Ohne mich großartig erklären zu müssen, wurde ich hereingelassen. Auf meine Anfrage hin wurde mir berichtet, wo sich mein Vater aufhielt, der sich derzeit und zu meinem Glück in Rom aufhielt. Ich wusste inzwischen, dass dies wohl eher eine Seltenheit war. Ohne Umschweife suchte ich ihn in seinem Zimmer auf.
Beiträge von Claudia Prisca
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'Das war nun der erste Schritt', dachte ich, als ich das Heiligtum betrat. Von außen betrachtet sah eben vieles anders aus und ich war gespannt, was mich demnächst alles erwarten würde. Für Momente verweilte ich schweigend, nicht aus einem Zögern, sondern aus einem Verinnerlichen des Augenblicks heraus. Sodann sprach ich den Schwur:
"Ego, Claudia Prisca, deos deasque imperatoremque romae in omnibus meae vitae publicae temporibus me culturum, et virtutes romanas publica privataque vita me persecutorum esse iuro. Ego, Claudia Prisca, religioni romanae me fauturum et eam defensurum, et numquam contra eius statum publicum me acturum esse, ne quid detrimenti capiat iuro."
Nun lagen Wege vor mir, die meine neue Berufung ebnen sollten. Ich verließ das Heiligtum und suchte zunächst meinen Vater auf.
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Als viele Informationen auf einmal kamen, bemühte ich mich, nichts zu vergessen. Vor allem den Namen des Sacerdos musste ich mir einprägen, bekannt war er mir nicht. Die Angelegenheit mit meinem Vater würde ich sogleich nach dem Ablegen des Schwures erledigen, der für mich zunächst vorrangig war.
"Danke, im Moment habe ich keine Fragen. Ich würde mich aber freuen, wenn ich wiederkommen dürfte, sollten welche auftauchen. Vielen Dank für die Auskünfte und einen schönen Tag!"
Ich erhob mich, lächelte noch einmal zur Verabschiedung und begab mich auf die Suche nach jenem Heiligtum, das Flavius Milo benannt hatte.
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Ich war glücklich, an diesem Brautzug und der Feier teilnehmen zu können. An eine weitere Eheschließung innerhalb meiner Familie konnte ich mich nicht erinnern, es war also die erste meines Lebens und dementsprechend interessiert verfolgte ich die Abläufe des Festes, die Handlungen des Brautpaares und ebenso deren Haltung. In mir verinnerlichte sich die Stimmung der Gäste und die des Paares, wobei ich mir nicht erklären konnte, warum Erstere viel ausgelassener wirkten. Irgendwann würde ich jemand dazu befragen. Vielleicht war es ja Sitte, vielleicht auch eine Form von Respekt - ich würde es schon noch erfahren.
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Ich nickte zustimmend.
"Ja, Kinder aus gutem Hause haben den Vorteil einer umfassenden Bildung und auch ich bin in den Genuss einer solchen gekommen. Ich kenne die römischen Götter, ohne bisher jedoch eine Vorliebe entwickelt zu haben, weiß um den genauen Ablauf von blutigen und unblutigen Opferungen und habe natürlich unsere Hausgötter verehrt. Was mir gänzlich unbekannt ist, betrifft die Institution des Cultus Deorum und seine Organisation. Ich frage mich auch, ob nicht die Zeremonien von außen betrachtet sich etwas anders darstellen als aus Sicht eines Ausführenden. Auch würde ich es als Glück betrachten, wenn ich - wie du vorschlägst - einen Sacerdos zur Seite gestellt bekommen würde, weil persönlich gesammelte Erfahrungen in keinem noch so guten Schulbuch zu finden sind."
Verlegen hielt ich inne und lächelte, denn aus ersten Gedanken wurde ein kleiner Redeschwall. Vor der Antwort auf die abschließende Frage nickte ich erneut.
"Ja, mein Vater begrüßt meinen Entschluss. Soll er sich hier erklären?"
Wie wunderbar leicht doch diese Anmeldung lief, fast glich sie einer zwanglosen Unterhaltung. Dieser spielend leichte Einstieg - da war ich sicher - musste ein Zeichen der Götter sein, die meinen Entschluss demnach auch befürworteten.
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"Vielen Dank, Flavius Milo", erwiderte ich und setzte mich aufrecht hin, so wie es mir beigebracht worden war. Ein freundliches Lächeln milderte den möglicherweise stolz wirkenden Eindruck in der Haltung. Aufmerksam verfolgte ich die Ausführungen, nickte zwischendurch und antwortete schließlich:
"Über eine hilfreiche Einführung würde ich mich sehe freuen, ja. Ich bin etwas irritiert, aber… Gibt es denn Anfängerinnen, die solche Einführung nicht brauchen?" Womöglich war die Frage naiv, aber sie stellte sich mir.
"Der Cultus Deorum ist deswegen mein Platz, weil ich nicht nur an die Götter glaube, sondern sie sehr verehre, und wo könnte ich das besser als hier? Dabei habe ich bisher keine besondere Gottheit ins Auge gefasst. Wenn ich mich nicht sofort festlegen muss, würde ich gerne darüber nachdenken."
Vielleicht würde mir diese Einführung dabei helfen. Ich wartete gespannt auf die Antwort.
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Geduld wurde mir von jeher beigebracht und es zeigte sich immer wieder, dass sie von Nutzen war. Ein zweites Anklopfen hätte ich als Bürobesitzer selbst auch unhöflich gefunden und zum Glück zeigte das erste nach Minuten der Stille seine Wirkung. Ich wurde hereingebeten.
"Salve, ich heiße Claudia Prisca und möchte mich in den Dienst der Götter stellen. Leider kann ich weder mit Vorkenntnissen noch mit besonderer Lebenserfahrung aufwarten. Ich hoffe, das ist kein Hindernis."
Ein Lächeln, kaum mehr als ein Anflug, lag auf meinem Gesicht. Es war ein freundliches, wie es für eine Begrüßungen angemessen war.
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Ein Blick zu meinem Vater zeigte mir, dass ich dem Brautzug beiwohnen durfte. Für mich war neben den Riten und Abläufen vor allem aufschlussreich, wie emotionsarm sich das Brautpaar gab. So, wie ich es hier erlebte, musste es wohl richtig sein, denn an meiner Familie und der der Flavier hegte ich keinen Zweifel. An den Umgang zwischen Mutter und Vater konnte ich mich auch nicht mehr erinnern. Ich war recht klein, als meine Mutter starb.
Also schritt ich inmitten der Gäste zur Villa Flavia – gesittet, nicht überschwänglich bewegt, aber ein wenig neugierig auf das, was am heutigen Tag noch kam.
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Lange musste ich mir über meinen weiteren Lebensweg keine Gedanken machen. Seit Monaten hatte ich erwogen, mich in den Dienst der Götter zu stellen und heute wollte ich das Vorhaben in die Tat umsetzen.
Hier hoffte ich nun, richtig zu sein. In öffentlichen Einrichtungen kannte ich mich nicht gerade gut aus, aber viel falsch machen konnte ich schließlich auch nicht. Daher klopfte ich beherzt an die Tür und wartete auf eine Aufforderung zum Eintreten.
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Zitat
Original von Herius Claudius Vesuvianus
"Sofern du dich an alles, was man dir beigebracht hat, gut erinnerst, kannst du unter Aufsicht deines neuen Leibsklaven meinetwegen auf dem Fest verweilen."Claudius winkte einen athletischen Mittdreißiger heran.
"Danke!" Es war nur ein Hauch und falls er nicht verstanden hatte, konnte er die Freude in meinen Augen lesen.Bald gesellte sich eine der geladenen Römerinnen zu uns. Ich erwiderte ihren Gruß mit einem ebenso höflichen Nicken, hielt mich sonst aber weitgehend zurück.
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Zitat
Original von Caius Flavius Aquilius
"Nun, es wird hoffentlich nicht Dein letztes gesellschaftliches Ereignis sein, hier in Rom kannst Du wirklich sehr vieles erleben, sei es ein Wagenrennen, seien es die öffentlichen Opfer, seien es die Feiern der hohen Häuser. Du musst einfach Deine Verwandten bitten, Dich mitzunehmen, dann wird sich Dir die volle Pracht der Stadt gewiss entfalten und Dich vieles erleben lassen," plauderte ich weiter, bevor eine mir bekannte Person in unsere Richtung schritt und sich in das Gespräch einschaltete.
Ich lauschte interessiert, als mir Aquilius die Möglichkeiten für gesellschaftliche Auftritte aufzählte. Ach, ich würde ja gerne, aber bei allen Annehmlichkeiten im Vergleich zu Plebejermädchen, gegenüber meinen patrizischen Freundinnen hatte ich mich stets benachteiligt gefühlt. Von ihren Freiheiten konnte ich nur träumen, denn meine Erziehung war streng und nach altem Vorbild gewesen.
Wieder einmal seufzte ich leise. Doch bevor ich den Gedanken weiterspinnen konnte, senkte sich eine bekannte Stimme in das Gespräch. Erfreut blickte ich auf, aber das Lächeln erstarb auf den Lippen, als ich seine Verärgerung bemerkte.ZitatOriginal von Herius Claudius Vesuvianus
Ein strenger Blick traf sie."Gehe ich richtig in der Annahme, dass dies eine Verabschiedung war?", fragte Claudius, wobei er keineswegs die Aussage als Frage, sondern eher als Feststellung erklingen ließ.
"Wenn ich also gehen muss …?" Fragend und bittend zugleich sah ich ihn an. -
"Die letzten drei Jahre habe ich eine Elementarschule besucht, weil man befand, dass unser Privatlehrer zu nachsichtig mit mir umgegangen ist."
Heimlich schob ich den linken Arm hinter den Rücken. Natürlich hatte ich den Rohrstock zu spüren bekommen, aber nicht weil ich wenig gescheit, sondern manchmal etwas verträumt war.
"Es IST mein erstes gesellschaftliches Ereignis, da hast du wohl Recht." Und ich wusste nicht einmal, ob meine Teilnahme ohne Folgen bleiben würde. Es hatte sich nicht ergeben, meinen Vater zu fragen. Ich hatte ihn, wie das Brautpaar, bis jetzt noch nicht gesehen.
Auch hoffte ich, dass meine Unterhaltung kein Missfallen hervorrufen würde, aber da mich bisher noch niemand zum Gehen aufgefordert hatte, zeigte ein kleines Lächeln, wie dankbar ich für die höfliche Aufmerksamkeit des Gastes war."Ja, etwas Wasser wäre gut." Ich wusste, dass mir sonst jeder den Weingenuss ansehen würde, weil er sich stets in Wangenrot verwandelte. Als er mich jedoch nach dem Namen fragte, erlangte ich jenen Zustand auch ohne Wein. Durfte ich meinen Namen nennen? Warum hatte mich niemand auf Konversation mit erwachsenen Männern vorbereitet?!
"Prisca", hauchte ich und schaute verlegen zur Seite.
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Bitte ein Konto eröffnen.
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Zitat
Original von Caius Flavius Aquilius
Ich winkte einem der herumstehenden Sklaven mit Tablett herrisch zu uns beiden heran und nahm ihr und mir jeweils einen der mit Wein gefüllten Kelche herunter, bevor mein knappes Nicken den Sklaven wieder hinforteilen ließ."Ich hoffe, Du nimmst dies als Ersatz für Dein Getränk an," sprach ich und überreichte ihr ihren Becher mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, bevor ich ihr den Kopf zuneigte, eine vage Verneigung andeutend. "Verrätst Du mir, zu welchem Teil der Familie Du gehörst? Ich muss gestehen, die meisten der hier anwesenden Menschen sagen mir herzlich wenig, und auf die ein oder andere Weise sind die meisten der Leute hier wohl nun miteinander verwandt. Wenn ich mich vorstellen darf - Caius Flavius Aquilius, sacerdos publicus im Dienst des Mars."
Kaum dass man es merkte, hoben sich meine Augenbrauen, als ich einen gespannten Blick in den Kelch warf. WEIN … Die meisten Mädchen meines Jahrgangs meideten ihn. Was jetzt tun? Erwachsen spielen? Zugeben, dass ich noch ein junges Mädchen war? Gut, alt genug für eine Ehe wäre ich schon, auch wenn es neuerdings üblich war, sehr spät zu heiraten.Ich lächelte in dem Versuch, meine Unschlüssigkeit zu überspielen. Wieder und wieder schwenkte ich das edle Nass im Kelch herum. Wie gut, dass bald eine Frage kam, die es galt zu beantworten.
"Ich gehöre zur Verwandtschaft der Braut." Und du offensichtlich zu der des Bräutigams, dachte ich bei mir. Suchend blickte ich mich um, weil ich noch immer nicht gratuliert hatte. Außerdem konnte ich so diesen Augen entgehen. Ob man im Laufe des Lebens wohl etwas selbstsicherer wurde? Ich antwortete nicht eben einfallsreich und auch ohne aufzublicken: "Mars ..., hmhm."
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"ICH mir nicht, aber Du mir", erwiderte ich ernst, musste aber kurz darauf schmunzeln. "Mein Getränk ist verschüttet, noch bevor ich etwas zu mir nehmen konnte."
Nachdem der Fußboden ausreichend betrachtet war, musterte ich kurz mein Gegenüber, allerdings nur mit einem schüchternen Augenaufschlag. Bisher pflegte ich vornehmlich den Umgang mit Gleichaltrigen oder aber mit bedeutend älteren Generationen.
"Nehmen wir es als Gabe an die Götter, so wie es Sitte ist", schlug ich zaghaft vor. Suchend sah ich mich anschließend nach einem Sklaven mit Getränketablett um.
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Es geschieht nicht aller Tage, dass man gleich bei der Ankunft eine überfüllte Villa antrifft. Entsprechend ratlos stand ich dann auch in der Empfangshalle, bis mein Sklave alle erforderlichen Informationen beigeholt hatte. Hier wurde also eine Hochzeit gefeiert.
Skeptisch sah ich an mir hinab und stellte fest, dass ich unmöglich in der Reisekleidung daran teilnehmen konnte. Als mein Sklave ein leeres Zimmer für mich erfragt hatte, machte ich mich frisch, ließ mich einkleiden und betrat abschließend das Triclinium. Suchend blickte ich mich um, aber vorerst entdeckte ich keinen Bekannten oder gar Verwandten. Allerdings bezweifelte ich, dass mich irgendjemand erkennen würde. Es gab bisher kaum Kontakt und selbst das war noch übertrieben ausgedrückt. Trotzdem begann ich suchend durch den Raum zu schlendern ... -
Oh, vielen Dank für das Editieren. Sehr nett!
Ja, ich hoffe auch, dass es mir Spaß macht.
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Ups, was ist denn das für eine komische Überschrift? Und ich kann nirgends verbessern.
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Etwas unschlüssig steht Claudia Prisca vor der Torwache, entschließt sich dann aber doch, den Wachmann anzusprechen. Sie bittet um Einlass und hinterlässt ihre Angaben. Danach wartet sie ergeben ab.
Name: s.o.
Gens: Claudia
Stand: Civis
Wohnort: Roma