[Confarreatio] Claudia Antonia et Manius Flavius Gracchus

  • Durus stimmte in das "Feliciter" ein, schlenderte dann hinter Macer her zum Triclinium. Essen war immer gut, da ließen sich leicht Kontakte knüpfen...
    Den Bräutigam mit persönlichen Glückwünschen belasten wollte der Tiberier allerdings nicht - erstens war das wohl etwas aufdringlich, wo er ihn überhaupt kaum kannte, und zweitens konnte sich Gracchus auch so seiner herzlichsten Glückwünsche sicher sein...

  • Er hatte es nicht anders erwartet, die Götter waren für die Ehe. Was auch sonst, die beiden waren schon ein hübsches Pärchen. Allerdings hatte Hungi ab und an seine Probleme, seinen Blick von der Braut zu lösen. 'Ein Jammer, wirklich ein Jammer.' dachte er sich mehrmals. Zu schade, daß nun sie beide gebunden waren. Schon damals auf dem Fest hatten beide sich wunderbar unterhalten, allerdings kam ihm dann gleich auch der Streit mit seiner Frau in den Sinn. Unmerklich atmete er tiefer ein und reihte sich dann mit seiner Frau in die Riege der Gratulanten ein.


    Feliciter, Flavius. Mögen die Götter euch ihren Segen niemals verwehren.

  • Es war eine Hochzeit, wie sie zu erwarten war. Das Haus war gefüllt von Gästen, Gästen von höchstem Ansehen. Der Strom der Gäste und Gratulanten riss nur während des Opfers ab und auch hier war zu erkennen, dass es durchgeführt wurde, wie es sich für eine solche Verbindung gehörte, pompös und mit allem dazugehörigen Aufwand. Dies gefiel dem Tiberier besonders gut. Nach der Opferung und Eingeweideschau, die Iuno mit einem Lächeln annahm, warf Flaccus noch einen Blick auf das glückliche Paar, das ab diesem Moment sein Leben unter den Augen der Götter teilen würde.
    Sich der Tatsache bewusst, dass man im Hause der Claudier auch bei den Speisen nicht geizen würde, begab sich Flaccus in das Triclinium, auf dem Weg seinen Vetter grüßend.
    Bei sich hoffte er nur, dass die Sklaven fähig waren, das Geschenk zur Villa Flavia zu schaffen.

  • Und wieder kamen die Gratulationen, von denen mit Sicherheit höchstens die Hälfte ernst gemeint war.
    Aquilius sah beispielsweise alles andere als glücklich aus. Vielleicht hatte er aber auch einfach zu viel Wein getrunken.
    Die restlichen Glückwünsche lässt sie stoisch auf sich herabrieseln, hört nur halb hin und ist mit dem Kopf bereits beim letzten Programmpunkt des Tages, welchem sie immer noch mit gemischten Gefühlen entgegen sieht.
    Hunger hat sie im Grunde genommen gar keinen, allein der Gedanke daran, etwas essen zu müssen dreht sich ihr den Magen um.
    Den nächsten Gratulanten, den die Claudia bewusster wahrnimmt, ist Vinicius Hungaricus, dem sie sogar ein ehrliches Lächeln schenkt. Vermutlich wieder eines, das man wenig bis gar nicht erkennt, durch den roten Schleier, der das Gesicht der Braut verdeckt.
    Da er jedoch Gracchus direkt anspricht, belässt sie es bei diesem Lächeln und überlässt ihrem Mann das Antworten.

  • Es war mehr oder weniger Glück, dass Vesuvianus in Rom weilte und von der geplanten Festlichkeit erfahren hatte. Etweder hatte der Postdienst oder der Scriba versagt, aber eine Einladung hatte er nicht erhalten.


    Nachdem er entsprechend eingekleidet wurde, betrat er in Begleitung einiger Sklaven den Festsaal. Es dauerte auch nicht lange, da hatte er Antonia im Menschengetümmel ausgemacht. Auf sie steuerte er zu, die Sklaven folgten ihm. Er erinnerte sich an die zurückliegende Verlobung und einen Teil der dort anwesenden Gäste. Leider würde er heute seinen Lieblingsonkel Arbiter nicht treffen ... Als er vor Antonia stand, waren diese Erinnerungen wie fortgeblasen. Er lächelte.


    "Feliciter! Alles Gute und den Schutz der Götter für dich und deinen Mann."

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    ...
    Feliciter, Flavius. Mögen die Götter euch ihren Segen niemals verwehren.


    Ob und welche Augen Hungaricus für seine Braut hatte, nahm Gracchus in diesem Augenblick nicht wahr. Mochten alle Männer der Welt Augen für Antonia haben, sie mochten sie alle haben, wenn nur er diesen Tag endlich abschließen würde können. Doch bis zum Abend war es noch lange hin.
    "Ich danke dir, Senator."
    Die Monotonie der Worte fand kein Ende.
    "Bitte greift im Triclinium zu und feiert mit uns diesen wunderbaren Tag."


    Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Feliciter! Alles Gute und den Schutz der Götter für dich und deinen Mann."


    Es hatte Gracchus ein wenig verwundert, solch eine geringe Anzahl an Claudiern bei der Feierlichkeit anwesend zu wissen, respektive einen einzigen. Bisweilen, in kurzen Augenblicken, in welchen er die knappe Zeit fand darüber nachzudenken, hatte er Sorge, dass Antonia womöglich in weniger guter Beziehung zum Rest ihrer Gens stand, als angenommen. Doch in der Anzahl der Gäste ging leicht der ein oder andere unter, und mit den Claudiern musste dies so sein, denn nun trat Vesuvianus auf das frisch vermählte Paar zu, welchen Gracchus von den Salii Palatini her kannte. Da sie nun seine angetraute Ehegattin war, antwortete Gracchus an Antonias statt.
    "Wir danken dir, Claudius, für die Glückwünsche. Bitte geselle auch du dich mit uns ins Triclinium um dieses Ereignis angemessen zu feiern."



    Im Triclinium wurden bereits die ersten Gäste von den herumeilenden Sklaven bewirtet. Kaum lagen die Besucher auf den Klinen, wurden ihnen kühle, feuchte Tücher gereicht, um sich zu erfrischen, und Schalen mit klarem Wasser und trockene Tücher, um ihre Hände zu reinigen. Auf den Tischen arrangiert standen Schalen voll Obst, Körbe mit Mustea, Schalen voll verschiedenartig gefüllter Oliven, frische Brote, Moretum und Knoblauchcreme. Hatten sich die Gäste erst akklimatisiert, trugen die Sklaven Ova Spongia Ex Lacte heran, Melones et Pepones, Cucurbitas more Alexandrino, Gustum de holeribus, Omentata und Ostreae. Von all dem gab es reichlich, womöglich gar ein wenig übermäßig viel.

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  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    "Wir danken dir, Claudius, für die Glückwünsche. Bitte geselle auch du dich mit uns ins Triclinium um dieses Ereignis angemessen zu feiern."


    "Sehr gerne, Gracchus. Es kommt nicht allzu häufig vor, dass ich Spiesen und Getränke in dieser Qualität genießen kann. Selbst als Offizier muss man erhebliche Abstriche vom gewohnten Lebensstandard in Kauf nehmen. Zunächst aber,..." Claudius wies mit einer Drehung auf die Sklaven, die bislang in seinem Rücken standen. "Ich gebe zu, ich war nicht sonderlich einfallsreich und ich hatte auf die Schnelle nur geringe Möglichkeiten... Seht also bitte mehr das Zeichen als die Gabe, wenn ich euch diese Kleinigkeit überreiche."


    Sim-Off:

    WiSim-Angebot bei Antonia. Regelt das einfach unter euch.

  • Es geschieht nicht aller Tage, dass man gleich bei der Ankunft eine überfüllte Villa antrifft. Entsprechend ratlos stand ich dann auch in der Empfangshalle, bis mein Sklave alle erforderlichen Informationen beigeholt hatte. Hier wurde also eine Hochzeit gefeiert.
    Skeptisch sah ich an mir hinab und stellte fest, dass ich unmöglich in der Reisekleidung daran teilnehmen konnte. Als mein Sklave ein leeres Zimmer für mich erfragt hatte, machte ich mich frisch, ließ mich einkleiden und betrat abschließend das Triclinium. Suchend blickte ich mich um, aber vorerst entdeckte ich keinen Bekannten oder gar Verwandten. Allerdings bezweifelte ich, dass mich irgendjemand erkennen würde. Es gab bisher kaum Kontakt und selbst das war noch übertrieben ausgedrückt. Trotzdem begann ich suchend durch den Raum zu schlendern ...

  • Zitat

    Original von Claudia Prisca
    Suchend blickte ich mich um, aber vorerst entdeckte ich keinen Bekannten oder gar Verwandten. Allerdings bezweifelte ich, dass mich irgendjemand erkennen würde. Es gab bisher kaum Kontakt und selbst das war noch übertrieben ausgedrückt. Trotzdem begann ich suchend durch den Raum zu schlendern ...


    Ich war und blieb in Gedanken. Am liebsten wäre ich vor dieser Hochzeit irgendwo hin geflüchtet, wo niemand sonst wäre, die lärmenden Feliciter-Rufe gingen mir schon jetzt auf die Nerven, und ich liebäugelte mit dem Gedanken, mir einige Becher Wein bringen zu lassen und mich ganz unrespektabel zu betrinken, bis diese Zumutung an Fest endlich vorüber sein würde. Einige Tage zuvor noch war ich mir sicher gewesen, das irgendwie zu überstehen, heute zerrte die Unmöglichkeit, den Menschen nahe bei mir zu haben, den ich liebte, so sehr an meinen Nerven, dass meine Stimmung längst ins Bodenlose gesackt war - und ich durfte es mir nicht einmal anmerken lassen, damit der Ruf der Familie nicht litt. Hoffentlich würde Gracchus meinen Zettel lesen und mich dann ansprechen, bei all den Feierlichkeiten konnte man so etwas schnell übersehen.


    So schob ich mich in Richtung des Tricliniums voran, ich konnte den Anblick des Brautpaares nicht mehr ertragen, denn ich ahnte, dass beide keineswegs so glücklich waren, wie man es wohl auf den ersten Blick vermuten mochte. Irgendwie musste ich sehr in Gedanken gewesen sein, denn das nächste, was mir bewusst wurde, war, dass ich gegen irgend etwas stieß, das sich als junge Frau herausstellte, und dass ich mitten auf dem Weg mit ihr kollidiert war.
    "Entschuldige," sagte ich hastig zu ihr und überlegte, ob sie mir von irgendwoher bekannt vorkam, musste aber verneinen. Ob sie wohl zu den Claudiern gehörte, oder war sie eine meiner Verwandten? Aber eigentlich hatte ich meinen Stammbaum recht gut im Kopf, und sie wirkte nun wirklich in keinster Weise vertraut. "Ich war ein wenig in Gedanken, ich hoffe, Du hast Dir nichts getan?" In mein Schicksal ergeben schenkte ich ihr ein freundliches Lächeln, das meine innere Wundheit glücklicherweise verbarg.

  • "ICH mir nicht, aber Du mir", erwiderte ich ernst, musste aber kurz darauf schmunzeln. "Mein Getränk ist verschüttet, noch bevor ich etwas zu mir nehmen konnte."


    Nachdem der Fußboden ausreichend betrachtet war, musterte ich kurz mein Gegenüber, allerdings nur mit einem schüchternen Augenaufschlag. Bisher pflegte ich vornehmlich den Umgang mit Gleichaltrigen oder aber mit bedeutend älteren Generationen.


    "Nehmen wir es als Gabe an die Götter, so wie es Sitte ist", schlug ich zaghaft vor. Suchend sah ich mich anschließend nach einem Sklaven mit Getränketablett um.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus


    Ihrem Vetter nickt Antonia dankbar zu und wirft nur einen flüchtigen Blick auf die Präsente, die er mitgebracht hat. Das Gegengewicht, das er in diesem Moment zum Flavieransturm bildet ist ihr mehr wert als alle Geschenke der Welt. 8)
    Ich freue mich, dass du Zeit gefunden hast, Vetter. Ich weiß, die Legion spannt dich sehr ein. Vielen Dank für deine Glückwünsche.



    Zitat

    Original von Decimus Claudius Donatus


    Einen kurzen Moment blinzelt Antonia überrascht. Bisher hat sie noch geglaubt, ihr Bruder wäre in Germanien, um dort einige Dinge zu regeln und nun steht er hier vor ihr.
    So bringt sie auch nicht mehr als Vielen Dank, Donatus. heraus und lächelt erfreut.

  • "Verzeih mir, das lag nicht in meiner Absicht," sagte ich zu der jungen Frau, und erst jetzt fiel mir ihr schüchternes Lächeln wirklich auf. Innerlich seufzte ich, ich hätte wirklich besser auf meinen Weg achten sollen, eigentlich wollte ich gerade alleine sein, mich alleine betrinken und vergessen, einfach nur irgendwie vergessen - aber ich hatte sie angerempelt, jetzt galt es den Fauxpas mit ein wenig gesellschaftlicher Konvention auszubügeln. "Aber ich bin mir sicher, die Götter nehmen das Opfer mit Freuden an." Ich winkte einem der herumstehenden Sklaven mit Tablett herrisch zu uns beiden heran und nahm ihr und mir jeweils einen der mit Wein gefüllten Kelche herunter, bevor mein knappes Nicken den Sklaven wieder hinforteilen ließ.


    "Ich hoffe, Du nimmst dies als Ersatz für Dein Getränk an," sprach ich und überreichte ihr ihren Becher mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, bevor ich ihr den Kopf zuneigte, eine vage Verneigung andeutend. "Verrätst Du mir, zu welchem Teil der Familie Du gehörst? Ich muss gestehen, die meisten der hier anwesenden Menschen sagen mir herzlich wenig, und auf die ein oder andere Weise sind die meisten der Leute hier wohl nun miteinander verwandt. Wenn ich mich vorstellen darf - Caius Flavius Aquilius, sacerdos publicus im Dienst des Mars." Hoffentlich waren wir nicht verwandt, die nächste aufreizende Schönheit, die ich nur als höflicher naher Verwandter ansehen durfte, hätte ich jetzt nicht wirklich ertragen.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    ...
    "Ich gebe zu, ich war nicht sonderlich einfallsreich und ich hatte auf die Schnelle nur geringe Möglichkeiten... Seht also bitte mehr das Zeichen als die Gabe, wenn ich euch diese Kleinigkeit überreiche."

    Zitat

    Original von Claudia Antonia
    ...
    Ich freue mich, dass du Zeit gefunden hast, Vetter. Ich weiß, die Legion spannt dich sehr ein. Vielen Dank für deine Glückwünsche.


    "Wir danken dir sehr, Claudius. Sei dir versichert, dieser Tag und die Anwesenheit der Gäste ist uns bereits Geschenk genug."


    Zitat

    Original von Decimus Claudius Donatus
    "Die Götter und ihr Wohlwollen über euch!"

    Zitat

    Original von Claudia Antonia
    Einen kurzen Moment blinzelt Antonia überrascht. Bisher hat sie noch geglaubt, ihr Bruder wäre in Germanien, um dort einige Dinge zu regeln und nun steht er hier vor ihr.
    So bringt sie auch nicht mehr als Vielen Dank, Donatus. heraus und lächelt erfreut.


    Den nächsten Gratulanten kannte Gracchus bisher noch nicht, zumindest konnte er sich nicht an jenes Gesicht erinnern. Die vertraute Art und den Name, mit welchem Antonia ihn ansprach, ließen ihn jedoch im Stammbaum schnell auf deren Bruder stoßen.
    "Wir danken dir für die Glückwünsche. Und es freut mich sehr, dich endlich einmal persönlich kennen zu lernen."
    Natürlich hatte Gracchus bisher nichteinmal in Gedanken eine Vorstellung von Antonias Bruder, hatte sie doch bei den wenigen Gelegenheiten, welche sie gemeinsam verbracht hatten, nie viel über ihre Familie erzählt, ebensowenig wie er über die seine.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Aquilius
    Ich winkte einem der herumstehenden Sklaven mit Tablett herrisch zu uns beiden heran und nahm ihr und mir jeweils einen der mit Wein gefüllten Kelche herunter, bevor mein knappes Nicken den Sklaven wieder hinforteilen ließ.


    "Ich hoffe, Du nimmst dies als Ersatz für Dein Getränk an," sprach ich und überreichte ihr ihren Becher mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, bevor ich ihr den Kopf zuneigte, eine vage Verneigung andeutend. "Verrätst Du mir, zu welchem Teil der Familie Du gehörst? Ich muss gestehen, die meisten der hier anwesenden Menschen sagen mir herzlich wenig, und auf die ein oder andere Weise sind die meisten der Leute hier wohl nun miteinander verwandt. Wenn ich mich vorstellen darf - Caius Flavius Aquilius, sacerdos publicus im Dienst des Mars."


    Kaum dass man es merkte, hoben sich meine Augenbrauen, als ich einen gespannten Blick in den Kelch warf. WEIN … Die meisten Mädchen meines Jahrgangs meideten ihn. Was jetzt tun? Erwachsen spielen? Zugeben, dass ich noch ein junges Mädchen war? Gut, alt genug für eine Ehe wäre ich schon, auch wenn es neuerdings üblich war, sehr spät zu heiraten.


    Ich lächelte in dem Versuch, meine Unschlüssigkeit zu überspielen. Wieder und wieder schwenkte ich das edle Nass im Kelch herum. Wie gut, dass bald eine Frage kam, die es galt zu beantworten.


    "Ich gehöre zur Verwandtschaft der Braut." Und du offensichtlich zu der des Bräutigams, dachte ich bei mir. Suchend blickte ich mich um, weil ich noch immer nicht gratuliert hatte. Außerdem konnte ich so diesen Augen entgehen. Ob man im Laufe des Lebens wohl etwas selbstsicherer wurde? Ich antwortete nicht eben einfallsreich und auch ohne aufzublicken: "Mars ..., hmhm."

  • Zitat

    Original von Claudia Antonia
    Einen kurzen Moment blinzelt Antonia überrascht. Bisher hat sie noch geglaubt, ihr Bruder wäre in Germanien, um dort einige Dinge zu regeln und nun steht er hier vor ihr.
    So bringt sie auch nicht mehr als Vielen Dank, Donatus. heraus und lächelt erfreut.


    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    Den nächsten Gratulanten kannte Gracchus bisher noch nicht, zumindest konnte er sich nicht an jenes Gesicht erinnern. Die vertraute Art und den Name, mit welchem Antonia ihn ansprach, ließen ihn jedoch im Stammbaum schnell auf deren Bruder stoßen.
    "Wir danken dir für die Glückwünsche. Und es freut mich sehr, dich endlich einmal persönlich kennen zu lernen."
    Natürlich hatte Gracchus bisher nichteinmal in Gedanken eine Vorstellung von Antonias Bruder, hatte sie doch bei den wenigen Gelegenheiten, welche sie gemeinsam verbracht hatten, nie viel über ihre Familie erzählt, ebensowenig wie er über die seine.


    Donatus blickte erfreut. Er hatte mit weniger Entgegenkommen gerechnet, weil es einfach keinerlei Kontakt oder Beziehung gab.


    "Vielleicht können wir das Fest zum Anlass nehmen und einander vertrauter machen. Schließlich ist eure Ehe einer der wenigen Lichtpunkte wenn ich mal die Vergangenheit betrachte."

  • Zitat

    Original von Titus Tiberius Flaccus
    Es war eine Hochzeit, wie sie zu erwarten war. Das Haus war gefüllt von Gästen, Gästen von höchstem Ansehen. Der Strom der Gäste und Gratulanten riss nur während des Opfers ab und auch hier war zu erkennen, dass es durchgeführt wurde, wie es sich für eine solche Verbindung gehörte, pompös und mit allem dazugehörigen Aufwand. Dies gefiel dem Tiberier besonders gut. Nach der Opferung und Eingeweideschau, die Iuno mit einem Lächeln annahm, warf Flaccus noch einen Blick auf das glückliche Paar, das ab diesem Moment sein Leben unter den Augen der Götter teilen würde.
    Sich der Tatsache bewusst, dass man im Hause der Claudier auch bei den Speisen nicht geizen würde, begab sich Flaccus in das Triclinium, auf dem Weg seinen Vetter grüßend.
    Bei sich hoffte er nur, dass die Sklaven fähig waren, das Geschenk zur Villa Flavia zu schaffen.


    Durus grüßte zurück und suchte sich einen Platz bei Flaccus.


    "Salve, Titus! Was macht die Arbeit?"

  • Wachteln! Flaccus liebte diese kleinen, possierlichen Vögel, vor allem, wenn sie wie in diesem Falle gefüllt und auf ihren eigenen Eiern gebettet waren. Wenn die Speisen stimmten, fühlte man sich wohl und wie zuhause; und im Haus der Claudier war es der Fall, denn selbst Iuvenal hätte in seinen Versen kein großartigeres Mahl beschreiben können.
    Die Hände hatte er bereits in der von einem Sklaven dargereichten Schüssel gereinigt und sich etwas von den Speisen genommen, die die Sklaven herangebracht hatten.
    Salve! Eine herrliche Feier, nicht wahr? Die Arbeit ist im Moment recht zeitfüllend. Bald steht ein größeres öffentliches Opfer an und bald will auch ich meine Probatio Rerum Sacrarum Secunda ablegen, wofür ich derzeit noch verschiedene Schriften studiere. Das Amt des Quaestors entwickelt sich zu deiner Zufriedenheit?
    Nein, wie originell, die Wachteln hatten eine Füllung aus Püree von Trauben und zerhackten Pinienkernen.

  • Zitat

    Original von Claudia Prisca
    Kaum dass man es merkte, hoben sich meine Augenbrauen, als ich einen gespannten Blick in den Kelch warf. WEIN … Die meisten Mädchen meines Jahrgangs meideten ihn. Was jetzt tun? Erwachsen spielen? Zugeben, dass ich noch ein junges Mädchen war? Gut, alt genug für eine Ehe wäre ich schon, auch wenn es neuerdings üblich war, sehr spät zu heiraten.


    Ich lächelte in dem Versuch, meine Unschlüssigkeit zu überspielen. Wieder und wieder schwenkte ich das edle Nass im Kelch herum. Wie gut, dass bald eine Frage kam, die es galt zu beantworten.


    "Ich gehöre zur Verwandtschaft der Braut." Und du offensichtlich zu der des Bräutigams, dachte ich bei mir. Suchend blickte ich mich um, weil ich noch immer nicht gratuliert hatte. Außerdem konnte ich so diesen Augen entgehen. Ob man im Laufe des Lebens wohl etwas selbstsicherer wurde? Ich antwortete nicht eben einfallsreich und auch ohne aufzublicken: "Mars ..., hmhm."


    Ich vermied tunlichst den Blick in Richtung des Brautpaars und konzentrierte mich lieber auf diese junge Schönheit vor mir, auch wenn mir der sonstige Elan, mit dem ich mich um weibliche Wesen bemühte, in diesen Stunden abging, zu sehr schmerzte es, diese Farce einer Eheschließung ertragen zu müssen.
    "Dann weilst Du sicher noch nicht lange in der urbs aeterna," sagte ich, überlegend, für welche Themen sie sich wohl interessieren mochte, oder war sie vielleicht einfach nur nicht daran gewöhnt, von einem fremden Mann angesprochen zu werden und deswegen eher stiller? "Zumindest kann ich mich jetzt nicht erinnern, Dich schon einmal bei einem Empfang oder einem sonstigen gesellschaftlichen Ereignis gesehen zu haben - und ein Lächeln wie Deines hätte ich gewiss nicht vergessen."


    Sie trank nichts, mochte sie den unverdünnten Wein vielleicht nicht? Zeit für die nächste charmante Notlüge. "Was meinst Du, ob wir einen Sklaven finden, der uns etwas Wasser zukommen lässt? Mir scheint, in diesem Haus spricht man dem unverdünnten Wein sehr gerne zu und ich möchte schließlich den Brautzug noch in nüchternem Zustand mitbekommen," sagte ich und blickte mich suchend um. Mir wäre zwar nach einem ordentlichen Besäufnis gewesen, aber was tat man nicht alles, um den schönen Schein zu wahren. "Verrätst Du mir Deinen Namen, Claudia? Es wäre schön zu wissen, mit wem ich spreche ..."

  • "Die letzten drei Jahre habe ich eine Elementarschule besucht, weil man befand, dass unser Privatlehrer zu nachsichtig mit mir umgegangen ist."


    Heimlich schob ich den linken Arm hinter den Rücken. Natürlich hatte ich den Rohrstock zu spüren bekommen, aber nicht weil ich wenig gescheit, sondern manchmal etwas verträumt war.


    "Es IST mein erstes gesellschaftliches Ereignis, da hast du wohl Recht." Und ich wusste nicht einmal, ob meine Teilnahme ohne Folgen bleiben würde. Es hatte sich nicht ergeben, meinen Vater zu fragen. Ich hatte ihn, wie das Brautpaar, bis jetzt noch nicht gesehen.
    Auch hoffte ich, dass meine Unterhaltung kein Missfallen hervorrufen würde, aber da mich bisher noch niemand zum Gehen aufgefordert hatte, zeigte ein kleines Lächeln, wie dankbar ich für die höfliche Aufmerksamkeit des Gastes war.


    "Ja, etwas Wasser wäre gut." Ich wusste, dass mir sonst jeder den Weingenuss ansehen würde, weil er sich stets in Wangenrot verwandelte. Als er mich jedoch nach dem Namen fragte, erlangte ich jenen Zustand auch ohne Wein. Durfte ich meinen Namen nennen? Warum hatte mich niemand auf Konversation mit erwachsenen Männern vorbereitet?!


    "Prisca", hauchte ich und schaute verlegen zur Seite.

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