sanft und vorsichtig unter ihren Achseln und hob sie mit einem schnellen Ruck aus dem Wasser. Gleich darauf warf er sie nach hinten, so dass sie wieder komplett im Wasser untertauchte. Was er dabei in aller Euphorie und bei dem ganzen Spaß nicht bedacht hatte war, dass Axilla genauso wie er Nackt war. Es ließ sich daher nicht vermeiden, dass er einen kurzen Blick auf ihren Oberkörper erhaschte, als er sie aus dem Wasser hob und nach hinten warf. Er ließ sich jedoch nichts anmerken, auch wenn Axilla für ihr Alter bereits einen üppig und schön geformten Körper hatte, und grinste nur, als das Wasser in alle Richtungen schäumend wegspritzte und dabei das halbe Bad überflutete. Er wartete erst gar nicht, dass Axilla wieder auftauchte sondern ging wieder einige Schritte zurück an den Beckenrand und setzte sich erneut auf die am Rand eingelassene Steinbank. Erst dann wandte er sich wieder seinem Mündel zu und Lächelte sie Schadenfroh an.


    "Hast du nun endlich genug?"

    Nun wenn sie ihn so aufforderte, konnte selbst Silanus nicht widerstehen und drückte die junge Frau mit einem festen, aber auch vorsichtigen Ruck nach unten. Er musste sich dabei selbst etwas nach vorne beugen und entzog ihr gleichzeitig sein Bein, was ihr schließlich den letzten Halt rauben musste. Bis zu den Haaren tauchte Axilla ins Wasser, wurde dann aber sofort wieder von Silanus losgelassen, um notfalls sofort ungehindert auftauchen zu können. Er wusste ja nicht, ob sie wirklich damit gerechnet hatte nun untergetaucht zu werden und dementsprechend vorher Luft geholt hatte. Lachend beobachtete er Axilla und war gespannt was sie nun dazu sagte.

    "Da mach dir mal keine Sorgen! Dich bekomme ich schon!"


    Silanus lachte und machte einen kurzen raschen Satz nach vorne. Mit beiden Händen griff er nach Axillas schultern und drückte sie ein wenig nach unten, als ob er sie mit dem Kopf unter das Wasser tauchen wollte. Jedoch nur gerade kräftig genug um ihr zu demonstrieren, dass er konnte wenn er nun wollte.

    "Meiden?"


    Silanus lächelte wieder.


    "Du bist mein Mündel, falls du etwas vergessen hast. Falls ich mit deinem erhalten nicht zufrieden bin lege ich dich höchstens übers Knie."


    Hätte er zwar nie getan, aber er wollte damit sowohl Axillas Stimmung wieder etwas aufheitern, als auch die ganze Situation ein wenig lockern. Ebenso wenig wie sie übers Knie zu legen, hätte er sie jedoch auch gemieden. Axilla war jung und Silanus konnte sich noch gut daran erinnern, in wem er aller in jungen Jahren verliebt gewesen war. So etwas passierte nun mal recht schnell in diesem Alter und obwohl es für ihn neu war, dass man diesmal in ihn verliebt war, versuchte er so gut er konnte damit umzugehen.

    Nun wurde auch Silanus Gesichtsausdruck ernster. Er sah sein Mündel verständnisvoll an.


    "Aber Axilla! Es ist doch nichts passiert. Und für deine Gedanken musst du dich nicht schämen. Du bist Jung und es ist das Privileg eines jungen Menschen, dass er Fehler machen darf und damit auch seine Erfahrungen sammelt. Deswegen bist du noch lange kein schlechter Mensch. Und hier im Bad ist nichts passiert, für das einer von uns ein schlechtes Gewissen haben braucht."


    Was vor allem Silanus Verdienst war. Aber das ließ er weg.

    Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    “Tribunus, salve! Komm' herein, nimm' Platz.“
    Germanicus Corvus bot Silanus den einzigen noch freien Stuhl im Zimmer an.
    “Also?“


    Silanus setzte sich und legte seine mitgebrachten unterlagen am Tisch des Präfekten ab und begann damit seinen Bericht, wie davor so oft geprobt, ziemlich rasch und eintönig herunterzubeten.


    "Nun Praefectus. Ich habe die Inspektion der Legionsreiterei wie von dir gewünscht vorgenommen und vor wenigen Tagen abgeschlossen. Als Resultat daraus kann ich dir mit Freude berichten, dass sich die Reiterei der Legio XXII in einem Tadellosen zustand befindet.


    Diesen Eindruck habe ich sowohl bei Appellen jeder einzelnen Turma, als auch bei Gesprächen mit ihren Kommandanten gewonnen. Besonders möchte ich hier die Turma I unter Decurio Tiberius Rufinus hervorheben, der meiner Einschätzung nach hervorragende Arbeit leistet. Seine Turma hat eindeutig Vorbildrolle für alle anderen unserer Legio und erhält durch den Decurio auch besondere Ausbildung.


    Unter anderem übt er mit seinen Männern das abschießen eines Bogens vom Pferd aus und dies sogar während das Pferd in Bewegung ist. Leider hatte ich bisher keine Möglichkeit einer solchen Vorführung beizuwohnen, aber es wäre bestimmt interessant sich eine solche Vorführung mit allen Stabsoffizieren anzusehen. Eine solche Fähigkeit könnte sich als großer taktischer Vorteil erweisen, da kein Feind damit rechnen würde.


    Auch während des Appells machte die Turma I einen gut geführten und ordentlichen Eindruck auf mich. Die Waffen und Rüstungsteile waren in einem sehr guten Zustand und die Pferde der Reiter machten einen gepflegten Eindruck. Ich konnte nur sehr wenige Mängel feststellen die kaum der Rede Wert sind."

    Silanus sah das junge Mädchen fragend und verwirrt zugleich an. Er konnte ihr nicht folgen. Wieso kam sie plötzlich auf die Idee ein schlechter Mensch zu sein? Sie machte einen traurigen Eindruck und Silanus versuchte sie durch ein Lächeln wieder aufzumuntern. In diesem Moment sah er wieder das Kind in ihr und nicht die junge Frau von vorhin. Dementsprechend änderte sich instinktiv auch sein Verhalten und seine Stimme wurde sanfter und einen Hauch kindlicher.


    "Aber Axilla! Was ist denn los? Warum bist du ein schlechter Mensch. Wie kommst du plötzlich auf solche Ideen? Das stimmt doch gar nicht."

    Silanus folgte dem Nubier, der ihn durch das Innere des prachtvollen Domus führte, ehe sie bei einer großen Türe ankamen. Als der junge Tribun durch diese Türe trat, glaubte er im ersten Moment, dass sich der Skalve geirrt haben musste und wollte bereits umdrehen. Er befand sich in einem ziemlich geräumigen und wesentlich prachtvolleren Bad, als das seine, das bereits den Standard eines privaten Balneum bei weitem überschritt. In diesem Moment erblickte er den Präfekten, der sich in einem Becken mitten im Raum entspannte. Silanus nahm sofort Haltung an und starrte peinlich berührt an die gegenüberliegende Wand.


    "Verzeiht Praefectus! Ich wusste nicht...... Wenn der Sklave etwas gesagt hätte, dann wäre ich später noch einmal gekommen oder hätte gewartet. Ich wollte euch nicht stören. So dringend ist mein Anliegen auch nicht."

    Silanus trank ebenfalls einige Schlucke von seinem Becher, jedoch anders als sein Mündel in gemäßigter Menge. Als er sah, dass Axilla es allem Anschein nach ein wenig übertrieb stellte er rasch seinen Becher beiseite und griff mit seiner Hand nach ihrem Arm.


    "He! Nicht so schnell. Der Wein ist heute ziemlich stark. Nicht das du hier noch unter gehst."


    Er fragte sich dabei, ob es überhaupt richtig war Axilla diesen verdünnten Wein weiter trinken zu lassen. Die Sklaven hatten ihn viel zu wenig verdünnt, um ihn zwischendurch trinken zu können, doch man konnte es ihnen nicht übel nehmen, war es ihnen ja verboten ihn vorher abzuschmecken. Silanus wollte damit vermeiden, dass sie es mit dem „Abschmecken“ übertrieben. War Axilla überhaupt schon alt genug um Wein zu trinken? Doch nun war es ohnehin schon zu spät. Aufmerksam beobachtete er ihre Reaktion auf das Getränk. Wie es aussah zeigte es bereits seine Wirkung.


    "Alles in Ordnung mit dir?"

    "Ich möchte den Praefectus Aegypti sprechen. Es geht um eine private Angelegenheit.“


    Wenn Silanus Informationen stimmten, dann musste sich der Präfekt an diesem Tag ebenso in Alexandria aufhalten wie er selbst. Er war also guter Dinge den Statthalter hier im Domus anzutreffen und ein kurzes Gespräch mit ihm führen zu können, sofern es seine Zeit erlaubte.