Mit der ersten Kiste der persönlichen Sachen schritt ich schnell über das Atrium. Beruhigt stellte ich fest, dass fast nur Sklaven unterwegs waren. Man war also unter seines Gleichen. Das gab mir erstaunlicher Weise ein Gefühl der Sicherheit, obwohl es unnötig war, denn ich war ja im Herz eines Legionslager. Das Zimmer des Herren war offen und ich stoß die Tür mit dem Fuß auf. Mein Blick schweifte über die sich mir eröffnete Welt. Allein der Erste Eingang war wahrscheinlich größer als mein Zimmer. Gemeinheiten muss man als Sklave eben auch erleben. Ich ging, nach dem ich mir die Füße sauber gemacht hatte - ich wollte ja nicht den sauberen Boden wieder dreckig machen - in die Mitte des noch leeren Raums. Dort stellte ich die Kiste ab und schaute mich nochmal um. Das Zimmer ging ja noch weiter als ich gedacht hatte. Ein Tribun hatte wohl schon so seine Vorteile. Ich wendete mich ab und schlich wieder zum Ausgang und holte die nächste Kiste. Ouh! Die war schon schwerer. Verdammt. Und ich hatte noch ein paar Kisten vor mir...
Beiträge von Ikarus
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Zitat
Original von Cato
"Ikarus, du sorgst dafür, das die persönlichen Sachen des Domine in seine Zimmer kommen, er hat das direkt neben dem Vestibulum.""Ja ne, is klar! Die persönlichen Sachen... gerade weil das so wenige sind.", murmelte ich leise. Ich ärgerte mich dabei ein wenig. So toll war die Legio auch nicht, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Aber ich wollte mich ja nicht dem Leibsklaven des Herren zu widersetzen und so setze ich mich eben in Bewegung. Die Sachen waren gar nicht mal so blöd verpackt, immerhin konnte man sie gut tragen. Aber das letzte was ich getragen hatte war ein bischen Wein und dann halt noch die kleineren Sachen. Hoffentlich konnte ich das jetzt noch gerade so wuchten. Wenigstens war die Reise gar nicht mal so unangenehm. Ich nahm die erste Kiste der persönlichen Sachen und rechntete mit einem Schweren Gewicht. Zu meinem Erschrecken war sie aber doch viel leichter. Das Gefühl war ungefähr so, wie wenn man denkt, dass in dem Becher noch viel Wein ist, es aber doch nicht ist. Ich hasste dieses Gefühl und wollte mich an den Armen kratzen, aber meine Sklavenehrgeiz zog mich ins Innere.
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Diese Patrizier brachten mich noch zum Rasen. Als erstes hol ich schon den Wein, erfriere halb und dann werde ich trotzdem angeschissen! Dabei bin ich doch echt gerannt. Mann, ich war echt davor das Handtuch zu schmeißen und den Tisch gleich mit. Glücklicherweise meldeten sich da dann doch noch Reste meines gesunden Menschenverstandes und ließen mich erkennen, dass man sich als Sklave nunmal unter zu ordnen hatte. Mit einem gespielten strafenden Blick an den anderen Sklaven von der Sorte "du-machst-hier-aber-auch-alles-falsch-neuling-komma-elendiger" verließ ich alleine das Atrium. Und das ganze Wortlos. Ich rauschte ab - ja ich raste, um meiner Wut ein bischen Lauf zu lassen, als die Tür hinter mir zufiel - zur Küche griff mir schnaubend einen Becher - nein, ich nahm gleich zwei, wer weiß, wer sich noch dazu gesellte? - und rauschte wieder ab, so dass sich die Luft hinter mir mit einem leichten Schnappgeräusch schloss. Verdammte Patrizier, aber wenigstens bekam ich was zu essen.
Zurück im Atrium stellte ich den Becher hin und schenkte ein wenig von dem - meiner Meinung nach viel zu kalten - Wein ein. Naja, wems schmeckt.... -
Warum mussten Patrizier eigentlich immer so unfreundlich sein? Mussten die immer Brüllen, anstatt etwas zu sagen. Nie kam ich hier auch nur dazu mal kurz auszuruhen. Ich hatte halt viel zu tun. Und da brauch ich sicher keinen, der mich noch mehr rumkommandiert. Der Neuankömmling war ja noch nicht mal so lange hier wie ich. Aber ich war Sklave, und deswegen hatte er eben auch das Recht mich anzuschnauzen. So war eben mein Leben. Ich nickte entspannt und rannte los. Dabei hätte ich ihn am liebsten umbringen können. Ich liebte Wein, aber doch keinen Gekühlten! Welcher Sack war auf die Idee gekommen, Wein in Schnee zu legen - das musste einer der Barbaren gewesen sein. Höchstselbst betrat ich die Kammer und schon fror ich. Fing ja toll an. Länger als notwendig wollte ich mich hier nicht aufhalten und mich gar noch erkälten. Ich griff den Wein und eilte wieder zurück. Mit einem kurzen Abstecher über die Küche um noch einen Becher zu holen. Und natürlich eine Kanne Wasser zum Verdünnen. Das ganze war mir dann aber doch zu zerbrechlich, weshalb ich in der Küche mir noch einen zweiten Sklaven besorgte. Er durfte dann den gekühlten Wein tragen
Zusammen mit ihm eilte ich wieder zurück zum Atrium. Dabei fiel mir auf, dass ich immer, wenn ich etwas machen musste, rannte. Die ganze Zeit. Hier da. Kein Wunder, dass ich abends so müde war. Es sei denn es war ein Herr in der Nähe. Da ging ich natürlich langsamer und in Sklavenhaltung. So trat ich auch wieder in das Atrium. Viel kannte ich den Sklaven neben mir nicht, er war wohl neu. Ruhig gingen wir brav geordnet auf den Neuen zu und schenkten ihn auf den kleinen Tisch etwas ein. Also in den Becher - nicht auf den Tisch. Verdammt! Ich hatte einen zweiten Becher vergessen, vielleicht wollte der Herr ja auch was, aber das konnte ich ja nicht wissen, war ja auch später da zugekommen. Fragend und mit dem Wasser in der Hand blickte ich ihn an. -
Stesichoros
schüttelte innerlich den Kopf. Das kommt davon, wenn man sich so ein paar Standartsprüche für die Porta zugelegt hatte. Schnell ließ er Flaccus eintreten und entschuldigte sich artig. "Verzeiht mir. Tretet ein, domine!"
Sobald jener drinnen war und die Sklaven folgten, setzte er wieder seinen strengen Blick auf. Jetzt durfte er wieder mal ein wenig kommandieren.
Ich
schaute mir noch immer die Szene von weiter weg an. Meine Sachen, meine Räume... Es war eindeutig, dass es sich mal wieder um einen neuen Bewohner handelte. Na klasse, noch mehr Arbeit. Ich seufzte unhörbar und machte mich auf den Weg. -
"Ahja...", sagte ich verständnis los und trat ein. Weitere Erklärungen mussten wohl nicht sein. Aber das war eben Titus: Er führte nur seine Befehle aus. Ich seufzte kurz. Verres war dort und eine mir unbekannte Sklavin. Durfte man deswegen hier nicht rein? Nein, Moment. Man durfte rein, aber Verres nicht raus. So wars. Komisch. Ich setzte mich und begrüßte beide mit einem knappen "Salve." Dann schwieg ich wieder und blickte die beiden an. Was sollte diese Theater hier. Draußen saß einer, der einen bewachte und eben jener bekam etwas zu essen, oder sollte zumindest etwas bekommen... komsiche Welt.
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Müde und abgeschlafft, er musste ein paar Amphoren in den Keller tragen und dann hatte er noch ein bischen Kochen geholfen... das war vielleicht anstrengen hier... kam ich wieder an mein Zimmer. Nach meiner letzten Lauschattacke schien Verres - so hieß mein Zimmernachbar - ziemlich verstört. Irgendwas rückte ihn auf die Pelle. Was auch immer es sein mag, eigentlich ging es mich nichts an, aber ich hatte Gerüchte von einer so genannten Albina und einem Sklaven, die sollten... aber Gerüchte sollte man eh nicht glauben, meistens stimmten sie nicht... meistens. Neugierig bog ich um die Ecke und endeckte vor dem gewohnten Zugang einen Stuhl. Einen Stuhl mit Titus. Was macht der hier? Langsamer, als ob ich schlendere, trat ich auf ihn zu. "Salve Titus, was machst du hier? Kann ich rein?", fragte ich schnell.
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Scheinbar kam jemand an. Zumindest liefen so die Gerüchte wie die Sklaven. Ein Zimmer sollte auch frei gemacht werden, oder so. Hatte ich zumindest gehört. Seitdem versuchte ich mich häufig in der nähe der Porta aufzuhalten. Eines Tages klopfte es schließlich. Der Ianitor war schneller als ich. Ich stand nur hinten als ein Schatten und schaute mir die Szene an. Es war angenehm zu beobachten ohne beobachtet zu werden.
Stesichoros
öffnete die Tür und sah den Mann in der schicken Toga. "Ja bitte?", fragte er einfach knapp. Ohne guten Grund kam niemand an ihm vorbei.Sim-Off: Is doch ok, dass ich ihn hier benutze, oder?
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Wie ein Feuer verbreitete sich die Nachricht des Sturzes in den Sklavengemächern nicht gerade. Ich war gerade auf dem Weg zur Arbeit, als ich bemerkte, dass mein Mitbewohner Verres irgendetwas von Medicus, Bank oder so etwas redete. Sollte etwa ein Hausbewohner umgefallen sein? Noch schneller als meine eigentlichen Schritte trieb es mich zum Unfall Ort. Dort sah ich, dass Rahel ziemlich mitgenommen aussah. Ich eilte zu Verres und Rahel. Tot war sie schonmal nicht, das war gut. Schnell kniete ich mich zu ihnen, als Sklaven muss man ja bekanntlich zusammenhalten, wenn schon die Herren immer gegen einen waren. "Was ist passiert?", fragte ich schnell und bemerkte dabei, dass diese Frage mit Abstand die blödeste war, die man in diesem Moment stellen hätte können. Eine Treppe, eine Verletzte, ein Helfer. Ich hätte mich an die Stirn geschlagen, wäre ich nicht zu betroffen.
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Ich zuckte scheiß überströmt zusammen. Irgendein Alptraum hatte mich da geplagt.vor mir war nur etwas Dunkles. Ein Lichtstrahl drang durch die Tür. Scheinbar brannte draußen noch die Fackel. Plötzlich verdunkelte sich der Strich. Schnell schloss ich die Augen und tat so als würde ich schlafen. Ich hörte, dass die Tür sich wiederschloss. Irgendjemand war ins Zimmer gekommen. Ich traute mich nicht die Augen zu öffnen. Umso mehr versuchte ich auf meine Ohren zu hören. Scheinbar legte sich irgendjemand hin. Vielleicht war es dieser komische andere Sklave. Naja, und wenn schon? Jedoch war meine Neugier größer und ich öffnete meine Augen. Ich sah nicht viel, alles noch zu dunkel. Nur der Lichtstrahl war noch da. Ich holte tief luft und drehte mich wieder um.
Sim-Off: da hämmers
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Ich zuckte zusammen als der Herr das Zimmer verließ. Ich tat so als würde ich irgendetwas machen. An der Wand oder so... was ich da genau spielte war mir nicht klar. Ich grüßte ihn schnell und hoffte dass er mich nicht komisch anblickte. Um das zu vermeiden drehte ich mich von seinem Blick weg und versuchte in die Kammer zu schlüpfen. Meine Hände waren ziemlich kalt und meine Finger fühlten sich wie Eisblöcke an, als ich an der Wand entlang glitt.
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'Säufer allesamt.', dachte ich mir. 'Eingebildete fette Säufer.' Was machten die eigentlich hier? Ich hatte nur irgendwas mit Brüdern oder so mitgekriegt. Aber das waren doch keine Brüder. Sollte das irgendein Kult sein? Kommen her, Trinken, Reden, Trinken weiter. Wenn ich erstmal frei bin dann mach ich sowas auch. Mit einem gespielten Lächelnd schenkte ich Wein nach und verschwand wieder zurück. Wenigstens sollten sie bald wieder gehen. Ich hatte keine Lust mir Beine in den Bauch zu stehen.
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Und was war mit meiner Begleitung? Ich war schließlich auch dabei. Zwar tat ich so als würde ich die umstehenden Stände, Häuser und Leute betrachten, aber eigentlich spitzten mich meine Ohren auf das Gespräch der beiden. Es war ganz interessant was es da so alles zu hören gab. Aber wer wollte schon nach Germanien? Kalt, wild, und nur auf einer seite zivilisiert. Griechenland! Das wär was. Aber davon konnte ich als Sklave ja eh nur träumen. Ich schwieg weiter. Langsam taten mir meine Füße weh, aber ich konnte ja nicht einfach so abhauen, oder vielleicht doch?
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Noch fröhlich wollte ich eigentlich in die Unterkunft treten um mich noch zeitig hinzu legen, aber ich stoppte vor der Tür. Von innen hörte ich Stimmen. Und die eine war eindeutig eine eines geschafften Herrens, die andere. Die andere... die andere? Die andere?! Ein Schwall von Neugier überkam mich. Sollte ich reinschauen. Psst... sie sprachen weiter. Ich lehnte mich an die Wand und lauschte. Was war los? Listen? Gedächtnis wiederfinden? Maiordomus? Was geht denn hier ab? Komisch... Gespannt wartete ich ab. Die Fackel des Ganges leuchtete knapp an mir vorbei, so dass man meine Tunika mit den Fettflecken nicht genau zu sehen.
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Als ein umbra stand ich auch bei den Sklaven. Ich durfte endlich mal ein paar Gäste empfangen. Still hallten musste ich, dass ich nicht auffiel und falls jemand etwas wollte mich sofort regen. Das war schon ein wenig komisch. Jedoch war es dankbarer als diese Aufgabe an der Tür. Die ganze Zeit sich die Beine in den Bauch stehen? Nein danke. Lieber Wein einschenken. Ruhig wartete ich und schielte durch den Raum. Irgendwann konnte ich vielleicht auch mal so leben. Sobald ich frei war und vielleicht eine Frau gefunden hätte. Ich seufzte unhörbar wartete. Wartete. Wartete...
umbra: Schatten
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Nachdem ich heute früh aufgeweckt wurde begab ich mich in die Küche um mir ein wenig Frühstück abzuholen. Ich hatte irgendwie vergessen, dass das Frühstück wohl noch ein wenig weitergehen würde. Endlich durfte ich mal was essen was lecker ist. Nichts gegen das sonstige essen! Jedoch als ich in die Küche kam war nicht wie gewohnt Roja am Kochen und hatte schon alles feinsäuberlich in Portionen eingeteilt, sondern der Hausherr stand da und bereitete uns Essen. Ich grinste ihn breit an und noch breiter grinste Roja, die spitzbübisch genau beobachtete, wie sich der Patrizier dabei anstellte.
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An diesem Tag weckte mich früh morgens ein Lärm. Irgendjemand hämmerte gegen die Tür. Dann wurde sie aufgestoßen und ich erwartete ein Blitzlichtgewitter aus Ärger und Hass. Aber im Gegenteil. Ich einer Sklaventunika sprang mir Africanus entgegen. Der dunkle, normalerweise nicht so toll gelaunter Sklave für fast alles. "Khio Satruna'ika", krächste er eine Mixtur aus Latein und irgendeiner anderen Sprache. Er umarmte mich so fest, dass ich fast keine Luft bekam... "Io Saturnalia", brachte ich gerade noch herraus. Dann ließ ich er mich los und sein zahnloses Grinsen erschien mir irgendwie neu. Dann stürmte er aus dem Zimmer die anderen Sklaven wecken. Ich schritt zu der Wasser schale und schüttete mir den Schlaf aus den Augen. Dann blickte ich auf das Wasser. Die Wellen glätteten sich und ich konnte mein Gesicht erkennen - es lächelte.
Io Saturnalia!
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Sim-Off: Ich hoff das geht ok, wenn ich hier noch ein paar andere Sklaven mitsimm, oder?
"Io Saturnalia!", brüllten die Sklaven dem Her... dem Diener entgegen. Ja, für heute war er der Diener. Singend und tanzend waren sogar heute die mürrischsten Ianitoren erschienen und ließen es sich so richtig gut gehen. In dieser fröhlichen Runde wollte niemand die Tage versauen, und so lachte jeder mit. Die Herren war zwar ein wenig Respekt unterstellt, aber eigentlich nur so wenig, dass man vielleicht noch den Becher hinhielt, wenn man Wein eingeschenkt bekam. Sogar einige Sklavinnen sitzen, wenn auch ein wenig verschüchtert, dazwischen, aber es freute mich, sie trotzdem auch lachen zu sehen. Nur selten geschah so etwas - also lachte ich mit.
Io Saturnalia!
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Während Herr 2 sich in die Arbeit vertiefte blieb ich noch unschlüssig stehen, bis er wieder ausah. Gute Herren waren heute so rar wie Diamanten. "Nein, Herr!", sagte ich und überlegte, ob ich mich herausreden sollte, oder nicht. Entschloss mich für letzteres und verschwand aus dem Zimmer mit einem Spottlied über Patrizier, eitle Herren und vor allem eingebildete Herren im Kopf. Wobei es auf den Lippen bestimmt auch lustig gewesen wäre, aber das ist ja mehr was für Sklaven.
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Wegen diesem einen Tropfen machte er so einen Aufstand. "Ja, Herr!", brachte ich gequält heraus und bückte mich zu dem Wasserfleck und nahm einen Lumpen aus dem Schnur, dir mir als Gürtel diente. Ich wischte einzwei mal darüber und stellt fest, dass der Boden wohl hier sauberer war, als wo anders, vielleicht sollte ich nochmal eine bischen Wasser drauf schütten... Dann stand ich wieder auf und blickte kurz noch Herr Nummer 2 an und wartete darauf, dass er mir noch etwas aufbrummte, oder auch nicht, was mir lieber war.