Beiträge von Sextus Germanicus Ursus

    Der Steinbruch befand sich auf der rechten Seite des Rhenus. In der Nähe von Bonna. Die Frachtschiffe, die von der Crocodilus nach Ulpia Traiana begleitet werden sollten, lagen vor Anker. Das letzte wurde gerade beladen. Schwere Steinblöcke wurden von Sklaven in den Bauch des stabilen Schiffes geladen. Eine Knochenarbeit.


    Als alle beladen waren, lagen die vier Schiffe tief und schwer im Wasser. Vorsichtig legten sich die Frachtschiffe in die Mitte des Flußes. Die wesentlich schnellere Crocodilus stetze sich an die Spitze der Schiffe und ließ sich, ohne Ruderarbeit, segeln und treiben, um nicht den Frachtern davon zufahren. Langsam ging es nun den Rhenus hinab.

    "Laß es Dir durch den Kopf gehen. Ich muß jetzt los. Steinblöcke von Bonna nach Ulpia Traiana bringen. Im übrigen eine schöne kleine Stadt, die da deinen Namen trägt.".


    Sextus lachte und verabschiedete sich herzlich von seinem Neffen. Er war sehr stolz auf ihn. Wo wohl sein eigener Sohn jetzt war?

    Nach den Tagen des Erholens, sollte es nun heute wieder losgehen. Diesmal wird die Crocodilus, aus den Steinbrüchen bei Bona Steinblöcke nach Ulpia Traiana befördern.


    Sextus lehnte stand am Bug und hörte das schlagen der Ruder. Langsam kroch die Crocodilus aus dem Hafen. Vorbei an der mächtigen Augusta, wo ein paar Seesoldaten freundlich winkten. Sextus winkte zurück. Es war ein wunderschöner, sonniger Morgen mit einer leichten Brise aus Südost. Das würde die Fahrt Rhenausabwärts angenehm machen. Besonders wenn späte die Steinblöcke geladen waren.


    Na Sextus, auch noch nicht ganz wach ?, sprach ihn der Poreto an.
    Und ob, ein so schöner Morgen und endlich mal ein friedlicher Auftrag. Hoffentlich bleibt es so. lachte Sextus und schaute auf die Hafeneinfahrt, die langsam vorbei zog.


    Die Crocodilus geriet sofort in die starke Strömung des Rhenus, der für die Jahreszeit ungewöhnlich viel Wasser führt. Der Steuerman ließ die Liburne in die Strömung gleiten und es ging Rhenusabwärts. Die Reise hatte begonnen.

    Den Becher Wein in der Hand, erwiderte Sextus den Trinkspruch seines Neffen Tranianus und nahm dann einen kräftigen Schluck.


    Vielleicht sollte Medicus, dein Bruder, in Rom mal nach Talenten für Germania ausschau halten. Wenn er Zeit dafür findet. Gut ist es, das inzwischen eine weiter Gens hierher gefunden hat. Hoffen wir das noch viele kommen.


    Er trank Traianus zu.


    Ave Proconsul,
    Ave lieber Neffe,


    auf die Gefahr hin, das ich Dich nerve. Die letzten Ereignisse haben gezeigt, wie richtig mein Vorschlag gewesen ist, mit der Zeit, in gewissen Abständen kleinere Flottenstützpunkte zu errichten.
    So hat die Abteilung der Classis, die auf der Suche nach Sebastianus war, zu lange gebraucht, um rasch Verstärkung zu bringen. Mit einem Stützpunkt in der Nähe, wäre man sicher schneller gewesen.
    Somit rege ich noch einmal an, Überlegungen anzustellen, wie und wie schnell man solche kleinen Stützpunkte errichten kann. Möglich wäre doch eine finanzielle und materielle Unterstützung durch die entsprechenden Stellen des Imperiums.


    Dein Onkel Sextus


    Sextus betrat das Arbeitszimmer des Proconsuls. Er setzte sich hin. Nicht sonderlich entspannt und noch betroffen von den hohen Verlusten, wandte er sich an seinen Neffen.


    Ave Traianus. Wir sollten die Köpfe nicht hängen lassen. Schliesslich haben wir gesiegt. Viele solcher Siege können wir uns aber nicht leisten. Denn sie kosten zuviele Leben. Daher ist es ein gutes Vorhaben die Verluste rasch ausleichen zu wollen. Doch ist leider nicht genug Personal in dieser Provinz vorhanden. Vielleicht sollten wir einmal für Germania Werbung machen, denn wir brauchen nicht nur Soldaten für die Legion oder für die Classis, sondern auch gute Leute für die zivilen Laufbahnen.

    Sextus ging zurück zum Portus. Sein Schiff, die Crocodilus, lag an der Hafenmauer und schien verlassen zu sein. Nur die Wache war auf Deck. Sextus grüßte kurz und betrat das Schiff.


    Wenn auch klein, ist so eine Flußliburne doch ein kampfkräftiges Schiff. Stabil und schnell. Auch wenn die Besatzung gerade mal 90 Mann ausmachte, reichte sie alle mal aus, um kleinere Scharmützel auszutragen.
    Er mochte diese kleinen Schiffe, auch wenn eine Quinquereme mehr hermachte. Auf einem solchen Schiff kannte man aber jeden Soldaten sehr gut und das flößte mehr Vertrauen ein, als auf einem großen Schiff. Dabei schaute Sextus auf das Flaggschiff der Classis Germania, die mächtige Augusta, die keinen Steinwurf entfernt lag. Der Flottenchef war wohl nicht an Bord, da sein Stander nicht wehte.


    Sextus begab sich wieder von Bord. Er wollte noch der Familie einen Besuch abstatten. Vielleicht war Traianus noch nicht abgereist.

    Sextus begab sich zur Therme. Er brauchte Entspannung und Ruhe. Massagen, Schwitzbäder und ein paar Runden im Schwimmbecken, würden ihn wieder fit machen. Er sah Sebastianus, den zu suchen ihn sein Neffe, der Proconsul, ausgeschickt hatte.


    Ave Sebastianus, endlich hab ich dich gefunden. :P


    Sebasitanus verstand nicht was Sextus meinte, aber dieser war ihm nicht böse. Sextus lachte laut und schwamm seine Runden. Ihm war nun wohler.

    Sextus sah, wie Marcus durch die Reihen der Verwundeten ging und half. E ging auf ihn zu, legte seine Hand auf seine Schulter uns sagte:



    Ave Marcus,


    Wir haben hier nur die Verletzten, die selbst nicht mehr gehen konnten an Bord gehabt. Das was Du hier siehst ist das wahre Gesicht des Krieges. Es ist nicht schön, es ist grausam, aber das ist nun mal der Lauf der Dinge.


    Du suchst Flavius ?
    Vielleicht ist Flavius bei denen die mit der Legion zurückkehren.



    Er wusste dass dies nicht sonderlich tröstlich war, aber er konnte Marcus auch nicht einfach so stehen lassen.

    Die Liburnen wurden mit Verwundeten beladen. Dann machte sich die Flotte auf den Weg zurück zum Portus.


    Sextus kümmerte sich um verwundete Kameraden, packte dann seine Sachen zusammen. Er wollte, bevor er zum Stammsitz der Familie ging, noch in die Termen und sich einen Haarschnitt verpaßen lassen.

    Ave Legatus,


    hier der von Dir verlange kurze Bericht:


    Nach kurzer Suche, zunächst mit nur fünf Liburnen, später dann mit zehn Schiffen fanden wir die von Sebastianus ausgesandten Legionäre. Das ausschiffen der Seesolda-ten ging zügig voran. So das aus allen Marinesoldaten eine Kohorte gebildet werden konnte.
    Im Eilmarsch folgten wir den Spähern Sebastianus.

    Als wir auf dem Schlachtfeld eintrafen, war der Kampf auf dem Höhepunkt und scheinbar auf Messers Schneide.
    Sofort ließ unser Centurio Classis die Kampfformation einnehmen und dann führte er uns zur linken der Kohorte des Flavius. Dort griffen wir in den Kampf ein. Unser Angriff brachte wohl etwas Entlastung, aber wohl nur für kurze Zeit. Dann wurde auch unsere Kohorte zurückgedrängt. Es wurde ein hartes und blutiges Gemetzel.
    In diesem ersten Angrif verloren wir etwa 100 Männer, tod oder schwer verwundet.

    Wir zogen uns etwas zurück. Unser Centurio ließ die Schildkröte bilden. Seite an Seite mit dem Kohorten der Legion, drängten wir die Germanen zurück. Sie wichen zäh zurück und konnten erst durch dein eingreifen endgültig vertrieben bzw. besiegt werden.


    Die Verluste der Classis betragen:
    Eingesetzt: 495 Seesoldaten
    Tod: 47 Seesoldaten
    Verwundet: 108 Seesoldaten.


    Onkel Sextus

    Die Schildkröten gingen vor und die Germanen schienen jetzt tatsächlich zu weichen. Wenn auch zäh. Offensichtlich war etwas im Rücken der Classis, was ihnen Respekt einflößte.


    Das Gemetzel schien kein Ende zu nehmen. Sextus konnte durch den Spalt zwischen den Schilden, nicht viel sehen. Was er sah waren Germanen. Immer noch eine ganze Menge. Jetzt aber doch deutlich kampfschwächer. Denn seine Schildkröte drang tief in die Reihen der Germanen ein. Würde bald der Befehl zum auflösen der Schildkröte gegeben und der Feind dann von hinten gefaßt werden können? Sextus hoffte es, er mochte diese Schildkröte nicht sonderlich, weil man so eingeschränkt war.

    Die classis formierte die Schildkröte. Gleich daneben taten es ihnen die Legionäre der I. Cohorte gleich.
    Dann tat sich etwas hinter ihnen. Man fühlte es mehr als man es sehen konnte, schon garnicht in einer Schildkröte. Freund oder Feind ? Was war im Rücken der beiden Schildkröten ?
    Trotz der Ungewissheit, ging es vorwärts in die Linien der Barbaren.


    Sextus stand an der rechten Flanke der Classis-Schildkröte und stach mit dem Pilum auf alles ein was nach Germane aussah. Er hatte seine Verwandten und auch Flavius und die seinen aus den Augen verloren.

    Dieser erneute Angriff der Germanen, zeigte das dieser Kampf noch nicht vorüber war.
    Die Legionäre der Classis richteten sich neu aus und drückten den Gegener vor sicher her. Weiter kämofen und die Germanen nicht zu Atem und zu einer geschlossenen Formation kommen lassen.


    Sextus sah Seabstianus, den er gesucht hatte. Gefunden hatte er ihn nun, doch unter welchen Umständen. Lange nachdenken konnte Sextus nicht. Wieder sah er sich einer Grupper Germanen gegenüber, die noch unentschlossen schien. Daher gab der Proreta den Befehl weiter und schneller vorzurücken. Sextus und die Männer neben ihm griffen brüllend die Gruppe an. Es entbrannte ein heftiger Kampf. Mit heftigen Schwerthieben, schlug Sextus auf einen Germanen ein, der sich hinter seinem Schild schützte, um auf eine Gelegenheit zu warten. Die kam als Sextus nach seinen Kameraden sah, der Germane schlug zu und Sextus fühlte wie die Axt des Germanen seinen Schild fast spaltete. Wütend über sich selbst, brüllte Sextus und trieb so seinen Gegener zurück. Er hatte sich etwas Luft verschaft.

    Die Legionäre der Classis versuchte den linken Flügel nun soweit nach innen zu bringen, damit der Platz für die verbliebenen Germanen immer enger wurde. Ein umfassen schien aber noch nicht möglich.

    Sextus hörte seinen Namen, sah kurz auf. Doch konnte er nicht so schnell Flavis , der ihn gerufen hatte, zu hilfe kommen. Denn er war selbst in arger Bedrängnis. Zwei Germanen holten aus, um zu zuschlagen. Doch mitten in der Bewegung blieb einer stehen und schaute aus leeren Augen auf Sextus. Ein Pfeil hatte ihm den Hals durchbohrt.


    Dem ersten Hieb des zweiten Germanen konnte Sextus ausweichen, drückte ihn dann nach hinten und warf ich zurück. Schlug zu und traf das kleine Holzschild des Germanen. Ein zweiter Manipulus der Classis nahm sich seiner an und traf ihn am Schwertarm. Der Germane war kampfunfähig.


    "Auf zu Flavius, so haben wir eine gute Möglichkeit!", schrie Sextus, obwohl ihm als Manipulus das gar nicht zustand. Doch hatte er, genau wie Flavius, erkannt, das man so die germanische Stellung schwächen konnte.
    Die Soldaten der Classis, warfen sich dem Feind entgegen und versuchten sie zwischen sich und den Soldaten Flavius zu zudrücken.

    MIt wuchtigen Hieben und von seinem Schild geschützt, schlug Sextus auf einen Germanen ein, der bereits auf vielen Wunden blutete. Der Anblick dieses Riesen, der wie ein wildes, waidwundes Tier kämpfte, ließ Sextus schaudern. Dann ließ die Wachsamkeit des Riesen nach und Sextus schlug zu. Sein Streich traf den Germanen am Hals. Wie ein gefällter Baum, fiel der Germane nach vorne.
    Zeit sich dieses Sieges zu erfreuen oder sich gar zu erholen, hatte Sextus nicht. Schon sah er sich zwei weiteren Germanen gegenüber.


    "Alter Junge, das wird knapp!", dachte sie Sextus und holte tief Luft.

    Alles was nicht unbedingt auf den Schiffen bleiben musste, folgte den von Sebastianus ausgeschickten Legionären.


    Sextus sah Sebastianus und die anderen, zog sein Schwert und kämpfte.