Beiträge von Aelia Paulina

    Paulina besah sich den Sklaven und runzelte dabei die Stirn. Sie war ihrem Verlobten dankbar, dass er ihr mit einem persönlichen Leibwächter die Ängste vor den Gefahren dieser rohen, kaum zivilisierten Provinz nehmen wollte. Aber genau dieser Leibwächter machte nicht den Eindruck sehr viel zivilisierter zu sein. Besonders stattlich wirkte er auch nicht, fand sie.


    “Crinon heißt du?“, fragte sie den Burschen, weil sie sehen wollte ob er sie überhaupt verstand.
    “Von woher stammst du?“

    Paulina hatte sich mit ihrem Verlobten niedergelassen und beobachtete den Sklaven, wie er ihnen den Tisch deckte.
    Phaeneas, wie er wohl hieß, war ein aufmerksamer und zugleich diskreter Sklave, wie ihr sofort auffiel. Denn kaum standen die Speisen auf dem Tisch entfernte er sich, blieb jedoch zusammen mit einer ganzen Schar weiterer Sklaven in Rufweite.


    “Dein Phaeneas scheint gut erzogen zu sein. Selbst in Rom ist es nicht leicht halbwegs brauchbare Sklaven zu finden und hier ist es bestimmt noch schlimmer. Hast du ihn schon lange?“, fragte sie ihren Verlobten, während sie noch überlegte bei welcher Leckerei sie als erstes zuschlagen sollte. :hmm:





    Sim-Off:

    Phaeneas: Danke für die NSC-Sklaven-Übersicht. :)

    Sie trat ein und sah sich neugierig um. Aus Rom, wo sie im Haus ihres Cousins auf dem Palatin gewohnt hatte, war sie einen gewissen Standard gewöhnt. Die Domus Legati Augusti war natürlich nicht mit den kaiserlichen Plästen vergleichbar. Er wirkte ein wenig düster und angestaubt, aber in ihren Augen passte er damit sehr gut in diese düstere und irgendwie trübsinnige Provinz. Aber immerhin würde es in ihren Händen liegen hier ein wenig vom Glanz der römischen Welt einziehen zu lassen, denn schließlich war sie die zukünftige Hausherrin.

    “Das beruhigt mich sehr.“, antwortete Paulina pflichtschuldig und folgte ihrem Verlobten.
    Er erwartete hoffentlich nicht, dass er mit seinen Worten ihre schlechte Meinung über diese Provinz zum Guten beeinflusst hatte.


    Aber als er ihr die Sache mit dem Cursus Publicus erklärte und erwähnte, dass sie dessen Dienste künftig auf seine Kosten in Anspruch nehmen konnte, lächelte sich zufrieden.

    Paulina runzelte die Stirn. Sie hatte in ihrem bisherigen Leben nur Italia und Achaia kennen gelernt , wo die römische oder zumindest die griechische Kultur tief verwurzelt war. Vom rauen Leben und Gefahren der Grenzprovinzen wusste sie tatsächlich nicht viel.
    “Wenigstens die Dienerschaft und die Sklaven sind uns hoffentlich treu ergeben. Wie soll ich ruhig schlafen, wenn ich jederzeit Angst haben muss, dass ein blutiger Aufstand losbricht. Deine Soldaten werden uns doch bestimmt beschützen, ja?“

    Paulina machte große Augen.


    “Eine Germanin?! Du beschäftigst eine Barbarin in der Verwaltung deines Palastes? Wer weiß was die in der Nacht hier treibt und welche heidnischen Rituale sie innerhalb dieser Mauern durchführt? Ich muss mich schon sehr wundern, wie leichtfertig du bist! Jeder weiß doch, dass die Germanen bestenfalls als einfache Diener taugen und selbst dabei hat man nur Ärger mit ihnen. Was geht hier eigentlich vor?“


    Sie sah ihn mit einer Mischung aus Besorgnis und Argwohn an.

    Verwundert sah Paulina zu ihrem Verlobten, der es plötzlich eilig zu haben schien. Aber brav fügte sie sich.
    “Ähm, ja, der Palast ist ja sooo groß und es gibt bestimmt noch sooo viel zu sehen. Duccia Venusia, es war sehr nett dich kennen zu lernen. Bitte entschuldige uns. Vale!“


    Dann kam sie seiner Aufforderung nach und verließ das Officium.

    Da täuschte sich Duccia Venusia nicht. Paulina hatte tatsächlich bislang noch nicht viel anziehendes an Germanien entdecken können.


    “Ja, gewiss, dieses Land hat bestimmt seinen ganz eigenen, spröden Reiz. Man darf aber vermutlich auch keine sehr hohen Ansprüche haben. Ich meine, Mogontiacum ist doch tiefste Provinz und liegt direkt an der Grenze zu den Ländern der Barbaren. Von denen hört man ja die schauerlichsten Geschichten in Rom.“

    “Salve, ich freue mich ebenfalls.“, antwortete Paulina brav.


    Aber sie sah sich diese Frau ganz genau an. Sie war jünger als man es von einer Frau in dieser Stellung erwartet hätte und hübscher ebenfalls. Außerdem hatte sie etwas fremdländisches, exotisches an sich. Sicher ist das keine echte Römerin – dache Paulina sich.

    “Wie erstaunlich, eine Frau in einer solch hohen Stellung zu sehen. Das muss bestimmt schwer sein und ermüdend dazu.“
    , sagte sie, obwohl ihr nicht wirklich klar war, was ein Comes eigentlich zu tun hatte und wie bedeutend dieses Amt war.
    “Bist du schon lange... ähm... Comes?“ ...oder hat dich mein Mann erst dazu gemacht und wenn ja, was hat er dafür von dir bekommen? - ergänzte sie ihre Worte in Gedanken.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    Ich lächelte und nickte, "Nungut, dann lass uns gehen!" öffnete die Tür und überliess Paulina den Vortritt, auf den Gang der Regia.....


    Dankbar nahm Paulina zur Kenntnis, dass ihr Verlobter trotz des Aufenthalts in dieser unwirtlichen Provinz seine Manieren nicht vergessen hatte.


    Milde lächelnd verließ sie das Zimmer um dann draußen auf ihn zu warten.

    Sprunghaft wie sie nun einmal war, hatte sich ihr Ärger auch schon wieder verflüchtigt. Vielleicht wollte sie ihren künftigen Gatten auch nicht mehr reizen als nötig war, schließlich würde sie dafür im Laufe der Zeit noch ausreichend Gelegenheit haben.
    Unerwartet freundlich sagte sie deshalb: “Ein sehr schöner Palast ist das. Möchtest du ihn mir zeigen?“

    Paulina rauschte wortlos an dem Magister vorbei und in das Arbeitsgemach ihres Verlobten.


    Mit verärgerte Miene und ebensolchem Tonfall begrüßte sie ihn. :motz:
    “Salve mein Lieber! Ich muss schon sagen, dieser Empfang ist sehr kümmerlich. Dein Büttel da wusste nicht einmal wer ich bin. Hast du ihm mein Kommen etwa nicht angekündigt? Ein Glück das er mich überhaupt zu dir vorgelassen hat. Im ersten Augenblick fürchtete ich, er würde mich sogar abweisen. Stell dir mal vor wie ich mich dabei gefühlt habe.“

    Zitat

    Original von Lucius Hadrianus Iustus
    Was war das denn für ne dumme Gans? Wenn sein Patron die als Frau nehmen würde, na dann danke. So was hatte er doch gar nicht verdient... 8)
    Auf alle Fälle schien sie sich recht wichtig zu nehmen. Naja egal...


    Verzeih, das wußte ich nicht. Und so weit ich mich erinnern kann wurde es auch von ihm nicht erwähnt. Aber bitte, folge mir doch.


    Der Magister erhob sich und schritt zur Türe des Legaten und klopfte dort an.


    Indigniert raffte Paulina ihre Kleider und folgte dem schlecht informierten oder aber vergesslichen Beamten.

    Zitat

    Original von Lucius Hadrianus Iustus


    Fragend sah der Magister die Fremde an.


    Ähm ja, salve. Wer bitte ist denn Dein Verlobter werte Aelia Paulina?
    Hellsehen konnte er ja schließlich noch nicht... :D


    Natürlich war Paulina wie selbstverständlich davon ausgegangen das ihre Verbindung am Ort allgemein bekannt war. So viel Prominenz würde es hier schließlich nicht geben und für solche Dinge interessierten sich die Menschen bestimmt nicht nur in Rom. Oder waren hier die Preise für Schweineohren das wichtigste Gesprächsthema auf dem Wochenmarkt? Sie war leicht irritiert. Hatte ihr Verlobter sie selbst in seinem Palast niemals erwähnt? Was war davon zu halten?


    Ein wenig entrüstet antwortete sie deshalb: “Der Name des mir Versprochenen lautet Marcus Vinicius Lucianus. Er vertritt den Kaiser in dieser Provinz, habe ich mir sagen lassen.“

    Der Weg vom südlichen Stadttor zur Regia war nicht schwer zu finden, denn der Weg führte immer geradeaus, direkt darauf zu. Der Reisewagen hielt vor dem Portal des Palastes, der das Forum der Stadt dominierte. Mithilfe des Sklaven, der eben noch die Pferde geführt hatte, entstieg Aelia Paulina dem Gefährt und ließ sich in das Innere begleiten.


    Dort suchte sie das Officium des Magisters Officiorum auf und der Sklave klopfte an die Tür.