Beiträge von Miror

    Da gibt es nicht viel zu erzählen...das war ziemlich am Anfang der ganzen Geschichte hier. Felix Vater war damals zuständig für die Reichsfinanzen. Er hat Unregelmässigkeiten bei gewissen Lohnzahlungen bemerkt. Warum auch, wir haben einen Scriba geschmiert, der immer wieder einmal ein paar Beträge abgezweigt hat und uns überwiesen hat. Felix Vater hat sich eines Abends die Akten mitgenommen, den Scriba angebrüllt und ihm seine Entlassung angedroht und da sahen wir einen guten Grund, ihn ins Jenseits zu befördern. Ich bin aber unschuldig, ich führte nur Befehle aus.

    Brech Würg


    Ja, ja doch...


    Miror blickte genervt in die Gruppe vor ihm. Schaumiger Speichel floss aus seinen Mundecken runter und bildete auf der Tischplatte ein unwürdiges Konglomerat an menschlichen Sekreten.


    und...er sagte zu...er war gewillt, die Taten des Brutus, des Cäsars Ziehsohn, zu wiederholen. Ziel war, es wie ein Unfall aussehen zu lassen. Damit hätte er keine Geldprobleme, wäre neuer Kaiser und hätte sich mit den Parthern arrangiert....und unsere Warenflüsse hätten wieder begonnen zu funtkionieren.

    Hust Würg Hüstel Schneuz


    Nun gut, ich rede. Wenn der Stern des Mirors schon untergehen soll, dann auch einige andere.


    Ich bin seit meiner Volljährigkeit Mitglied einer einflussreichen Verbrecherorganisation. Wir bezeichnen uns als die "Söhne der Minerva". Kopf unseres Zirkels ist ein einflussreicher Mann, der im Alltag eine Toga trägt.Sein Beruf ist die des gesprochenen Wortes. Von daher kannte er auch den jungen Cäsar.


    Des Imperators offensives Verhalten im Osten, die Grenzplänkeleien liesen unsere Warenimporte schwinden. Nur ausgesuchte Händler wie jene aus Tylus konnten reibungslos importieren. Wir, die hingegen vor allem am schwarzen Markt tätig waren, konnten die Nachfrage nicht mehr decken.


    Die Männer, die an der Spitze der "Söhne der Minerva" stehen, investieren ihre gesamten Erlöse in Hispania. Edelmetalle und Landwirtschaft. Der Kaiser machte ihnen da einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.


    Im Frühjahr gab es in einer Taverne in Rom ein Treffen. Nach der Schliessungzeit trafen die feinen Herren hintereinander ein und gaben uns einen konkreten Auftrag. Der Kaiser muss fallen, ob durch Gift oder Dolch war egal.


    Der "Alte Mann" stellte die Verbindung zu Cäsar her. Cäsar verspielte durch Würfel und andere Spassigkeiten Unmengen an Sesterzen. Er hatte anscheinend sogar Spielschulden, doch das entzieht sich meiner Kenntniss. Er wurde unter Druck gesetzt. Und...nein das kann ich nicht sagen...

    Ihr räudigen Hunde


    Miror bewegte sich eingeklemmt in schweren Ketten hin und her.


    Verdammt, Du, Macrinius und der Imperator. Nicht jetzt, so kurz davor.


    Macrinius zuckte zusammen, als er den Titel seines Herrn hört, ging zu Miror und schlug ihm mit dem Knauf des Glaudius ins Gesicht.

    Arghhhh

    Miror runzelte die Stirn.
    Das war gar nicht gut, wenn das was er aus Hispania hörte wahr war.


    Ärgerlich blickte sich Miror in seinem neuen Unterschlupf um.
    Was für ein Dreckloch.
    Aber es hatte schnell gehen müssen.
    Trotzdem war es Schade um die Dinge die er dem Feuer hatte opfern müssen.


    Aber war es auch sicher ?
    Bis gerade eben hatte er es geglaubt.
    Aber jetzt ?


    Miror nahm ein keines Kästchen.
    Er öffnete es und vergewisserte sich das alles noch darin war.
    Seine wichtigsten Kostbarkeiten.
    Keine Juwelen.
    Papiere waren es.
    Brisante Papiere.
    Solange er sie hatte und bestimmte andere wussten, das er sie hatte, waren sie eine exzellente Rückversicherung.
    Allerdings waren sie auch gefährlich.


    Miror schloss das Kästchen.
    Es war zu riskant sie hier zu behalten.


    Aber er wusste einen Ort.
    Dort würde niemand danach suchen.
    Miror nahm das Kästchen und stand auf.

    Es war Nacht. Eine wolkenverhangene fast mondlose Nacht.
    Der Schlupfwinkel war geräumt.
    Es war nicht einfach gewesen das ganze Zeug schnell und unaufällig wegzuschaffen.
    Miror hoffte und glaubte zuversichtlich, das es ihnen gelungen war.


    Barnabas trat aus der Insula und nickte Miror zu und deutete nach oben.


    Miror nickte.
    Die dummen Kerle, die ihnen in den letzten Nächten geholfen hatten, waren auf einen letzten Gang nach ganz oben.
    Und überlegten sicherlich schon wo sie ihren Lohn versaufen und verhuren konnten.
    Die letzte Sachen sollten sie noch holen.


    Das Problem war nur ... die dummen Ochsen könnten plaudern.
    Dumm und versoffen wie sie waren.
    Schade um die Dinge die noch ganz oben lagerten.


    Aber Opfer mussten gebracht werden.


    Brnabas leerte einige Krüge um und eine ölige Flüssigkeit ergoss sich im Erdgeschoss der Insula.


    Einige Funken sprühten, als der Feuerstein den Zunder traf.
    Flammen loderten auf.
    Erst klein, dann immer stärker.


    Barnabas kam herausgerannt auf Miror zu.
    Die beiden zogen sich etwas in den Schatten einer Seitenstrasse zurück.


    Langsam war aus den geschlossene Läden der Insula ein roter Schein zu erkennen.


    Nur wenige AUgenblicke später leckten die ersten Flammen heraus.


    Jetzt konnte es nur noch Sekunden dauern, bis der gefürchtetste aller Rufe durch die engen Häuserschluchten der Suburba hallen würde.


    Barnabas und Miror verschwanden in der Nacht.



    Dann hallte es laut und angstvoll in der Suburba :



    "FEUER ! FEUER !!! FEUER !!!"

    Miror tobte.


    Wie hatte das passieren können !


    Da hatten dieses Schweine und Ochsen von den Urbanern doch glatt es gewagt sein Lager auszuräumen.


    Und noch schlimmer. Sie hatten etliche seiner besten Männer entweder kassiert oder gleich über den Tiber gebracht.


    Ausgerechnet jetzt.


    Wo sich ausserhalb Roms diese Möglichkeit bot. Eine ganze Legio zieht um.
    Er hatte sich schon mit einigen alten Bekannten, die in der Regio aktiv waren in Verbindung gesetzt.
    In einem solchen Chaos gab es immer Möglichkeiten etwas zu kassieren.
    Aber dazu musste man bereit sein. Im richtigen Moment zuschlagen wenn irgendjemand zurück blieb.


    Aber jetzt.


    Jetzt musste er erst mal für seine Sicherheit sorgen.
    Er musste erstmal sein Quartier verlegen.
    Die Urbaner hatten ihre eigenen Mittel Leute zum Reden zu bringen.
    Und sie waren bei der Wahl sicherlich nicht zimperlich.
    Er hasste so was.
    Besonders weil er schon einige Informationen weitergegeben hatte und es nun so aussah als könnte er nicht mitkassieren.


    Es musste schnell gehen.
    Gut das Wahlen waren.
    Da war das Chaos in Rom am Grössten.
    Und in diesem gedacht er unterzutauchen.


    Für einen Moment kam ihm der Gedanke das er es etwas übertrieben hatte und die Urbaner nun ihm besonders auf den Fersen war.


    Schob ihn aber schnell beiseite und brüllte nach seinen Leuten.

    Gaius, Brutus, oder wie er auch immer hieß, war wieder aufgetaucht.
    Bei der Priesterin.


    Langsam wurde es Zeit dieses lästige Problem zu lösen.


    Aber es war komplizierter geworden, seit dieser Falco herumschnüffelte.


    Aber darum wurde sich auch gekümmert werden.


    Miror nickte den muskelbepackten Gestalten zu.

    Die Gestalt stand zwischen zwei Gebäuden im Schatten.


    Mit interessiertem Blick beobachtete sie den Eingang der Casa Didia.


    Kurzzeitig hatte sie sich tiefer in den Schatten zurückgezogen, als einige Soldaten der CU aufgetaucht waren und vor der Casa Wache bezogen hatten.


    Doch nun beobachtete sie wieder.

    Gerade jetzt.
    Miror war verärgert.


    Er hatte es geschaft endlich zu einer ernstzunehmenden Grösse in der Suburba aufzusteigen.
    Mit Geld und brutaler Gewalt.


    Die Geschäfte liefen.


    Und nachdem er wochenlang die Spur Brutus verloren hatte gab es endlich etwas neues.


    Gaius.
    Ein Name.
    Und das Gerücht über eine Priesterin.


    Aber in letzter Zeit tauchte ein neuer Name auf.


    Falco.


    Ein Mann der CU.


    Und er schien sich brennend für Miror zu interessieren.
    Weitaus mehr als es normal wäre für einen Mann des Gesetzes.


    Überall stellte er Fragen und sammelte Informationen.


    Und er schien Miror schon ziemlich nahe gekommen zu sein.


    Miror schlug mit der Faust auf den Tisch.


    Nicht jetzt.


    Wo er seinem Ziel näher kam.


    Nicht jetzt.


    Gegen diesen zu neugierigen CU'ler musste etwas unternommen werden.


    Ja.

    Gestern war eine einträgliche Nacht gewesen.
    Zwar waren die Cohortes aufgetaucht, aber diese Halbstarken hatten sie abgelenkt.
    Und sie ganz nett beschäftigt.
    Nur eines war beunruhigend gewesen.
    Die Cohortes hatten weitaus härter durchgegriffen als früher.
    Auch gab es mehr Patroullien und Kontrollen.
    Aber das konnte Miror auch nicht aufhalten.
    Nicht Miror.


    Solangsam stand die Bande.
    Hatte sich Respekt verschaft.
    Und ein Revier gesichert.


    Noch zog es Miror vor selbst etwas im Hintergrund zu bleiben.
    Aber langsam wurde es Zeit sich mit einem anderen Problem zu beschäftigen.
    Brutus ... Oder wie er auch jetzt immer hiess.
    Miror war sich sicher, das er noch in Rom war.
    Und er hatte einen Hinweis bekommen.
    Einen sehr seltsamen zwar, aber er würde ihm nachgehen.


    Miror rieb an seiner Narbe.
    Der Pantheon ...
    Brutus, war schon damals ein Mann mit vielen Gesichtern gewesen.
    Und als Versteck ... wer würde schon dort suchen.
    Er, Miror, würde ... und auch dem Alten lag daran Brutus Tod zu sehen.


    Miror wendete sich wieder der Beute von gestern zu.

    Zufrieden schaute Miror auf die Ausbeute der Nacht.
    Miror selbst hielt sich noch immer im Hintergrund. In seinem Versteck in einem Mietshaus in der Suburba. Direkt über einer verruchten Kascheme.


    Aber seine Leute waren emsig.
    Bei Nacht und auch bei Tag.


    Raubüberfälle, Einbrüche und Auftragsarbeiten.
    Noch in kleinem Umfang.
    Aber das würde sich ändern.


    Miror war gerade dabei sich ein Stück vom Kuchen zu sichern.
    Momentan noch, indem er mit den anderen Banden verhandelte.
    Aber auch das würde sich ändern.


    Sobald ein paar alte Freunde aus Hispania eingetroffen waren.


    Und dann war da noch Brutus ...

    Miror war entkommen.
    Wenn auch nur knapp.


    Eine Zeitlang hatte er sich verborgen gehalten.
    Immer auf der Hut vor den schweren Schritten der Patroullien.


    Er hatte zuerst mit dem Gedanken gespielt Rom zu verlassen.
    Aber zwei Dinge hatten ihn abgehalten.


    Brutus und die Möglichkeiten durch den Alten.


    Nun begann er vorsichtig Kontakt aufzunehmen und, unterstützt durch das Geld für den Mord, Männer zu rekrutieren.


    Zuerst wollte er vorsichtig vorgehen.
    Nur ein paar zuverlässige Leute.
    Schutzgeld, Erpressung und kleiner Raubüberfälle.


    Sich einen Teil der Suburba schnappen.


    Irgendwann würde er mit anderen Banden zusammenrasseln.
    Dann würde sein wahrer Ehrgeiz beginnen.


    Herrscher der Suburba von Rom.

    Miror's Hand ereichte den zweiten Dolch.
    Doch er zögerte.
    Es hatte gut begonnen.
    Doch nun schien es aus dem Ruder zu laufen.


    Der dritte Mann, ein kampferprobter Offizier, hatte Manus kurzerhand abgeschlachtet.
    Und dann war der Riese aufgetaucht.
    Der scheinbar betrunkene an der Wand gelehnt hatte.
    Er hatte einfach Livius gepackt und ihm mit seinen Pranken das Genick gebrochen.
    Miror hatte das Geräusch berechender Knochen laut und deutlich vernommen.
    Und die unatürliche Stellung des Kopfes gesehen, als ihn der Riese wie ein zerbrochenens Spielzeug zur Seite warf.
    Wo war Darus ? Miror befürchtete, das dieser dabei war sich abzusetzen.


    Miror's Blick fief auf den am bodenliegenden Brutus.
    Serus hatte einen Hocker geschnappt und machte sich dran ihm den Schädel einzuschlagen.
    Miror grinste.


    Und dann gefrohr es auf seinen Zügen.
    Der Offizier setzte mit einem Sprung über den Tisch hinweg um Brutus beizustehen.
    Sein Gladius stiess nach vorne.
    Serus versuchte auszuweichen.
    Halb gelang es ihm noch sich wegzuducken.
    Doch er war zu langsam.
    Das Gladius traf nicht seine Brust.


    Es fuhr ihm in den Hals.
    Eine Fontaine von Blut spritzte auf Miror.


    Nur Sekunden waren seit dem ersten Stich vergangen.
    Miror beschloss das es an der Zeit war zu verschwinden.
    Er liess den Dolch los, und rannte, um sich stossend, zur Türe.

    Miror zerrte am Dolch.
    Die Klinge hatte sich zwischen den Rippen verkanntet.
    Augenblicke später ließ Miror davon ab.
    Griff unter seinen Umhang.



    Das Zeichen.
    Der Mann auf der rechten Seite.
    Den Dolch unter dem Mantel hervorreissend.
    Der Dritte am Tisch war sein Ziel.


    Der Dritte am Tisch war aufgesprungen.
    Kein Zögern.
    Kein Erschrecken,
    als Reaktion auf den Tod des Syriers, war zu bemerken.
    Die Erfahrung eines Berufssoldaten ließ den Dritten handeln.



    Doch seine Aufmerksamkeit war auf den Meuchler gerichtet, der ihn von links angriff.


    Eine schnelle Bewegung.
    Der Umhang flog dem Mordgesellen entgegen.
    Verdeckte für Momente das Geschehen.


    Eine Armbewegung,
    ein kurzes Stoppen,
    ein Abschütteln,
    einen guten Schritt entfernt.
    Dann setzte der Meuchelmörder seinen Angriff fort.
    Mit Mord in den Augen drang er auf ihn ein.


    Sah jetzt den Harnisch.
    Sah das Gladius.
    Das Gladius,
    wie aus dem Nichts in der Hand erschienen.
    Erkannte seinen Fehler.
    Wollte reagieren.
    Zu spät.
    Spürte angstvoll die stählerne Klinge in seinen Unterleib fahren.
    In sein Gedärm eindringend, aufschlitztend.
    Mitleidlos und professionell geführt.



    Einen Schritt zu langsam.
    Einen Augenblick zu spät,
    war der Rechte gewesen.
    Hatte den Tod seines Spiessgesellen angesehen.
    Doch nun war er in Reichweite.
    Hinterrücks.
    Den ungeschützen Nacken vor sich.
    Den Dolch zum Stoß bereit ...

    Miror hatte seine ganze Konzentration auf den Syrier gerichtet.
    Sein Blick verengte sich.
    Die Hand unter dem Mantel verbarg den Dolch.
    Die Anderen näherten sich unauffällig.
    Erst taumelte er wie ein Abgetrunkener, der Schwierigkeiten hatte sein Gleichgewicht zu halten.
    Bis er nur noch 2 Schritte von seinem Opfer entfernt war.
    Die Zeit schien stillzustehen.


    Dann explodierte sie.


    Mit einem Satz überwand Miror die Entfernung.
    Die Klinge blitzte im fahlen Licht auf.
    Tief drang der Dolch in den Rücken des Syriers ...