Beiträge von Nortruna

    Ich lächelte meinen Herrn oder besser gesagt diesen Römer einfach nur an. Vielleicht sollte man diese Überlegungen wirklich einmal einbringen und wenn das so ein Schwachpunkt der Römer war konnte man sie so besiegen und vertreiben. Merkwürdige Gedanken dachte ich mir und ließ ungeniert das Tuch fallen, dass mich vor allen Blicken geschützt hatte und dann griff ich nach dieser Sklavenkleidung und streifte sie mir langsam über. Ich machte schon mit Absicht langsam damit er mich ansehen konnte und ich in ihm vielleicht so etwas weckte wie eine kleine Begierde. Es konnte doch nichts schaden und ausserdem hatte ich meine Pläne und diese würde niemand durchkreuzen.
    Mir konnte es nur recht sein, dass dieser Sklave hier nicht mehr auftauchte denn ihn wollte ich nicht wieder sehen solange es kein Muss war. Für ihn musste ich mir noch etwas einfallen lassen, etwas nettes.
    Ich war gespannt wohin er mich führen würde und wie es in diesem sogenannten Kastell nun aussah, deswegen folgte ich ihm auch mit leichten Schritten.

    Bis jetzt hatte ich mich an diese neue Umgebung noch nicht gewöhnt. Es war seltsam hier zu leben und zu wissen, dass man von lauter Soldaten und vor allem lauter Männer umgeben war. Es war nicht wirklich gemütlich in den Raum wo ich leben musste aber ich kannte schlimmere Dinge, deswegen war es zu ertragen. Sicher würde ich bald schon in einem besseren Ort schlafen, in seinem Bett zumindest war das im Moment mein Ziel. Ich musste ihn vollkommen einnehmen und dann hatte ich ihn in der Hand und konnte ihn benutzen wie eine dieser Marionetten die man bei Spielen sehen konnte.
    Soldaten kamen mir alle merkwürdig vor. Wenn man in die Gesichter blickte sah man immer dieses verspannte, diesen Blick vor dem man sich fürchten sollte. Ich konnte sie alle nicht leiden und versuchte so wenig wie möglich in Kontakt mit diesen Menschen zu kommen.


    Ich hin meinen Gedanken nach als ich meinen Namen hörte und deutlich seufzte. Was er nun schon wieder von mir wollte? Wenn ich nicht aufstünde würde ich es wohl nie erfahren also stand ich von meinem Lager auf, denn ich hatte mir erlaubt mich zu setzen und trat aus dem kleinen Räumchen nach draussen und auf Aristides zu. Seufzt er sah heute wieder umwerfend aus, aber das durfte ich ihm ja nicht zeigen, es durfte keiner wissen. >>Du hast mich gerufen?<<

    Ich erwiderte den Druck seiner Finger und zog dann ebenfalls meine Hand aus dem Loch zurück und sank gegen die Wand an der ich schon an anderer Stelle zuvor gesessen hatte. Langsam wurde mir kalt hier unten aber ich würde auf keinen Fall diese wiederliche Decke in die Finger nehmen, das war einfach nur ekelig und ich wollte nicht testen was noch so alles in dieser Decke lebte.
    >>Es tut mir leid, dass du es nicht geschafft hast zu fliehen aber sicher wird irgendwann der Tag kommen an dem wir wieder frei sein werden.<<
    Ein leiser Seufzer kam über meine zarten Lippen und ich fuhr mir mit den Händen über mein Gesicht und spürte das Ziehen an meinem Bein wo die Peitsche mich getroffen hatte. Dieses verdammte Biest, ich musste etwas gegen dieses Miststück unternehmen denn das konnte ich nicht so einfach auf sich sitzen lassen. Man misshandelte eine Germanin nicht einfach so!!!!!
    >>Sie müssen einfach alle büßen, denn sie kommen und meinen, dass sie die Herrscher der Welt sind und uns stellen sie als Barbaren hin dabei sind sie es doch, oder nicht? Sie sind die Barbaren, denn wir fallen nicht in denen ihr Land ein um es einzunehmen und dann reden sie davon, dass sie uns die Kultur bringen. Das ist lachhaft.<<
    Diese Sprüche hatte ich schon so oft von den Römern gehört, dass sie mir schon aus den Ohren kamen.
    >>Ich werde mich niemals beugen, niemals, denn das wäre ein Sieg für sie und Verrat für uns und gegen uns. Ich werde auch niemals vergessen wer ich bin. Ich bin Germanin und werde es immer bleiben und wenn sie mir versuchen das aus dem Kopf zu prügeln sie werden es niemals schaffen. Vielleicht gelingt uns beiden die Flucht denn ich wünsche es auch dir Ruter.<<
    Ich schloss für einen Augenblick meine Augen auch wenn das keinen großen Unterschied zu der Dunkelheit hier unten machte. War es nun Tag oder schon Nacht? Ich wusste es einfach nicht.
    >>Was werden sie mit dir machen?<<

    Vom selben Volk? Das waren Worte die in meinem Kopf immer widerhallten. Er war von meinem Volk und was war wenn er sogar von meinem Stamm war, aus meinem Dorf, wenn wir verwandt waren? Mein Herz schlug immer schneller und schneller das war unglaublich, da wurde ich gekauft, kam hier her und dann traf ich ihn. Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte so durcheinander war ich mit einem mal. Freude und Angst brachen über mich rein.
    >>Es tut so gut jemanden von sich hier zu haben. Ich dachte schon ich würde nie wieder jemanden sehen oder hören und doch geschehen immer wieder Wunder. Als Kind, ja, ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, ausser, dass ich mich bis heute weiger wirklich die Sprache von ihnen zu sprechen oder wirklich zu lernen. Ich hasse diese Sprache und ich will sie so selten wie es nur geht in meinen Mund nehmen,<< sagte ich verächtlich und am liebsten hätte ich ausgespuckt, aber das tat ich natürlich nicht.
    >>Ich würde niemals vergessen woher ich komme und schon gar nicht meine Sprache. Sie gehört zu uns und alle die sie vergessen, vergessen sich selber und das werde ich niemals machen, niemals.<< Verschwörerisch war meine Stimme geworden, denn wer sich vergas der hatte sein Leben doch schon längst verwirkt und das hatte ich sicher nicht und würde es auch niemals.


    Meine Hand lag am Rande des Loches und tastete die Kanten ab die brüchig waren und man sich leicht schneiden konnte. >>Warum waren die Götter nicht hold? Was ist geschehen? Dieser Sklave kaufte mich auf dem Markt, dieser Hannibal. Ich hasse ihn und habe geschworen es ihm heimzuzahlen, dafür, dass er mich die Peitsche hatte spüren lassen.<< Man konnte den Hass in meiner Stimme deutlich hören und die Verachtung, die ich ihm gegenüber empfand. >>Ich war irgendwann einem Händler davongelaufen und habe mich in den Strassen von Rom versteckt, aber irgendwann kamen sie und fanden mich brachten mich in einen Carcer und dann zu einem anderen Händler und nun bin ich hier. Und ich habe versucht zu fliehen aber es war ein Fehlschlag und Hannibal schnappte mich im Garten wieder und dann legte ich mich mit seiner komischen Schwester an.<<


    Leise drang ein Seufzer über meine Lippen und dann spürte ich, das seine Hand sich durch das Loch bewegte und ich ergriff sie schließlich. Nun lag meine kleine zierliche Hand in seiner großen. Ich konnte spüren wie sie rauh war. >>Ich bin so wirklich wie diese unwirkliche Umgebung. Ich bin hier.<<

    Wenn er sich da mal nicht täuschte dachte ich mir, denn er konnte meine Gedanken ja nicht einmal erahnen. Er würde nicht wissen was ich eigentlich wollte und das war auch ganz gut so, schließlich sollte er meine Pläne ja nicht durchkreuzen, aber ich wusste wer es machen könnte und deswegen musste ich Hannibal so schnell wie möglich aus dem Weg schaffen.
    >>Ich halten mein Wort immer wenn ich es aussprechen, denn Wörter sind heilig,<< sagte ich auch wenn man die Dinge so auslegen konnte wie man sie wollte und das tat ich natürlich, warum auch nicht? Warum sollte nicht einmal eine junge Germanin diesen ganzen Römern zeigen was sie alles erreichen konnte? Und dann irgendwann würde ich frei sein das wusste ich. Immer wieder dachte ich an den Germanen in der Nebenzelle, er gehörte zu meinen Leuten wenn man es so wollte und er gehörte zu dieser Familie von Abschaum hier. Wieder musste ich die aufkeimende Wut in mir unterdrücken und ab und an hatte ich damit wirkliche Schwierigkeiten und hoffte, dass er mir nicht zu genau in meine Augen sehen würde um nicht doch noch einen Verrat zu erkennen, aber ganz verraten würde ich ihn ja nicht. So viele Ideen gingen mir durch den Kopf denn ich wollte ihn ja haben aber sicher nicht hier in Rom, in Feindesland. Nein, ich würde ihn nach Germanien bringen, nur wie?das wusste ich noch nicht.


    Meine Hand strich an meinem Arm auf und nieder und langsam folgte ich seinen Schritten die er machte. >>Ich haben schon gehört von diesen Lagern von euch, aber gesehen noch nie und auch nicht daran gedenkt welche zu sehen. Ich wissen, dass geben solche Lager in meine Heimat, denn schließlich ihr sein gekommen und haben geholt mich und andere aus meinem Dorf.<< Erinnerungen an die ich im Moment lieber nicht denken wollte, denn sie wühlten mich zu sehr auf und ich konnte mich schon lange nicht mehr an alles erinnern und das war auch ganz gut so. Leider hatte ich auch viele schöne Dinge meiner Kindheit vergessen was mich immer wieder traurig stimmte. Nun musste ich einen Seufzer unterdrücken und war für die kleine Ablenkung durch diesen anziehenden Römer einmal mehr als dankbar.


    >>Hannibal wird dich nicht mehr länger betrügen, ich werden dafür sorgen, das versprechen ist dir,<< sagte ich mit einem kleinen Schmunzeln. >>Frauen und ihre Männer? Wissen du, das ist von den Stämmen verschieden. Es geben wirklich Frauen die meinen kämpfen zu müssen wie die Männer, aber in meinem Dorf waren zum Kämpfen die Männer zuständig. Frauen hatten im Haus auch Waffen liegen, aber meistens waren sie zum Schluß da um nicht in Gefangenschaft zu geraten, wenn du wissen was ich meinen. Aber in der Tat es geben auch Frauen die einem Mann ebenbürtig sind, nur nach meinem Wissen das nicht gerne gesehen und führen zu schlimmen Problemen . Ich nicht können kämpfen und haben nie eine Waffe getragen in Hand.<<


    Ich beobachtete ihn von der Seite her wie er sich auszog und erkundete langsam mit meinen Blicken seinen Körper, versuchte aber alles so unauffällig wie nur möglich zu machen und kam zu dem Entschluß, dass er wirklich nicht schlecht gebaut war.

    Ich bekam einen Kloß im Hals und alles was ich wollte war diesen Menschen auf der anderen Seite zu sehen. Wer er nur war? Es war kein Traum denn dafür war er einfach viel zu wirklich, das konnte kein Traum sein denn die Nornen sponnen für mich doch sicher nicht ein solches Netz aus Intriegen. Hörte ich nicht Schritte oder war ich nun wirklich kurz vor dem Wahnsinn? Würde ich durchdrehen? Das durfte ich nicht, denn ich musste doch wieder zurück nach Hause in meine Heimat um zu sehen ob nicht doch noch lebende Verwandte vorhanden waren und ich war mir da sehr sicher. Sie würden mich hier nicht brechen, eher würde ich den Spieß umdrehen und sie würden vor mir knien.
    <<Ich bin hier, hier in dieser dunklen Zelle und nehme an, dass es dir nicht anders ergeht.<< Ich ging ebenfalls so weit auf die knie und tastete mit meiner Hand die Wand ab bis ich auch dieses Loch fand welches wirklich unscheinbar war in dieser Dunkelheit. Es war wirklich ein Zufall, dass wir es gefunden hatten, mehr nicht. <<Ich bin Nortruna von einem Stamm der Chatten, aber ich erinnere mich nicht mehr, zu klein war ich damals.<<
    Nun hockte ich da auf Knien im Dreck und wollte gar nicht wissen was hier alles auf dem Boden lag und was ich schon platt gedrückt hatte, denn dieser Gedanke ließ ziemlichen Ekel in mir aufsteigen. <<Seit wann bist du hier unten und warum?<< Eigentlich eine dumme Frage aber besser als das Gespräch zum Stillstand zu bringen denn diese Ruhe die vorher geherrscht hatte, hätte einen ja fast umbringen können.

    Düsterer Gang, kühle Luft, als er mich weiter zog wusste ich, dass ich hier nicht bleiben wollte. Es war nicht nur unheimlich sondern auch ziemlich unfreundlich und erinnerte mich an die kühlen Carcer der Vigilen. Ihm machte es sicher Spaß mich hier entlang zu führen, deswegen versuchte ich meine Gefühle zu verbergeb. Er sollte nicht wissen, dass solche Orte mich fürchten ließen, denn dann hatte er immer etwas gegen mich in der Hand und das sollte nicht sein. Ich wollte mich auf keinen Fall von ihm kontrollieren lassen, auch wenn ihm das sicher Spaß machen würde.
    Hier zu fliehen oder es zu versuchen wäre sinnlos gewesen deswegen tat ich auch nichts dergleichen sondern hinkte einfach nur so schnell es eben ging hinter ihm her und hoffte, dass er mir meinen Arm nicht zerquetschen würde, denn das tat er ja schon fast. Grob war er und zwar richtig, sicher war er hier der Schlachter kam es mir in den Sinn, als ich die Tür sah auf die wir zusteuerten.


    Dunkelheit


    Eine Gänsehaut überzog meinen Körper als ich in den Raum, wenn man das so nennen konnte, geschoben wurde. Zum Glück gewönhnten sich meine Augen schnell an dieses irreale Licht und ich konnte die Decke sehen die sicher schon bessere Zeiten gesehen hatte. Ich wollte gar nicht wissen was dort alles drinne krabbelte oder wie lange die da schon am modern war. Schauer gesellten sich zu meiner Gänsehaut und ich musste ein Schlucken unterdrücken.


    Mit erhobenem Kopf drehte ich mich zu ihm und sah ihn nicht minder kühler an als er mich. Eine Liebe würde das hier nie werden. >>Und auf Gegenreaktion folgen weitere. Wie ich schon sagten du sollen aufpassen auf deinen Rücken und mir niemals drehen ihn zu.<< Sicher machte ich ihm keine Angst aber er sollte eine Germanin auch nicht unterschätzen.


    Froh war ich als er verschwand, aber da machten sich auch die ganzen Ängste in mir breit und die Dunkelheit umschloß mich und meine Gedanken und es war als würden sie mich erdrücken wollen. Meine Arme legte ich um meinen Oberkörper und es sah fast aus als wollte ich mich selber umarmen was ich ja eigentlich auch tat. Auf die Decke wollte ich im Moment noch verzichten auch wenn mir kalt war und die Feuchtigkeit mir meine Haare kräuseln ließ. Hier unten konnte ich nicht einmal nach meinem Bein sehen und so ging ich zu der Wand und setzte mich davor um mich auch anzulehnen, das Loch in der Wand sah ich dabei erst einmal nicht.


    Mit geschlossenen Augen lauschte ich dann den Geräuschen von denen es hier unten unzählige zu geben schien. Woher sie kamen wusste ich nicht und bei so manch einem war es auch ganz gut so. Als etwas kleines über meinen Arm krabbelte schrack ich zusammen und wischte das Vieh mit der anderen Hand weg und dann hörte ich leise eine Stimme.


    Meine Sprache!


    Ich lauschte weiter, aber es war viel zu kurz, doch hatte ich gehört, dass es meine Sprache war. Ein Germane, hier war jemand der mich verstehen konnte. Doch wer war er? Ich kniete mich hin und sah die Wand an, zumindest das was ich sehen konnte im Dunkeln und dann tasteten meine Hände das Gemäuer ab, welches furchtbar feucht und ekelig war. >>Wo bist du? Und wer bist du?<< fragte ich in der gleichen Sprache, in meiner Sprache.

    Hatte ich ihn nun aus der Fassung bekommen? Eher nicht, aber er musste ziemlich an sich halten nicht gleich auf mich zu springen, das meinte ich in seinen Augen sehen zu können. Ich hasste ihn, das tat ich wirklich auch wenn er indirekt einer von meiner Sorte war, denn ich musste mich nun ja wohl eine Sklavin nennen und seine sogenannte Schwester würde so einiges noch büßen, dieses verdammte Pack.
    >>Ich dafür sorgen werde, dass du spüren auch noch die Peitsche, das sein ein Versprechen extra nur für dich,<< zischelte ich als er mich packte und auf die Beine zog und das mit einem solchen Ruck, dass ich fast mein Gleichgewicht nicht halten konnte. Oh dieses Biest würde dafür noch bluten und dafür würde ich sorgen. Diesem blonden Sklaven warf ich einen seltsamen Blick zu, denn ich spürte, dass er Einfluß haben musste. Zwar mochte ich ihn nicht, denn seine Art passte nicht, aber er könnte von Nutzen sein, so dachte ich mir und stolperte neben Hannibal her, hinkte wohl eher gesagt.

    Ich konnte spüren wie das Feuer auf einmal in mir brannte und mit einem mal wusste ich, dass ich diesen barbarischen Römer wollte. Ja ich wollte ihn einfach und sicher hätte mich jeder andere für verrückt gehalten, aber dieser Römer hatte etwas an sich was ich einfach nicht in Worte fassen konnte. Diese Augen die er hatte, dieser Blick, dann seine Nase, seine vollen Lippen, sein Kinn einfach alles faszinierte mich an diesem Mann. Sicher war mir klar, dass ich das auf keinen Fall durfte, ich würde sonst meine Leute verraten, aber in mir sprach eine andere Stimme. Auch wenn er nicht so fühlen würde, mich würde er nicht mehr los bekommen und nun waren meine Ziele neben meiner Flucht nur noch klarer. Als erstes musste ich Hannibal aus dem Weg schaffen und dann musste ich versuchen diesen Mann hier für mich zu gewinnen. Ganz sicher hatte er Einfluß und Einfluß konnte man immer nutzen. Dass ich nur eine Sklavin war, zumindest in den Augen dieser ganzen Römer, verschob ich mal ganz schnell in eine andere Schublade meines Kopfes. Im Moment zählten ganz andere Dinge und ich konnte mich damit beschäftigen wenn ich diese erreicht hatte. Meine Rache an Hannibal würde süßer als Honig werden.


    Jäh wurden meine kurzen Gedankengänge, denn sie hatten nicht mehr als nur wenige Sekunden gedauert unterbrochen, als seine Lippen sich an meine schmiegten und ich seine Hände fühlen konnte. Auf einmal war mir noch heißer als eben, falls das denn ging so war es bei mir. Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit und die kleinsten Haare, von denen ich nicht einmal wusste, dass ich sie hatte, stellten sich auf. Ein Gefühl welches ich noch nie in meinem Leben gespürt hatte machte sich in mir breit und ich ließ ihn einfach gewähren und machte das was auch er machte, küsste ihn in dre gleichen Intensitöt zurück und erforschte nun von meiner Seite aus sein Innerstes, spielte mit seiner Zunge und lockte diese wieder in meine kleine Höhle hinein. Ein genüßliches Seufzen stahl sich aus meiner Kehle und dann war es schon wieder vorbei, was eine Leere und Enttäuschung in mir wach rief. Ein klein wenig ausser Atem sah ich meinen Herrn an und ich wusste, ich würde ihn gerne Herr nennen, aber nur weil ich einen Plan hatte.


    Lächelnd sah ich ihn an und in meinen Augen stand ein Feuer wie es wohl nur selten ein Mann von einer Frau zu sehen bekam. Ich war mir sogar ganz sicher, dass ich nicht der Typ Frau war auf den er sonst stand, denn das hatte ich am Anfang an seiner Haltung und seinen Blicken sehen können, aber noch war nicht aller Tage Abend. Verführerisch glitt meine Zunge über meine Lippen und nahm den letzten Geschmack von Salz auf den er hinterlassen hatte.


    >>Ich werden dir alles zeigen was immer du wollen mein Herr.<<


    Sehr wohl sah ich wie sein Tuch rutschte und die Verlockung mit meinen Händen danach zu greifen war einen Moment enorm groß, aber ich tat es nicht. Vielleicht lag es nun doch an der Anwesenheit des alten Mannes, aber vielleicht lag es auch an etwas ganz anderem, ich wusste es nicht und es spielte im Moment auch noch keine wirkliche Rolle. Mit ein paar geschickten Bewegungen rückte ich mein Tuch an meinem Körper zurecht und ging mit einem Lächeln an dem alten Mann vorbei dem das alles wohl nicht grade so gefallen hatte, aber auch das intressierte mich recht wenig.


    Mit absichtlich langsamen Bewegungen ging ich ihm nach und beobachtete ihn dabei von hinten. Er hatte einen wirklich attraktiven Körperbau und in Germanien wäre er sicher ein guter Krieger gewesen, aber leider war er ja ein Römer. Ganz langsam trat ich von hinten an ihn heran und strich mit meinen Fingern seinen Rücken entlang. >>Ich nicht werden missbrauchen dein Vertrauen, ich geben dir mein Wort, und Wort bedeuten mir viel wenn ich das geben, denn wenn ich nicht halten dann Götter damit erzürnen und das ich nicht wollen.<<
    Ein kleines fieses Lächeln stahl sich auf meine Lippen wsa er ja nicht sehen konnte. >>Soldatenlager? Ich? Nein ich waren noch nie bei sowas. Bei uns die Krieger leben einfach in Dorf zwischen uns und mit uns aber wir nicht haben solche Lager wo man stecken sie hinein, nein sie bleiben bei uns und beschützen Frau und Kind. Wegen hannibal können ich dir da vielleicht helfen? Ich können rausfinden was er so treiben und dir dann bescheid sagen was er tun und was er nicht tun.<<

    Zitat

    Original von Hannibal
    Hannibal taxierte ihn durchdringen und wandte sich um, trat wieder zu Nortruna. „Reaktion, Gegenreaktion, Germanin. Du schlägst Salambo, sie schlägt Dich. Sciurus fängt an große Töne zu spucken, er bekommt gleiches zu hören. Du fliehst, Du wirst bestraft. So einfach ist das hier. Also, da Du deinen Part an der Abmachung nicht eingehalten hast, wirst Du nun die Schläge bekommen. Zieh Deine Tunica aus.“



    Die Loki die Frau war einfach irre. Ich hatte das Gefühl, dass sie mir versuchte alle Haare auszureißen und schmerzte wahnsinnig. Ich konnte sogar spüren wie das ein oder andere Haare hinausgerissen wurde und hatte schon Tränen wegen dieser Schmerzen in den Augen. Sie würde das alles noch büßen wenn ich sie in einer stillen Minute erwischen würde, dann hätte sie nichts mehr zu lachen und wenn sie Glück hatte, würde sie es vielleicht auch überleben.
    Irgendwie versuchte ich trotz allem noch gegen die Kraft der anderen anzukämpfen doch im nächsten Moment spürte ich den klatschenden Schlag auf meinem Unterschenkel und dann ein starkes Brennen. Ich zog die Luft ein und hielt sie an um keinen Schmerzenslaut von mir zu geben. Dieses Sieg würde ich ihr bestimmt nicht geben.


    Ich wollte schon erleichtert ausatmen, als Hannibal dazwischen ging und doch freute ich mich darüber zu früh, denn in der nächsten Sekunde krümmte ich mich leise keuchend auf der Seite, denn dieses Miststück hatte mich auch noch in die Seite getreten. Kleine Sterne tanzten vor meinen Augen und ich schwor mir sie dafür büßen zu lassen. Auf germanisch beschimpfte ich sie mit unfeinen Worten und krümmte mich weiter bis Hannibal sich an mich wandte und ich ihn aus verklärten Augen anschaute.


    >>Meine Tunica bleiben an,<< sagte ich störrisch und man konnte merken, dass mir das atmen noch immer schwer fiel. Mein Unterschenkel zeigte einen dicken roten Striemen der ziemlich brannte. >>Sie haben geschlagen also sein gut und du kannst dich um diese Schlampe kümmern.<<

    Ich hatte sicher ein kleines Lächeln in meinen Augen als er mich so ansah. Ich wollte ihn ja immer wieder überraschen, denn er sollte von mir alles denken, nur nicht das was ich halt dachte. Verwirren wollte ich ihn, durcheinander machen. Das waren meine Ziele und dazu war ich mittlerweile zu allem bereit. Wenn ich eines in den letzten Tagen gelernt hatte dann, dass man spielen musste um hier zu überleben und was konnte man schon gegen ein kleines Spielchen sagen? Er würde mir noch erliegen, irgendwie und irgendwann, dann hatte ich ihn in meiner Hand und konnte sicher Hannibal ausschalten und am besten auch die ganze Brut in dieser Villa, vor allem das kleine Miststück mit der ich noch eine Rechnung offen hatte. >>Ich bin eine Germanin. Wir haben alle Mut und ich werde mich niemals unterdrücken lassen. Ich kann dir dienen, aber ich werden immer meinen Willen behalten das sollten du wissen. Und für mich ist ein Flavier nichts weiter als ein weiterer Römer!<< War ich zu weit gegangen? Sicher würde ich das gleich merken, aber er sollte wissen, dass er mich niemals ganz zähmen würde. Ich neigte meinen Kopf auf die Seite und zuckte mit den Schultern. >>Deinen Bruder ich nicht kennen, er noch nicht gelaufen mir über den Weg, aber du werden mich nicht geben an ihn, denn dann du müssen behalten weiter Hannibal und er tanzen dir ja sehr auf Nase rum und ich kann dir sagen, dass ich sicher besser sein kann als er,<< schmunzelte ich mit einer leicht rauhen Stimme und Flüsterton.


    >>Ich könnten dir sicher noch mehr Informationen über Hannibal besorgen, was er so alles macht, wo er hingehen und treiben.>> Diese Idee gefiel mir, so hätte ich auch einen ziemlichen Handlungsrahmen, aber da musste ich ihn sicher erst noch überzeugen, dass er das zulassen würde. Vielleicht würde ich es ja wirklich schaffen und so konnte ich Hannibal aus dem Weg räumen. Hin und wieder erschreckte ich mich ja schon bei meinen Gedanken, aber das spielte nun auch keine Rolle mehr.


    Seine flüchtige Bewegung mit seinem Arm nahm ich mit einem Lächeln und einer leichten Kopfbewegung in seiner Richtung wahr. War es Absicht oder Zufal? Sicher war ich mir da nicht. Das Tuch rutschte noch ein klein wenig höher auf meinem Oberschenkel. War auch das nur ein Zufall?


    >>Dann werden ich dir versprechen, dass ich nicht werden versuchen zu fliehen in naher Zukunft, wenn ich bekommen etwas Spielraum,>> forderte ich. Mein Blick haftete genau auf seinen Augen und ich konnte nicht nur sehen wie er näher kam sondern es auch spüren, denn je näher er mir war desto wärmer wurde mir auf einmal. Ein leichter Biss in meine Unterlippe war die Folge von seiner Tat, als er meinen Oberschenkel entlangstrich und immer weiter wanderte. In meinen Augen begann es zu glitzern und der alte Mann der auf einmal auftauchte war mir recht egal und so beachtete ich ihn einfach nicht als wäre er niemals gekommen.


    >>Ich können mir vorstellen, dass ich haben noch andere Dinge um bringen dich zur Verzückung,>> hauchte ich ihm entgegen und hatte das Gefühl schon den salzigen Geschmack von ihm auf meinen Lippen zu spüren. Sein Atem glitt sanft an meinen Lippen entlang und erst jetzt bemerkte ich, dass sich meine Hände in die Steinbank krallten. Das war alles nicht wirklich gut, doch ließ ich mich weiter drauf ein und überwand einfach den letzten Millimeter und berührte mit meinen Lippen die seinen, allerdings nur einen Hauch, dass ich ihn schmecken konnte. Meine Lippen berührten immer noch seine und doch war es fern von einem richtigen Kuss und auch als ich sprach strichen sie nur hauchzart über seine hinweg, eine Geste die sicher so manch einen Mann wahnsinnig machen konnte und dazu bewegten sich leicht meine Beine.


    >>Du verraten mir nur wann sollen ich dir zeigen und wir werden dann sehen ob gefallen dir,<< flüsterte ich.

    Mein Lächeln gefror in diesem Moment wo Hannibal mich erneut schlug. Ich hatte meinen Blick fest auf dieses Miststück geheftet und deswegen ihn ganz aus den Augen verloren gehabt, aber nun spürte ich seine Gegenwart leider all zu deutlich und legte rasch meine Hand auf die pochende Stelle in meinem Gesicht. Sie fühlte sich verdammt heiß an und in meinen Augen loderte der pure Hass auf diesen Kerl auf. Ich wusste von diesem Moment noch viel mehr, dass ich es ihm heimzahlen musste, denn so schnell würde ich diese Familie wohl nicht mehr verlassen können, das war mir schon klar. Schmal war mein Lächeln als ich seine Worte vernahm, aber umso schneller verschwand es wieder als ich spürte wie sich feine Finger in meine Haare gruben und dann mit einem ruck daran zogen, dass ich dachte sie mussten nun alle ausgerissen sein. Sterne tanzten vor meinen Augen und mir blieb wirklich die Luft vor Schmerzen weg. Alles handelte sich innerhalb von wenigen Sekunden ab, dass man gar keine Möglichkeiten hatte auch nur einen Laut von sich zu geben. Mir war klar gewesen, dass sie etwas machen würde, aber ich hatte sie dann doch unterschätzt und das bekam ich nun am eigenen Leib zu spüren. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sah ich sie an und musste meinen Kopf ziemlich unbequem halten. Mittlerweile war ich durch diesen Tritt in meine Kniekehle ziemlich ausser Gefecht gesetzt denn die Schmerzen deswegen waren fast nicht auszuhalten und meine Hände schnellten nach oben zu meinem Kopf und umfassten ihre Hand die drohte meine Haare auszureißen. Sicher würde ich mich von niemanden festhalten lassen und deswegen begann ich mich langsam zu gebärden auch wenn ich Gefahr lief mir dabei noch weitere Verletzungen zuzufügen. Als die Peitsche über mich hinweg knallte zuckte ich unweigerlich zusammen, wie es wohl jeder getan hätte.
    >>Lassen mich los Dreckstück,<< fauchte ich sie an und ließ sie meine Nägel spüren und keuchte gleichzeitig auf.


    Plötzlich war schon wieder ein neuer hier in der Unterkunft der anscheinend etwas hier zu sagen hatte oder zumindest dachte er hätte es. Ich konnte ihn aus meiner Position nicht wirklich erkennen aber anhand seiner Stimme konnte ich ihn nicht leiden, denn er schein so einer wie Hannibal zu sein und diese standen alle oben auf meiner Liste.

    Mit gemischten Gefühlen beobachtete ich das Geschehen was sich nun hier abspielte. Diese Sklavenunterkunft war mit einem mal ja so voll als würden wir hier ein kleines Fest veranstalten aber vielleicht kam mir das ja zugute und ich konnte mich vor einigen Dingen einfach drücken. Diese neuen Sklaven die auf einmal hier waren waren mir alle zusammen total unsympatisch. Die kleine Stille war ja noch ruhiger und wirkte ängstlicher als ich es jemals war und dann diese dunkle Schönheit, sie hatte ein Mundwerk welches ich ihr gerne einmal mit Seife ausgewaschen hätte, sollte sie diesen nicht irgendwann halten. Sie wirkte wie dieser Hannibal, sehr überheblich und das konnte ich nicht leiden. Es würde hier nicht leicht werden, ganz und gar nicht und ich musste mir meine Pläne wirklich gut zurecht legen wenn ich hier überleben wollte, das wurde mir spätestestens nun klar.


    Das kurze Gespräch von Hannibal und dieser kleinen auf ihrem Lager verfolgte ich nur ganz nebenbei, denn meine Finger griffen immer wieder nervös fester um den Griff der Peitsche, vielleicht sollte ich sie ihm einfach um die Ohren schlagen und dann war alles gut oder seiner Schwester wenn es denn wirklich seine Schwester war, denn große Ähnlichkeit hatten die beiden ja nun wirklich nicht. Meine Augen zuckten leicht als ich den Dolch in seinen Händen sah. Wollte er mir nun Angst machen? Da würde er im Moment ein wenig mehr brauchen als nur einen Dolch denn umso mehr hier unten waren umso weniger Angst bekam ich irgendwie, ich kannte ihn ja nicht. Kein Zucken und keine Regung verrieten meine Gedanken aber ich musste gestehen, dass mir nicht grade wohl war und dann zuckte ich doch als er mit dem Dolch zustieß und dieser kleine Ratte das Licht ausbließ.


    Langsam atmete ich ein und aus und dann hielt ich meine Luft an. Diese vorlaute Schnepfe wollte ihren Mund einfach nicht halten. >>Mein Namen sein nicht Alekto. DU merken dir das!<< knurrte ich diese Frau an und wandte mich dann wieder, ohne sie weiter zu beachten an Hannibal. >>Ich haben dich sehr wohl verstanden. Und ich wollen nicht spüren die Peitsche auf meinem Rücken<< sagte ich beiläufig und meine Augen hatten auf einmal ein Lächeln inne. Dann tat ich einfach einen kleinen Schritt nach vorne und man hätte meinen können ich würde nun auf die alte losgehen wollen um sie zu bestrafen doch stattdessen holte ich mit der Peitsche aus, nicht wirklich viel aber dennoch genügend, dass es weh tun würde, und ließ sie gegen das Bein dieser dunklen Schönheit sausen. Beiläufig sah ich sie an mit einem kalten Lächeln. >>Das tun mir aber nun leid.<<

    Ich wollte den Mann in einer gewissen Sicherheit wiegen, aber in meinem Kopf verfolgte ich natürlich andere Pläne. Eigentlich hatte ich schnell begriffen, dass ich nur mit Spielen weiter kommen würde und deswegen entschied ich mich ein Spiel mit ihm und allen anderen zu spielen. Ich wollte eine Sklavin werden und nahm dazu die Worte von Hannibal entgegen die er mir gesagt hatte, dass ich nicht unüberlegt fliehen sollte. Das würde ich auich nicht, ich würde mir Zeit nehmen und alles gut durchdenken, alles sehr gut planen und dann irgendwann wenn einfach niemand mehr damit rechnete zuschlagen um an mein Ziel zu kommen. Ich würde mich niemals aufgeben, aber ich würde es ihnen glauben machen, dass ich das tat, aber in Wirklichkeit wäre das alles einfach nur ein Trick um sie alle zu täuschen. Mein Lächeln was mich innerlich grade ausfüllte musste ich mit viel Mühe unterdrücken schließlich wollte ich nichts von meinen Gedanken preis geben, es sollte ja irgendwann eine Überraschung werden auch wenn sie keinem gefallen würde, aber wenn es so weit war konnte mir das ja egal sein.


    Immer noch genau beobachtete ich seine Regungen, jedes Zucken und Stirnrunzeln versuchte ich zu deuten. Wenn man ihn einmal genauer betrachtet war er eigentlich gar nicht so übel, aber er war einer dieser Römer und das war Grund genug ihn zu hassen und auch niemals etwas anderes zuzulassen.
    >>Er mögen nur ein Sklave sein, aber er nehmen sich ziemlich viel raus und spielen sich auf wie hoher Mann deines Standes. Befehlen viele Sachen und meinen einen rumscheuchen zu können wie er wollen.<< Ich dachte nach was ich ihm noch für Lügen erzählen konnte damit ich Hannibal ausspielen konnte. Es begann mir wirklich Spaß zu machen, denn so konnte ich mich für die Geschichte in der Sklavenunterkunft endlich an ihm rächen. Ja ich würde ihn fertig machen, aber ich wusste auch, dass ich ihn mir dadurch nicht zum Freund machen würde. Aber interessierte mich das? NEIN!


    >>Ich werde es mir überlegen ob ich wollen versuchen zu fliehen aber wenn du halten dein Wort und ich bekommen diese "Stelle" dann ich könnten mir vorstellen ich werden bleiben und auf deine Worte hören.<< Vielleicht machte ich ihn damit ein wenig sauer, denn mir war schon bewusst, dass ich sprach als würde er mir einen Job anbieten, aber das machte ich mit purer Absicht um ihn ein klein wenig zu reizen, denn bis jetzt hatte er noch nicht wirklich viel von sich preis gegeben und ich wollte doch mehr wissen vor allem wie er auf Provokationen reagieren würde und wie er damit umging.
    >>Wenn ich nicht mehr hören muss auf diesen Sklaven dann sollen mir alles Recht sein, denn er ist, naja wie ich schon sagen, er tanzen auf deiner Nase rum,<< säuselte ich ihm entgegen. >>Ich denken ich kann versuchen, dass ich auch die anderen mit dem Respekt behandel den sie verdienen.<< Wie gut, dass diese Aussage eigentlich so rein gar nichts aussagte und ich die Flavier wirklich mit dem Respekt behandeln würde den sie verdienten und das konnte viel heißen, ob er das auch wusste.


    Ich schlug meine Beine übereinander, dass sie unter dem Tuch vorblitzten und meine schlanke Silouette zeigten, dazu legte ich eine meiner Hände auch noch auf die nun freie Haut auf meinem Oberschenkel und sah ihn an. >>Ob ich spielen ein Instrument? Singen? Ich haben als Kind gelernt zu spielen auf kleiner Flöte und singen kann ich auch, aber dies tun ich nur wenn ich sein alleine,warum du fragen mich das?<<

    Ich kroch vor ihm nicht mehr zurück, ich wollte ihm einfach nicht mehr meine Angst zeigen und mich dieser stellen. Ich wollte eine gewisse Sicherheit in mir spüren damit ich die Kraft hatte gegen diese Menschen hier anzukämpfen. Er war ein Sklave, aber ich konnte an seiner Art sehen, dass er nicht einfach nur ein Sklave war, denn dafür strahlte er zuviel Macht aus und noch was anderes was ich einfach nicht beschreiben konnte. Vielleicht war es auch besser so, aber ich wusste mit einem Mal, dass ich mich hier komplett verändern würde. Warum ich das wusste konnte ich mir nicht erklären, aber etwas war in diesen Mauern was mich dazu brachte genau das zu glauben. Es war unheimlich und doch real. Immer wieder suchte ich mir einen anderen Punkt damit ich nicht die Peitsche in seinen Händen angucken musste und ich wusste er würde sie einsetzen und das behakte mir natürlich nicht. >>Dann sein ich in deinen Augen eben eine Sklavin, aber in meinem Herzen ich sein immer frei, denn mein Herz sein in Germanien wo ich hingehen eines Tages wieder zurück.<<


    Widerwillig ließ ich mein Kinn anheben, spürte das kalte Leder auf meiner Haut, die Härte des Griffes und den Druck den er ausübte um mein Kinn nach oben zu schieben. Das Feuer in meinen Augen würde ich niemals erlöschen lassen, das schwor ich mir in diesem Moment, auch wenn diese seltsame Angst sich weiter in mir einistete, eine Angst die immer und immer wieder sagte, dass ich mich verlieren würde. Ich zischte ihm etwas nicht verständliches in meiner Sprache entgegen und zuckte mit meinem Kopf zurück als er mich entließ, mich von der Peitsche befreite. Er sollte diese einmal spüren, oh ja das sollte er.


    Als ich meine Blicke zu dieser alten Frau lenken wollte kam mir das kleine Mädchen ins Blickfeld und ziemlich viele Ideen gingen mir durch den Kopf. Die Seele eines kleinen Kindes war immer rein und nicht verdorben und vielleicht konnte das Mädchen mir noch nützlich sein, deswegen warf ich ihr auch einen undeutbaren Blick zu. Dido war also der Name, den ich mir schnell merkte und ihr nachsah, als sie auf den Sklaven hörte und abhaute. Völlig überrumpelt nahm ich auf einmal die Peitsche in meine Hand und sah Hannibal von unten hinauf an. Das konnte doch nun nicht sein Ernst sein? Ich oder sie? Sie oder ich? Was spielte er denn nun für ein Spiel mit mir?


    Langsam stand ich auf und der Stoff raschelte dabei enorm laut in meinen Ohren. Schnell stand ich auf meinen Füßen und hielt in meiner linken Hand die lederne Peitsche. Ich umfasste den Griff fest und trat vor Hannibal. >>Was soll das? Du verlangen von mir ich sollen schlagen eine alte Frau?<< Natürlich wollte ich nicht die Peitsche spüren, aber eine alte Frau zu schlagen lag mir eigentlich auch fern auch wenn ich sie hassen sollte.

    Die Worte die er da sprach hörte ich mir genau an. Es hatte etwas, denn so konnte ich mir sein Vertrauen erschleichen und es Hannibal irgendwann heimzahlen dafür was er getan hatte. Ich konnte ihn nicht leiden, auch wenn er etwas Anziehendes hatte und gleichzeitig etwas was einen erzittern ließ. Irgendwann würde meine Rache ihm gegenüber kommen und vielleicht war diese schon näher als ich es glaubte. Ich musste mich zusammennehmen, damit ich nicht anfing zu grinsen, aber an meinen Augen konnte man bestimmt sehen, dass ich es nicht schlecht fand was mein Herr da so nettes von sich gab. Meine Augen beobachteten alles was er tat, jede kleine Bewegung nahm ich auf und versuchte sie zu analisieren. Meine rechte Hand wanderte an meine Schläfe und wischte dort eine Strähne meiner klammen Haare weg die sich dort hin geschoben hatte, als ich meinen Kopf etwas nach vorne gebeugt hatte.


    >>Ich sollen dir also dennoch dienen. Ich sollen mich dir unterwerfen und deinen Befehle entgegen nehmen. Da wären wir bei dem Punkt, dass ich das nicht machen mag. Was sein mit deinem Sklaven Hannibal ich nicht wollen, dass er haben mir etwas zu sagen, er sollen mich lassen in Ruhe!<<


    Die Anspielung, dass er mich nicht für etwas bestimmtes wollte ließ mich meine Nase rümpfen. Ich war natürlich froh, dass er das mit mir nicht machen würde, denn ich hätte es ja auch nicht zugelassen, aber alleine, dass er diese Gedanken hegte ließ mir die kleinen Härchen im Nacken nach oben steigen und eine Gänsehaut den Rücken hinunter wandern.
    >>Was du haben mir wirklich zu bieten wenn ich einwillige mich dir zu beugen?<< Ich sagte ihm natürlich nicht, dass ich es ihm nicht einfach machen würde, denn ich hatte schon jetzt meine Pläne, aber diese mussten reifen, aber ich hatte nun gelernt, dass ich nur durch kooperation mit diesem Mann weiter kommen würde. Keine Gedanken durfte ich nach draussen durchdringen lassen, denn das würde mich verraten, aber ich war mir sicher, dass er das Feuer in meinen Augen sehen konnte und er würde wissen, dass das noch lange nicht alles war.

    In meinen Augen brannte das Feuer des Sieges als ich sah wie sich blutige Striemen auf seinem Gesicht bildeten und wenn sein Griff um meinen Arm schmerzte musste ich lächeln. Es war ein kaltes und verachtendes Lächeln und wirklich ohne jeder Spur von Wärme. Doch auch dieses Lächeln erstarb recht schnell als mein Kopf wieder einmal auf die Seite flog und ich meine Augen schloss um nicht aufzuschreien. Das Gefühl, dass seine Hand fast durch meinen Kopf geflogen wäre war ziemlich groß und ich spürte wie sich leichte Kopfschmerzen zu dem Brennen in meinem Gesicht gesellten. Das würde er noch bereuen, wenn ich mich wieder unter Kontrolle hatte und nicht mehr so von den Schmerzen eingenommen sein würde. Leise zischte ich als sich seine Finger immer fester um meinen Arm schlossen und ich meine Zähne wieder einmal zusammenbiss um ihm kein Anzeichen meiner Schmerzen zu geben. Schließlich wollte ich ja stolz vor ihm stehen und nicht wie es jede andere Sklavin getan hätte. Noch wusste ich ja nicht was er wollte und noch wusste ich nicht, dass ich sicher irgendwann alles tun würde was man mir sagt. Ich kannte dieses Haus nicht und wenn ich es gekannt hätte, hätte ich sicher den Tod gewählt als alles andere.


    >>Du haben nichts zu sagen mir<<


    So stolperte ich neben ihm her und musste darauf achten nicht vollkommen das Gleichgewicht zu verlieren und auf den steinigen Boden zu fallen, der fürchterliche Geräusche von sich gab wenn man über diesen lief. Ohja ich wusste wohin er mit mir wollte, dahin zurück von wo ich abgehauen war, in dieses dunkle Loch, etwas anderes war das nicht für mich.


    Kaum waren wir dort unten angekommen sah ich wie der Boden immer näher kam. Netterweise hatte er mich ja gestoßen und er hatte es deutlich drauf angelegt, dass ich fallen würde was dann auch eintraf. Mit meinen Händen fing ich mich auf dem Boden ab und starrte ihn einen Moment lang an. Dreckig war er und kein Ort an dem man länger verweilen wollte. Als ich das Wort Peitsche hörte drehte ich mich um und setzte mich auf meinen Hintern und stützte mich mit meinen Händen auf dem Boden seitlich hinter mir ab.


    >>Ich sein aber kein Sklave<< beharrte ich auf meinem Standpunkt auch wenn ich es besser wusste. Man hatte mir mein Leben ja schon vor ein paar Jahren genommen, aber mein Kopf und mein Herz waren sich da einfach noch nicht einig. Meine Augen folgten jeder Bewegung die er machte und ich begann auf dem Boden ganz langsam nach hinten zu rutschen, denn ich wollte mich sicher nicht von ihm schlagen lassen, dazu brannte mein Gesicht noch viel zu sehr. Ich schüttelte meinen Kopf denn ich wollte es ja wirklich nicht, aber seine Worte sie waren wirklich Hohn für meine Ohren. Mein Rutschen ebbte ab und ich hob meinen Kopf an um ihm in die Augen sehen zu können.


    >>Ich niemals werden schwören dir Gehorsam. Verstehen du? Niemals!<<

    Wie es die Römer hier drinnen bei den Temperaturen aushielten war mir ein Rätsel, aber ich fand es ziemlich anstrengend. Mir war fürchterlich warm und ich fühlte wie mein Kreislauf nicht ganz so wollte. Feine Wassertropfen die sich auf meiner Stirn gebildet hatten fanden ihren Weg langsam laufend über meine Wangen, hinab zu meinem Hals, wo sie die Kuhle entlangliefen und dann über mein Schlüsselbein am Tuch erstarben. Ich konnte jeden einzelnen Tropfen spüren der über meinen Körper floß und musste ein paar mal tiefer einatmen um das leichte Schwindelgefühl zu unterdrücken, denn ich hatte nicht vor, vor diesem Mann umzukippen.
    Meine Blicke bohrten sich, soweit es der Wasserdampf zuließ, in seine Augen und ich wollte ihm einfach beweisen, dass ich nicht das schwache Geschöpf war, für das er mich sicher sah. Ich wollte ihm zeigen, dass mehr in mir steckte ausser einem Mädchen, dass ich sehr viel mehr drauf hatte und auch nicht davor zurückschrecken würde ihm eines Tages einen Dolch zwischen seine Rippenbögen zu rammen. Er sollte mit einer gewissen Angst, mit einem gewissen Respekt mir gegenüber leben.


    Es waren wieder nur wenige Schritte die ich an meinen Herrn näher trat, langsam einen Fuß vor den anderen setzend, schon fast vorsichtig tat ich das. >>Du irren dich gewaltig<< flüsterte ich und mein Atem verscheuchte den leichten Nebel etwas, als ich meinen Kopf näher zu ihm beugte >>Gehören werden ich dir sicher niemals, besitzen du werden mich niemals. Du halten mich gefangen, nichts mehr oder weniger, aber du werden nicht schaffen meinen Geist, meine Seele, meinen Willen zu brechen<<


    Ganz leicht zeichnete sich die Spur eines Lächelns auf meinen Lippen ab, die feucht von dem Wasserdampf glänzten. >>Wer sagen, dass es sein könnten unangenehm für mich? Sicher werden unangenehm werden für dich, denn ich werden jede Gelegenheit nutzen zu zeigen was ich können egal wann, egal wo und wie.<<


    So er wollte mich haben, dann sollte er mich auch bekommen aber auch mit den Konsequenzen leben. Ich stellte mir die besten Situationen vor, wie ich ihn blamierte vor irgendwelchen Leuten, wie ich ihn fertig machte oh jaaa das würde ich machen und er könnte nie etwas dagegen tun. Zumindest dachte ich so, ob es stimmte war dann eine andere Frage. Seine nächsten Worte erweckten ein Intresse in mir, denn es klang fast so als könnte ich mich sogar an dem Sklaven rächen, wenn ich es geschickt anstellte. Vielleicht konnte ich sogar den Sklaven und den Herrn gegeneinander ausspielen. Mir kamen auf einmal so viele Ideen, dass mein Kopf bald zu platzen schien. Ein Spiel! Wenn er ein Spiel spielen wollte, sollte ich vielleicht mitmachen und es allerdings nach meinen Regeln spielen.


    >>Deine Leibsklavin?<< Ich kannte die Bedeutung dieses Wortes nicht, aber es hörte sich wichtig an, kam mir vielleicht zugute.

    Es waren nur wenige Schritte die ich schaffte. Eigentlich hatte ich mir schon ein paar mehr Chacen ausgerechnet, aber er war eindeutig schneller und es war wohl doch keine so große Überraschung, dass ich losrannte. Kaum war ich einige Meter weit gekommen spürte ich den harten Griff um meinen Oberarm und wie ich somit gestoppt wurde, weil ich musste ja anhalten wenn ich nicht wollte, dass er mir den halben Arm ausreißen würde. Ich wirbelte herum, einige Haare verfingen sich in meinem Gesicht, und dann spürte ich den Schlag seiner Hand auf meiner Wange und wie mein Kopf auf die Seite ruckte. Völlig perplex von dieser Situation blieb ich still stehen und atmete tief ein und aus um mich zu sammeln. Diese Backpfeife, auch wenn sie nicht all zu fest gewesen sein mag, brannte auf meinem Gesicht und entfachte tief in mir ein weiteres Feuer der Gegenwehr.


    Schwer atmend stand ich so vor ihm und sah auf seine Brust in die ich in diesem Moment gerne einen Dolch gerammt hätte, aber leider hatte ich keinen zur Hand. Einige Haarsträhnen verfingen sich an meinen Lippen, da ich meinen Mund etwas offen hatte um Luft zu bekommen. Immer wieder bewegten sie sich hin und her, hin und her. In meinem Kopf rasten meine Gedanken und schienen sich fast zu überschlagen, denn alles was dort war war einfach nur das Wort: RAUS mehr konnte ich nicht denken, einfach nur raus aus diesem Gebäude und weg von diesen Menschen. Nun begann ich wahrscheinlich den hundertsten Fehler als ich meine freie Hand hob und versuchte ihn ins Gesicht zu schlagen und vielleicht auch zu verletzen. Jeden Kratzer den ich ihm zufügen konnte wäre ein kleiner Gewinn für mich und deswegen versuchte ich mich auch gegen seinen Griff zur Wehr zu setzen und bäumte mich gegen ihn auf.


    >>Nein, lass los!<<

    Trotzig, vielleicht wie ein kleines Kind, sah ich ihn an. Ich versuchte ihm zu zeigen, dass er mich nicht einfach so rumkommandieren konnte und es schien mir, dass ich es ihm wirklich zeigen konnte. Ich wusste ja nicht welche Gedanken er hegte und auch nicht, dass er schon über Strafen nachdachte oder dergleichen, doch er würde sich an mir die Zähne ausbeißen, denn ich war keine der Sklaven die alles mit sich machen ließen. Seit dem ich in der Sklaverei war konnte ich nicht verstehen, dass sich die meisten einfach in ihr Schicksal ergaben. Sie gaben sich auf und taten das was man von ihnen verlangte. Sie hofften eines Tages frei zu kommen, wenn sie ihrem Herrn die Füße küssten, aber ich fand schon immer, dass sie sich damit vollkommen aufgaben.Man durfte den Menschen, diesen Römern, doch nicht zeigen, dass sie mit einem machen konnten was sie wollten. Sie nahmen einem das Leben und machten sich das fremde Leben zu eigen, aber nicht mit mir. NICHT MIT MIR! Ich atmete tief ein und aus um ihm dann zu folgen, langsamen Schrittes verstand sich natürlich. Es war seltsam in diesen Thermen zu sein und die Hitze schlug mir entgegen und die Feuchtigkeit ebenso die sich auf meine Haut legte. Vielleicht konnte man so etwas genießen wenn man frei war, aber nicht wenn man nicht wusste was auf einen zu kam.


    Mit gerunzelter Stirn nahm ich das Tuch entgegen und hätte ihn beinahe gefragt ob es ihm noch gut ging, aber er hatte ja recht, wenn ich mir draussen in der Kälte nicht den Tod holen wollte wäre es wohl besser wenn ich mir das anzog, auch wenn es mir absolut nicht passte, schließlich hatte ich hier keine Möglichkeiten mich vor seinen Blicken wirklich zu schützen, doch musste ich es versuchen. Als er sich auf den Weg nach drinnen machte beeilte ich mich aus meiner Tunica zu kommen und legte sie einigermaßen ordentlich hin damit sie nicht ganz knitterte, aber ganz würde ich es nicht verhindern können, dann legte ich sie auf die Seite und band mir das Tuch um meinen Körper und steckte es an der Seite fest.


    Eine Hand war immer an meiner Seite um im schlimmsten Fall nach dem Tuch zu greifen denn ich wusste nicht wie es halten würde. Mit klappernden Schritten kam ich ihm dann hinterher, bewegte mich ganz langsam und doch anmutig. Meine Schultern waren schmal und meine Haare fielen über diese drüber bis fast mittig in meinen Rücken. Durch den Dampf der hier drinnen herrschte kräuselten sich einige Strähnen ein wenig. Ich versuchte mir meine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen als ich einige Meter von ihm stehen blieb und ihn durch den Dampf ansah. Hier würde ich nicht abhauen können das wusste ich, leider.


    Was er nur mit Venustas meinte? Ich verstand das nicht fragte aber auch nicht nach, denn ich befürchtete mir würde die Erklärung dazu nicht gefallen. >>Seien ihr Römer nicht immer so einfallsreich? Dir fallen sicher etwas passendes ein nur seien die Frage im Raum ob hören ich auf diese Worte oder Namen. Was du wollen mit mir wenn ich tun nichts?<< fragte ich ihn direkt und blickte auf ihn herab. >>Ich möchten zurück in Heimat, möchten nach Hause und nicht bleiben bei euch hier.<< Sicher war es interessanter mit einer Wand zu sprechen als mit ihm, denn nun würde er mir erklären, dass ich mit harter Arbeit mich freikaufen könnte, solche Worte hatte ich einmal bis jetzt gehört, aber es gab auch andere Wege an seine Freiheit zu kommen, nur waren die nicht immer einfach.