Beiträge von Lucius Iunius Silanus
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PISTOLAEHier können Briefe für die Bewohner des Domus Iunia abgegeben werden.
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Als Silanus von einem zuvor an der Lagergasse platzierten Legionär das Zeichen bekam, dass der Praefectus nahte, verließ er wieder die Gruppe der Stabsoffiziere und bezog vor der Legio Stellung. Es war ein überwältigendes Gefühl, das ihn in diesem Moment überkam. Natürlich hatte er bereits während seiner Zeit als Tribun bei der Vigiles Soldaten bei einem Appell kommandiert, aber keineswegs in einer solchen Größenordnung wie heute. Er versuchte seine Nervosität daher so gut es ging zu unterdrücken, atmete zwei Mal tief durch und ließ seine Stimme über den Exerzierplatz hallen.
"Milites, aaaciem dirigite!"
Prüfend sah er dann noch einmal durch die Reihen der angetretenen Legionäre. Die Centurionen hatten bei der Aufstellung bereits gute Vorarbeit geleistet und alles stand perfekt in Reih und Glied. Als er schließlich aus den Augenwinkeln den herannahenden Kommandanten sehen konnte, erhob der junge Tribun erneut die Stimme, um seine Befehle über den Exerzierplatz donnern zu lassen.
"Milites, staaate!
Oculus ad prosam!"Die Männer folgten zackig seinen Kommandos und ließen das laute Aufstampfen ihrer Caligae über den Exerzierplatz fegen. Nun wandte sich der junge Tribun vom Rest der Legio ab und sah in Richtung Praefectus Aegypti, der hoch über allen anderen auf seinem Pferd thronte.
"Praefectus! Ich melde die Legio XXII Deiotariana wie befohlen vollzählig angetreten!"
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ORTADer Eingang des Domus Iunia
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Wie vom Praefectus Aegypti in der Stabsbesprechung bereits kund getan, trat die gesamte Legio XXII am heutigen Tag auf dem Appellplatz zusammen, um den Worten ihres Kommandeurs zu lauschen. Die Männer wußten noch nicht was auf sie zukam und dementsprechend diszipliniert und ruhig war die Stimmung unter ihnen, als sie nach und nach in Marschkolonnen am großen Exerzierplatz des Castellums eintrafen. In wenigen Momenten würden auch sie vom Tod des Kaisers erfahren und gemeinsam, vom einfachen Probatus bis zum Praefectus Legionis, den Treueschwur auf dessen Sohn ablegen. Ein Centurio, der gefolgt von einige Cornicen und einem Optio direkt aus Richtung Praetorium kommend, auf den Exerzierplatz stapfte, lies diese in einer Reihe antreten und das Signal zum allgemeinen Sammeln und Antreten der Mannschaften blasen. Es war immer dasselbe Prozedere – der Grund war dieses Mal jedoch außergewöhnlich.
Kurz darauf ertönte das laute röhren ihrer Hörner durch die Lagergassen des Castellums und es dauerte nicht all zu lange, da waren auch schon die hallenden Befehle und das klimpernde Geräusch von Legionärsgruppen, die mit voller Montur Richtung Exerzierplatz rannten, von allen Seiten zu vernehmen.
Nach und nach trafen die verschiedensten Truppenteile und schließlich auch einige Stabsoffiziere ein. Silanus schritt noch einmal die Reihen der Männer ab, die binnen kürzester Zeit in voller Montur aufgestellt waren. Durch ein Kopfnicken der einzelnen Centuriones ließ er sich noch einmal bestätigen, dass jeder auf seinen Platz und alles bereit war. Schlussendlich gesellte er sich dann selbst zu den restlichen Stabsoffizieren und wartete auf das eintreffen des Praefectus Aegypti, um diesen Meldung zu machen.
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Und wieder überraschte der Kommandeur den jungen Tribun völlig unerwartet. Silanus sah den Praefectus mit großen Augen an. Auch wenn er das Geld selbstverständlich wieder zurückzahlen musste und auch wollte, war es dennoch einunvorstellbares Angebot, das ihm hier unterbreitet wurde. Fortuna musste ihm an diesem Tag eindeutig gewogen sein. Zuerst das Angebot eines Anwesens im Königsviertel von Alexandria und nun der finanzielle Zuschuss des Praefectus Aegypti.
"Ich danke vielmals Praefectus! Tausend Dank! Ich stehe tief in deiner Schuld und werde den geliehenen Betrag so schnell wie möglich begleichen. Wenn du möchtest selbstverständlich auch mit Zinsen. Die Grundsteuer werde ich selbstverständlich heute noch von einem Boten bei der Provinzkasse einbezahlen lassen. Ich weiß gar nicht, wie ich dir das je danken kann."
Sim-Off: Betrag an die Provinzkassa überwiesen
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Das Königsviertel Basileia war Silanus natürlich ein Begriff und aufgrund seiner Stellung als Eques und Tribun der hiesigen Legio, kam das Angebot des Praefectus Aegypti nicht all zu überraschend. Dennoch hatte der Iunier nicht so ohneweiters damit gerechnet und war dementsprechend überrascht, was er sichtlich nicht verbergen konnte. Dennoch bereitete ihm der letzte Satz seines Gesprächspartners ein wenig Kopfzerbrechen und trübte die Freude über die ihm eben offerierte Möglichkeit.
"Ich danke dir für dieses Angebot Praefectus. Es ist mir wirklich eine große Ehre. Jedoch haben die Instandhaltungsarbeiten an der Casa Iunia in Rom und die mit der Versetzung verbundene Reise nach Aegyptus meine finanziellen Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Ich könnte eine Anzahlung leisten und die restliche Summe bestimmt in den nächsten Wochen aufbringen, zurzeit habe ich sie jedoch nicht komplett zur Verfügung."
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"Ich bin auf der Suche nach einem Anwesen für meine Gens in Alexandria und wollte fragen, ob du mir diesbezüglich einen Ratschlag erteilen kannst oder vielleicht sogar etwas Passendes weißt. Es ist nicht so, dass mir meine Tribunencasa im Castellum zu klein wäre, aber ich erwarte die Ankunft weiterer Verwandter – weiblicher Verwandter – die ich lieber in Alexandria wissen würde, als hier mitten unter tausenden von Soldaten. Ich denke du kannst das nachempfinden."
Silanus spielte damit auf die Frau des Praefectus an, die er bestimmt auch lieber im Statthalterpalast wusste, als hier im Praetorium. Er lächelte seinen Kommandeur freundlich an und war gespannt auf dessen Antwort.
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Ein Kaiser wurde doch nicht einfach so verletzt und getötet. Es ging hier doch nicht um einen einfachen Legionär, der in vorderster Reihe kämpft und jede Sekunde mit seinen Tod rechnen muss. Verwundert nahm Silanus zur Kenntnis, dass der Kommandeur tatsächlich nicht vor hatte mehr zu diesem Vorfall zu sagen. Vielleicht wusste er selbst nicht über die genauen Umstände bescheid. Silanus war ein wenig verunsichert aufgrund diese spärlichen Informationen und wollte noch einmal etwas nachzuhacken.
"Weiß man denn genau was passiert ist Praefectus? Gab es eine entscheidende Niederlage? Was ist mit den Legionen in Parthia? Wird der Feldzug fortgesetzt?"
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Als der Praefectus den Raum betrat, schaffte es Silanus gerade noch rechtzeitig zu einem der leeren Stühle und legte seine Sachen auf dem Tisch vor sich ab. Der Kommandant richtete nur kurze Begrüßungsworte an die Runde, bei denen er auch Silanus als neuen Tribun erwähnte, worauf der Iunier den Anwesenden noch einmal kurz zunickte, kam dann jedoch sofort und ohne große umschweife zur Sache. Die Nachricht, die er den Stabsoffizieren mitteilte, war erschütternd und Silanus ließ sich ungläubig und ohne Corvus aus den Augen zu verlieren zurück in seinen Stuhl sinken. Der Kaiser war gefallen? Wie? Warum? Was war mit der Legion? Gab es weitere Verluste? Was war mit Silanus Patron, den Senator Decimus Livianus? Das konnten bestimmt nicht die einzigen Aussagen des Praefectus zu diesem Thema bleiben. Er wartete die Reaktion der anderen Stabsoffiziere ab und hoffte, dass der Kommandant weitere Informationen Preis gab.
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Silanus hatte kurz überlegt einen Boten los zu schicken, um Decurio Rufinus über die bevorstehende Inspektion der Reiterei zu informieren, letzten Endes jedoch entschlossen, sich selbst auf den Weg zu den Unterkünften der Reiterei zu machen. Er sah es als Gelegenheit den Decurio bereits davor kurz kennen zu lernen, bzw. sich auch einen ersten Eindurck über die in der Reiterei dienenden Eques zu verschaffen. An der Unterkunftsbaracke angekommen, richtete er noch kurz seine Rüstung zur Recht und ging dann weiter. Einige Männer saßen gerade vor den Unterkünften beim Essen und waren höchstwahrscheinlich wenig begeistert darüber, dass ein Stabsoffizier genau in diesem Moment dazwischenplatzte und die gesellig wirkende Runde so abrupt unterbrach. Der Iunier ging auf sie zu und sprach die Gruppe an.
"Meine Herren!"
Sim-Off: DANKE! abgeändert
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Wie konnte er diesen Praefectus wohl vergessen. Das kurze Zusammentreffen der beiden verlief leider nicht besonders positiv, was wirklich schade war, da Silanus vom Grund auf ein äußerst freundlicher und friedliebender Mensch war, aber nun nach seiner Versetzung zur Legio ohnehin nichts mehr zu Sache tat. Silanus hoffte nun, dass er es diesmal beim Bruder des Octaviers richtig machen würde und lächelte ihn daher freundlich an.
"Natürlich! Wir hatten kurz vor meiner Versetzung Gelegenheit uns kennen zu lernen, haben jedoch nie zusammengearbeitet."
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Damit war diese Frage also auch klärt. Kein direktes eigenes Kommando vorerst. Das hatte bestimmt seine Vor- aber auch seine Nachteile und aus Sicht des Praefectus war es natürlich verständlich, den neuen Tribun zuerst testen zu wollen. Für Silanus hieß es also abwarten und sich zunächst um die ihm übertragene Aufgabe zu kümmern. Da die militärischen Angelegenheiten nun geklärt schienen, kam dem jungen Iunier noch ein privates Anliegen in den Sinn, dass er mit seinem Kommandeur besprechen wollte.
"Natürlich Praefectus! Wenn dies alles ist, dann hätte ich dir noch eine private Angelegenheit vorzutragen, wenn du gestattest."
Der Tribun sah seinen Vorgesetzten fragend an und wartete auf dessen Erlaubnis weiter sprechen zu dürfen.
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Kurz nach Silanus betrat ein weiterer Stabsoffizier das Besprechungszimmer, der auch gleich die offene Frage der bisher anwesenden Ränge beantwortete. Der eine - wesentlich jüngerer der beiden - war also der Primus Pilus und der ältere, eben herein gekommene, der Praefectus Castrorum dieser Legio. Der Iunier, der niemanden seinen angestammten Sitzplatz wegnehmen oder streitig machen wollte, blieb vorerst neben dem Eingang stehen und wandte sich dem Praefectus zu.
"Salve Praefectus! Ich bin Tribun Iunius Silanus. Es freut mich."
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Die Befehle des Kommandeurs waren klar und unmissverständlich. Silanus nickte daher bestätigend, fragte sich jedoch gleichtzeitg, ob dies wirklich alles gewesen sein konnte. Es war ein Auftrag, jedoch beantwortete es nicht die offenen Fragen des Iuniers, was nun seine definitiven Aufgaben in der Rangstruktur der Legio waren. Wollte der Kommandant zuerst sehen, wie der neue Tribun mit kleineren Aufgaben fertig wurde, ehe er sich dazu entschied ihn mit einer konkreten Aufgabe oder einem kleinen Kommando zu betrauen? Silanus entschloss sich vorsichtig nachzufragen und vorzufühlen.
"Ich werde mich sofort mit dem Decurio in Verbindung setzen und dir schnellstmöglich Bericht erstatten. Bedeutet das auch, dass du mir das Kommando über die Legionsreiterei überträgst, oder werde ich in späterer Folge mit anderen Aufgaben betraut?"
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Silanus hatte Nachricht erhalten, zu seiner ersten Besprechung mit dem Stab der Legio XXII zu erscheinen und war bereits sehr gespannt darauf, die anderen Stabsoffiziere kennen zu lernen. Etwas nervös vor diesem ersten Zusammentreffen hatte er noch einige Unterlagen in seinem Officium zusammengepackt, eine Tabula unter den Arm geklemmt und sich auf den Weg ins Besprechungszimmer gemacht, wo er bereits auf den ersten neuen Offizierskollegen stieß, der bereits auf den Beginn der Besprechung wartete.
"Salve! Ich bin der neue Tribun. Iunius Silanus."
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Silanus setzte sich auf den angebotenen Platz, versuchte es sich jedoch nicht all zu bequem zu machen, sondern Haltung zu bewahren.
"Ja Praefectus. Eindeutig größer als das Castellum der Legio I in Mantua. Aber dennoch habe ich mich gut zu Recht gefunden. Auch der Einzug in das neue Tribunenhaus hat reibungslos geklappt. Ich bin nun also bereit meinen Dienst ordentlich anzutreten."