Also erstmal, damit nicht gleich auf mich losgegangen wird: Ich bin dezidierter Pro-Europäer.
Aber: Ich halte die Nationalstaaten und die Regionen als Kulturträger und als politische Größen für unabkömmlich für ein funktionierendes Europa. (Eigentlich bin ich ja für die Reichsidee, aber das ist wohl zu unrealistisch)
Und: Ich halte nichts von dieser Über-Verfassung, die die Souveränitäten m. M. n. aushebelt, auch die unsre (deutsche und österreichische, je nachdem, wir haben ja außerdem auch Italiener hier, die Schweizer betrifft es nicht).
Ich halte, ceterum, schon den Maastricht-Vertrag für zu weit gehend, zumindest für zu schnell Hals über Kopf gemacht. Leider gilt es in Deutschland aufgrund der Machtverhältnisse seit langem als politisch inkorrekt, die EU zu kritisieren. Das liegt wohl mit daran, daß einige gewisse Politiker meinen, einen selbständigen deutschen Nationalstaat sollte es lieber nicht geben, und daher ein Einheitseuropa wollen, wobei da die größte Rolle Frankreich zu spielen scheint.
Ich würde eine Volksabstimmung bei uns sehr begrüßen(es muß sie ja wg. der faktischen Aushebelung des GG eigentlich lt. diesem geben), würde selber wie gesagt dagegen stimmen. Das Schlimmste ist, daß nicht einmal ein klarer Bezug auf das religiöse Erbe enthalten ist.
Also, ich halte diese Verfassung nicht für das Richtige, bezweifle auch, daß es überhaupt eine geben muß, wenn, dann ein Vertragswerk.
Für die "Wir wollen ein total einiges Europa mit einer Stimme"-Utopie habe ich nichts übrig, tut mir leid. Das kann nur in Tyrannei enden und Europa entzieht sich selbst alle Grundlagen.
Für die, die jetzt vielleicht (könnte ja sein) mit "rechtes Gerede" oder "ewiggestrig" ankommen wollen: Sachlich bleiben. 