Beiträge von Longinus

    "Heeee!"
    Longinus grabschte die Römerin an der Schulter und zog sie herum.
    "Loss' uns doch a' bisserl Spaß hob'n! Net wohr, net?"
    Dann reichte er ihr seinen ekeligen, alten Schlauch hin.
    "Mogst' an' Schluck, ha?"

    Longinus und seine Kampfgefährten hatten sich schon vorbereitet. Auf dem Weg zwischen Tarraco und Ilerda hatten sie sich auf beiden Seiten verschanzt, so dass sie nicht gesehen werden konnten. Insgesamt war es so - 9 Leute waren unter dem Kommando Longinus' auf der linken Seite, 9 Leute unter Gabor rechts von der Straße, und 3 hatten sich auf die Straße hingestellt, um die Karawane anzuhalten, wenn sie kam. Wenn sie endlich stand, würden die Räuber ihre Schleudern und Bögen zücken, einen Hagel von Geschossen auf die Feinde prasseln lassen und dann angreifen. In der Ferne konnte man schon die Staubwolken erkennen. Der Zug war schon ausgekundschaftet worden, es waren mit den Kutschern insgesamt 8 Wachen auf 2 Wagen. Und jede Menge gute Waffen. Longinus gab Gabor ein Zeichen, dass er bereit war.

    Sim-Off:

    Hier: Longinus, bevor er in die Berge ging und zum Räuber wurde... ich hoffe, das ist OK. ;)


    Guter Wein! Ja! Longinus stolperte über das Forum und rempelte dabei mehrere Passanten an, die sich wütend nach ihm umdrehten und dabei beschimpften. Er selbst bemerkte das kaum, er schwebte in einer Extase zwischen Wirklichkeit und Traum, hervorgerufen durch den Wein, den er von einem Weinhändler "gefladert" hatte.
    Auf einmal sah er eine niedliche Römerin herumstehen, die offenbar etwas verloren war. Er grinste breit, watschelte dann auf sie zu und schleimte sie, hoffnungslos besoffen wie er war, in seinem breiten Noriker Akzent an.
    "No, na, Pupperl, wie wär's denn mit uns beiden? Ha?"
    Dann vollführte er mit seinen beiden Händen eine obszöne Geste.

    Longinus wollte gerade sagen, dass Baza zufolge 8 nicht allzu schwer bewaffnete Männer den Wagen begleiten würden, als der junge Crispus in ihre Gespräche hineinplatzte und komplett aufgelöst von einem schwer bewaffneten Mann sprach, der sich aufs Dorf zubewegte. Er sprang auf. "Jo, gem'ma! Schnell, schnell! Wollt's ihr hier Wurzeln schlag'n, oda wos?" Er griff seinen Stab vom Boden auf und eilte zusammen mit den anderen nach draußen.

    Meine ID und Gabor haben jetzt in Hispania eine Räuberbande gebildet, die neue Leute sucht, die auf Glück und Abenteuer aus sind! Ich hoffe, es werden sich ein paar Leute finden, die eine ihrer IDs entbehren können, um da mitzumachen.
    Wer Interesse hat, solle sich einfach hier melden! Alles weitere über PN!

    Wortlos nickte Longinus Gabor an. Er hatte sich entschieden. Gegen die Hoffnung auf hohe Staatswürden und ein repressives Regime, für die Hoffnung auf unermessliche Reichtümer und Abenteuer.
    "Oiso denn! Übermorgen geht a Waffenlieferung von Tarraco nach Caesaraugusta. Baza da drüben hot des herausg'funden." Er zeigte auf einen hünenhaften Mann, der ihnen freundlich zunickte. "Die passen mir kurz vor Ilerda ab. Damit dürften mir genug Waffen haben, um uns und de Leut' vom Nachbarsdorf, wo a paar a scho' Interesse hoben, auszurüsten!"

    Von Ilerda kamen Longinus und Gabor die Straße nach Celsa entlanggeritten. Auf halben Wege bogen sie nach links ab und folgten einem Gebirgspfad, bis sie ein kleines, sanftes Tal erreichten, auf dessen anderer Seite sich ein Dorf befand. Longinus rief Gabor zu: "Mir san' do! Des is' des Dorf... gem'ma weiter!"
    Kurz darauf erreichten sie das Dorf. Longinus stieg ab, sofort liefen mehrere Leute auf ihn zu und begrüßten ihn erfreut. Longinus begrüßte sie selber, dann drehte er sich zu Gabor hin und sagte: "Des san' de Leut', von denen i' dir erzählt hob'! Alle san' sie bereit, si' uns anzuschließen... und sie hassen de Römer so sehr, dass sie des freiwillig tun... aber die Beute, die teilen wir uns, eh klar!"
    Kurz darauf versammelten sich um die 20 Männer auf dem kleinen Platz, an dem sie standen. "In dem Dorf san' praktisch alle Räuber... und diese da wollten si' in aner Gruppen zusammenschließen... und des san' jetza unsere Leut'."
    Da es schon Mittag war, lud sie einer dieser Männer, namens Marcus, zu sich nach Hause ein. Gemeinsam aßen sie ein bisschen und dann fragte Longinus: "So. Wos denkst, die Leut' schauen dioch ganz vernünftig aus, oder? Sie können ganz guat kämpfen... und mir haben jetzt scho' 'plant, dass mir irgendeinen einsamen Händler auf der Straße von Ilerda nach Tarraco überfallen..." Dann blickte er ihn ernst an. "Du kannst jetzt immer noch aussteigen... später geht des nimmer."


    Sim-Off:

    Irgendwie wäre es eigentlich nett, wenn wir noch einen Dritten im Bunde hätten. :)

    Sim-Off:

    Tschuldigung für die Verspätung... hatte einiges um die Ohren. ;)


    "Hm. Dann... los!", brummte Longinus. Beide verließen die Herberge, schwangen sich auf ihre Pferde und verließen Ilerda durch das Südtor, auf die Straße Richtung Celsa, welches südwestlich von Ilerda lag.
    So kamen sie bald zu einem kleinen Dorf im Gebirge .

    "Oiso dann. Du scheinst ma' a' g'scheiter Bursche zu sein... mit dir kann i' oid wer'n!", sagte Longinus und grinste Gabor breit an. Da kam auch schon das Essen! "Guten Appetit!", meinte Longinus und schlang dann sein Essen hinunter.
    Dann zahlten sie und Longinus sagte: "Oiso... vertrödeln ma' ka' Zeit. Nach Ilerda kenn' ma' immer noch z'ruck kommen. Oder gibt's no' wos, bevor mir losgeh'n?"

    "Guat... i' erzähl dir mal wos von mir. I' kumm' aus Vindobona in Pannonien, i' bin dann nach Rom, um mei' Glück zum versuchen! Oba... pff... in Rom hob' i' nix auf die Reihe 'kriegt, i' hob' eh nie echte Chancen g'habt... alles wird da von die Saupatrizier in den Händen g'halten... die lassen kanen Neuen dran. Oiso... i' bin versumpert. Dem Alkohol verfallen. Und irgendwann hob' i' dann an Diamanten g'funden... und, na ja, des is' a lange G'schichte, i' bin dann halt nach Hispania, weil i' 'denkt hab, mit so am Diamanten losst si' wos auf die Beine stellen... oba er war a Fälschung! Und da bin i' dag'standen. Und dann hob' i' den Entschluss g'fasst, mei' Glück no amoi zu versuchen... und jetzt bin i hier. Wenn's't no Fragen hast... zu dir kan Zwang an.
    Und i' hätt' no' Fragen... redest du iberisch oder kelto-iberisch oder baskisch? Wenn net, a' guat... es gibt do eh Leit', wo Latein reden. Hast du a weiße Weste in da römischen G'sellschaft? Denkst', dass du mutig, diszipliniert, organisiert und entschlossen genug bist zum das Ding mit mir durchzuzieh'n?

    "Oh ja, mei' guat's Stockerl. I' hab' schon von Kindesbeinen an mit dem Stab gekämpft. Damit kann ma' stoßen und schlagen, a' feine G'schicht'. Mit der Steinschleuder bin i' a' net übel. I' denk', mir werden uns gut ergänzen... oba jetzt fallt mir g'rad auf, ich weiß eigentlich noch zu wenig von dir. Wie wär's mit aner schnellen Einführung in die "Gaborologie"? I' erzähl' dann a' was von mir."

    Ilerda [Lerida] ist die alte Hauptstadt der Ilergeten in Nordosthispania und ist berühmt durch Cäsars Sieg über die Legaten des Pompejus, Afranius und Petreius 49 v. Chr. Diese Stadt liegt vier Meilen nördlich vom Ebro an dem rechten Ufer eines Nebenflusses desselben, des Sicoris [Segre], über den nur eine einzige solide Bruecke unmittelbar bei Ilerda führt. Südlich von Ilerda treten die das linke Ufer des Ebro begleitenden Gebirge ziemlich nahe an die Stadt hinan; nordwärts erstreckt sich zu beiden Seiten des Sicoris ebenes Land, das von dem Huegel, auf welchem die Stadt gebaut ist, beherrscht wird.
    Am frühen Morgen kamen in dieser Stadt Longinus und Gabor an. Scheu blickten die einfachen Leute in ihrer unmittelbaren Umgebung auf zu ihren stattlichen Pferden, doch sonst erregten sie kein Aufsehen. Schlussendlich gingen Longinus und Gabor in eine Taverne, wo sie sich hinsetzten und ein Frühstück bestellten. Longinus bestellte Ei mit Speck und fragte dann Gabor: "Wie guat kannst' eigentlich kämpfen?"

    "Hehe!", lachte Longinus. "Des is' der Geist, den mir brauchen! Oiso... in dem Dorf, da hassen's die reichen römischen Blutsauger. Nix täten die lieber, ois denen des Leben schwer zum Machen... einige täten des sogor umsonst!" Dann nahm er noch einen Schluck von seinem nicht gerade wertvollen, aber trotzdem trinkbaren Wein. "Mir rasten no' kurz, und dann geht's weita..."

    Longinus grinste breit. "Frühstücken tam'ma in Ilerda... oba des hob' i." Er zog eine Amphore Wein aus seinem Sack heraus sowie zwei alte Becher. Dann schenkte er ein. "Auf den Erfolg!", sagte er und trank aus. Dann fuhr er fort. "Oiso... mir geh'n nach Ilerda. Dort ess'ma wos. Ei mit Speck. Hm...", brummte er bei dem Gedanken voller Appetit. "Dann gem'ma die Straße nach Süden. Dort kumm'ma auf a' Plateau... überm Fluss Iberum... dort gibt's a klanes Dorf. Und i' hob' dort a' paar Freunde... du wirst sie mög'n."

    Tatsächlich hatte Longinus nun in Tarraco einen Gleichgesinnten und Kumpanen gefunden, den nunmehr ehemaligen Magistratus von Tarraco, Titus Helvetius Gabor. Beide ritten nun mitten in der Nacht im Galopp, während sie die Stadttore von Tarraco hinter sich ließen, die Straße von Tarraco in Richtung Pompaelo [Pamplona] entlang. Sie wandte sich an der gebirgigen Hügelkette westlich von Tarraco hinauf und verlief durch eine Landschaft voll von Naturschönheiten, die die beiden aber kaum in Augenschein nahmen, so bestrebt waren sie in ihren Bemühungen, Tarraco hinter sich zu lassen.
    Schon dämmerte der Morgen, als sie die Anhöhen hinter sich gelassen haben, die Grasländer des inneren Spaniens erreicht hatten und das gut beleuchtete Ilerda [Lerida] ganz weit vorne schon schemenhaft zu erkennen war. Da hielt Longinus sein Pferd an und bedeutete Gabor, es ihm gleich zu tun. "Die Pferde brauch'n a' Pause...", sagte er mit seinem breiten pannonischen Akzent. "Brave Tiere. So, und i' muass mit dir red'n. I' sog' da' jetzt, wos mir moch'n wer'n, und wos mei' Plan is'."

    "Mensch. Gabor.", meinte Longinus, während er anerkennend mit dem Kopf nickte. "Waaßt wos? Du bist a' feiner Mensch. A' saubere Arbeit." Er stieg auf das Pferd auf, das keinen Aufstand machte - bemerkenswert! Ein sehr nettes Tier. "So... Gem'ma jetza? Oda gibt's no wos?"