Beiträge von Herius Hadrianus Subdolus

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    Original von Matinia Fausta
    Die wisse ja, die rote aus gutem Stoff aber nicht aus Seide, sie will ich auch zum Reiten tragen.


    Besonders kurz, um sie zum Reiten zu tragen ... ahja. :P


    "Gut ich werde die Aufträge einleiten. Kann ich sonst noch etwas für euch tun?"


    Die Tabula wanderte in der Zwischenzeit mit der Sklavin in den verdeckten Teil des Ladens. Eine Weberin würde sich der Sache schon bald annehmen, das jene Tuniken auch in zwei Tagen abholbar waren.

    Die Angaben waren schnell notiert. Im Geiste kreisten Zahlen durch den Sklaven und schließlich endete der Zyklus.

    "Wir werden sie in etwa zwei Tagen fertig haben. Sollen sie beide aus Seide sein?"


    Es war nicht einfach den weißen Stoff rot zu färben. Zumindest das edle weiße Tunikakleid würde wohl nur aus Seide seinen Effekt tragen.

    Zitat

    Original von Matinia Fausta
    Sie sieht ihn verwundert an und schmunzelt.


    Ein Senator? So was schmales und zartes für einen Mann? Für wen soll sie den sein, vielleicht kenne ich ihn.


    "Sicher ein Geschenk. Einen Namen, den weiß nur mein Herr, aber das Siegel dort auf dem Lederanhänger sagt uns, das es bestellte Ware für Senatoren ist. Wenn ein Halbmond es zieren würde, käme ein noch edlerer Kunde in Betracht."


    Zitat

    Original von Matinia Fausta
    Sie nickte und wand sich zu dem Sklaven.


    Also, was ist mit dieser Tunika. Wenn sie bestellt ist auch gut, dann möchte ich so etwas ähnliches, genau für mch gemacht.


    "Durchaus möglich. Eure Maße wißt ihr, oder sollen wir es gänzlich anpassen?"


    Schonmal proforma winkte er eine zierliche Sklavin aus dem Verkaufsraum heran. Sie könnte mit einigen Hilfsmitteln erlangen, was der Schneider später brauchte.


    "Euren Vorstellungen kann dann natürlich bis ins kleinste Detail entsprochen werden."


    Und die hatte sie. Wartend und mit einer kleinen Wachstafel bewaffnet, wartete der Mann ab, was sie speziell wünschte.


    "Oh natürlich, es ist mir durchaus klar, das ihr bei diesem unschlagbaren Angebot misstrauig werdet, doch seit einiger Zeit kann sich der Eigner dieser Schneiderei glücklich schätzen besonders hochwertige Rohstoffe zu besonders niedrigen Preisen zu bekommen."


    Und hinter vorgehaltener Hand fügte der Sklave hinzu: "Er hat sich nämlich der "Goldenen Handelsallianz" angeschlossen." :]


    Das Gesicht würde der sklavische Verkäufer sich merken müssen, da war etwas mehr als sonst zu verdienen. Nicht wie üblich gefeilscht.

    An der Seite fiel ein lederner Fetzen dem Sklaven sofort ins Auge. Ein Siegel prangerte darauf. Wer hatte jene Tunika hierher gebracht? So mußte er sich räuspern.


    "Entschuldige, aber diese Tunika sollte nicht hier sein. Es ist ein Auftragswerk für einen Senator aus Rom. Es soll wohl ein Geschenk sein. Die Seide macht sie so strahlend weiß."


    Er suchte nun selbst etwas ähnliches zu finden...

    Der Sklave zog die Schultern nach oben. Jene Frau schien etwas mit schlichter, hoher Qualität zu suchen.


    "Hm also naja die besonders schönen Kleider befinden sich in einem zusätzlichen Raum, hinter diesem. Hier kommt ein jeder herein. Dort nur das Klientel, das es sich auch leisten kann." Würde er jetzt diesen fragenden Blick aufsetzen, wäre er die Kundschaft los. Auf der einen Seite kein schlechter Gedanke, doch seinem Herren würde das mit Sicherheit nicht passen. Also bat der knochige Mann die Frau in ein Hinterzimmer und ließ sie unter seinen streng wachenden Augen suchen.


    "Da kann ich euch ein edles Stück zeigen." Er winkte den Mann näher und ließ ihm den samtigen Stoff fühlen. "Zweihundertfünfundachzig Sesterzen würde das gute Stück kosten..." Der Blick des Sklaven zeigte, das das wirklich hart kalkuliert war.


    Nur wenig Zeit nahm es in Anspruch, dann brachte der Sklave einige helle Muster zum Vorschein. Er hielt sie der Kundin hin und sah sich die Stickereien an. Zwar war er der Meinung, es sei zu überladen, doch war er auch seinem Herren verpflichtet und so stieß er ab und an freudige Gluckser aus.


    Den Begleiter wollte er am Liebsten auch noch einkleiden... doch scheinbar war er nicht deswegen mitgekommen.

    "Oh da haben wir sicher etwas passendes und vorallem Günstiges im Angebot. Hm schauen wir mal. Bisweil sind ja vornehmlich naturelle Töne stark im Kommen. So kann ich euch diese Seidentunika für ungeschlagene zweihundertfünfundfünfzig Sesterzen anbieten. In ihren rotbraunen Ton, den Stickereien und dem klassisch zeitlosen Schnitt bedarf sie einer näheren Betrachtung."


    Hebt das gute Stück an und reicht es der Kundin. Dann schreitet er auch gleich zu einem weiteren Stabel feiner Tuniken, die allerdings etwas preiswerter sind.


    "Hier haben wir etwas für den frischen Wechsel. Zum Beispiel fünf Tuniken in frischen Farben und hübschen Schnitt für zusammen gerade mal 65 Sesterzen. Aber natürlich auch einzeln zu erwerben."


    Fragend blickt er auf und wartet eine Reaktion ab.

    Tag ein, Tag aus die selbe Arbeit. Mittlerweile wußte Herius, warum er sich das früher nicht angetan hatte. Zuviele Kunden waren der Meinung bei jedem Geschäft die Motzkymasche ausführen zu müssen. In der Legion war das einfach geklärt gewesen. Ein Schnitt, ein Hieb, ein Schlag, doch hier waren die Kunden König. So beließ er es bei den Gedanken, die immer wieder Flüche in sich trugen und akzeptierte die Arbeit so wie sie war.

    Schon der Nächste erschien im Laden, so gab der Sklave, welcher gerade mit der Kundin beschäftigt war einem anderen Sklaven den Wink, sich nach vorn zu trollen.


    "Salve Herr, kann ich dir behilflich sein?" Waren dessen Worte. Noch wußte jener nicht, was der Mann für Wünsche hatte.

    Heute war es endlich soweit. Nach vielen Hin und Her. Nach Gezehtere und Gomora, nach Schweiß und Nerven konnte Herius endlich den Laden eröffnen. Nicht zu rießig war er. Doch fand sich genügend Platz, um all das auszustellen, was hinter und über dem Geschäft produziert wurde.


    Eine große Feier konnte er sich nicht leisten. Das Geld war knapp, die Rohstoffe durch den weiten Transport teurer geworden. So hoffte er auf zahlende Kundschaft und hängte vor dem Türle ein Schild auf, was heuer im Angebot war:


    Die Glasbläserhütte bietet an:


    Handgeblasene Glasbecher zu 12.00 Sesterzen und Glaskannen zu 18.00.


    Im Schneidereigeschäft erhältlich:


    Die Tunika für den milden Winter für gerademal 13.00 Sz.
    Der Mantel gegen den bissigen Wind für 150.00 Sz.
    Die feine Seidentunika für nur 250.00 Sz.
    Eine Toga, edel und bequem zu tragen für kleine 300.00 Sz.


    Die Steingutmanufaktur empfiehlt:


    Feinkeramiken zu unschlagbaren 8.00 Sz.
    Die Lampe des Lichtes für nur 1.00 Sz.


    Mit dem Meister Lämpel auf Schritt und Tritt:


    Der Halbschuh schon ab 19.80 Sz. für jeden Schritt zu haben.
    Haltbare und verzierte Stiefel für nur 99.80 Sz. Einen besseren Tritt im Winter gibt es nicht.



    Mit einem kritischen Blick beäugt er die Schreibtafel und zieht sich dann in die Schneiderei im ersten Stock zurück. Das Feld des Verkaufes überläßt er einem ausgebildeten Sklaven. Herius hindes übt sich an neuen Mantelkreationen.

    Die Monate hatten sich für ihn zu Besseren gewandt. Nach seinem Absturz fingen die Götter in ihrem Spiel ihn erst kurz vor den tiefsten Tiefen auf und brachten Herius zurück ans Licht. Früher hatte er enen Großteil seines Soldes dazu verwand dem Mars was zu futtern vorbei zu bringen. Heute war es ein Gang, der ihm ungewohnt vorkam. In seiner Hand hielt er einen fett belegten Kuchen und eine Schale mit köstlichen Keksen.


    Nur zu lang hatte er gebraucht um mit Mars mal wieder zu sprechen und so hockte er sich hin, denn das Gespräch würde wohl etwas länger als üblich dauern. Den Kuchen und die Kekse stellte er auch einen Schrein vor sich ab und begann den Gott mit seinen alltäglichen Krimskrams zu besabbeln.

    Mit den Listen des vergangenen Monats beschäftigt, führte Herius ein intressantes und aufschlussreiches Gespräch mit Vortex. Die Zahlen unter seinem Anschreiben ließen ihn kurz die Stirn runzeln. Es waren halt ruhige Zeiten. Auch wenn er das nicht wirklich glauben wollte, denn bei seinen mittäglichen Forumgängen fielen ihm ungewöhnlich viele Schwarzröcke auf, die natürlich nicht offiziell gekleidet waren, aber eben auch für einen alten Soldaten gleich erkennlich schienen.


    Er siegelte den Bericht ab und gab ihn in die Post. Dann überlegte er noch eine Liste zum Zustand der Mansiones zu machen. Aber Subdolus entschied sich jene Arbeit für Zeiten aufzuheben, wo er jene Dinge tun mußte. Als Stationarius war das nämlich nicht seine Arbeit. :]

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    Original von Publius Matinius Agrippa
    Er klopfte an die Türe, denn er hatte vor sich mit dem neuen Pöstler der Provinz bekannt zu machen ...


    Da diese Stelle auch für die Abgabe von Postgut geeignet war, öffnete sich die Türe durch die Hand eines Tabellarius, der den Proconsul natürlich vom Ansehen her kannte und ihm sogleich bei seinem Vorgesetzten anmeldete. Als jener Postreiter das Officium wieder verlassen hatte, sprach Herius:


    "Salve Senator Matinius Agrippa, was kann ich für dich tun?"