Beiträge von Nortruna

    Ich konnte das Blut, mein Blut, in meinen Ohren rauschen hören und auch meinen Herzschlag deutlich wahr nehmen. Mein ganzer Körper zitterte von Kopf bis Fuß und mein Adrenalinspiegel stieg ins unermeßliche oder war dort schon längst. Wie lange die Statue mir Schutz biten würde wusste ich nicht und meine Finger griffen fest in den Stein oder was es auch war aus dem diese Figur bestand. Ich konnte die Struktur unter meinen Fingern spüren, konnte spüren, dass sie nicht eben sondern rillig war und auch, dass die Zeit an ihr nagte. Abgehackt und schnell ging mein Atem und ich schloss immer mal meine Augen um die kleinen Sternchen fort zu bekommen, die vor diesen tanzten. Als dann Hannibal erst an mir vorbeilief dachte ich schon endlich mal wieder Glück zu haben aber ich täuschte mich da, denn mit knirschenden Schritten kam er wieder zurück und war dann da, so nahe, so verdammt nahe, wenn ich nun eine Waffe gehabt hätte, hätte ich ihn einfach erstechen können.


    Seine Worte gingen in das eine Ohr rein und das andere wieder raus, denn ich verstand nur die Hälfte, aber es war genug um diese Warnung zu hören. Fast hätte ich den Fehler gemacht mich zu bewegen weil ich dachte er hatte mich schon gesehen, aber dann hätte er mir sicher nicht den Rücken zugedreht. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich ja nicht welches Spiel er mit mir spielte. Hinter meinem Versteck konnte ich das Muskelspiel auf seinem Rücken bei jeder Bewegung sehen und duckte mich noch etwas weiter hinter die Figur, die meines Erachten mein Schützer war.


    Leise drehte ich meinen Kopf hin und her und dachte nach während er zählte was ich machen sollte. Angreifen konnte ich ihn nicht, denn mit bloßen Händen hätte ich keine Chance gegen den Mann, denn er war um vieles kräftiger als ich und es wäre ein Leichtes mich einfach so niederzustrecken und darauf war ich keinesfalls aus. Doch, dass ich etwas machen musste war mir schon klar, aber mein Kopf gab mir einfach keine anständigen Gedanken die sich lohnten sie zu nutzen, aber etwas musste geschehen, also was sollte ich schon machen ausser hier sitzen zu bleiben oder einen erneuten Fluchtversuch zu starten?


    So sprang ich einfach auf und hinter der Stautue nach vorne um den einzigen Weg zu nutzen: denn ich musste an ihm vorbei und hoffte den Überraschungsmoment auf meiner Seite zu haben, denn wenn er nicht wusste, dass ich hinter der Statue war, dann hatte ich vielleicht doch eine ganz geringe Möglichkeit hier unbeschadet davon zu kommen, wenn nicht hatte ich nun ein Problem.....

    Die Schreie der alten Hexe, denn genau das war sie für mich, versuchte ich einfach zu überhören und ich versuchte mich davon nicht ablenken zu lassen und rannte einfach weiter. Leider musste ich schneller als mir lieb war feststellen, dass mir dieser Sklave auf den Fersen war, aber ich hatte mich im Carcer wirklich ein wenig erholt und wieder zu Kräften gefunden und konnte somit auch rennen. Er schien in schlechter Verfassung zu sein, denn jeder andere hätte mich doch bekommen oder spielte er gar ein Spiel mit mir? Zeit darüber nachzudenken hatte ich keine, denn ich musste sehen wohin ich rannte weil ich mich hier nicht auskannte wäre es kein Wunder gewesen wenn ich in einer Kammer gelandet wäre. Seine Worte überhörte ich, wäre ja auch dumm gewesen wenn ich stehen geblieben wäre. Meine Füße trugen mich so schnell sie nur konnten und ich konnte ein paar mal den Lufthauch spüren als er mich fast erwischt hätte, aber er hatte es nicht und so rannte ich weiter und genau auf einen Durchgang zu, der wie ich feststellen musste in den Hortus führte. Ich preschte nach draussen und verlor jegliche Orientierung und lief einen kleinen Weg entlang.


    Mir brannte die Luft in den Lungen und ich fragte mich wie ich aus diesem Garten wieder raus kommen sollte, denn hier schien es keinen Ausgang zu geben ausser den wo ich reingekommen war. Dummerweise wagte ich einmal einen Blick nach hinten um zu sehen wo Hannibal nun war und dieser Moment kostete mich mein Gleichgewicht und ich geriet aus diesem und wankte und prallte gegen eine Statue die mir den Weg versperrte, doch im selben Moment versuchte ich Schutz zu finden hinter dieser Statue.


    >>Verschwinden<< keuchte ich vor Anstrengung und suchte nach einer Waffe, die ich nicht finden würde.

    Er sollte ruhig wütend werden und er sollte merken, dass er mich niemals besitzen würde. Andere Gedanken als diese konnte ich gar nicht haben. Immer wieder sah ich ihm direkt in seine Augen und zeigte keinerlei Furcht vor ihm. Er sollte sehen, dass ich mich einfach nicht unterkriegen lassen würde, nein ich würde ihm meine Stirn darbieten und er würde mich vielleicht irgendwann freiwillig gehen lassen weil er es nicht aushält. Mir lag noch etwas auf der Zunge was ich ihm gerne gesagt hätte, aber ich wusste auch wann ich aufpassen musste um es nicht auf die Spitze zu treiben. Mir entgingen nicht seine seltsamen Blick, wie er mich musterte und es missfiel mir, denn ich konnte seine Gedanken nicht lesen und wusste nicht was er eigentlich von mir wollte.


    Als er da so stand und auf mich niederblickte kam ich mir noch kleiner vor als sonst. Ich konnte ja wegen meiner Größe nichts dazu und nicht alle Germanen waren großgewachsen und mir hatte meine Größe noch nie etwas ausgemacht, aber nun war es doch so, denn ich musste meinen kopf anheben wenn ich ihn ansehen wollte und das war in meinen Augen eine ziemlich demütige Haltung die ich hasste.


    Es war merkwürdig, dass er so schnell aufgab und mich nicht versuchte zu zwingen genau das zu machen was er wollte, aber auch das konnte mir nur recht sein. >>Mein Namen sein egal. Ich heißen auf jeden Fall nicht so wie nennen mich Hannibal. Und mein Namen werden nicht genommen in Mund von euch<< zischte sie ihm entgegen. Trotzig folgte sie ihm, aber extra langsam. >>Ich seien schon länger in Hand von solch Leuten, aber ich haben entkommen können und werden schaffen immer wieder.<< Die Flucht von dem Sklavenhändler der mich nach Rom gebracht hatte würde ich ihm sicher nicht erzählen und überhaupt was wollte er denn so viel von mir wissen?

    Jede seiner Regungen versuchte ich zu erfassen und somit auch seine Gedanken zu lesen, aber er wusste sehr gut wie man dies alles vor einem verbarg, doch ich würde noch dahinter kommen, irgendwann und irgendwie und ich würde eine Stelle finden, die ich gegen ihn verwenden könnte. Etwas gab es immer in einem was einen verletzen konnte und diese Stelle würde ich auch bei ihm finden und alles nur weil ich das Gefühl hatte er machte sich doch über michlustig oder wollte mich einfach nicht verstehen. Er hatte doch keine Ahnung wie das Leben bei uns in den Dörfern war, schließlich lebte er wohl noch nie in einem dieser Dörfer. So gerne wollte ich diesen anderen Germanen einmal sehen aber ich wusste nicht wie, denn fragen würde ich sicher nicht, da wäre ich ja schön blöd wenn ich ihnen mein Interesse zeigen würde. Immer wieder presste ich meine Kiefer gegeneinander, dass mir teilweise schon meine Zähne schmerzten. Immer weiter machte ich mit kleinen mahlenden Bewegungen und war wieder kurz davor den Kerl einfach anzuspringen, ihm meine Finger in die Augen zu bohren und dann abzuhauen.
    >>Du haben keine Ahnung!<< flüsterte ich. Mein Blick ging wieder zu der alten Frau die mich baden oder wohl eher mir helfen sollte. Ja ich spielte wirklich mit dem Gedanken sie einfach zu überwältigen und dann zu versuchen abzuhauen, doch Hannibal lenkte meine Gedanken eine Sekunde wieder ab.


    >>Irgendwann seien immer einmal das erste Mal! Ich würden nicht schrecken davor zurück......denke ich.<< Er hatte es wirklich zustande gebracht, dass ich mich kurz unsicher fühlte, denn einen Menschen zu töten, dazu gehörte schon ein klein wenig mehr als nur den Mut dazu, aber darüber musste ich mir noch keine Gedanken machen, das hatte Zeit....oder vielleicht nicht?


    Mit einem nicht wirklich deutbaren Blick bedachte ich Hannibal als ich mit der alten Sklavin in einen anderen Raum wechselte, welches ein Bad darstellen sollte. Waschen war immer gut, aber ich bedachte die alte Sklavin mit einem feindseeligen Blick und tat dann was sie sagte und zog mich aus um mich zu waschen. Ich machte mit Absicht schön langsam, damit sie unachtsam wurde. Ja man könnte sogar sagen ich trödelte ziemlich und ließ mir alle Zeit der Welt den Schmutz von mir zu waschen. Ich musste gestehen, dass ich mich danach aber besser fühlte und die Sklavin? War sie vielleicht etwas müde? Sollte mir recht sein, denn als ich abgetrocknet war und mir die frische Tunika angezogen hatte überlegte ich nicht lange. Vielleicht war es wirklich eine Kurzschlußreaktion, aber ich stürmte aus dem Durchgang nach draussen in den Gang und rannte einfach los.

    Der Wunsch diesen Sklaven einfach anzuspringen und ihm die Augen auszukratzen wurde immer stärker je mehr er redete und log. Ich hieß so nicht und ich würde nicht auf einen solchen Namen hören. Er passte nicht zu mir, mein Name war viel schöner, aber ich wollte nicht, dass ihn einer dieser elenden Barbaren jemals in den Mund nahm. Er war viel zu schade, als mit solch schmutzigen Zungen ausgesprochen zu werden. Einen warnenden und gleichzeitig hasserfüllten Blick warf ich Hannibal zu und als dieser verschwand sah ich den Römer an, den Patrizier, den man schon jetzt ansah wie eingenommen er doch von sich war. Seine ganze Körperhaltung verriet, dass er sehr viel von sich hielt, aber ich tat es nicht und würde es auch niemals tun. Meine blauen Augen musterten ihn und ich ließ auch seine Musterung über mich ergehen, schweigend, denn wie sollte es auch anders sein.


    Auch versuchte ich meine etwas erhabende Haltung ihm gegenüber nicht aufzugeben, egal was er verlangte oder sagen würde, er sollte merken, dass ich nicht bereit war ihm die Füße zu küssen. Er hatte davon zwei gesunde und konnte sich seine Sachen die er brauchte selber besorgen, aber sicher würde ich ihm nichts bringen. Zumindest dachte ich noch im Moment so, denn ich wusste ja nicht in welche Familie ich nun wirklich gekommen war. Ich kannte Strafen und hatte schon einige hinter mir, aber ich kannte nicht die abartigen Gedanken der Flavier.


    Alles was mich aus der Ruhe brachte war das Klatschen was ich hörte als die Ringer sich auf den Boden schmissen oder was sie da auch immer machten.Mein Blick war nur für wenige Sekunden von diesem Mann abgelenkt und kam ganz schnell wieder in die Ausgangsposition zurück. Setzen? Neben ihn? Sicher nicht sollte er mal sitzen bleiben, ersten war ich im Stehen größer und zweitens fand ich diese Haltung etwas mächtiger als wenn ich mich setzen würde. Also blieb ich stehen ohne mich zu regen und mein Blick vergrub sich in dem seinigen. >>Seien nicht mein Name! Es egal sein was ich können, denn ich werden nicht dienen einen Römer<< sprach ich in gebrochenen Latein und mit einer starken Festigkeit in meiner Stimme.

    Meine Fluchtgedanken waren ungebrochen und eigentlich beherrschten sie schon mein Denken. Es war für mich schwer noch an etwas anderes zu denken, als daran, dass ich so bald es mir möglich war fliehen wollte. Ich würde diesen hochnäsigen Menschen beweisen, dass ich das konnte, dass ich schlau genug war sie zu überlisten und zu fliehen. Ich war nicht dumm und würde mich nicht weiter von ihnen umherschupsen lassen. Die Reise hier her zu meinem Herrn, wie sie ihn so schön nannten, hatte ich einfach so über mich ergehen lassen. Ich hatte auch keine andere Wahl, denn man fragte mich ja nicht sondern sagte mir einfach, dass ich mitzukommen hatte. Ich war gespannt dem Römer gegenüber zu treten, der von nun an verlangen würde, dass ich ihn Herr nannte. Eigentlich musste ich bei dem Gedanken schon lachen, denn ich würde ihn nicht Herr nennen, niemals würde ich das.
    Stolz lief ich hinter Hannibal her und fixierte den Mann der das Geld entgegennahm wegen dem Eintritt für uns beide. Was er wohl dachte? Ich machte mir sicher zu viele Gedanken darüber, aber es intressierte mich was die Menschen dachten.


    Ich folgte Hannibal in das Innere der Thermen, auch in einem solchen Bau war ich noch nie zuvor gewesen, aber ich hatte auch nie den Wunsch gehabt, warum auch? Wie ein Hund kam ich mir vor, der seinem Herrchen hinterherlief, fehlte nur noch, dass ich begann zu hecheln. Misstrauisch sah ich den Sklaven an, als er mir die Schuhe gab, zog sie aber ohne Widerworte einfach an und lauschte seinen Worten. >>Tzzzzzzz<< war eigentlich alles was ich bei Hannibal zu erwiedern hatte, nicht mehr und nicht weniger. Mit gehobenen Kopf folgte ich ihm und kam dann hinter oder eher neben ihm zum Stehen, als wir bei einem Mann waren. Ahja das war er also, ein Römer, in meinen Augen ein Barbar, ein Nichts. Mit ungebrochenen Blick sah ich ihn an, egal ob er mir einen Blick schenkte oder nicht.

    Wieder hob ich meinen Kopf an und wusste, dass er doch gar keine Ahnung hatte von dem Leben eines Germanen und einer Germanin und deren Unfreie. Ich presste meine Lippen zusammen bis sie fast blutleer waren und reckte ihm mein Kinn entgegen. >>Ich werde auf nicht drauf hören<< unterstrich ich es noch einmal aber sicher ging es bei ihm im einen Ohr rein und zum anderen wieder raus.Man sprach hier gerne gegen eine Wand irgendwie. >>Unfreie haben ein besseren Leben, denn sie sind in die Familie integriert und sie werden nicht so behandelt wie Römer Germanen behandeln. Bei uns geben es auch römisches Unfreie, aber die behandeln wir lange nicht so erniedrigend wie es hier überall der Fall sein. Jeder Unfreie wird in unsere Familie aufgenommen. DAS ist DER Unterschied zwischen uns!<<


    Langsam erhob ich mich und auch wenn ich nicht groß war, so wollte ich diesem Mann, der auch ein Sklave sein sollte, doch entgegentreten und ihm ins Gesicht blicken. Meine Nasenflügel bebten leicht, sie zitterten etwas als ich versuchte ruhig zu atmen. Die Anspannung an meinen Gesichtsmuskeln war nicht zu verkennen und gerne hätte ich seine Gedanken gelesen, hätte liebend gerne gewusst was in dem Kopf von diesem Sklaven der anscheinend ein besonderes Ansehen hatte, so wie er sich aufführte, vor sich ging.


    >>Dann werden wir sehen, denn ich werden das schaffen was keiner zuvor schaffte. Ich werden dir beweisen, dass ich schaffen kann fliehen von dieser Ort und du werden mich nie bekommen. An deiner Stelle ich würden auf meinen Rücken achten bevor du haben irgendwann etwas in diesem stecken was kosten dich können dein erbärmliches Leben<< zischte ich ihm entgegen und der Ernst meiner Stimme war nicht zu überhören. Es berührte mich als ich hörte, dass hier ein anderer Germane gefangen war, ein Leidensgenosse. Woher er wohl kam und was er alles durchleiden musste? Ich wollte mir nichts anmerken lassen, dass ich darüber nachdachte ihn irgendwann und irgendwie aufzusuchen. >>Ich werden eher sterben als mich unterdrücken lassen, aber noch seien es nicht so weit. Wir werden sehen was Zeit zeigen wird<< Auf den Germanen ging ich nicht weiter ein, es war sicher besser so.


    >>Hochmut kommen vor dem Fall. Auch sie werden eines Tages auf einen Gegner stoßen und dann fallen. Ich fürchte mich weder vor dir noch vor einem anderen aus diesem Hause, du merken dir das.<< Und noch mehr loderte das Feuer in meinen Augen auf und es schien ihn vebrennen zu wollen.

    Ich war kein Mädchen mehr und das würde er sicher auch noch zu spüren bekommen. Ich war eine Frau und würde auch wieder eine freie Frau sein, eine die sich ihre Freiheit erkämpft und nicht wie andere die sich einfach aufgeben und sich ihrem Schicksal ergeben. Ich konnte diese ganzen Menschen noch nie verstehen, denn wer wollte schon freiwillig anderen dienen die nichts besseres zu tun hatten als andere Völker zu unterjochen und zu versklaven. Meine Hand griff etwas fester in die Kante des Lagers, denn ich durfte innerlich nicht zu sehr aus mir raus gehen, denn das würde keinem gut bekommen und das wollte ich nicht, zumindest noch nicht. Das Feuer in meinen Augen erlosch nicht, nein es loderte sogar hin und wieder noch mehr auf. Mir war es egal ob er es sah und mir war es auch egal was er über mich dachte, denn er wusste sicher, dass ich mich niemals unterfügen würde.


    >>Verschwenden nicht deinen Gedanken an Namen die nicht seien meine. Ich werden nicht hören auf irgendeinen Namen den versuchen du mir zu geben. Ich hoffen du verstehen was ich damit sagen wollen.<< Ich war mir nicht sicher ob ich nun die richtigen Worte gewählt hatte, denn in dieser Sprache welche zu finden war unheimlich schwer und ich verwechselte gerne die verschiedenen Worte mit meiner Sprache. Ich warf ihm einen Blick zu der Wasser zu Eis hätte werden lassen können, nur schade, dass es bei ihm nicht geklappt hatte oder klappen würde.


    Ich konnte nicht anders als ihm zuzuhören als er zu reden begann und mein Gesicht spannte sich an. Jeder kleine Muskel bekam eine enorme Spannung, denn es schien als würde er meine Geschichte kennen obwohl ich sie nicht erzählte und das erschreckte mich und machte mir gleichzeitig Angst. >>Ja Freiheit seien nahe, denn ich haben schon einmal geschafft und werden es wieder schaffen. Ihr Römer seien nicht schlau genug und ich werden gehen zurück in Heimat und hoffen, dass euch werden Teil das gleiche Schicksal irgendwann, denn es werden sicher kommen wer der euch zeigen wie das seien wenn man so behandelt werden.<<


    Tief musste ich einatmen und dann wieder ausatmen. Ich konnte wieder nicht alles verstehen, aber ich verstand doch ungefähr was er sagen wollte und gefallen tat es mir sicher nicht. Mein Blick wanderte einen Moment zu der alten Frau hin und dann auf den Boden der auch schon einmal bessere Tage gesehen haben mochte. Furchtbar dieser Name, wenn er wirklich meinte ich würde darauf hören, dann hatte er sich wieder einmal getäuscht. Stur blickte ich auf den Boden und dachte nicht daran ihn anzusehen oder mich nur einen Zentimeter zu bewegen. Wenn ich es wollte konnte ich mich alleine baden und brauchte niemanden der neben mir stand. Nervös griffen meine Finger immer wieder in die Kante und meine Kiefer pressten sich aufeinander, dass man es sehen musste.

    Ich traute mich nicht mich hier wirklich umzusehen und auch den Blicken von den anderen Sklaven und dieser unheimlichen Frau wich ich aus und hoffte, dass sie mich alle einfach nur in Ruhe lassen wollten. Vielleicht hatte ich ja Glück und könnte mich hier unten verstecken, man würde mich vergessen oder der Weg nach draussen war vielleicht gar nicht so schwer wie ich es mir vorstellte. Meine Hände hatte ich auf dem Lager mittlerweile liegen und griff an die Seiten um einfach etwas zu haben was ich fassen konnte. Sozusagen einen kleinen Halt und dann griff er mich am Kinn, nicht fest, aber ich hasste diese Geste, hasste sie sehr und das konnte er in meinem Blick nur allzudeutlich sehen. Mein Trotz sprühte schon kleine Sternchen so sah ich ihn an und ich hielt meinen Blick. Er sollte sehen wie stolz ich war, dass ich mich nicht unterdrücken lassen würde. Was er wohl dachte? Dachte er vielleicht, dass nur weil ich verstand auch einfach gehorchen würde? Er würde sich umsehen, ja alle würden das. Mein Hass wuchs in diesem Moment noch um einiges an, aber ich wusste ja wie immer, dass man sich das nicht anmerken lassen sollte, wenn man nicht gleich zu Anfang Probleme haben wollte und deswegen versuchte ich langsam durchzuatmen und war froh als er mich los ließ.


    Toll dieser Name sagte mir nichts und ich wollte meinen sogenannten neuen Herrn nicht sehen und nicht wissen wie er war, denn er war ein Römer. Innerlich spannte sich wieder alles zusammen, zerrten die Gefühle an mir und die Sehnsucht nach meiner Heimat. >>Ich gehören mir und kein anderen Römer. Dienen ich niemanden!<< Auf seinen Namen ging ich nicht ein und ich nannte auch meinen nicht. Vielleicht war es ja besser ganz ohne Namen zu sein, so konnte mir vielleicht weniger geschehen. Das Plätschern im Hintergrund machte mir Unbehagen und ich konnte nicht sagen warum das so war, aber ich war froh als er wieder vor mir stand schüttelte dann aber den Kopf als er mir den Becher geben wollte.


    Immer wieder knetetn meine Finger die Kanten des Lagers und ich hatte befürchtet, dass diese Frage von ihm doch noch kommen würde. Ich drehte meinen Kopf auf die andere Seite so, dass ich ihn nicht ansehen musste. >>Germanien!<< sagte ich und ließ meinen Namen immer noch weg. Es hatte doch keinen Sinn mit ihm über meine Herkunft zu reden, die man mir ja genommen hatte.

    Ohne groß eine Regung von mir zu geben war ich ihm hinterher gegangen und brav geblieben. Naja ich hatte nicht wirklich eine andere Wahl gehabt und auch keine Möglichkeit zu verschwinden, aber noch war nicht aller Tage Abend. Heute war nur ein Tag von vielen und ich hatte Zeit und konnte warten bis mein Tag gekommen war. Sicher war mir bewusst wenn ich dieses große Haus betreten würde, dass es sehr schwer werden könnte von dort wieder wegzukommen. Das war auch einer meiner Gedanken, dass es ein Gefängnis war, etwas wovor ich Angst hatte, etwas was ich nicht mochte, was wohl keiner mochte. Auch das sollte man diesem Römerpack einmal antun, man sollte sie auch einmal einsperren in diese netten engen Räume und ihnen nur Wasser und ein wenig Brot geben, dass dann auch noch hart wie Stein ist. Es schauderte mir als ich daran dachte was mir da mal geschehen war, aber das würde ich nicht noch einmal zulassen.


    Prächtig war dieses Haus oder wie auch immer sie es nannten, das musste ich zugeben. Arm waren die Bewohner hier sicher nicht und das war mir schon draussen in der Gegend aufgefallen, dass dort nur Menschen leben mussten, die eine Menge an Geld besaßen. Doch etwas war überall gleich, nämlich den Ort wohin er mich brachte, den Ort den ich hasste, die Unterkunft von Sklaven. Ich musste schlucken als er mcih reinbrachte und noch mehr schluckte ich als er mich auf eines der freien Lager drängte, denn im ersten Moment bekam ich ein Gefühl der Panik in mir, die nur noch schlimmer wurde als ich seine Waffe erblickte die er mir ja fast in Gesichthöhe hinhielt als er sie zog.


    Ein kurzes Zucken ging dabei durch meinen Körper und dann spürte und sah ich wie er meine Fesseln durchtrennte und das Seil zu Boden fiel. Ich beachtete meine wunden Stellen nicht weiter, denn ich war sie gewohnt hatte ich den Urbanern doch schon genug von ihnen zu verdanken. Mein Atem wurde etwas schwerer und wieder presste ich meine Lippen zusammen als er mich ansprach. Meine Augen funkelten ihn an, verrieten mich, aber zeigten auch einen großen Willen den ich besaß und der sagte, dass sie mich nicht brechen und formen konnten wie sie wollten. >>Kann verstehen!<< sagte ich dann in einem kaum hörbaren Ton und wieder funkelte etwas in meinen Augen, ein kleines Feuer schien in ihnen zu brennen.

    Meine Augen verengten sich und das sollte wohl Antwort genug sein, dass ich ihn schon verstanden hatte, zumindest einen Teil, ich hatte trotz meiner Jahre in Gefangenschaft immer noch viele Probleme mit dieser Sprache. Das Sprechen viel mir am schwersten, aber das lag auch daran, dass ich mich weigerte sie gänzlich zu lernen. Es schien mir immer, dass diese Worte auf meiner Zunge brannten als würde ich Feuer schlucken und das wollte ich nicht. Wenn ich sprach hörte man meinen germanischen Akzent und ich hatte auch mit den ganzen Sätzen meine Probleme, deswegen mied ich es so gut es ging, meistens konnte man die Leute eher nur beschimpfen als alles andere. Ich gab einen kleinen murrenden Laut von mir als er an dem Seil zog und ich wie ein Hund hinter ihm hertrabte. Ein Schauer lief mir über den Rücken wenn ich den anderen Mann und seine Blicke sah und dann begann ich an dem Seil um meine Handgelenke zu nesteln aber ich bekam es nicht auf, doch es war besser als wenn ich ohne was zu tun einfach nur gefolgt wäre, so fühlte ich mich ein klein wenig besser. Je näher wir meinem neuen zu Hause kamen desto lieber wurde es mir einfach eine Flucht zu versuchen, doch nun war es zu spät.

    Langsam atmete ich durch meine etwas geöffneten Lippen ein und aus, dabei versuchte ich meinen Blick wieder in die Ferne zu lenken, weg von den Männern, weg von diesen barbarischen Römern. Die Nähe die ich spüren musste, nachdem er nach oben auf dieses Podest gestiegen war und mich ansah, war mir mehr als nur unangenehm und ich spürte wie seine Blicke fast versuchten in mich zu dringen. Mittlerweile hatte ich meine Finger ineinander gefaltet und sie locker vor mir hängen, denn viel konnte ich nicht mit ihnen anfangen, auch wenn ich sicher damit hätte schlagen können, aber es hätte sicher nicht viel bewirkt.
    Nun war der Zeitpunkt gekommen wo mein Herz doch schneller zu schlagen begann, denn ich musste ja mit ihm gehen ob ich wollte oder nicht und so tat ich einen Schritt nach seiner Aufforderung auch wenn ich nicht wollte. Seine Frage ließ ich unbeantwortet, denn diese wurde mir schon oft gestellt und ich hatte sie verstanden, aber warum sollte ich ihm denn antworten? Trotzig drehte ich meinen Kopf auf die Seite um seinem Blick ausweichen zu können und drückte meine Finger fest gegeneinander.

    Fest presste ich meine Lippen zusammen und traute mich wieder dem Mann und seinem Begleiter in die Augen zu sehen. In den wenigen Sekunden die nun vergangen waren wollte ich lieber keine Angst zeigen sondern lieber woher ich stammte. Ich würde mich niemals aufgeben, schon gar nicht vor solchen Männern, deswegen blickte ich ihnen wach und ohne Scheu in die Augen, auch wenn meine Körperhaltung sicher was ganz anderes verriet.
    Ich hatte etwas von den Fesseln verstanden, aber nicht genau was. Vielleicht würde man sie mir nun endlich abnehmen und ich konnte dann unterwegs versuchen ob ich es nicht schaffen könnte zu entkommen, schließlich war mir das damals auch von diesem Händler gelungen, also warum sollte es bei den beiden Männern nicht auch klappen. Der eine zumindest sah nicht aus als würde er lange rennen können und der andere, hatte eine schwer zu beschreibende Art an sich, er schien mir so geheimnisvoll zu sein. In seinen Augen war es schwer etwas genaues zu lesen und vielleicht war er sogar unberechenbar was mir sicher nicht zugute kommen würde.

    Meine Hände ballten sich immer wieder etwas zusammen, denn ich verstand, dass es vorbei war, soviel konnte ich ja noch verstehen. Ich sah den Mann an der mich gekauft hatte, dabei sah er nicht aus als wäre er reich, zumindest glaubte ich das nicht. Wer er wohl war? ging es mir durch den Kopf, doch lange hielt ich meinen Blick nicht auf ihn gerichtet und sah lieber wieder auf den Boden, das gab mir ein kleines Gefühl der Sicherheit, denn noch stand ich hier oben und er war dort unten und am besten es würde so bleiben. Meine Finger, soweit ich sie bewegen konnte, begannen immer wieder gegeneinanderzutrommeln.

    Warum stellte man die Leute von da unten nicht einmal hier hoch und ließ sie so da stehen wie mich? Man fühlte sich wie Tier das versteigert wurde. Der Reihe nach sah ich die Bieter an und versuchte ihnen mit meinem Blick klar zu machen, dass sie mit mir keinen Gewinn machen würden. Trotzig wollte ich aussehen und unberechenbar, aber ich war mir nicht sicher ob ich das hinbekam. Sie sahen alle so aus als hätten sie dunkle Gedanken und ich wollte diesen Gedanken entkommen, aber wenn ich es geschickt anstellen würde hätte ich vielleicht auch einmal wieder Glück und würde es schaffen.

    Das war mal wieder typisch für diese Barbaren, denn kaum wurde etwas neues an einem Stand angepriesen stürzten sie sich wie die Fische auf eine Fliege drauf. Ich konnte förmlich spüren wie die Blicke mich durchbohrten und nach Fehlern suchten, mir wäre es ja nur Recht wenn sie welche fänden, dann müsste ich keinem dieser Barbaren dienen. Hin und wieder hob ich meinen Kopf an und sah den Bietenden in die Augen, doch würden sie in meinen nicht viel lesen können, denn ich hatte schon früh gelernt zu verbergen was ich über sie dachte, über diese Römer die meinten alles besitzen zu können.


    Meine Finger kribbelten ein bisschen, ob der Kerl wusste, dass die Fesseln ein wenig eng saßen und mir weh taten? Vielleicht wusste er es, vielleicht war es ihm auch vollkommen egal, wobei ich sowieso auf das letztere tippte.


    Der Händler sprach viel zu schnell für mich und so konnte ich nicht alles verstehen was er sagte, aber es waren genügend Brocken um mich innerlich lächeln zu lassen. Was glaubte er denn? Dass ich lernte wie man diese fürchterliche Sprach schrieb und benutzte? Ich? Ich bin Germanin und werde niemals mein Land verraten, mein Volk, mein Leben. Als dann 500 Sesterzen geboten wurden wagte ich wieder einen Blick zu dem Mann der vorher schon eine Frage gestellt hatte. Schon bei dem Anblick eines Römers stellten sich meine Nackenhäärchen auf. Wie könnte man meinen Blick nun beschreiben? Unschuldig? Sicher das war ich ja. Ängstlich? Vielleicht auch ein wenig davon. Entschlossen? Das ganz sicher, denn in meinen Adern rauschte wildes Blut und es würde sich nicht so schnell bändigen lassen wie ich mich auch nicht.


    Lange konnte ich diesen Römer nicht ansehen, deswegen wandte ich meinen Blick wieder auf den Boden und betrachtete den Dreck der dort lag.

    Der Weg schien so unendlich lang, ich konnte gar nicht glauben, dass ich vor kurzem hier noch durch die Gassen geschlichen war um mich zu verstecken, aber es war so gewesen. Noch nicht lange war es her, dass ich versucht habe dieser Bande von Römern zu entkommen, doch mich hatte das Glück verlassen, das Glück der Götter war mir einfach nicht mehr hold und ich weiß immer noch nicht warum die Nornen mir diesen erschwerlichen Weg aufgegeben haben. Bis jetzt hatte ich noch keinen Fluchtweg gefunden und ich zweifelte im Moment auch dran, dass mir hier einer vor die Füße fallen würde. Die beiden Männer stumpten mich nach oben und es war ein seltsames Gefühl auf die Menschen niederzublicken. Leider gab es mir nicht das Gefühl von Macht sondern eher das Gefühl, ich sei ein Tier, dabei waren es doch diese Barbaren hier unten die alles Tiere waren. Oh wie verabscheute ich doch diese Menschen.
    Die Hände vor mich haltend und meinen Kopf auch weiterhin gesenkt lauschte ich den wiederwärtigen Worten des Mannes der mich verkaufen wollte. Ich verstand nicht wirklich viel, aber ich wusste schon was er dachte.

    Wirklich besser sah ich auch nicht aus, als bevor man mich gefangen hatte und da konnte man ja wirklich sagen, dass man mich gefangen hatte. Man hatte mich gejagt und ich hatte mich nicht gut genug verstecken können. Ich erinner mich als wäre es gestern gewesen, dabei sind es schon ein paar Wochen her. So lange haben sie mich in der Zelle sitzen lassen, so lange haben sie mich immer wieder beschimpft und ich hatte Glück, wirkliches Glück, dass nichts schlimmeres passiert war als nur das beschimpfen oder mal das Schlagen. Ich wirkte immer noch wie ein zerbrechliches Mädchen, aber sie sollten das alle nur denken, denn ich würde immer wieder versuchen meine Freiheit zu erlangen. Warum taten diese Menschen das denn? Ich wollte wieder meine Heimat sehen und mit denen die ich liebe zusammen sein, aber sie verweigerten mir alles. Ich mochte diese Sprache nicht die sie sprachen und die ich kaum verstehen konnte.


    Mit gesenktem Kopf folgte ich den Männern die mich zu dem Sklavenhändler bringen sollten. Nun war es wieder so weit man wollte mich verkaufen, vielleichrt sollte ich versuchen diesen Menschen den Verkauf so gut es mir ging zu erschweren. Irgendwie musste das doch machbar sein. Man hatte mir meine Hände vorne zusammengebunden, wieder mit einem Seil wie damals als sie mich fingen und immer noch konnte man die Striemen sehen die es mir zugefügt hatte, es schien als wollte das niemals verheilen. Dann gingn zwei der Männer neben mir und einer etwas weiter vorne. Ich ließ wirklich den Kopf hängen, denn ich wollte nicht und suchte nach einem Ausweg.

    Warum wollte er mir nicht einfach glauben? ich konnte genauso gut eine arme Peregrina sein, aber er wollte mich ja nicht mal anhören. Sein Griff war unverändert hart und bohrte sich immer mehr in meine Haut. Es war ihm alles egal, er war halt einer dieser typischen Römer, die unterdrücken wollten, aber ich wollte mich nicht mehr unterdrücken lassen. Er konnte doch nicht wirklich so herzlos sein und mich einsperren nur weil ich zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war. Dieses ständige hin und her geschubse war nicht grade förderlich, dass ich so einfach mit ihm mitgehen wollte, aber dann kam mir der Gedanke, dass er vielleicht wollte, dass ich mich wehrte. Er mochte es vielleicht, sowas sollte es ja auch geben, aber ich würde ihm sicher nicht diesen Spaß bieten, also ließ ich es über mich ergehen auch wenn ich fast zu Boden gestürzt wäre als er mich wieder stumpte. Das alles war so demütigend, dass mir beinahe die Tränen kamen, aber ich wollte sie ihm nicht zeigen und biss auf meiner Lippe rum um das alles zu unterdrücken.


    >>Es kann dir egal sein was mit mir geschehen wäre. Ich wäre schon nicht verhungert und wenn? Du müsstest dich doch drüber freuen, so barbarisch wie du dich verhälst,<< sagte ich in meinem schlechten Latain. >>Dir macht es sicher auch noch Spaß Frauen so zu behandeln und einzusperren?! Und dein Essen will ich nicht.<< Sollte er es doch selber essen, denn sicher war es nicht besser als der Frass beim Sklavenhändler. Da suchte ich mir meine Sachen lieber selber zusammen anstatt mir etwas von ihm oder einem anderen geben zu lassen. Soviel Stolz besaß auch noch ich.


    Je mehr wir liefen desto langsamer kam ich voran, denn das Rennen vorhin hatte meine letzten Kräfte so langsam aber sicher aufgezehrt und ich konnte nicht mehr. Er gestand mir bestimmt keine Pause zu und deswegen fragte ich ihn auch gar nicht, aber wenn der Weg noch lange dauern würde, dann brauchte ich eine. Ausserdem schnitten die Fesseln immer mehr in meine Gelenke ein, denn das Seil war mehr als nur unfreundlich zu meiner Haut und es schmerzte immer schlimmer. >>Wäre es nicht besser du würdest die Fesseln abnehmen? Dann könnte ich besser laufen,<< murmelte ich.

    All meine Bemühungen mich wieder zu befreien waren für die Katze, denn ich bewirkte nur, dass ich mehr Schmerzen hatte als vorher. Ich wollte doch nur meine Ruhe und meine Freiheit, mehr nicht, aber die Männer hier schienen das nicht verstehen zu wollen. Das Verdrehen meiner Arme ließ mich lauter aufstöhnen, als ich es wollte, denn schließlich sollte er nicht merken wie sehr es mich doch schmerzte was er da tat, aber ich packte es nicht mich zurück zu halten so schlimm waren die Schmerzen und ausserdem hatte ich nicht mehr die Möglichkeit grade zu stehen, sondern musste mich nach vorne überbeugen. Auf der Stelle gab ich es auf nach ihm zu treten, denn die Schoner schützen ihn mehr als mich, denn ich tat mir an meinem Fuß weh. Gerne hätte ich wahr gemacht von was er da redete und sie geschlagen, aber ich war nichts weiter als eine Frau, eine junge Frau, die niemanden wirklich etwas tun konnte. Alleine deswegen sollten sie mich doch gehen lassen. Da ich mich nicht weiter wehren konnte, blieb mir nichts anderes übrig, als das alles schweigend über mich ergehen zu lassen und auch die Schmerzen die der Kerl verursachte musste ich hinnehmen auch wenn ich es nicht wollte.


    Und wieder konnte ich mir nicht verkneifen meine Schmerzen kund zu tun, als dieser Grobian das Seil um meine Handgelenke bund und der andere meine Arme weiter festhielt und ich nun wirklich dachte er würde mir seine Finger in den Arm bohren oder die Arme bald brechen. >>Das tut weh<< versuchte ich mein Glück und spürte wie mir das Blut abgedrückt wurde und das Seil in meine Haut schnitt. War sie denn nicht schon genügend geschunden und musste das alles jetzt sein? Mein Gesicht verzog sich zu einer schmerzhaften Grimasse und meine Finger ballten sich zu einer Faust, aber das alles brachte mir nichts und das Seil schnitt bei jeder kleinen Bewegung in meine Haut hinein, Ich konnte mich sicher glücklich schätzen wenn später nicht alles blutig war.


    Ich stolperte nach vorne, als er mich so stumpte und das Seil riss automatisch an meinen Gelenken. Dieser Kerl, ich hasste ihn. >>Ich bin neu hir und wusste nicht, dass ich nicht draussen sein darf wenn es dunkel wird<< log ich ihn an. >>Ausserdem bin ich keine Sklavin sondern eine Besucherin und werde behandelt wie ...<<, mir fiel das Wort nicht ein was sie benutzen dafür und verfluchte diese verdammte Sprache immer und immer wieder. >>Du tust mir weh, es ist nicht fein jemanden so zu behandeln.<< Aus diesem Grund blieb ich vor ihm stehen und drehte mich zu ihm rum. Er war für mich fast nur ein Schatten, denn es war viel zu dunkel um wirklich was zu erkennen, aber ich wusste welchen Weg wir gingen, denn er hatte es gesagt, aber ich wollte in keinem Kerker landen, das wäre fatal für mich und das schlimme war, er wusste das.