Beiträge von Dhara

    Natürlich holte Dhara die Informationen, doch hilfsreich waren sie nciht besonders. Es gab keine festen Zeiten...Man solle nach GEFÜHL gehen! Dhara konnte nur müde lächeln. Gefühl! Nun gut. Das wird sie schon irgendwie kriegen. Das Waschen und sanfte Maske aus der Hälfte des Pfirsichs, welche sie zuerst von allen Fusseln gereinigt, das Fruchtfleisch ausgepresst und auf ihr Gesicht gelegt hat. Sie wird Honig und Mandelöl brauchen. Nun, es scheint so, dass die Köchin so eine Creme dringend braucht, also wird Dhara an Zutaten nicht fehlen. Dhara stand seit bestimmt zwei Stunden vor den geschlossenen Türen... hat sie eine Bewegung gehört? Sie klopfte an die Tür.

    Dhara tat es, als ob es die üblichste Sache ihres Lebens wäre. Sie zog und zupfte die Tunika nach unten und rundum, bis der Stoff endlich von diesem "Stumf" nach unten rutschte. Es dauerte schon eine Weile. die sanften Berührungen ihrer schlanken HändeBerührten seine Haut, strichen darüber, doch auch das schien sie zu gut zu kennen. Nicht einmal die Schamröte stieg ihr ins Gesicht. Nachdem sie ihre Hilfe beendet hat, drehte sich Dhara mit ihrer hübschen dralligen Kehrseite zum Sklaven und warf über die Schulter


    Ich gehe dann mich waschen. Wenn man nach mir gerufen wird, sagst du bitte mir bescheid? Sei bitte so lieb.


    Dieses "sei bitte so lieb" sang sie fast und das Lächeln am Ende des Satzes versprach schon zu viel gutes.

    Dhara nickte und legte den Apfel und den Pfirsich auf das Bett. Eine schöne Maske für ihre Haut... zumindest fürs erste. Sie sah den großen Riesen und für Dhara war dieser Sklave ein Riese, und lachte leise.


    Soll ich dir helfen? bleib ruhig stehen und bewege dich nicht, sonst zerreisst du den Stoff.


    Sie machte ein paar Schritte zum Sklaven und sah ihn an. Ihr Hilfeangebot schien gutherzig gemeint.

    Dhara sah mit einem traurigen Blick auf eins der Betten, nickte und lächelte, als sie diesen Vorschlag hörte.


    Danke dir. Gern nehme ich den Apfel.


    Sie hob ihren schlanken Arm und öffnete die Hand.


    Darf ich auch diesen Pfirsich haben?


    Sie sah eine Hälfte der Frucht mit dem Kern. Die Ränder der Hälfte waren fast schwarz von Krümeln, Fusseln und was weiß noch was, etwas undifinierbarem, was wahrscheinlich mal dazu gelegt wurde.


    Und zeige mir bitte zumindest den Ort, wo ich mich waschen könnte. Mitzugehen werde ich dich nicht bitten.


    sie konnte nicht anders und ihre Auigen funkeln keck.

    Dhara
    war die einfache Antwort und ein Seufzer entrann ihr. Dhara wirkte irgendwie verloren.


    Wo..wo kann ich mich...


    sie suchte nach dem richtigen Wort.. Platzieren? Hinlegen? Den Fuß stellen? sie entschied es ein wenig anders auszudrücken. Sie blickte zum großen Sklaven, der sich ihr gegenüber als Assindius vorstellte.


    Wo ich einen Platz finden und wo ich mich waschen kann. Ich bin hier neu und kenne dieses Anwesen nicht.

    Dhara schritt über die Schwelle des Sklavenzimmers, suchte es mit ihren Augen ab. Hier soll sie schlafen? vor den Augen aller.... Sie weigerte sich, diesen Gedanken fortzusetzen. Ihr emotionsloses Gesicht zeigte in erster Linie nur die reine Höflichkeit, die alle anderen Gefühle verbarg. "Salvete" Ihre Aussprache war leicht kehlig, fremd wie die Farbe ihrer Haut und die graublauen Mandelaugen. Ihr Ton war unsicher und auf eine Weise mißtrauisch.

    Dhara warf einen dankenden Blick auf ihre neue Herrin. Sie verstand es, wenig zu sprechen und sich mit ihren Augen und Gesten auszudrücken. Ob das ihrer neuen Herrin zusagt, wußte Dhara nicht. Sie wußte überhaupt nichts, was ihr bevorsteht. Wie ihre Herrin ist, ist sie launisch, ist sie streng, ist sie eine, die ihre Wünsche jede zweite Minute wechselt, oder ist sie eine, die es nur jede vierte Minute macht. Dhara wußte nur, sie hat Hunger und will sich waschen. Deswegen fanden die Worte von Epicharis Dankbarkeit in Dharas Herzen.


    Herrin, in der Tat, ich bin sehr hungrig und danke dir für diese Möglichkeit, mich auszuruhen und morgen mit frischen Kräften und nicht so untergekommen vor deinen Augen zu erscheinen. Erlaube Dhara jetzt in die Küche zu gehen, Herrin. Dhara hofft, Ain-tza-ne...


    Das war eine Tortour, diesen Namen auszusprechen. Dhara gab sich viel Mühe und sprach langsam und silbenbetont. Was daraus wurde, waren nur klägliche Kehllaute. Dhara schon ein reumütigen Lächeln vor sich hin.


    ... hilft ihr, den Weg in die Küche zu finden.


    Oh nein... Dhara wird sich nicht dumm anstellen und die Herrin fragen, wann Dhara bei ihr an die Tür klopfen sollte. Diese Information wird sie schon wenn nicht aus der Sklavin, dann wenigstens aus der Köchin zu bekommen.

    Dhara hörte aufmerksam, ohne ihre Herrin zu unterbrechen. Ihr Kopf nickte den worten stumm. Das einzige, was ihr nicht gefallen hat, war es zusammen mit den Sklaven in einem Raum zu schlafen. Als Epicharis diesen Satz aussprach, kräuselte das hübsche Näschen von Dhara ein wenig. Sie saß da, ihre Augen sprangen von einem Gegenstand im Atrium zum anderen. Sie spürte ihren knurrenden Magen. Den ganzen Tag auf dem Markt zu stehen war nicht gerade einem leichten Spaziergang gleich. Dhara spürte ihre Müdigkeit, ihren Hunger, ihre Beine, den Staub, die Trockenheit ihrer Haut und versuchte sich zu konzentrieren. ja, frisieren... ankleiden...was war da noch? begleiten und gepflegt zu sein.... Das polternde Erscheinen der Sklavin war eine Erleichterung für Dharas Gemüt. Sie lächelte Aintzane leicht verstohlen und überlegte, wie sie aus diesem Tümpel die notwendigen Informationen auspumpt.

    Dhara berührte mit dem Kinn ihre Schulter. Sie mußte es tun. In dieser Menge war sie allein und so suchte sie in dieser kleinen Bewegung ihres Kopfes den Schutz bei sich selbst. Ihre Beine werden vom langen Stehen langsam müde...

    Dhara musste nur mitansehen, wie der Junge, der das Höchstgebot ausgesrpochen hatte, sich entfernte. Dem Händler war das anscheinend egal. Sie schmunzelte innerlich über diese Art Geschäfte zu machen, aber das waren Römer... Dhara verbarg ihre Gedanken hinter den dichten Wimpern.

    Dhara verfolgte das Ganze mit einem stummen Lächeln auf den Lippen. Nun war sie verkauft. Und nicht an die junge Dame. Sie seufzte innerlich. Nun gut. Mal sehen, was die Zukunft ihr bringt. Mit sehnsüchtigen Augen blickte sie in die Menge. Dann auf den Händler. Dhara legte ihre gefalteten Hände in den Schoß und ihr Gesicht nahm einen zurückhaltenden, höflichen Ausdruck.

    Dhara war jetzt irritiert. sie dachte schon, die junge Dame hätte sie gekauft. Unschlüssig stand sie da, die Sonne streichelte die honigfarbene Haut, die schmale Taille und ein wenig zu üppigen Hüften. Die Blicke der Männer wanderten über diesen kurvigen Körper. Die kastanienfarbene Haarpracht unterstrich nur diese Weiblichkeit. Die graublauen Mandelaugen sprangen von einem Bieter zum anderen, dann zum Sklavenhändler und anschließend zur jungen Dame, die Dhara schon als Herrin nannte. Jetzt entscheidet sich ihre Zukunft, ihr Leben. Dhara strengt sich an, dass ihr Gesicht möglichst wenig ausdrückt, was jetzt in ihr vorgeht. Die Vibration der Stimmen, diese Luft, getränkt vom Geschrei, Schweiß, Lachen, Stöhnen, Weinen überträgt sich auf ihre Seele. Ihre rechte Hand zieht sich zögernd zum Hals, als ob diese ganze Atmosphäre Dhara wie ein Fels erdrückt. Fast haben ihre schlanken Finger den Hals erreicht, als sie sich ihrer Rolle besann und versuchte, die Hand unauffällig auf die Hüfte zu legen.

    Dhara verstand die Worte. Sie war sichtlich erleichtert, den Verkauf hinter sich zu lassen, bei einem Händler, der sich um seine Ware nicht kümmerte. "Herrin, die Flucht liegt mir nicht nah am Herzen. Ich kenne hier niemanden. Ich verfüge über die Lateinkenntnisse in Wort und Schrift, obwohl sie nicht perfekt sind. Alles andere hängt von deiner Gnade, Herrin" Dhara verneigt ihren Kopf, so viel Würde kann auch eine Sklavin besitzen. Es war, als ob sie ihrer neuen Herrin die Gunst gewährte, ihre Sklavin zu sein. Die kleine Bewegung mit der linken Hand zeigt, dass Dhara nun bereit ist, der neuen Herrin zu folgen, wie es angemessen ist, mindestens drei Schritte hinter ihr.

    Ein wenig verwirrend lauscht Dhara den Klängen dieser weiblichen Stimme. Innerlich aufgeregt, versteht sie nicht sofort, was man von ihr will. Die Dame sieht, wie die Mandelaugen plötzlich funkeln, leicht fröhlich. Wer will sich schon an diesem Ort länger aufhalten, als es nötig ist.


    "Salve, Herrin" Die Stimme klingt leise und doch sauber und nicht zitterig "Mein Name ist Dhara und ich stamme aus Seleukeia-Ktesiphon, Babylonien. Ich kann vieles, was eine Sklavin im Haushalt braucht. Frisieren, Kleiden, ein duftendes entspannendes Bad vorbereiten, Tanzen, Geschichten erzählen. Doch vor allem, Herrin, Dhara kann schweigen." Die dunklen Lippen lächeln dezent wissend.

    Dhara schaute auf den Sprechenden. die dunklen Augen warfen einen neugierigen Blick zum Mann. Doch er sucht einen Sklaven und sie ist eine Sklavin. Sie kann zwar Latein in Wort und Schrift, doch es ist nicht ihre Muttersprache und das ist zu erkennen, schon allein am Satzbau. Außerdem wurde nicht sie gefragt, also hält Dhara ihren Mund und läßt den Händler sprechen. Ihre Ruhe nach außen gleicht der Gleichgültigkeit. doch ist es wirklich so?

    Dhara ließ mit stoischer Ruhe alles mit ihr geschehen und wartet auf die weiteren Anweisungen. Was in ihr vorgeht, weiß nur sie allein. Nur der Sklavenhändler kann diese Aufregung spüren, die mit kleinen Andeutungen aufgetragen wird. Unmerklich für das Auge eines einfachen flüchtigen Betrachters.


    "Meine Herrin... lebe wohl!" flüstert Dhara kaum hörbar.

    Dhara hebt ihren Blick zum Sklavenhändler, sie verstand sofort, dass sie diesen Mann mit keinen ihrer Reizen beeindrucken kann, er hat einfach zu viel gesehen und erlebt. Aus diesem Grund zeigte sie ihm nur eins, dass sie ihrer Schönheit bewußt und bereit ist, den Preis dafür zu zahlen. In ihrem Körper ließ sie mit kleiner Verstellung des Gleichgewichtes Leidenschaft und Feuer, aber auch Erfahrung und eine Art Ironie zu den Schicksalschlägen zu erkennen gegeben. Man sah ihr an, dass sie mit ihrem Status vertraut sei und eine Herausforderung darstellt, weil sie viele Register des weiblichen Wesens in sich vereint.