Beiträge von Iullus Flavius Fimbria

    "Vergiß den Adel und seine Verpflichtung. Wenn wir darauf warten ist Rom untergegangen bevor sich auch nur einer von denen erhebt. Aber den Groll und den Vorwurf brauchst du dir nicht sparen, den kenne ich auch."


    Zeigt abwechselnd seine Schuhe vor


    "Falls du auf meinen Namen anspielst, den trägt meine Familie erst seit ein paar Generationen, seit dem sie überhaupt einen Namen tragen darf. Es war eine schlechte Entscheidung aber ich kann nchts daran ändern. Aber irgendwann wird der patrizische Anteil sowieso durch seine Inzucht aussterben."

    Zitat

    Original von Aulus Octavius Avitus
    Doch ich bin gewillt, einen Anfang zu machen und werde Eintausend Sästerzen spenden um die Renovierung voranzutreiben und hoffe, dass der Adel, die Senatoren folgen werden.


    Das du folgen wirst Aurelius Corvinus, deine Familie ist von hohem Ansehen, ihr stände es gut zu Gesichte mehr zu tun als nur zu Reden.“, dann blickte er zu dem ihm unbekannten Mann, der Laut seine Kritik am Kaiser äußerte, "Wie ist dein Namen Römer?", fragte er ftreundlich.


    Er nickte beschwichtigt. Am Ende waren es immer die einfachen Männer die das Schicksal Roms in die Hand nehmen mußten. Der Mann war von seinem Freund als Octavius Avitus vorgestllt worden. Fimbria kannte ihn nicht, doch er wollte sich seinen Namen merken.


    "Mein Name ist Iullus Flavius Fimbria."


    Stellte er sich vor


    "Deine Spende zeigt dich als einen Mann, der nicht nur leere Worte von sich gibt. Ich werde nach Ostia kommen und mir euren Verein ansehen. Das Imperium braucht Männer, die nicht nur leere Worte von sich geben."

    "Hört, hört, in Syria! Das wird die Syren beeindrucken! Schade daß er sein Volk im Frieden schnell vergißt oder vielleicht auch nru noch die Soldaten sieht. Aber ich will natürlich nicht unseren großen, allmächtigen und weisen Imperator Caesar Augustus kritisieren. Nichts läge mir ferner! Doch was ist mit Rom? Was ist mit den Bürgern unserer schönen Stadt? Wo ist der Rex Sacrorum? Wo sind die Flamen? Wo sind die Pontificen die in Vertretung des Pontifex Maximus die Riten zelebrieren? Warum muß immer erst der kleine Mann für die Verfehlungen des Reiches gerade stehen? Warum muß der kleine Mann der mit seiner alltäglichen Arbeit wirklich schon genug auf dem Buckel hat auch noch die Aufgaben übernehmen, die eigentlich doch die Hochwohlgeborenen tun sollten? Wo sie doch so sehr an der Unantastbarkeit dieser Ämter festhalten?!"

    Nachdem die Zeit günstig war war auch Fimbria nach Rom zurück gekommen. Viel Zeit verbrachte er auf dem Forum Romanum. Auch als Sedulus und Avitus, die er beide nicht kannte auf die Rostra stiegen war er dort und hörte was sie zu sagen hatten.


    "Huldigt den Göttern, ruft ihr und wollt den Kreuzwegverein wiederbeleben. Niemand sollte die Laren vergessen aber glaubt irh nicht, daß die Staatsgötter vorgehen?."


    Nickt zu Aurelius Corvinus.


    "Er hat es schon gesagt. Der Staat und der Pontifex Maximus scheren sich nicht um ihre Götter. Es ist doch kein Wunder wenn der kleine Mann da die Schutzgeister vernachlässigt. Beseitigt diese MIsere und die Bürger werden irher Pflicht wieder nachkommen. Wann habt ihr den Pontifex Maximus das letzte Mal Opfern gesehen? Anstatt das Volk aufzurufen solltet ihr dem ersten Bürger und seinem Collegium eine Aufforderung schicken. "

    Hunger trieb ihn in die Taverne. Seit einigen Tagen war er zurück in Rom. Hatte keine gute Unterkunft gefunden. Nur ein billiges Zimmer auf die Schnelle. Geld war nicht das Problem aber die Anreise war überhastet. Um so wichtiger war es den Magen zu füllen. Er bestellte sich eine Platte voll Fisch und eine Kanne Wein. Dann sah er den Krug auf dem Nebentisch.


    "Ist das Bier?"

    Aah, es wäre zum Haareraufen, wenn er bloß Haare gehabt hätte. Wollte man ihn nicht verstehen oder konten sie es nicht?


    "Annaeus! Du warst vor etlichen Amtszeiten Volkstribun. Einer derjenigen, über den man kein schlechtes Wort verliren konnte. Du hast dich um das Volk bemüht, ließest Speisungen durchführen, warst zu jeder Zeit ein Ansprechpartner. Sag mir, warum trägst du keine Senatorentoga und keinen Senatorenring? Haben etwa deine Taten für Rom nicht gereicht zu einem Sitz im Senat? Nein, man benötigt das Vorrecht der Geburt! DU solltest im Senat sitzen, zum Wohle Roms! Nicht diese verweichlichten Sesselpupser! Du hast selbst gesagt, daß es dein Ziel ist, selber eines Tages zu jenem erlauchten Kreis zu gehören und warlich ich sage dir, kein Patrizier hat es mehr verdient als du! Wer verwehrt dir denn den Platz im Senat? Die Oberschicht ist es, die peinlich darauf achtet, daß ja kein Emporkömmling ihnen ihren Platz an der Sonne streitig macht! Du bist es nicht wert, in den Senat einberufen zu werden, weil du dein Bürgerrecht erst zurückerlangen musstest? Wer ist denn mehr Römer: ein degenierter Patrizier, der selbst zum Hinternauswischen einen Sklaven benötigt, oder dieser Annaeus hier? Ich kann diese Frage für mich leicht beantworten."


    Er breitete seine Arme aus und wandte sich wieder ans Volk.


    "Taten! Taten machen einen Mann aus, nicht die Geburt oder Beziehungen! Und dieses System, das wir jetzt haben, ist unseres Reiches nicht würdig! Was spricht denn gegen einen Senat, in der besten sitzen, ganz gleich, welcher Herkunft sie entstammen? Genau das verlange ich, nicht weniger. Und ich fange gleich mit einer konketen Forderung an."


    Er wies wieder auf den Praefectus Classis.


    "Hier steht er und dabei sollte er im Senat sitzen!"

    Zitat

    Original von Galeo Claudius Myrtilus
    ...


    Obwohl der alte Mann zu einer Diskussion anscheinend nicht fähig war und sich schon wieder nach seiner Rede abwandte setzte Fimbria dieses mal zu einer Antwort an.


    "Gesetz den Fall, alter Mann, daß du dieses Mal bereit bist eine Antwort zu hören und deine Aufmerksamkeit nicht wieder anderen Dingen widmest, möchte ich dir deine Frage beantworten. Rom ist das Zentrum der Welt aber Rom ist nicht die gesamte Welt! Was weißt du schon von mir außer meinen Namen? Ich habe dem Imperium in den Legionen gedient und mein leben in der Provinz für Rom riskiert womit ich wahrscheinlich schon mehr getan habe als du! Bis ich so alt bin wie du habe ich noch einmal mein Leben Zeit! Volksverhetzend nennst du meine Rede? Frag das Volk ob sie sich verhezt fühlen! Aber nimm deine Halbmond-Freunde aus, die sich doch das ganze Jahr nicht mit dem Volk sodalisieren und sich für besseres halten!"


    Traurig schüttelte Fimbria den Kopf. Wollten oder konnten ihn die Menschen nicht verstehen? Vermutlich lag es daran, daß sich schon wieder das patrizische Pack vor der Rostra ansammelte. So war es immer. Sprach einer gegen sie dann rotteten sie sich zusammen und blockierten jede vernünftige Diskussion mit ihren abgedroschenen Phrasen. Schnell sprachen sie ein lautes 'volksverhetzend' aus damit die Stadtwachen anrannten und ihnen ihre patrizischen Stiefel leckten. Sie hatten noch viel zu viel Einfluss auf Rom und den Kaiser.


    "Verstehst du mich denn nicht, Mann?", rief er zu dem Annaeus hinab.


    "Ich rede nicht von mir! Ich spreche von Rom! Von allen Römern! Wer mein Patron ist und wohin er mich bringt ist völlig unwichtig!"

    Fimbria nickte bestimmt


    "Wahre Worte, Terentius! Aber denk es noch einen Schritt weiter! Warum sollte jenen Männer überhaupt irgendetwas verwehrt bleiben? Warum sollte der Stand deines Vaters bestimmen, was aus dir werden kann?! Warum sollte der Stand deines Vaters bestimmen welcher Weg dir in Politik, Militär oder Cultus Deorum offen steht?! Was macht den Sohn eines Patrizers oder Senators zu einem besseren Menschen? Weg mit den Standesbeschränkungen! Das fordere ich! Jeder Römer sollte nur nach dem gemessen werden, was er selbst leistet! Jedem Römer sollte jeder Weg in diesem Imperium offen stehen! Denn wir sind alle gebürtige Römer! Wir sind alle Kinder der Wölfin und es gibt keinen besseren Stand als das! Der einzige der über uns stehen kann ist der Augustus, doch der ist kein Mensch mehr, der ist Gott!"


    Auf den Vorwurf des Neids brach er in lautes tief dröhnendes Lachen aus.


    "Neidisch!? Daß ich nicht lache! Neid kann nur da entstehen wo es etwas zu beneiden gibt. Ich wüsste nichts was an einer Ansammlung völlig degenerierter Adeligen zu beneiden wäre! Genauso fällt mir nichts ein, was ich an den Patriziern als Haufen beneiden sollte! Rache? Rache kann man nur dem antun, der einem etwas getan hat. Nichts haben sie getan, also kann auch nichts gerächt werden! Ich nehme sie nicht einmal zur Kenntnis, so sehr interessiert mich was sie in ihrem verschwenderischen Palast treiben!"

    "Ich ruhe mich auf niemandes Lorbeeren aus!", erhob Fimbria unwirsch seine Stimme gegen Galeo Claudius Myrtilus.


    "Fleisch und Blut! Daß ich nicht lache! Vom tarpeischen Felsen würde ich mich stürzen, wenn ich mit dieser patrizischen Brut verwand wäre! Meine Vorfahren wählten den Namen Flavius weil es ein guter Name ist, weil die flavischen Kaiser Männer mit Ehrgeiz und Elan waren. Willst du die Namen meiner Vorväter hören? Du würdest sie doch nicht kennen. Meinen Namen kannst du hören. Iullus Flavius Fimbria lautet er. Und meinen Namen solltest du dir merken, alter Mann! Denn ich brauche keine Ahnen und ich brauche keine patrizische Verwandtschaft um meinen Weg zu gehen!"


    Er spuckte auf die Rostra um zu zeigen, was er von den patrizischen Flaviern hielt


    "Dazu spreche ich nicht nur von Patriziern, sondern vom Adel! Die Vinicier kannst du also aus deiner Liste rauslassen. Doch ansonsten sprichst du genau von dem was ich sage, auch wenn du es selbst nicht zu merken scheinst! Germanicer oder Decimer, genau von solchen wieihnen spreche ich! Sie würden niemals im Senat sitzen so wie es heute aussieht. Wie sollten sie auch rein kommen, wo ihre Väter doch keine hochwohlgeborenen sondern einfache Männer waren? Genau das ist es, was ich euch zeigen will, Bürger. Ein Decimus Livianus, ein Germanicus Avarus oder ein Decimus Meridius - sie alle würden heute nicht mehr für den Cursus Honorum zugelassen! Warum? Nur weil ihre Väter nicht den passenden Status gehabt hätten! Väter deren Namen heute niemand mehr kennt und die auch niemanden interessieren! Weil diese Männer allein ihren Weg gegangen sind! Weil diese Männer Durchsetzungsvermögen, Intelligenz, Ehrgeiz und Elan mitbringen! Weil diese Männer sich um ihr Rom und um ihr Iperium sorgen. Weil diese Männer in die Politik streben weil sie etwas bewegen wollen und nicht, weil ihr Platz schon von ihren Großväter vorgewärmt wurde! Warum sollen Männer von diesem Schlag aus künftigen Generationen nicht mehr in den Senat dürfen? Seht ihr nicht, welche Möglchkeiten uns, welche Möglichkeiten Rom damit entgehen!?"


    Den der Nach seinem Namen schrie ignorierte er. Denn es zeigte genau das worum es ging. Daß Namen mehr wiegten als Worte.


    Stattdessen antwortete er dem Annaeus Florus


    "Was mich zu der Annahme bringt die anderen Gentes hätten es verdient in den Senat berufen zu werden? Ich frage anders herum, warum haben sie es nicht verdient? Sie haben ihre Amtszeiten abgeleistet wie die patrizischen Tiberier und Flavier auch. Ob sie in ihren Magistraturen besser waren als die Patrizier will ich nicht fragen. Aber sie waren auf keinen Fall schlechter! Also warum wird ihnen dieses Recht verwehrt? Warum rutscht der Adel ohne Wenn und Aber nach oben durch während der Plebeier auf der Strecke bleibt? Ist das Rom? Muß das Rom sein? Ist das die Gleichheit, für die tausende Römer in den Bürgerkriegen gestorben sind?"

    ROM, FORUM ROMANUM, ANTE DIEM IV ID APR DCCCLVII A.U.C., die Toga sitzt perfekt


    Ein Bürger war in den Senat erhoben worden. Doch es war kein gewöhnlicher Bürger. Fimbria trat auf die Rostra.


    "Römer, Freunde! wandte er sich an das Volk


    "Es stinkt in Rom und es stinkt gewaltig! Aber es ist nicht die Cloaca Maxima, obwohl die auch stinkt, daß es einem den Magen umdrehen kann! Doch über das Abwasser will ich heute nicht sprechen, sondern über den Abschaum! Fühlt ihr euch angesprochen? Tatsächlich könnte man glauben ihr seid der Abschaum! Denn so werdet ihr behandelt! So werden wir behandelt, Bürger, Plebeier!"


    Machte eine kurze Pause um die Worte wirken zu lassen.


    "Seit Jahrhunderten erhebt sich Rom aus der Erde in der seine Wurzeln liegen. Die ersten Staatmänner nannten sich Könige in dieser Zeit der Anfänge. Sie regierten weise und brachten den Staat zum erblühen. Die Republik und die Standeskämpfe sorgten dafür daß alle Männer Roms die gleichen Chancen erhalten haben. Daß jeder Bürger sich sein Recht heraus nehmen kann um auf die Rostra zu steigen. Daß jeder Mann nicht nur tauglich ist den Staat zu führen, sondern das auch erreichen kann! Doch der Senat war schwach und labil! Die Götter stelten deswegen dem Volk Roms einen ersten an ihre Spitze um es zu lenken und zu leiten. Doch neben diesem Gottgleichen gibt es keinen Römer, der besser oder schlechter wäre als ein anderer Römer! Römer, Freunde! Wie lange wollt ihr noch mit verschlossenen Augen herumlaufen?


    Der Adel drängt den Princeps zur Wahländerung und ihr schaut dabei zu! Die Wahlen verstreichen und ihr schaut dabei zu! Die Patrizier drängen in die Politik und zertreten euch unter ihren Füßen. Denn für sie seid ihr nur der Abschaum der Stadt! Nun laufen sie durch die Stadt, die noblen Amtsträger, und ihr schaut dabei zu! Nein, nicht gegen die Noblen Amsträger richtet sich mein Groll, sie leisten gute Arbeit. Doch warum sollt nicht ihr auch gute Arbeit leisten können? Schafft ihr Bürger nicht seit Jahrhunderten fleißig und unermüdlich? Ihr seid das Handwerk! Ihr seid die Landwirtschaft! Aus euren Reihen stammen die Bankiers! Ihr seid gebürtige Bürger Roms welche vornehmere Herkunft kann es da geben!?


    In den letzten Jahren war genau so zu sehen, daß ihr die Redner Rom seid! Daß ihr der Senat sein könnt! Doch warum frage ich euch dürft ihr auf einmal nicht mehr den Senat bestimmen? Warum dürft ihr auf einmal nicht mehr den Senat stellen? Was haben die verwöhnten Söhne des Adels an sich was sie besser wie euch sein läßt? Der Adel hält euch klein, versucht euch mit Brot und Spielen zu bestechen! Euch, die ihr Rom seine Größe schenkt! Die dekadenten Aristokraten verteilen die Staatsämter unter sich und nichteinmal geleistet Arbeit erkennen sie an! Sie verachten euch! Dabei kennen sie keine eigene Leistung! Keine Tüchtigkeit! Der Adel lebt nur von den ach so herrlichen Taten seiner Vorfahren. Schaut sie euch an, die letzten Erhebungen in den Senatorenstand ! Tiberier und Flavier, hochwohlgeborene Patrizer, die irhe Eignung schon mit dem Löffel gefressen haben! Doch wo sind die anderen? Wo sind die Artorier? Wo sind die Annaeer? Wo sind die Terentier? Waren die vielleicht nicht gut genug? Aber nein, die sind ja nur Plebeier! Ganz gleich wieviel sie gleistet haben, sie werden nicht beachtet! Römer, Rom ist groß geworden durch eure Tüchtigkeit und eure Leistung! Doch wann wird das anerkannt? Wie lange wollt ihr noch die Sklaven des Adels sein, Römer? Wie lange wollt ihr immer wieder um euren Lohn gepresst werden?"

    Zitat

    Original von Tiberius Caecilius Metellus
    "Ein Consul steht an der Spitze des Reiches? Das wäre mir aber doch sehr neu, ander Spitze des Reiches steht nur einer: Der Kaiser! Und bis dieser den Boden unter den Füßen verliert braucht es schon einiges mehr als einen korrupten Senator und seine gekauften Handlanger!


    Ich glaube eher dass du es bist, der unser Staatsoberhaupt zu verunglimpfen versucht!


    Und dass der Sneat seinen Verplfichtungen nicht nach kommt: Nichts anderes habe ich behauptet, du hingegen aber sehrwohl! Oder solltest du deine Worte etwa schon vergessen haben?"



    Der junge Mann schien nicht zu verstehen worum es ging. Obwohl die Wut in ihm aufstieg hielt sich Fimbria zurück. Der Jugend mußte man machmal ihre Flausen zugestehen


    "Zuhören solltest du zuerst lernen. Wenn du das getan hast dann sehen wir uns wieder. Wenn nicht ist es mir meinen Atem nicht wert, daß er an dem Brett vor deinem Kopf zerschellt."


    Die eigentliche Diskussion hatte sich verlaufen. Mit dem Volk verließ auch er langsam das Forum.

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Euer Volkstribun steht hier und ist der gleichen Ansicht, ein Aedil steht hier ebenso an meiner Seite, wie auch der Praefectus Praetorio die Ansichten des Avarus, ich und damit alle anderen seien Lügner, nicht zu teilen scheint.
    Haben wir uns etwa alle gegen den Senator Avarus verschworen oder nehmen wir Stellung zu der angestrebten Kandidatur?!
    Senator Avarus soll, wie unliebsam er mir und den anderen auch ist, seine Beleidigungen unterlassen, denn ich habe mich an das Volk gewandt um diese Kandidatur anzufechten, nicht um ihn hier zu verurteilen."


    "Du - einer - ein Volkstribun - zwei - ein Aedil - drei - und ein Praefectus - vier! VIER Männer stehen da gegen den Avarus! Ja wirklich das muß eine Verschwörung sein! Vielleicht schaffts der Avarus ja auch auf vier, dann könnten wir einen Bürgerkrieg draus machen! Merkt ihr denn nicht, wie lächerlich ihr euch macht? Wo ist das Volk auf dessen Urteil ihr wartet? Schau dich um, Patrizier, schau dich um und schau, was das Volk interressiert! Anscheinend nicht deine Worte, die ziehen nur Ritter und Senatoren an! Aber wenn du unbedingt eine Stimme aus dem Volk willst, dann geb ich dir eine! Geht nach Hause und schämt euch! Schämt euch, daß ihr euch Senatoren schimpft! Alle zusammen! Und dann besinnt euch auf eure Aufgaben für Rom!"


    Zitat

    Original von Tiberius Caecilius Metellus
    "Was für eine infame Verdrehung der Tatsachen! Der einzige, der soeben die Behauptung aufgestellt hat, der Senat vertrete nicht das Volk, sondern nur die Interessen der in ihm vertretenden Senatoren und ihrer Klienten, bist doch du! Aber, mein Freund, du scheinst deine Ansichten wohl zu drehen wie der Wind!


    Und es ist die Pflicht des Senats als Vertretung des römischen Volkes im Sinne aller Römer zu handeln! Der Kaiser ist der Letzte dem ich die Fähigkeit, im Sinne Roms zu handeln, abspreche, aber wie soll er verantwortungsvoll handeln, wenn das von ihm eingesetzte Gremium lediglich die eigennützigen Interessen einiger weniger Bürger Roms vertritt?


    Dass der Kaiser die Kandidatur des Avarus zulässt zeigt, wie tolerant er ist und wie er den Senat darauf zu prüfen trachtet, ob er noch im Sinne Roms zu walten fähig ist!"


    Wenn Fimbria etwas nicht leiden konnte dann wenn man ihm die Worte im Mund herumdrehte.


    "Willst du mich beleidigen, Bursche? Du stimmst diesem Theater wohl auch noch zu? Kannst du dir keinen Platz im Circus leisten? Es ist die Pflicht des Senats als Vertretung des römischen Volks im Sinne aller Römer zu handeln und gleichzeitig vertritt er nur eigennützige Interessen einiger weniger Bürger Roms? Da behauptest du es doch schon wieder! Der Senat kommt nicht seiner Pflicht nach! Du solltest dich genaus so schämen! Wer setzt die Senatoren ein? Der KAISER! Willst du etwa unseren Kaiser verunglimpfen!? Was glaubst du was der Kaiser macht, wenn die Männer Roms nicht mehr in seinem Sinne walten und auf einmal doch den Avarus wählen? Wenn plötzlich ein Konsul an der Spitze der Reiches mit der Macht des Senates hinter sich steht? Glaubst du etwa, der Kaiser lässt das zu, nur um mal zu sehen wie das so ist wenn man den Boden unter den Füßen verliert? Mach dich doch nicht lächerlich!"


    Fimbria lachte auf.


    "Der Patrizier schätzt die Ehre des Volks? Daß ich nicht lache! Was willst du denn? Willst du vielleicht behaupten, daß der Senat nicht das Volk vertritt? Vielleicht willst du auch gleich nachschieben, daß der Kaiser das Vollk nicht vertritt? Daß der Kaiser nicht zum Wohl aller entscheidet? Der Kaiser hat entschieden Germanicus Avarus aufstellen zu lassen! Früher wussten die Senatoren noch was sich gehört! Sie vertrauten dem Kaiser!


    Ist es das worum es hier geht? Soll hier vielleicht den Senatroen unterstellt werden, daß sie ihrem Kaiser nicht mehr folgen? Versucht ihr herauszufinden, ob das Volk noch auf der Seite des Kaisers steht oder auf der des Senats? Was ist das für ein wahnsinnges Spiel das ihr hier treibt?


    Da schlagen sie sich beinahe die großen Senatoren und zerstückeln sich mit Worten! Einer so unglaubwürdig wie der andere nehmen sie nicht nur den Gegner, sondern auch sich selbst auseinander! Oh, Schande über euch Römer! Schande über alle beide! Anstatt sich hier zu brüskieren mit ihren jämmerlichen Taten, sollten sie nach Hause gehen und sich schämen, daß sie sich Senatoren nennen dürfen! Sie sollten schweigen und darüber nachdenken, was sie versäumt haben!"


    Er schlug die Hände über den Kopf zusammen. Ein Teilnehmen an einer Diskussion mit dem Patrizier oder dem Senator schien nicht mehr möglich. Zu weit hatten die ihre private Fehde in die Öffentlichkeit getragen


    "Oh Tempora und Mores, du sagst es mein Freund! Es ist schlecht um Rom bestellt. Wo ist dieses Reich nur hingekommen?"

    Er war eine Zeit lang aus Rom fort gewesen. Doch zu den Wahlen kehrte er zurück. Anscheinend war er gerade rechzeitig. Ein Patrizier hatte sich auf die Rostra gestellt, ausgerechnet ein Flavier. Fimbria trat nach vorne.


    "Du schreist nach dem Volk, Patrizier, doch keiner kommt! Sollte dir das nicht zu denken geben? Ich will dir helfen, denn ich bin ein Teil des Volks. Von dir habe ich noch nie irgendwas gehört. So sieht es aus. Den Namen Germanicus kenne ich aber sehr wohl! Germanicus Avarus ist einer von uns! Er hat sich aus dem Volk bis nach oben gekämpft, mit harter Arbeit und viel Mühe. Was hast du bisher für das Volk getan, Patrizier?


    Der Senator hat deine Ahnen gekränkt? Du armer Kerl! Wie bedauerlich für dich, weil sie doch das einzige sind, was dich für deine Politik qualifiziert! Avarus hat einen Fehler begangen und dafür wurde er bestraft. Den Fehler von seinen Taten für unser Reich abgezogen bleibt unterm Strich immer noch mehr, als du jemals vorweisen mußt. Dir trägt man doch für deinen Namen schon alles hinterher! So viel dazu.


    Was mich als Teil des Volks aber viel mehr aufregt als die Wahl oder Nichtwahl von Avarus als Konsul, das ist deine Dreistigkeit, Flavius! Der Senat bestimmt über den Konsul. Aber statt vor dem Senat stehst du hier auf dem Forum! Wenn du selbst nicht fähig bist, dein Entscheidung zu treffen, hast du dann keine Klienten die dir sagen, was du wählen sollst? Oh verzeihung, ich vergaß du bist ja ein Patrizier. Du hast es nicht nötig, dir Klienten aus dem Volk zu nehmen!


    Aber die anderen Senatoren haben ihre Klientenschaft und sie werden wissen, was ihr Volk will. Nur danach sollen sie ihre Stimme geben! Nicht danach, was irgendein Mob auf dem Forum brüllt, von dem die Hälfte vielleicht mit deinem feinen patrizischen Geld eingekauft ist! Willst du dem Senat seine Entscheidungskompetenz absprechen? Dann solltest du nicht darum betteln, daß die Senatoren den Avarus nicht wählen, sondern die Absetzung des Senats fordern! Aber dazu solltest du nicht auf der Rostra herumstolzieren und nach Hilfe schreien, dazu solltest du mit deinen patrizischen Freunden klüngeln!"

    "Rom hat viel Potential! Die Plebeier sind stark wie nie! Wir haben so viel können und wissen, das wir nur endlich nützen müssen! Ganz bestimmt haben wir auch die besseren Flamen unter uns! Es geht doch nicht darum die Posten zu besetzen. Es geht darum die Möglichkeiten zu schaffen! Warum geht denn kein Plebs in den CD? Weil er in einem mittelmäßigen Kollegium sein Ende sieht! Was haben die Flamen denn je für uns getan? Wenn, und nur wenn wir Plebeier endlich die Rechte bekommen diese Ämter auch zu besetzen, erst dann werden sich die Patrizier endlich dem notwendigen Druck ausgesetzt sehen den nur wahrer Konkurrenzkampf erzeugen kann! Aber ich prophezeie dir, dann wirst du keinen einzigen von diesen Speichelleckern mehr im CD sehen!"


    Er schlug wütend mit der flachen Hand auf das Wasser. Vielleicht sollte er die Sache doch lieber selbst in die Hand nehmen und eines Tages für den Volkstribun zu kandidieren. Aber der erste Eindruck von Cyprianus war nicht so schlecht. Der Mann schien viel Potential zu haben


    "Ich WERDE mich sogar auf die Rostra stellen. Und ich werde KEINE Scheu haben, diese Worte dort zu wiederholen! Wenn du im Sinn des Volkes sprichst, werde ich dir folgen! Denk dran, der Präfekt der Prätorianer ist einer von uns!"

    Er bedachte den Tribunus mit einem abschätzigen Blick.


    "Was hat der Kult unserer Vorväter mit den Göttern zu tun? Glaubst du vielleicht, daß die Patrizier von den Göttern gesegnet sind? Warum sollte ein patrizischer Flamen besser den Kult ausüben können als ein plebeischer? Reihenweise wurden die Ämter mit plebeischen Priestern besetzt und ist Rom deswegen vielleicht untergegangen?!"


    Fimbria bekommt den Eindruck, dass ihn der Mann nicht ernst nimmt und ihm die Worte im Mund verdreht. Das mag er nicht. Noch weniger mag er, für dumm verkauft zu werden.


    "Pah, in diesen Tagen! Wenn der Kaiser seine Ohren aufsperren würde, dann könnte er ganz andere Dinge hören, als das Gerede eines dummen Plebs. Was schert den schon das Volk?! Ich könnte mich auf die Rostra stellen und genau diese Dinge sagen und nichts würde passieren!"

    Fimbria blickte sich in dem Becken um. Ein paar Männer schwammen ihre Bahnen. Keiner von ihnen nahe genug um sie zu belauschen. Trotzdem senkte er seine Stimme.


    "Wenn man dich hört, so scheint reden das einzige zu sein was uns bleibt! Soll man uns auch noch das Reden verbieten?!"


    Mißmutig stützte er seinen Arm auf den Beckenrand um zu verhindern, daß sein massiger Körper unterging


    "Was ist mit den patrizischen Ämtern im Cultus Deorum? Nicht viele, aber trotzdem krallen sie ihre schmutzigen Finger daran fest! Alte ehrwürdige Ämter die mit Männern aus alten ehrwürdigen Gentes besetzt werden sollen. In der gleichen Bewegung setzen sie ihre Hinterteile auf ritterliche Posten! Auf einmal müssen sie nicht mehr ehrwürdig sein, wo ist da der sinn? Generationen lang ruhen sie sich auf den Taten ihrer Vorfahren aus und verprassen ihr Geld. Entweder sie sind der Adel und bestehen auf ihren paar letzten Ämtern. Dann sollen sie die ritterlichen und senatorischen Posten frei räumen für diejenigen, die fleißiger sind als sie. Oder sie müssen ihre letzten Zugeständnisse aufgeben und Bürger werden wie alle anderen! Das ist meine Rede!"

    "Ungewöhnlich ist es nur, wenn du alle Männer eines Namens über einen Kamm scherst. Mit den Flaviern die faul in ihren prächtigen Villen sitzen habe ich nichts gemein. Kaiserliche Namen waren schon immer beliebt um sie nach der Bürgerwerdung anzunehmen. Ich habe ihn mir nicht ausgesucht."


    Seine Füße zappelten nervös im Wasser. Das Thema schien ihm unangenehm.


    "Zurück zum Thema. Wenn, und nur wenn der Adel am Ende ist, warum reicht dann ein Wort von ihm um den Kaiser springen zu lassen? Sie haben vielleicht nicht viele Wünsche aber wenn doch dann springt er. Warum interessiert sich das Volk nicht? Es ist doch nicht dumm! Man muß dem Volk die Mißstände nur aufzeigen. Jemand muß den Adel in seine Schranken verweisen. Jemand muß ihnen die Grenzen aufzeigen. Wenn nicht bei den Steuern, dann eben bei allen anderen Dingen."

    "Der Adel hat sich schon immer genommen was er wollte und er tut es noch. Die Patrizier haben sich zu weit von uns entfernt. Sie haben nichts mehr und sind trotzdem hochmütig und unverschämt. Das gesamte Reich haben sie mit unserem Blut erobert. Sie bauen ihren Reichtum auf unseren hart verdienten Sesterzen auf. Was wir uns mühsam erarbeiten, das fordern sie mit einem Wort beim Kaiser und der gibt es ihnen. Wenn der Druck des Volkes nicht ausreicht um das zu verhindern, welcher dann?"


    Er versuchte eine entschuldigende Geste ohne dabei im Wasser unterzugehen.


    "Verzeih mir meine Unverschämtheit. Ich bin Iullus Flavius Fimbria."