Decimus, der gerade mit voller Konzentration dabei war das Pferd zu beherrschen hatte nicht mitbekommen, was für ein Befehl Lucius da gerade gegeben hatte. Das mit dem Befehlen musste er wohl noch üben.
Er beugte sich zu Cupidus rüber, der gerade neben ihm ritt.
"Was hat er gesagt?"
Beiträge von Decimus Albius Palladius
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Decimus tat wie ihm gehiesen. Er versuchte so aufzusetzen, wie er es gelernt hatte und schon oft getan hatte, doch gerade als er schwung holte machte sein Pferd einen Schritt nach vorne. Decimus fiel fluchend nach hinten.
"Dummer Gaul, dir zeig ichs."
Er packte die Zügel fester und zog sich hoch. Beim nächsten Anlauf klappte es.
Jedoch war dem Pferd gerade nicht nach langsamen Tempo. Es startete voll durch. Decimus brauchte eine Minute, bis er es unter kontrolle gebracht hatte. Dieses mal hörte man einen lauten und anhaltenden schwall germanischer und römischer Flüche. -
Decimus suchte sich ein starkes braunes Pferd aus. Als er ihm näher kam wich es leicht zurück und wirkte recht störrisch. Er faste die Zügel und zog es leicht an sich heran und redete beruhigend auf es ein. Schlieslich stieg er auf. Jedoch war das Pferd davon nicht begeistert und warf ihn ab.
Fluchend stand Decimus wieder auf.
"Na warte." sagte er.
Das Pferd schaute ihn auffordernd an. Er ging diesmal ein wenig grober vor um dem Pferd zu zeigen, wer der Herr ist. Als das Pferd ihn das nächste mal abwerfen wollte zog er fest am Zügel und presste die Kniee fest in die Seiten. Das Pferd versuchte es noch zwei mal, dann akzeptierte es seine Niederlage und befolgte Decimus Richtungsweisungen.
Er stieg ab und hob sein Schild und sein Speer auf, die er beim ersten mal Abwerfen verloren hatte und stieg wieder auf, wobei ihm das Schild aus der Hand fiel und er das spiel wiederholen musste. -
Decimus wusste nicht so recht was er mit seiner Pause anfangen sollte. Essen wollte er nichts, also suchte er sich ein schattiges Plätzchen, wo er ein wenig döste, bis es wieder weiter ging. Nach einer Stunde reihte er sich wieder ein.
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Decimus übte das aufsitzen noch ein paar mal, wobei er versuchte den Schild nicht nach hinten zu halten, wo er keinen Schutz bot, sondern vorne. Dies brachte ihm einige blaue Flecken an dem Oberschenkel ein. Einmal hätte er ihn fast fallen lassen. Mit dem Speer war er schon oft auf ein Pferd aufgestiegen. Der machte ihm keine Probleme. Die Rüstung behinderte ihn auch nicht wirklich. Er trug immerhin nur ein ziemlich flexibles Kettenhemd und einen offenen Helm.
Sim-Off: @Spurius: Keine Angst, nur weil ich bei der Reitausbildung geübter agiere heist das noch lange nicht, dass ich ein Überflieger bin. Ich habe viele Schwächen, jedoch nicht beim Reiten, beim Ringen und beim Speerkampf.
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Decimus holte sich wie befohlen Hasta und Scutum, lief dann zu der Pferdattrappe. Er überlegte sich auf dem Weg, wie er mit dem sperrigen Schild aufsetzen sollte. Er würde es so machen wie immer, nur das Schild nach hinten halten, dass es ihn nicht behinderte, in der Hand mit der Lanze hielt er gleichzeitig die Zügel. Mit einem Schwund saß er. Es überraschte ihn wie leicht ihm das mit Rüstung und Waffen gefallen war.
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Decimus schaute ein wenig gelangweilt der Vorführung von Cupidus zu und reihte sich dann bei den Probati ein, die reiten konnten.
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Bei dem Wort "...venite!" kam Decimus in sicht. Seine morgendlichen 25 Runden ersetzte er heute durch einen Sprint, den man dem Muskelpaket nicht zugetraut hätte. Er erinnerte an einen Felsen, der einen Abhang hinunterrollte.
Nur etwa zehn Sekunden nachdem sich die Reihe der Probati gebildet hatte, die vor Lucius angetreten waren traf er ein. In einer Hab-Acht stellung stand er nun da, den Blick stur geradeaus gerichtet und schwer darauf konzentriert den schnellen Atem zu kontrollieren und den Herzschlag zu verlangsamen. -
Decimus stapfte in die Unterkunft. Er war gerade damit beschäftigt sich mit dem Ärmel der Tunika den Schweis aus dem Gesicht zu wischen. Er legte sich hin und unmittelbar darauf war ein Schnarchen zu hören. Er hatte sich auf dem Übungsplatz noch so fit gefühlt, aber auf dem Weg zu den Unterkünften spürte er die Strapazen des ersten Tages.
Am nächsten Morgen wacht Decimus auf und schaut sich um. Alle Liegen waren leer. Er schreckte auf. Verdammt die Reitausbildung.
Schnell schlüpfte er in seine Uniform und Rüstung, schnappte seine sieben Sachen und eilte auf den Reitplatz. -
"Ja aber weine nicht, wenn ich besser bin." lachte Decimus und machte sich mit Cupidus auf den Weg zu den Unterkünften.
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Decimus stellte begeistert fest, dass Cupidus auf seinen Kampfstil reagierte. Sofort flammte in ihm die Kampflust auf, die er so oft schon beim Ringkampf verspürt hatte. Er hatte gedacht, es handle sich hier nur um eine stupide wiederholung von Schlägen auf ein Schild. Aber jetzt kam anscheinend Dynamik in den Kampf.
Er bemerkte, dass Cupidus versuchte ihn zu umgehen. Das war ihm recht. Er bekam ausserordentlich schnell ein Gefühl für das Schild und lies es immer zwischen sich und Cupidus. So lies er seinen Gegner rennen und vergeblich versuchen in seine Flanke oder in seinen Rücken zu kommen, während er wie eine alte Eiche da stand und keinen Schritt nach hinten tat.
Nach einer weile war Cupidus sichtlich erschöpft, während Decimus zwar auch stark am schwitzen war, was er auf die zusätzlichen 5 Runden schob, aber noch lange nicht so erschöpft wie Cupidus, machte er plötzliche einen Ausfallschritt, als Cupiudus in der Ausholbewegung war. Er parierte das Schwert mit seinem und schlug mit der flachen Seite des Schildes, dass er während des Ausfallschrittes nach hinten sinken lies um mehr Wucht in seinen Angriff zu bringen gegen die ungeschützte Flanke Cupidus prallen. -
Decimus führte das Übungsschwert wie die schwere Holzfälleraxt, die er aus Spaß an der Freude immer Einhändig bedient hatte. Mit viel zu viel Wucht trafen die Schläge krachend auf Cupidus Schild, der ziemlich Schwierigkeiten haben müsste diese abzuwehren.
Jedoch war Decimus dadurch viel zu langsam. Seine Bewegungen waren stockend und weit ausholend. Seine Beinarbeit war recht gut. Er war durch das Ringen gewoht auf einen festen, jedoch beweglichen Stand zu achten. Was seinen Schlägen noch mehr wucht verlieh.
Seine Abwehr mit dem Schild bestand darin dazustehen wie ein Stein und das Schild vor sich zu halten. Wenn er einen Schritt rückwärts tat, dann nur zögerlich. Man merkte, dass er es nicht gewohnt war den Rückwärtsgang einzulegen. -
Decimus hatte sich unterschätzt. 25 Runden wären nichts besonderes gewesen, hätte er kein Kettenhemd getragen. Dennoch legte er bei den letzten 5 Runden noch mal ordentlich zu. Er wollte die anderen nicht so lange warten lassen. Schließlich kam er schwitzend und schwer atmend an und reihte sich wieder bei den anderen ein.
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Nanu, was war den aus dem ruhigen besonnenen Lucius geworden. So hatte er ihn noch nie erlebt. Etwas verdutzt und zögerlich begann er den Lauf um den Übungsplatz. Dabei schaute er mehrmals verwundert zu seinem Cousin. Die 25 Runden waren für ihn nichts besonderes. Wie oft war er während der Jagd abgestiegen und hatte die Rehe zu Fuß gejagt.
Während der 25 Runden kam ihm ein Spruch in den Sinn, den er irgendwann einmal gehört hatte: Dienst ist Dienst und Brot ist Brot. Das half ihm auf irgendeine Art zu verstehen, dass der Rang vor dem Familiennamen kam und er wohl besser nicht mehr germanisch vor anderen Soldaten sprechen sollte. Erst recht nicht vor Höhergestellten.
Was die anderen nun von ihm dachten war ihm egal, er hatte etwas gelernt und nur das zählte. -
"Ich kann gut reiten und ringen. Mit Wurfspeeren bin ich recht gut, aber mit dem Schwert bin ich nicht besonders gut, Eques."
Antwortete Decimus ehrlich. Das Übungsschwert wirkte in seiner Hand etwas zu klein geraten und irgendwie fehl am Platz. -
Decimus grinste breit, als er Lucius erblickte. Nach Romanus hinweis grüßte er ihn militärisch, dann redete er ein paar Worte auf Germanisch, die so viel bedeuteten wie:"He, alter Esel, schlage vor, wir treffen uns anch den Übungsstunden hier in den Unterkünften und feiern ordentlich."
Er redete germanisch um zu demonstrieren, dass es nicht dienstlich war, was er ihm zu sagen hatte.
Dann wendete er sich wieder Lucanus zu:
"Was soll ich tun, Eques?" -
Decimus überholte Romanus auf dem Weg zum Waffenübungsplatz, als dieser in Sicht kam. Er wollte nicht immer vorgeführt werden wie ein Haustier und sich selbst ankündigen, sonst würden die anderen Soldaten ihn für einen unselbstständigen Waschlappen halten.
Als er bei Lucanus ankam, der mit dem anderen Probatus übte, wartete er, bis die beiden eine Kampfpause einlegten. Dann sagte er entschlossen:
"Melde mich wie befohlen mit instandgesetzer Ausrüstung, Eques Lucanus." -
Wieder wallte ein wenig Wut in ihm auf. Er folgte Romanus eilig ohne sich diese Tatsache anmerken zu lassen.
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Decimus hatte beim Frust ablassen ganz die Zeit vergessen und als Romanus ihn unterbrach schaute er ihn immer noch ein wenig finster an, redete jedoch in ruhigem, aber dennoch rauem Tonfall:
"Ja, du sagtest ich sollte mich bei dem Eques Lucanus melden. Nur ist Lucanus nicht hier, also warte ich." -
Decimus kam schnellen Schrittes zurück zum Übungsplatz und fand ihn ebenfalls leer vor.
Verdammt, er hasste so was. Am liebsten würde er laut fluchen, jedoch unterdrückte er seinen Wutanfall und beließ es bei einem grimmigen Gesichtsausdruck, den er noch eine weile mit sich rumtragen würde.
Aus frust schaute er sich nach etwas um, was er als Dampfventil benutzen konnte um seine Aggressionen abzubauen. Er fand in einer Ecke des Übungsplatz ein paar Sandsäcke, auf die er gleich losging. Mit wuchtigen Faustschlägen maltretierte er die mit Sand gefüllten Ledersack, der wild hin und herschwung. Decimus wich dem Pendeln gewohnt aus und verpasste ihm hin und wieder einen Schwinger, der den Balken an dem der Sack hing zum knarzen und krachen brachte.