Beiträge von Flavia Minervina

    19 Jahre, das ist ja eine lange Zeit...


    19 Jahre... ja, das ist wahrlich lange. Hast du dir alles angesehen? Den Tempel des Ptah in Memphis oder alleine Teben... eine wunderbare Stadt...


    Ihre Augen funkelten...


    Mitlerweile waren alle mit der Vorspeise fertig... und Minervina winkte den Sklaven nach mehr Wein für alle und für die Hauptspeise.

    Nach einem kurzen Happen.


    Ja, unsere Mutter hat dort ihre Wurzeln und sie wollte, dass zumindest ein Kind diese, ihre Geschichte ein wenig näher kennenlernt. Eine sehr schöne, moderne Stadt!


    Ich war auch schon in Nicopolis, eine sehr schöne Stadt,... wie lange warts du dort, in Ägypten?

    Zitat

    Original von Iullus Flavius Fimbria
    Schau dich um, Patrizier, schau dich um und schau, was das Volk interressiert! Anscheinend nicht deine Worte, die ziehen nur Ritter und Senatoren an! Aber wenn du unbedingt eine Stimme aus dem Volk willst, dann geb ich dir eine! Geht nach Hause und schämt euch! Schämt euch, daß ihr euch Senatoren schimpft! Alle zusammen! Und dann besinnt euch auf eure Aufgaben für Rom!"[/b]


    Im Hintergrund beobachtete sie das "Spektakel" und wie sie es doch liebte, wenn man Patrizier als Schimpfwort verwendete.


    Minervina schüttelte den Kopf, was dieser Mann sagte war unsinnig... hatte er wohl nicht den Rest der Gespräche gehört.

    Ganz nah trat sie an ihn heran, berührte dabei leicht sein Gesicht, als sie ihm ins Ohr hauchte.


    Also war es nur reiner Egoismus?


    Sie trat wieder von ihm Weg und lächelte, als würde sie etwas aushecken, hob den Kopf, legte ihn leicht schief....


    Das gefällt mir...


    .. und bestätigt meinen Verdacht --> waren ihre unausgesprochenen Worte.


    Nimm einen Schluck Wein, Crassus.. und schon war ein Sklave neben ihm, der ihm eine Art Kelch emporhielt, und ihm dabie weder in die Augen sah, noch gerade ging, sondern gebückt...

    Blablablablabla... aber eine gute Miene zum langweiligen Spiel...


    Dieser Wein (rot), heisst Pharaons... und passt geschmacklich perfekt zu den Gerichten


    Ein Blick zu Antonia... vielleicht dachte sie ja ähnlich..


    Antonia, erzähle, bist du hier in Rom aufgewachsen?


    Mittlerweile brachten die Sklaven die Vorspeise.


    Kosa ma’liya (gebratene weisse Zucchini mit Knoblauch)

    Crassus wurde nervös... wie interessant. Sie nahm ihre Hand weg, lächelte ihn an und drehte sich aber sogleich um.


    Wie kann man eine Person, die man nur ein paar Minuten kennt, heiraten wollen?


    Irgentwie ergab nun alles einen Sinn, vor allem die Skepsis die vor allem ihr Bruder gegenüber Crassus hatte.


    War es Liebe auf den ersten Blick...


    Minervina drehte sich wieder um


    .. oder nur pure Leidenschaft?

    Sie schreckte ein wenig zurück..
    und flüsterte..


    Ja.. Durus..entschuldigung..


    Arroganter blöder Patrizer, was fällt ihm denn ein, das war ja nicht möglich... so ein benehmen an den Tag legen, man konnte sich ja einmal versprechen, und rücksicht muss man auch auf diese verwöhnten dummen Römer nehmen...


    das alles schluckte sie hinunter, und zurück blieb nur ein Lächeln

    Nun endlich sah sie die berühmte Claudierin des Gracchus. Eine sehr sehr hübsche Frau, ganz so, wie sich Minervina sie sich vorgestellt hatte. Ganz entzückt sagte sie nur:


    Nein nein, wir mussten nicht warten. Und selbst wenn, das hätten wir doch sicherlich gerne gemacht, ich freue mich endlich dich kennenzulernen!

    Der skeptische Blick Dursus blieb nicht ungesehen, worauf Minervina innerlich ein wenig lächeln musste. Wollte sie ja den Patrizier nicht in Verlegenheit bringen. So bückte sie sich kurz zu ihrer Cheetah, kraulte sie ein wenig, legte ihr eine Leine um und drückte diese in eines Sklaven Hand, der sogleich mit der Katze verschwand.


    Danke für dein Kompliment,...


    Sie blickte noch einmal zu Gracchus und blickte ihn fragend an... und der Blick sollte ungefähr bedeuten... Wo ist Antonia???


    .. und war sich sicher, dass er verstand.


    Und du bist also Dursus, komm, setzt dich, wir haben wunderbaren exotischen Wein, für ein wunderbar exotisches Essen...

    Gracchus brachte immer ein wenig Ruhe, egal wo erwar, und das steckte auch Minervian an.


    Ich danke dir, und man weiss ja nie wer die Verwandte wirklich sein..
    lächelte schelmisch und zwinkerte ein Auge zu.


    Als Dursus ins Triclinium kam war ihre Nervosität plötzlich von ihr gewichen. Sie drehte sich zum Gast. Die passenden Sklaven waren ja wirklich der Renner. In den künsten Träumen hätte sie sich nicht gedacht, dass ein arogannter Patrizier wirklich auf so eine Art "Themenparty" eingehen würde. Und dann gleich so. Aber vielleicht irrte sie sich ja auch in einigem...


    Ich grüße euch Manius Tiberius Dursus.


    Ein junger Gepard schlich um Minervinas Füße und signalisierte gestreichelt zu werden. Sie hatte ihn von zu hause mitgenommen, aber immer angst gehabt, dass er vielleicht angst erzeugen könnte, war es schließlich ein Raubtier.

    Minervina betrat den Raum. Ihr Äußeres glich der Erscheinung einer ägyptischen Gottheit. Aufwendiger goldener Schmuck, Skarabäen und anderes. Dennoch nicht zu pompös, genau richtig. Denn ihr Gewandt war schneeweiss und bildete so den Kontrast zum Schmuck.


    Sie trat auf ihren Bruder zu, der, wie ihr schien, in bester Laune zu sein. Wahrlich hatte sie sich diesen Tag anderst vorgestellt, dennoch war auch sie sehr glücklich. Vielleicht auch nur deswegen, endlich die Frau ihres Bruders kennenzulernen.


    Liebster Bruder! Gefällt es dir? Ist es nicht zu auffällig? Glaubst du die Speisenwahl passt?


    Und mit einem mal wurde ihr klar, dass sie ein wenig nervös war. Nun ja, dieses Gefühl war ihr ja fast gänzlich fremd, war sie doch immer im schoß ihrer Familie gewesen. doch heute sollte es anderst kommen und es sollte alles perfekt sein.


    Sie biss sich kurz auf die Unterlippe, atmete durch, und blickte Gracchus fragend an.

    Sie verstand Leontia nicht. Aber irgentwie hatte sie recht, eigentlich könnte sie sich auch einfach gehen lassen, einen Mann finden und dessen Geld ausgeben.


    Das Problem ist, dass ich das Geld meines Vaters nicht ausgeben kann.. sie lächelte .. ist dass ich keine habe.. aber irgentwie beweisen will, dass ich es auch alleine schaffen könnte... sie wusste nicht wieso, sie wusste nur dass sie es zumindest probieren wollte.


    Der Eunuch war wirklich wunderbar. Ja der Eunuch ist fantastisch... ich will auch einen, aber ich kann mich einfach nicht entscheiden... und vor allem, wo findet man heute schon noch gute Sklaven?


    Sie versuchte sich zu entspannen, ging ihr aber das bevorstehende Essen durch den Kopf.


    Kennst du Claudia Antonia? Die Frau meines Bruders Gracchus?

    2 1/2 Stunden später betrat sie wieder die Culina. Erschrocken zuckten die Sklaven zusammen, die sich gerade und zu Minervinas Ungusnst fadisierten.


    Wie könnt ihr es nur wagen!!! Sie sah sie um wie ein Späher, di Sklaven wagten es nicht einen Mucks zu machen Unfähig!! Das ist ja unmöglich mit euch!!! Sie ging herum, begutachtete alles und hatte so fast an allem etwas zu kritisieren. EINMAL, lasse ich euch alleine etwas machen und nicht einmal dann wird es richtig gemacht.. UNGLAUBLICH und UNVERSCHÄMT


    Sie krämpelte die Ärmel hoch, nahm ein Messer, und fing an zu hacken und zu schneiden. Dabei schüttelte sie nur den Kopf. Ihre Geduld war am Ende. Alles hatte sie disen Sklaven ins Kleinste Detail erklärt. Es waren sogar Sklaven mit sehr guten Lesekenntnissen dabei, und denen hatte sie nochmals das Rezept gegeben. Dann hatte sie noch darum gebeten, bei Unklarheiten verständigt zu werden... aber NEIN...

    Und als sie Crassus so ansah lächelte Minervina nur.


    Glaube mir... die Väter finden das wunderbar... vielleicht haben sie ja Angst vor einem wie dir...


    Dabei legte sie ihm die flache Hand auf seine Brust und mit der anderen winkte sie einen ihrer Sklavenschaar, der, wie auch immer, sofort wusste was zu tun war und mit verdünntem Wein auftauchte.


    Damals im Park?

    Nach einem harten Morgen war Minervina nun endlich wieder in der Villa Flavia Felix. Nur Ärger brachte ihr bis jetzt dieses Essen ein. Die Händler waren schlecht ausgestattet vollkommen überteuert und sie musste durch die ganze Stadt um alle Gewürze zu bekommen die sie haben wollte. Natürlich hätte sie eine Sklavin schicken können, aber Vertrauen ist gut, Kontrolle besser... und diese Sklaven au Rom hatten ja von den kulinarischen Genüssen anderer Länder keine Ahnung.


    Sie hatte sich viel vorgenommen, schließlich kommt heute ein Patrizier ins Haus.


    Minervina nahm noch einmal ihre Liste in die Hand und las sich alles genau durch. Schickte die Sklaven hin und her... schimpfte mal hier und mal dort und griff auch selbst zum Kochlöffel (das musste ihr Bruder ja nicht wissen).


    Als Vorspeise würde es Kosa ma’liya (gebratene weisse Zucchini mit Knoblauch) geben... ein einfaches Gericht, aber Minervina hatte schon immer einen Hang zum Knoblauch und fand es so sehr passend.


    Die Hauptspeise würde ein ganz typisches ägyptisches Essen darstellen. Nämlich Bamya (Geschmortes Lammfleisch mit Okraschotten) und Firakh matbukha bi l zabadi (Hähnchen in Minze-Jogurtsauce). Lieber zwei als eines, man musste ja auf alles vorbereitet sein.


    Die Unfähigkeit mancher Sklaven konnte einen ja in den Qahnsinn treiben. Der Knoblauch war zu grob gehackt die Kräuter ebenso und um ein Haar, hätten diese Unfähigen auch noch das Lammfleisch ruiniert. Eine von diesen ... war drauf und dran das Lamm mit Salz einzureiben.


    Minervina massierte sich die Schläfen. Damals mit ihrer Mutter war es wesentlich einfacher und selbst ihre Amme konnte viele Gerichte des gesamten Römischen Imperiums perfekt kochen.


    Mit einer Handbewegung wies sie eine Sklavin an ihr endlich den Karkadeh, einen Malvenblütentee, zuzubereiten. Ein typisch ägyptisches Erfrischungsgetränk.


    Aber was ihr besondere Freude bereitete waren die Weine die sie gefunden hatte. Nur durch puren Zufall ersteigerte sie einen weißen Cru des Ptolomés und einen roten Pharaons.


    Auch für die Nachspeise hatte Minervina gesorgt, überlies das Kochen dieser klebrigen Massen aber doch lieber den Küchen"feen" (eher im ironischen Sinner). Es würde Konafa (Nudelteig mit Nüssen und Mandeln) und Ataijef (süße Teigtaschen) geben.


    Ein wenig erschöpft von den Vorbereitungen begab sich di Patrizierin aber dann doch in ihr Zimmer... den schließlich benötigte sie ihre Nerven später noch für das Essen.


    Mit Sorge verlies sie die Culina um sicher später noch ein paar Kontrollbesuche zu machen.

    Minervina, die erst kurz davor vom Leiden ihres Bruders gehört hatte betrat still den Raum. Hinter ihr trottete ihre Liebskalvin, mit einem kleinem Schüsselchen Wasser. Ein paar Blätter schwammen darin. Die Sklavin stellte die Schüssel neben das Bett des Lucullus und brachte Minervina einen Stuhl. Es schien, als häten sich die beiden das schon vorher ausgeredet... denn niemand wollte den schwachen Lucullus aufregen oder gar aufwecken.


    Sanft legte sie die Hand auf seine kochend heisse Stirn, nahm das Tuch in die Hand und berührte damit seinen Kopf.


    Auch wenn es nur eine kleine Hilfe war, die Hoffnung stirbt zuletzt!


    Die Skalvin hielt sich im Hintergrund.

    Ich verkenne die Macht eines Präfectus Prätorio sicher nicht. Ich habe sehr viel Respekt vor dir, das lernte ich von meinem Vater, dem eben diese militärische Laufbahn sehr viel wichtiger war. Er war Präfectus Urbi, eine ganze zeit lang und sogar meine Mutter war im Militär bis zum Tribunus Angusticlavius tätig ... jaja... kaum zu glauben...


    Aber ein Senator bestimmt mit, ein Senator diskutiert, bringt Gesetzesvorschläge ein, und versucht mit Intellekt, zumindest meist, seine Gegner auszuspielen. Und hier sieht der Vater eine Tochter daneben einen Präfecuts Prätorio, an dessen Hände noch Blut von vergangen Tagen klebt...


    und selbst das, wäre immernoch zu erdulden, aber was ein Vater einer Tochter besonders schätzt, ist das streben nach einem bestimmten Ziel, nach mehr und nach anderen Ufern.


    Natürlich bist du Crassus, der PP, aber du willst nicht weiter, du willst dich nicht in eine andere Richtung orientieren oder etwas Neues machen.


    Und ich denke diese "nicht"-zukunftsperspektive, lässt so manchen erschaudern.


    Ich spreche hier nicht von mir, ich hoffe das ist dir klar...


    Minervina stellte sich genau vor ihn, legte den Kopf leicht schief und blickte ihm tief in die Augen.


    Triffst du sie noch?

    Der Vergleich mit dem Kaiser verblüffte sie ein wenig. War er doch gottgleich und unvergleichbar.
    Aber egal... wahrscheinlich verstand er einfach nicht was sie sagen wollte, oder vielleicht wolte er es einfach nicht verstehen.


    Sicher kannst du in deiner Position noch weiter hinaus. Du hast natürlich recht, einerseits bist du die rechte Hand des Kaisers, aber andererseits... dort, wo sich alles abspielt, das ist der Senat. Und die meisten Patrizier sind der Ansicht, dass nur ein Senator den Bedürfnissen eine Patriziern gerecht werden kann


    Man kann das ja so sehen oder so, und Minervina war nicht so naiv zu denken, dass es nur um die Bedürfnisse ging. Mehr wohl um Machterhalt und -ausbau, und hier waren die Frauen schon immer das Mittel zum Zweck gewesen. Teilweise wurde gehandelt wie eine Ware und die Frau hatte wenig Mitspracherecht... vor allem, wenn der Vater das Sagen hatte...


    Und was wäre deine Meinung nach gegen die Sitte und Tradition? Den Kaiser stürzen oder gar ermorden?


    Ihre ironisch sarkastische Art drang immer wieder durch... und sie lächelte verschnitzt.


    Schließlich winkte sie einem Fackelträger näher zu kommen, denn es war schon stockfinster am Forum.