Habe bereits vor einigen Jahren hier mitgespielt als geselliger Eunuchensklave und würde gerne diese Rolle weiterentwickeln.Es wäre schön wenn ich irgendwo wieder einsteigen könnte.Wer hat Bedarf?
Beiträge von Daphnus
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Daphnus,dessen narbenüberzogener Rücken unter seiner Tunika von dem Feinschliff zeugte,der Flavia Leontias nimmermüdem Streben nach Perfektion zu verdanken war,hatte deren marginalen Wink ganz richtig zu deuten vermocht und wandte sich gerade vom Banketttisch ab,dem Patrizier in einem Kelche den gewünschten Wein zu servieren.Da wurde er von der momentanen Unpäßlichkeit seiner Herrin konfrontiert.Für Daphnus war dies ein nicht unvertrautes Bild,hatte er doch nicht selten bei seinen Mitsklaven ähnliches gesehen-urplötzlich stürzten diese zu Boden,zuckten konvulsivisch mit den Köpfen,mahlten mit den Kiefern,gar Schaum trat vor ihren Mund.....manche sprachen ehrfurchtsvoll von einer "Heiligen Krankheit"-,ja es hieß,selbst der vergöttlichte Caesar hätte einst dieses Leiden gehabt.Nun wußte Daphnus aus reicher Erfahrung,daß die übelsten Erscheinungen zu vermeiden waren,wenn diese unterbunden wurden....an diesem Punkte wurde aus Daphnus aus einem Manne der Reflexion ein Mann der Tat-den Kelch auf dem Tische absetzend,ergriff er den Kübel mit dem kostbaren,geeisten Wassers,bahnte sich einen Weg durch die quirlige Menge,zu seiner liegenden Herrin,ein Blick in ihr entrücktes Gesicht,das nur scheinbar einen leicht schwachsinnigen Ausdruck zeigte,versicherte Daphnus,das es noch nicht zu spät war,und mit einer einzigen,mannhaften Bewegung schüttete er den Inhalt des Kübels über das Antlitz seiner jugendlichen Gebieterin...
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Bevor seine Herrin in den Garten hinaustrat,hatte Flavia Leontia mit einem Fingerschnipsen Daphnus zu sich gerufen und ihm bedeutet,in einer Nische des Peristyliums ihrer zu harren,wenn sie seiner Dienste wieder bedürfe.Daphnus gehorchte,und im Schutze des Halbdunkels einer Nische,den Kopf gesenkt,musterte er durch seine dichten,langen Augenwimpern das Treiben dieser römischen Nobilitas,die,unter sich,dessen war sich Daphnus ganz sicher,wieder zu solchen Ekstasen orgiastischer Ausschweifungen gelangen würde,daß die Backen der Marktweiber sich vor Empörung blähen und die Kiefer schmerzen würden beim Austausch und Verbreiten all der Ungeheuerlichkeiten-und er,Daphnus,war zum erstenmal hautnah dabei.....
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AN SCIURUS GEWANDT
Nicht ohne Wohlwollen blickte Daphnus auf den drahtigen Sklaven herab,der als Neuankömmling die Ansammlung von Lemurengestalten in der Sklavenunterkunft abrundete.Durch Auftreten und markige Reden schien dieser eine gewisse Position in diesem Haushalt für sich zu beanspruchen.Was Daphnus aber für diesen Ausbund an Agilität einnahm ,war dessen Äußeres,sein semmelblondes Haar,sein nordischer Charakterkopf und über allem eine gewisse Schlichtheit,die sich so wohltuend abhob von der Affektiertheit des Schwarzen Kammerkätzchens.War dieser Sklave ein Landsmann,ein Germane, wenn auch sicherlich aus einer einfacheren Sippe stammend?Daphnus erinnerte sich nicht ohne Rührung an die frühen Tage seiner Kindheit,als er mit seinem Vater in den kargen Mußestunden in der kampanischen Abendsonne auf dem Anger vor der Landvilla auf und abging,respektvoll gegrüßt von den germanischen Mitsklaven ihrer Heimat,alles bescheidene,kreuzbrave Menschen.
Freundlich richtete Daphnus das Wort an diesen Sklaven,der ihm bereits schon so vertraut erschien:"Ich kann dir in der Tat nicht sagen,wie es zu diesen unschönen Szenen kommen konnte.Ich bin Daphnus,der neue Leibdiener der Domina Flavia Leontia,und habe mir von Salambo,ihrer Leibsklavin,die Räumlichkeiten dieser Villa zeigen lassen.So hab ich gerade erst meinen Fuß in diesen Rastraum gesetzt."
Daphnus warf rasch einen Seitenblick auf das Schwarze Kammerkätzchen,so als wollte er sagen,daß dies der Tunichgut sei,der zur Eskalierung des Ganzen beigetragen habe.. -
Verblüfft blickte Daphnus zum Schwarzen Kammerkätzchen-es zeigte Krallen!Es war in der Tat so anders als seine exotischen Schwestern,die ihn fast ausnahmslos bewundernd in den Straßen Roms anzulächeln pflegten,mit allen Nuancen von scheu bis keck-aufmunternd...
...Daphnus musterte noch einmal rasch all die Lemurengestalten,die sich im trüben Lichte dieser im übrigen überraschend schäbigen Sklavenunterkunft versammelt hatten...er durfte sich jetzt auf keinem Fall in irgendwelche Sklavenintrigen und Durchstechereien ziehen lassen,ohne die genauen Hintergründe und Machtverhältnisse zu kennen....nein,er hatte in diesem Haushalt loyale Mitglieder aufzufinden,die er um sich scharen konnte ,und die ihm ein vergleichsweise sorgenfreies Leben und Überleben garantieren würden..
...zu diesen gehörte Salambo,das schwarze Kammerkätzchen,sicherlich nicht,es hatte sich von Anfang an als wahre Kratzbürste ihm gegenüber erwiesen..
Und so richtete Daphnus kernige Worte,die um einiges überzeugter klangen als er sich in diesem Augenblick fühlte,an das Mädchen:"Ei,ei,Salambo,was muß ich sehen und hören?Weiß die Domina eigentlich,welche Eskapismen ihre..."-Daphnus zögerte einen Moment-"...derzeitige erste Leibdienerin treibt?...Sollte die Sklavenunterkunft nicht ein Ort der Muße und Rekreation sein,wo die Sklaven frische Kräfte sammeln sollten für den Dienst im hochherrschaftlichen Hause der Flavier?"Bei den letzten Worten konnte Daphnus gerade noch verhindern,daß ein Lächeln über sein Antlitz huschte...
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Daphnus blickte sich in der Sklavenunterkunft um und musterte im trüben Lichte die Lemurengestalten.An und für sich kam es ihm zupaß,die Nächte in der Sklavenunterkunft zu verbringen-wenn er etwas hassen gelernt hatte,war es das Liegen auf kratziger Decke neben der zugigen Schwelle zur Schlafkammer seiner Herrschaften,das dauernde Hin-und Herlaufen mit dem Nachtgeschirr,wenn diese sich ihre Blase überreizt hatten mit unvermischtem Weine.Noch unangenehmer waren gewisse,intimere Dienste,teilweise mehrmals die Nacht,und ihm stoßweise und stöhnend der Atem ins Gesicht fuhr,fast immer stinkend nach dieser verfluchten Fischsauce,die so ungemein populär war in den Küchen Roms,und von der,der Wahrheit sei' s gesagt,auch Daphnus heimlich kostete,wenn er seinen Finger in die Amphore steckte und diesen abschleckte,falls er gerade Küchendienst hattte.
Nun,mit diesen intimeren Diensten würde Daphnus in absehbarer Zukunft nicht mehr aufwarten können und im Grunde genommenn war er gar nicht so unglücklich darüber-er hatte bereits an allzu vielen Honigtöpfchen naschen müssen.
Daphnus wandte sich an das Schwarze Kammerkätzchen:"Schön,Salambo...das hier wird also mein Refugium sein..ich nehme an,du wirst mich morgen im Laufe des Vormittags wecken und mich nach dem Frühstück in meine Pflichten einweisen.." -
Das Schwarze Kammerkätzchen eilte mit ausgreifenden Schritten und wehender,taubenblauer Tunika die weitläufigen Flure entlang,kaum vermochte Daphnus ihr zu folgen.Sie machte auf ihn einen veschlossenen,ja mürrischen Eindruck,aus welchen Gründen auch immer.
Noch hatten sie den Küchenbereich nicht passiert,und Daphnus mußte bis dahin unbedingt das Zutrauen dieser flinken Exotin gefunden haben.
Ein warmes,freundliches Lächeln veredelte sein Antlitz,harmonisierend damit der Klang seiner Stimme,als er das Mädchen ansprach:"Salambo,hast du eigentlich am g a n z e n Körper diese schöne Farbe?" -
Verwundert blickte Daphnus auf,...hatte das Mädchen zuvor kaum die Zähne auseinander bekommen,so sprudelte es jetzt aus ihr heraus wie aus einer Quelle im Cumanischen Haine...
.....hmm,wieder dieser Hinweis,daß dies hier a u c h ein vornehmes Haus sei..Daphnus überlegte ernsthaft,was ihm bereits über die Flavier bekannt war,aber abgesehen von einigen bekannten Kinderreimen,die sich alliterativ auf das Wort 'Flatulentia' mit seinen Abwandlungen bezogen und ein Beispiel waren für die derbe,kraftvolle dichterische Gestaltungskraft der breiten Plebsmassen,fiel ihm im Augenblick tatsächlich nichts ein..
Der Hinweis auf den 'Pfahl' wiederum,der von einer arg überhitzten Phantasie des Mädchens zeugte, veranlasste aber Daphnus,jedes seiner Worte sorgfältig abzuwägen:...."Herrin,wer denkt an Flucht?Müßten nicht im Gegenteil die Tore dieser Villa der flavischen Gens verriegelt und verrammelt sein um die Sklavenmassen Roms fernzuhalten,die danach lechzen,in diesem hochherrschaftlichen Hause dienen zu dürfen?"...Daphnus mußte noch einen drauf setzen..."Und Ihr,Domina,Ihr habt mich gar zu Eurem 2.Leibdiener gemacht.Ungezählte neidische Blicke werden meinen Rücken durchbohren,wenn ich Euch auf das Forum zu folgen habe..."
...in der Tat,2.Leibdiener,das hörte sich gar nicht so schlecht an...sicherlich würde die Domina,was die intimeren,delikateren,aber eben auch unangenehmeren Aufgaben anging,als Frau auf die Dienste des Schwarzen Kammerkätzchens zurückgreifen,Daphnus' Aufgaben hingegen würden es wohl sein,z.B. an der Tafel die gefüllten Wachtelbrüstchen und die diversen Weine und Liqueurs für die Herrin vorzuschmecken und vorzukosten...
....überhaupt,was das Schwarze Kammerkätzchen anging...es hatte ihm zwar gerade einen finsteren Blick zugeworfen...grundsätzlich mochte aber Daphnus diese kleinen,farbigen Exoten aus dem tiefen Süden.Hatte man diesen erst einmal freundlich zugelächelt oder ein freundliches Wort an diese gerichtet,erwiesen sie sich erfahrungsgemäß als dankbare und anhängliche Geschöpfe..
...nun,eventuell konnte Daphnus,bevor er das Sklavenquartier inspizierte,dieses zu einem Abstecher in die Küche überreden,sein Magen grummelte bereits gewaltig...
...als Salambo,das Schwarze Kammerkätzchen, und Daphnus die Bibliothek verließen,lächelte dieser es freundlich an... -
Nun,ich bin relativ neu in diesem RPG,nachdem was ich hier gelesen habe,würde ich aber durchaus dafür plädierern,ehe man die Rolle eines Patiziers oder gar einer Patrizierin übernimmt,sollte man erst die Rolle eines 'Servus' oder 'Serva' durchlaufen sein,getreu des Aufsatzthemas für das 'Kleine Latinum'-'Per aspera ad astra'.
NB: Das RPG spielt explizit Anfang des 2. Jahrhunderts p.Chr....die Rolle des Patriziertum war doch im Gegensatz z.B. zur Umbruchphase Republik-Kaiserzeit mehr oder weniger marginal.. -
Daphnus hatte den Eindruck,daß die Enthüllung seiner adligen Herkunft die Herrin nicht unberührt gelassen hatte.Mochte sie sich auch nicht spontan zu dem humanitären Akte seiner Freilassung durchringen,was Daphnus nüchtern abwägend als durchaus folgerichtig und angemessen angesehen hätte,die Art und Weise,wie sie sein energisches,edel geschnittenes Kinn berührte,erschien ihm wie ein Akt der Anerkennung,ja fast wie eine Huldigung,als wäre dieser bewußt geworden,welch ein Edelstein sich unter ihrem Dienstgesinde versammelt hatte.
Daphnus verstand kaum die ersten Worte,die die Domina an ihn richtete,waren es Schleier innerer Erregung und Ergriffenheit,die ihre Stimme verschatteten,eine Stimme,die doch sonst so bestimmt und klar sein konnte?
..Ah,jetzt verstand Daphnus wieder,was das Mädchen zu ihm sprach,und schlagartig fühlte er sich ernüchtert..
Seine Dienste-...recht eigentlich war es ja nur ein Dienst,oder besser gesagt ein Bündel gleichgearteter Dienste,die ihn bei den Kundinnen des Sklavenmarktes so begehrt machte,ihn von Hand zu Hand gehen ließ...
Wieder blickte er rasch in das Gesicht seiner jungen Herrin,wieder senkte er keusch den Blick vor ihr zu Boden-offensichtlich war sie im Zenit ihrer Mädchenblüte,unschuldig und unverdorben,abgesehen eines gewissen Anfluges hochnäsiger Attitüde,wohl nicht ungewöhnlich für eine Angehörige des Patriziats,das seinen Platz noch suchte zwischen Plebs und Nobilität..
Nun,das Gebiet seines bisherigen vorzüglichen Dienstes galt es klug zu umschiffen...im übrigen hätte sich für solche Dienste die Domina nicht unbedingt einen Eunuchensklaven gekauft,und Daphnus wurde auf einmal bewußt,daß sein Gebrauchswert in dieser Hinsicht in absehbarer Zeit sowieso gegen Null tendieren werde..
So sprach Daphnus,den Blick demütig gesenkt,samtweich die Stimme:"Herrin,ich diente nacheinander vielen Herrschaften.Zumeist war ich deren einziger Sklave,und so wurden mir wichtige und verantwortungsvolle Dienste zugewiesen.So hatte ich deren Garderobe zu besorgen,das Haus oder die Wohnung in ihrer Abwesenheit zu hüten,ja,ich hatte sogar alleine zum Markte zu eilen und unter anderem Gemüse einzukaufen..."
Daphnus folgte mit seinen Augäpfeln dem wohlgeformten Fuße,der immerfort vor seiner Nase hin-und herwippte..hmm,was das letztere anging war es allerdings einige Male zu recht unerquicklichen,schmerzhaften Weiterungen gekommen,wenn er seiner Herrschaft Rechenschaft über seine Einkäufe zu leisten hatte..nun,wenigstens dieses würde Daphnus bei seiner künftigen Domina erspart bleiben,sicherlich war sie keine Knauserin.. -
Hmm,das Mädchen tat sich wahrhaft keinen Zwang an,allein wie es mit seinem wohlgeformten Füßchen vor Daphnus' Nase auf und ab wippte,als ob es drohend eine Rute schwänge-für einen kurzen Augenblick war er versucht,danach zu schnappen.....
Ja,nun hatte er die Fragen seiner Herrin getreulich zu beantworten..als erste die nach seiner Herkunft...seine Herkunft....und plötzlich erleuchtete ein Lächeln Daphnus' Antlitz,es glich nicht mehr jenem wilden,schönen nordischen Kriegsgotte,nein,so mußte einst Orpheus' Gesicht erstrahlt sein,als er selbstbewußt in die Seiten der Leier griff,wissend,daß sein Gesang selbst Götter betörte...
"Nun",und keusch senkte Daphnus den Blick vor dem Mädchenn zu Boden,davon ausgehend,daß der Sinn seiner Worte um so mehr dieses bis ins Innerste ihres Markes erschüttern würde..."die Heimat meiner Vorfahren lag in Germanien,doch hab ich die Heimat nie gesehen.Mein Vater war von hohem germanischen Kriegeradel,und...dann....wieder einmal.. auf Kriegszug,begleitet,wie es Brauch bei den Germanen ,von seiner Frau,,meiner Mutter,die,schwanger,mich in ihrem Leibe trug.Durch Verrat geriet unsere Abteilung in einen Hinterhalt...letzendlich wurden mein Vater und meine Mutter gemeinsam in die Sklaverei verkauft ,in eine Landvilla vor den Toren Roms,wo mich meine Mutter gebar, tränenlos vor Sehnsucht nach ihrer fernen Heimat".
Daphnus' blaue Augen blickten auf zu seiner Herrin...als Patrizierin war sie ja auch so was ähnliches wie eine Adlige,natürlich nicht zu vergleichen mit dem stolzen germanischen Kriegeradel,der,gefallen im Kampfe,sich versammelte in Walhall,an der Seite der Götter,aus gewaltigen Hörner des schnaubenden Urs trinkend,gefüllt mit funkelndem Met...nicht nur hinter vorgehaltener Hand erzählte man sich in Tavernen und auf den großen Plätzen,wo sich das Volk traf,daß diese Patrizier,viele Generationen zuvor,selber aus der Plebs emporgestiegen waren,nach den üblichen Durchstechereien,und nun mit Fabeln und Legenden ihre vermeintlich edle Abkunft verbrämten...
Und irgendwie erschien es Daphnus,das Ganze hier in der Bibliothek könne nur enden,daß Flavia Leontia,das Edle seiner Herkunft erkennend,ihn mit tränenfeuchten Augen zu sich emporzöge,ihm mit brennenden Lippen auf die Stirne küsste und mit bebender Stimme dem alten Schreiber,bewaffnet mit Wachstäfelchen und Griffel,den Text der Freilassungsurkunde diktiere.... -
"Also,Rebecca,hurtig...eile zu Deiner Herrschaft und frag sie,ob du die Sklavenunterkunft aufzusuchen hast oder nicht"....Daphnus blickte die Sklavin nachdenklich an,sie wirkte tatsächlich recht unerfahren.Deswegen,und nur deswegen fügte er hinzu: "Aber wenn sie bereits schlafen sollte,dann weck sie nicht auf,um der Götter willen...
Mißtrauisch blickte Daphnus den Flur auf und ab,er hatte mit Rebecca schon mächtig viel Zeit verplaudert....hoffentlich waren sie unbeobachtet....das wäre ja ein schöner Einstand für ihn,wenn man seiner Herrin melden müßte,daß er eine Sklavin von ihren Pflichten abgehalten hätte,obwohl,und Daphnus kniff ein Auge zusammen,vielleicht wär seiner Domina solche Nachricht gar nicht so unwillkommen-unwillkürlich fuhr Daphnus' rechte Hand seinen Rücken hinab....
"Nun,Rebecca,ich warte jetzt einige Augenblicke hier,im Schlagschatten dieses Hermenpilasters,vielleicht kommst du ja gleich zurück....aber jetzt...husch...zu deiner Herrschaft!" -
Innerlich geriet Daphnus mehr und mehr in Rage-nicht nur daß die Domina ihm gegenüber kein Wort der Erklärung oder gar der Entschuldigung fallen ließ,was die von überaus großer sittlicher und moralischer Unreife zeugenden Äußerungen des kleinen Rackers anging,der wie ein Irrwisch durch die Bibliothek gefegt war-nein,sie schien geradezu einiges von dem Gehörten als erwägenswerte Anregungung zu übernehmen.
Nun hatte Daphnus auf den Märkten und in den Thermen gelauscht,wenn gesetzte,ältere,oft auch kahlköpfige Männer über die "Dialektik von Herrn und Knecht"sprachen,und so enschloß er sich,seiner Herrin,die sich im Augenblick aufführte wie eine Despotin der sarmatischen Steppe,den Spiegel vorzuhalten,damit sie erkenne,wohin unüberlegtes mädchenhaftes Tun und Wollen führe...
Und Daphnus,seine Lippen und Mund auf den Boden gepresst,der Kehlkopf darüber hinaus gequetscht durch das elegante,aber so energisch seinen wohlproportionierten,männlichen Nacken nach unten drückende Füßchen,er tat nichts anderes als dem Befehl seiner jungen Gebieterin zu willfahren:"Moooooiiine Eähltern.....ufff..hhhhhhhhaaaabenn........grummmel...ächz......" -
Für einen Augenblick war Daphnus versucht,dem Mädchen über sein hübsches,unschuldiges Köpfchen zu streicheln.Er unterließ es aber,hob den rechten Zeigefinger,und richtete eindringliche Worte an dieses,Worte,die satt und fett waren von all den Erfahrungen eines langen,langen Sklavenlebens:
"Rebecca,Rebecca,seit wann haben Sklaven selbstständig zu denken,insbesondere was ihre Dienstpflichten gegenüber ihrer Herrschaft angeht:Stell dir vor,Deine Herrschaft möchte sich des Nachts an einigen Trauben erquicken,oder das Nachtgeschirr soll bereit gehalten werden.Eine biegsame Rute wird einem solchen Wunsche oft Nachdruck verleihen,wenn der Sklave allzu großen Wert auf Distanz legt, um ungestört in Morpheus' Armen zu schlummern"
Daphnus schüttelte betrübt seinen Kopf,daß sein weiches,blondes Haar seine Wangen liebkoste... -
Daphnus' sinnlichen Lippen entschlüpfte ein Pfiff der Anerkennung-das weibliche Dienstpersonal gehörte ohne Zweifel zu den Aktivposten der Villa Flavia Felix.Der Mißmut,der sich um sein Haupt gelegt hatte wie eine Gewitterwolke,nachdem ihm klar geworden war,daß wieder einmal eine Frau zwischen ihm und seinem Ideal eines Lebens als gelassen-kontemplativen Peripatetikers getreten war,und diese Frau als Domina fatalerweise ein gewichtiges Wörtchen in dieser Hinsicht mitzureden hatte,diese Gewitterwolke löste sich spurlos auf wie an einem heißen Augusttage über den Albaner Bergen.
Freundlich sprach er."Salve,mein Name ist Daphnus,ich bin der neue Sklave der Domina Flavia Leontia"
Nachdenklich musterte er das Mädchen,und weil er es ebenso wie die kleine Schwarze,die ihn zur Domina geführt hatte,als Kammerkätzchen einordnete,fragte er die Conserva:"Du suchst die Sklavenunterkunft,schläfst du nicht des Nachts in Rufweite deiner Herrschaft?" -
Mißmutig trollte sich Daphnus durch die weitläufigen Gänge der Villa.Er hatte keinen Blick für die Ausstattung der Villa,die sich im Kunstgewerblichen entfaltete,in der Reproduktion des vielfach Reproduzierten,perfekt,aber seelenlos,in nuce in sich tragend bereits den faulenden Keim kommenden Verfalls,trägt doch nur die reine Kunst die Fackel des Fortschritts kraftvoll im nervigen Arm...
Nun,Daphnus beschwerte sich nicht mit solch tiefgründigen Reflexionen...Sein erfahrener Blick registrierte vielmehr die peinliche Sauberkeit des Ambientes,sicherlich nicht das Werk von müßigen Peripatetikern,sondern von emsigen Haussklaven,die die allzeit gastfreundlich geöffnete Türe eines gut bestückten Ergastulums vor Augen hatten...
Wie dem auch sei,Daphnus knurrte der Magen,und er war auf der Suche nach der Küche der Villa,und er hoffte insbesondere beim weiblichen Küchenpersonale mit einigen freundlichen Worten auf ein offenes Ohr und ebenso geöffneter Speisekammer zu treffen.... -
Verblüfft blickte Daphnus diesem Irrwisch hinter her...er hatte nicht übel Lust,diesem Lauser hinterherzueilen und ihm einen Satz heiße Ohren zu verabreichen...na,er würde das Bürschchen schon irgendwann mal abpassen...in der Tendenz war das wohl alles recht despektierlich gemeint,was der Bengel im Stakkato heruntergehaspelt hatte,wenn sich auch die Einzelheiten Daphnus nicht erschlossen hatten...
Daphnus,der ja inzwischen vor seiner Herrin auf dem angenehm temperierten Marmorfußboden kniete,hob seinen Blick und fragte,sanft und doch so konzentriert:Domina,was genau wollt ihr von Eurem Sklaven wissen? -
Daphnus fand sich nun auf vertrautem Terrain-seit den Jahren seiner Mannbarkeit waren es zumeist Frauen gewesen,die ihn als Sklaven kauften,wenn er auf dem Markte angeboten wurde,angelockt durch seine wohlproportionierte muskulöse Statur,kaum verhüllt durch einen Lendenschurz, und durch sein Antlitz,wild und schön wie das eines nordischen Kriegsgottes.Kundig prüften ihre Hände seine Muskulatur an Schulter und Armen,sie schauten in seine Ohren,fuhren durch sein dichtes,blondes Haar,überzeugten sich von der Unversehrheit seiner Zähne,aber auch seine samtene und gelenkige Zunge erregten ihr Interesse.
Unter den neugierigen und spöttischen Bemerkungen der Umstehenden,zumeist Müßiggänger und Straßenjungen,die ihre Zeit totschlugen auf diesem Markt der menschlichen Ware,blickten diese Frauen nur flüchtig an ihm herab,als ob alles andere nicht so wichtig sei und verließen anschließlich rasch den Markt,gefolgt von ihrem frisch erworbenen Sklaven.Nicht schnell genug konnten die Frauen nach Hause gelangen,kaum vermochte Daphnus mit ihnen Schritt zu halten,zusätzlich behindert durch die enge Fußfessel.Das-Citius,serve-war somit oft der erste Befehl,der Daphnus zugeworfen wurde...
In mehr oder minder geschmackvoll eingerichteten Boudoirs oder auch karg möbilierten Zimmern von Mietshäusern wurde ihm alsbald nach seiner Ankunft bedeutet,sich für eine umfassende Begutachtung zu entkleiden,und was seiner künftigen Besitzerin ansichtig wurde,ließ dieser oft freudig überrascht die Zunge schnalzen....Wie gesagt,Daphnus befand sich nun auf vertrautem Terrain,er hatte es sich auch einfach nicht vorstellen können,daß dieses Mädchen ihr anmutiges Köpfchen mit all dem zu belasten pflegte,was in den Papyri und Pergamenten in den Regalen dieser Bibliotheca geschrieben war,sicherlich bevorzugte es diesen kühlen und und vom grellen Tageslicht geschützten Raum,um ihren neuen Sklaven zu begutachten.
Für einen kurzen Moment huschte ein Schmunzeln über Daphnus' markantes Gesicht,und wieder sprach er bei sich..."Welch ein Früchtchen."...Daphnus nestelte am Knoten über seiner linken Schulter und langsam fiel die Tunika an ihm herab zu Boden,ebenso tat er es mit seinem Lendenschurz,und als dieser zu Boden fiel,vergewisserte er sich,daß dieser keine Blutspuren aufwies...
Mit einer Bewegung,die ihm schon ach so vertraut war,einer Bewegung,die im Ansatz derjenigen glich,mit der in kühl- marmornen Skulpturen in den Gärten der Reichen Apollon dargestellt ist, wie er sein linkes Spielbein hebt,um sich einen Dorn aus der Fußsohle zu ziehen,so trat Daphnus aus seinen heruntergefallenen schäbigen Gewändern,sich seiner Herrin präsentierend, langsam um seine Achse drehend,gebadet,wie er glaubte,mit ihren Blicken.... -
Nun,Caius,die Germanen kommen spät,aber sie kommen gewaltig..
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Die Worte des Mädchens trafen Daphnus wie ein Schwall eiskalten Wassers...wegespült all die fiebrigen Bilder der Helden,der Götter,des weiten ,stillen Landes,das er nie gesehen...schlagartig wurde ihm bewußt,wo er war,und vor allem,wer vor ihm saß,seine Herrin...und eine leicht gehobene Augenbraue bedeutete ihm,daß sie nicht amüsiert war...oder gerade doch?....ihr Götter,Daphnus wiurde bewußt,daß er seine Fäuste geballt hatte,er mußte sich in Zukunft zusammenreißen,wollte er in der Sklavenmensa vorne auf der Bank sitzen,wo man aus der dünnen Kohlsuppe doch das eine oder andere Stückchen sehnigen Fleisches angeln konnte....die Handflächen in Brusthöhe geöffnet haltend,den Kopf demütig gesenkt,sagte er:Ave,Domina
Daphnus lief es eiskalt den Rücken hinunter,als er die Vielzahl der Fragen hörte,die seine Herrin von ihm beantwortet haben wollte,rasch warf er einen Seitenblick auf diese,die ,wie es schien,sich wohlig auf ihrem Sitz räkelte ,sich prächtig unterhaltend....dieses Früchtchen,dachte er sich..jede seiner Antworten konnte entscheidend für sein weiteres Leben sein,und er kannte seine Herrin zu wenig,um zu wissen was sie hören wollte...er mußte etwas Zeit gewinnen..
Sich räuspernd hub er an zu sprechen.Domina,verzeiht,Euer Sklave hat einen trockenen Mund,die Lippen sind rissig,der Gaumen ist wie ausgedörrt,Euer Sklave möchte Euch nicht inkommodieren mit rauher Sprache,krächzenden Worten...seit heute früh hat kein Tropfen Wassers seine Lippen genetzt,darf Euer Sklave euch um einen Becher Wasser bitten?
Daphnus wußte,daß das schwarze Kammerkätzchen mucksmaüschenstill bei der Türe stand,der Kleinen mußten ja inzwischen Fledermausohren gewachsen sein,..er hoffte,daß diese auf einen Wink der Herrin genauso flink nach einem Becher Wasser eilen würde,wie sie vorhin vor ihm hergelaufen war,seine Sinne auf eine für ihn zuvor unmöglich erscheinende Weise kitzelnd...