"Gerne, Titus.", sagte ich zu dem Riesen. Und ich war wieder erstaunt, wie ein Mann so groß sein konnte. Der musste doch irgendwas genommen haben. Vielleicht waren aber auch nur die Türrahmen hier niedrig, das konnte ich nicht beurteilen. Ich ging Titus nach und änderte meine Gangart in "Sklave".
Beiträge von Ikarus
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Ich war ein einigermaßen Frühaufsteher und so war ich schon auf und beugte mich gerade über ein die Wasserpfütze und spritzte mir ein wenig Wasser ins Gesicht und rieb darüber, so dass die gröbste Staub und Dreckschichteweg ging, als die Tür aufgerissen wird. "Ja, Herr!", sagte ich sofort und drehte mich um. "Wohin gehen wir?"
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"Danke!", sagte ich lächelnd und ging schließlich. Ich musste auf den Weg gähnen. Jedoch fiel mir aus, als ich ging, dass ich gar nicht wusste wohin ich ging. Ich drehte mich um und suchte nach den Ausgang zum Hof, von dort an kannte ich mich aus. Ich wollte mir nicht anmerkenlassen, dass ich mich verirrt habe und so ging ich einem großzügigen Sicherheitsabstand zu Rahel durch eine Tür und fand mich irgendwo wieder, aber nicht im Hof. Schnell ging zwei Schritte zurück und war wieder am Ausgangspunkt. Ich ging eine andere Tür und schlich mich umsehend durch die Gänge. Irgendwann fand ich mich vor meiner Tür wieder. Wie das konnte ich mir nicht erklären.
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"So wie ich ihn jetzt erlebt habe, will ich das nicht.", sagte ich grinsend und dachte an den Kampf. "Danke!", sagte ich zu der Köchin und Rahel. Dann stand ich auf. "Ich werde mich jetzt erst einmal zurück ziehen, ich bin von der Reise, falls man soetwas so nennen kann. Kann man sich hier vielleicht irgendwie auch nur noddürftig waschen?" Denn das hatte ich unwahrscheinlich nötig.
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"Nein, bisher noch nicht, abe ich denke das wird noch kommen.", sagte ich und ließ meinen Blick in der Küche schweifen. Dann griff ich noch einmal nach dem Becher und trank ihn in einem Zug leer. "Ah...", sagte ich erleichtert. "Es tut gut, wieder etwas flüssiges zu bekommen. Wie lange bist du schon hier? Was gibt es denn wissenswertes über meinen Herren?", überfiel ich Rahel mit Fragen. Ich konnte zum Glück mit der wenigen Flüssigkeit wieder sprechen und ich erfreute mich daran meine Stimme zu hören. Aufeinmal klang sie wieder fröhlich.
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Wieder musste ich grinsen, als ich die Köchin mit dem Holzlöffel war. So stellte man sich wohl eine Köchin klischeehaft vor. Ich hatte andere Erfahrung in der Küche gehabt, aber ich fühlte mich in der neuen von Anfang an wohl. Ich trank einen kleinen Schluck, dann noch einen, bevor ich auf die Frage antwortete: "Ikarus, ich komme aus Griechenland." Das war wohl die kürzeste Zusammenfassung meines Lebens, die es gab. "Und du?", fragte ich zurück.
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"Danke!", sagte ich lächelnd. Es ist beruhigend zu wissen, dass man nicht immer alleine steht. Manieren mussten doch noch sein, selbst bei mir ohne Kräfte, aber sie war eine Sklavin. Sklaven sind gut, Herren sind gut, Bürger sind schlecht, so war meine Meinung - aber man würde sie mir im Zweifelsfall noch früh genug umschmeißen.
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Ich hatte doch gewusst, dass noch irgendjemand da war. Jedoch war meine Pflicht noch nicht getan. Ich schaute ausdrucklos den Herren hinter her. Dann ließ ich mich auf den Boden fallen, da ich mich nicht von Titus, den ich inzwischen ja kannte, irgendwie anfassen lassen wollte. Ich richtete meine Arme auf und begann mit der erste Liegestütze. Noch eine und noch eine und... Meine Arme wurden schlaffer und ich biss die Zähne zusammen. Ich versuchte in Richtung Titus zu schielen und hoffte, dass er zufrieden war. Bei der 9. verließ mich die Kraft und die Zehnte bestand aus verzweifelten Aufrichten und fallen lassen.
Ich blieb ein wenig in dem Sand liegen. Er kam mir ziemlich weich vor ich strich ein wenig mit den Händen darüber. Es tat gut zu wissen, dass man wieder ein Dach über den Kopf hatte. Aber natürlich ging es gleich weiter. Ich stand auf. Meine Beine waren noch fit, anders als meine Arme, aus denen die Adern wegen der Anstrenung ausgetreten waren. Die Knie waren noch stark genug, um die 10 Kniebeugen, die aussagen, als würde ein Huhn seine Eier legen und hätte jedesmal Mühe ein zweites zu legen, einigermaßen gut über die Bühne zu bringen. Ich blickte zu Titus, und dann zu der anderen Sklavin, die uns beobachtet hatte.
"Wo gibt es was zu trinken?", fragte ich sie mit schwacher Stimme.
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Ich lief mich aus und fing mich bevor ich auf die Schnauze viel. Inzwischen hatte ich mich wieder unter Kontrolle und ich wendete mich zu meinem Herr um. Das Übungsgladius ließ ich ausversehen fallen. "Ist es nicht in Rom verboten Waffen zu tragen?", fragte ich vorsichtig und ermattet. Ich erkannte nicht den Sinn mit Waffen zu kämpfen, wenn ich keine haben durfte. Ich blickte meinen Herren ins Auge. Ich fühlte mich schon wieder beobachtet, konnte aber in meinem peripherem Blickfelt nichts erkennen.
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Aufstehen? Angreifen? Mir wäre lieber die Möglichkeit gewesen: Liegen bleiben, ausruhen. Und vielleicht auch noch etwas essen. Dann fühlte ich mich aufstehen, ich konnte nichts dagegen tun, mein Körper gehorchte nicht mehr mir selbst. Ich hörte mich sagen: "Ja, Herr!" Durch meine Augen sah ich, wie ich auf den Herr zu lief und ihn angriff, diesmal machte ich es ernst und rannte direkt auf ihn zu. Kein scutum wollte mich aufhalten, nahm ich mir - das heißt mein Körper - vor. Dann stach ich in die Bauchgegend.
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"Gegen andere Sklaven", sagte ich knapp, als ich nach meinem Fehlangriff das Gladius wiederzurück zog. Ich dachte kurz an meine alte Zeit zurück. Sie hat mir Spaß gemacht. Auch wenn sie zum Zweck war. Jaja, der gute Alte. Besonders mochte ich gegen den leicht dicken zu kämpfen, der sagte, dass er nicht dick ist. Zwei Tritte, ein Schlag und er lag auf dem Boden – die guten alten Zeiten...
Ich wurde in die Realität zurück geholt, als mein Herr mir eine Frage stellte, die ich nicht erwartete. Noch weniger erwartete ich die darauf folgende Aktion. Das "Nein!" auf die Frage bestand nur aus einem wabbeligen Laut den ich von mir gab, als das Scutum mich zurückrammte. Mir wurde ein wenig schwindelig. Ich war nicht bereit zu kämpfen. Die lange Reise hatte mich fertig gemacht. Ich hatte schon den halben Tag nichts mehr gegessen. Geistes abwesend torkelte ich mit der Wucht nach hinten, stolperte aber über meine eigenen Füßen und fiel auf den Boden. Ich stöhnte ein wenig - mehr vor Hunger als vor Schmerzen, aber immerhin lebte ich noch. Mein Herr würde mich schon nicht töten, tröstete ich mich.
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Zitat
Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
"Hat man dir nicht den Umgang mit Waffen gelehrt ?""Ich habe mich mit Händen und Füßen gewehrt und dann aber auch nur gewehrt, Herr.", sagte ich. Anscheindens sollte ich wieder angreifen. Die tadellose Abwehr deutete auf langjährige Erfahrung hin. Aus den Augenwinkeln meinte ich jemanden gesehen zu haben, aber ich war mir nicht sicher, weshalb ich mich wieder auf meinen Herren konzentrierte. Diesmal war es wieder ein einfacher, wenn auch festerer Hieb auf den Schwertarm. Ich hoffte, dass mein Herr es abwehren würde. Bestrafung am ersten Tag ist nicht das war man wünscht. Wobei es sowieso schon ein wenig dunkel war, für meine Verhältnisse.
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Mein Kopf schnellte nach oben und ich sah das Gladius auf mich zurasen. Eindeutig musste mein Herr mal beim Militär gewesen sein. Die Schwerter, die Schilder, die Stimme, die Haltung, alles deutete darauf hin. Ich dachte zuerst, dass Gladius mich angreifen wollte, und erst als ich meine Hände zur Abfanung bereit hielt, merkte ich, dass ich es fangen sollte. Ich griff mit der linken Hand danach, leider zu früh und das Gladius fiel herunter. Schnell versuchte ich es mit der rechten Hand auf zu heben, aber es fiel zu Boden. Ich hob es auf. Ich wusste, dass es nichts brachte sich noch zu entschuldigen. Ich war nicht gewohnt viel mit Waffen zu kämpfen. Viel lieber trat ich Männern in die Weichteile und schlug gewaltätigen Frauen auf die Brust. Die meisten waren davon so baff, dass sie sich nicht wehrten. Jedoch bei dem Domine sollte ich es wohl am besten Vermeiden.
Also griff ich auf seinen Befehl an. Ich schritt ein wenig geduckt nach vorne und stach auf die von mir aus gesehen rechte Seite.
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Wir kamen auf einen Hof. Sofort erblickte ich das Gestell von Waffen. Dann erblickte ich meinen Herrn. Ich neigte den Kopf in Demut. Schließlich war er mein Herr. Er sorgte für mich. Oder ich hoffte es zumindest.
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Ich trottete gerade herein und blickte mich kurz um: Nur zwei Betten. Ich hatte wohl einen Mitbewohner. Gerade war er nicht da, ansonsten gefiel es mir sogar. Aufgemöbeltes Zeug konnte ich nicht vertragen. Ich setzt mich auf das Bett. Bequem wars. Bequemer als die Reise. Es war das erste mal, dass ich einmal ganz entspannt ausatmen konnte. Das war also mein neues zuhause.
Doch kaum saß ich wurde ich aus den Gedanken gerissen, von diesem Hühne. "Jawohl!", sagte ich. Ich fragte mich wer das sei. Ich sprang auf. Meine Tunika war noch nicht sauber, aber was sollte es. Ich war Sklave. Ich folgte dem Riesen. "Verzeihung, aber wer bist du?", fragte ich vorsichtig. -
Ich ließ es alles über mich ergehen. Es war das Leben. Und dieses war nicht immer toll. Auch der Seiteneingang beeindruckte wenig. Wobei, die Villa wohl doch prachtvoll sein würde. Immerhin waren es Patrizier. Ich hatte einen schlimmeren Empfang erwartet. Dann trottete ich in meine Kammer. Dabei blickte ich mich ein wenig um, ohne auch nur eine Miene zu verziehen.
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Ah, das würde wohl ein Mitsklave sein. Ich blickte den Hühnen an. Dann blickte ich mich nach meinem Herren um, aber fand ihn nicht mehr. Die nächsten Sklaven waren dran und ich wurde weggebracht. Ein neuer Herr ein neues Glück.
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Ich hörte wie die Gebote immer höher stiegen. Ich blickte mich in der Menge um und sah mein möglichen nächsten Herren. Der Mensch mit dem durchdringenden Blick hatte das Höchstgebot. Ich war mir nicht sicher, aber er musste ein hohes Tier gewesen sein. Eindeutig ein Römer. Mir sollte es recht sein. Ich stellte mir ein wenig vor, wie ich unter ihm diente und ich hoffte insgeheim, dass er nicht zu streng war.
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Ich musste innerlich grinsen. Der Händler machte seine Sache gut. Er wollte mich wohl um allen Preis los werden. Darüber philosophierend, ob es nun gut oder schlecht sei, kam das Gefühl auf, dass ich noch jemanden sein Geld wert könnte. Jedoch hörte ich auch eine kritische Stimme. Ein Senator. Ich wunderte mich nicht. Senatoren sind meistens kritisch. So zumindest überbrachte man mir das Klischee. Bis hin nach Griechenland. Ein andere fiel mir auch auf, der mich richtig durchdrang, was mich ein wenig beunruhigte. Um so mehr freute ich mich ein neues Gebot zu hören.
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Zuversichtlich wollte ich auftreten. Was nütze einem zukünftigen Herrn ein Sklave, der demütig, geschanden und abgenutzt mit faulen Zähnen seine Dienste tat. Ich schritt nach vorne, als ich aufgerufen wurde. Ich vergaß niemals, dass ich ein Sklave war, aber ich redete mir immer ein, ein Sklave zu sein, der auch nur ein Mensch ist. Ich drehte mich um meine eigene Achse, wobei ich mir ziemlich dämlich vorkam. Ich wollte nicht tanzen, ich wollte wieder eine Aufgabe haben.