DA. Jetzt seid aller Sorgen ledig... CH. Hm, da hast du Davus ja!
SI. Woher kommt der? DA. ...unter des Fremden und meinem Schutz.
SI. Was geht da vor? DA. Ankunft, Zeit, Person wie gerufen!
Unerhörtes Glück! SI. Der Schuft!
Wen denn lobt er ? DA. Die Sache ist in trocknen Tüchern! SI. Ich sprech ihn an!
DA. Ha, der Herr! Was tu ich? SI. Willkommen, mein Liebster! DA. Simo und Chremes, du!
Alles ist im Haus schon zubereitet. SI. Hast es schön besorgt.
DA. Kannst sie holen, wann du willst. SI. Sehr richtig! Weiter fehlt ja nichts.
Jetzt antwort' auch du! Was hast du hier zu tun? DA. Was ich? SI. Ja, du!
DA. Ich? SI. Du grade! DA. Eben ging ich erst hinein... SI. Frag ich, wie lang?
DA. Ich und auch dein SOhn. SI. Ist Pamphilus auch drin? Ich bin geplagt!
Ha, du Schurke! Hast du nicht gesagt, sie hätten sich entzweit?
DA. Ja, das sind sie. SI. Warum ist er dann dort? CH. Du fragst? Er zankt mit ihr.
DA. Nein, es ist abscheulich, Chremes, was ich dir erzählen muss.
Kommt da eben, weiß nicht was für ein alter, kecker, verwegner Mann -
wenn man sein Gesicht ansieht, so scheint er wunder was zu sein -,
strenger Ernst spricht aus den Zügen und sein Wort erweckt Vertraun.
SI. Nun, was bringst du? DA. Ich selber nicht; nur das, was jener hat gesagt.
SI. Nun, was sagt er denn? DA. Glycerium - wiss' er - sei attische Bürgerin. SI. Hm!
Dromo, Dromo! DA. Was gibt's? SI. Dromo! DA. So hör doch!
SI. Kein Wort mehr! Dromo! DA. Ich bitte dich, hör! DR. Was soll ich?
SI. Den pack am Schopf und schlepp ihn stracks ins Haus! DR. Wen? SI. Davus. DA. Warum?
SI. Weil mir's beliebt. Pack an! DA. Was hab' ich getan? SI. Nun pack!
DA. Wenn ich ein einzig Wort gelogen, so schlag mich tot! SI. Ich höre nichts.
DR. Dich bring ich jetzt gleich auf Trab! DA. Auch wenn dies alles wahr? SI. Auch dann!
Du sperrst ihn ein und fesselst ihn und - dass du's hörst! - an Hand und Fuss.
Nur immer zu! Fürwahr, so wahr ich leb', heut lehr ich den
was es heißt, den Herrn zu hintergehn und jenen, was
den Vater! CH. Sei doch nicht so außer dir! SI. O Chremes,
da siehst du kindliche Liebe! Bedauerst du mich nicht?
So großes Leid zu dulden um einen solchen Sohn!
He, Pamphilus, komm raus! Hast du denn keine Scham?
Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus
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CH. Simo, genug, genug geprüft ist meine Freundschaft gegen dich!
Wahrlich, ich lief genug Gefahr. So höre nun endlich mit Bitten auf!
Setzt' ich doch der Tochter Leben dir zu Gefallen fast aufs Spiel!
SI. Nein, ich fordre jetzt und bitte dringender als je, dass du
mir die längst durch Wort gelobte Wohltat durch die Tat bewährst.
CH. Sie, wie Eifer dich unbillig macht, wird nur dein Wunsch erfüllt.
Du bedenkst nicht, dass die Güte Grenzen hat, nicht, was du begehrst.
Dächtest du's, du ließest ab, mich zu überhäufen mit Ungebühr.
SI. Wie das? CH. Fragst du noch? Du bewogst mich, dass ich einem jungen Mann,
der umstrickt von andrer Liebe, jeder Ehe abgeneigt,
meine Tochter verlobt zu Hader und zu zweifelhaftem Bund,
um mit ihrem Leid und Schmerz zu heilen deinen Sohn. Ich hab'
nachgegeben, solang es passend schien; jetzt passt's nicht. Füge nun dich!
Bürgerin, sagt man, ist sie; hat ein Kind von ihm; lass uns in Ruh!
SI. Bei den Göttern bitt' ich: lass dich nicht verleiten, denen zu traun,
denen es von größtem Nutzen, wenn er so schlecht wie möglich scheint.
Nur der Hochzeit wegen ist dies all ersonnen und geschehn.
Ist der Grund, weshalb sie's tun, erst weggeräumt, dann hört es auf.
CH. Irrst dich; ich habe selbst die Magd mit Davus sich zanken sehn... SI. Ich weiß.
CH. und ganz ernstlich; keiner hatte, dass ich zugegen war, gemerkt.
SI. Ja, ich glaub' es, und schon lange hat es mir Davus vorausgesagt,
und ich weiß nicht, wie es kam, dass ich es dir zu sagen vergaß. -
CR. In dieser Straße wohnte Chrysis, sagt man mir,
die lieber Schätze ehrlos sammeln wollte hier
als arm und ehrlich leben in ihrem Vaterland.
Durch ihren Tod fällt ihr Vermögen nun an mich;
doch da sind Leute zum Fragen: Gruß euch! MY. Himmel, wen
erblick' ich? Ist's nicht Crito, der Chrysis Geschwisterkind?
Er ist's. CR. O Mysis, Gruß dir! MY. Gruß auch, Crito, dir!
CR. Und Chrysis...? Ach! MY. Uns Armen brachte sie großes Leid.
CR. Und ihr? Wie geht's euch? Hoffentlich gut! MY. Wie man so sagt:
Geht's nicht, wie man wünscht, so lebt man, wie's eben geht.
CR. Glycerium aber, fand die ihre Eltern schon?
MY. Dass doch! CR. Noch nicht? Zu böser Stund ging ich von Haus!
Denn hätt' ich das gewusst, kam nie mein Fuß hierher.
Denn immer hieß sie ihre Schwester und galt dafür.
Was jene hatte, besitzt sie jetzt; und anderer
Beispiele lehren, wie leicht und wie gewinnreich hier
für mich als Fremden zu prozessieren sei. Sie hat
gewiss auch Freund und Schützer schon; denn als sie ging,
war sie schon ziemlich aufgeschossen. Dann heißt es gleich
"ein Ränkeschmied", wollt' Erbschaften erschleichen, sei
ein Bettler, und dann auch - sie berauben mag ich nicht.
MY. O bester Gastfreund! Crito, du bist der alte noch!
CR. Bring mich zu ihr, sie zu sehn, da ich hier bin. MY. Herzlich gern.
DA. Ich gehe mit. Der Alte darf mich jetzt nicht sehn. -
CH. Da alles für der Tochter Hochzeit fertig ist,
so komm ich zurück, sie holen zu lassen. Doch, was ist das?
Wahrhaftig, ein Kind! Frau, brachtest du das? MY. Wo ist er hin?
CH. Antwortest du nicht? MY. Ich seh' ihn nirgends. Wehe mir!
Der Mensch ist weg und lässt mich allein. DA. Bei der Götter Treu!
Was das für ein Lärm am Markt ist, was für ein Gezänk!
Solch eine Teurung! Weiß nicht, was sonst ich sagen soll.
MY. Was, Himmel, lässt du mich allein? DA. Was geht da vor?
He, Mysis! Woher ist dieser Junge? Wer hat ihn gebracht?
MY. Bist du nicht klug, mich das zu fragen? DA. Wen denn sonst?
Ich seh ja niemand. CH. Bin gespannt, woher er ist.
DA. Nun, sag, was ich frage! MY. Au! DA. Komm her! Hier weiter rechts.
MY. Bist du verrückt? Hast du nicht selbst... DA. Wenn du ein Wort
mehr, außer was ich frage, sprichst, nimm dich in Acht!
Du schiltst? Woher ist er? Sprich laut! MY. Von uns. DA. Ha ha!
Was wunder, wenn ein Freudenmädchen unverschämt
benimmt? CH. Die ist von der aus Andros, seh ich recht.
DA. He, scheinen wir denn euch so sehr dazu gemacht,
dass ihr uns so aufspielen könnt? CH. Da komm ich recht.
DA. Gleich nimmst du mir den Jungen weg hier von der Tür!
Du bleibst! Dass du mir nicht hier von der Stelle gehst!
MY. Dass dich der Henker...! So erschreckst du mich Elende!
DA. Nun, hörst du oder nicht? MY. Was denn? DA. Fragst du immer noch?
Sprich: Wem gehört der Knabe, den du gebracht? Nun, wird's?
MY. Du weißt es nicht? DA. Lass, was ich weiß, sag, was ich frag!
Nun, eurem... DA. Wem unserm? MY. Pamphilus. DA. Ha! Pamphilus?
MY. Wie, etwa nicht? CH. Mit Recht hab ich die Ehe gescheut.
DA. O hochnotpeinliches Bubenstück! MY. Was schreist du so?
DA. Ich hab ihn gestern Abend zu euch bringen sehn.
MY. Du freches Mannsbild! DA. Doch, ich sah die Kanthara
recht voll bepackt. MY. Den Göttern wahrlich Dank, dass bei
der Entbindung einge frei Frau'n gewesen sind.
DA. Sie kennt den Man noch nicht, auf den dies angelegt:
Sie meint, wenn Chremes vor der Tür den Knaben sieht,
gibt er die Tochter nicht... Dann gerade um so mehr!
CH. Er lässt's wohl bleiben. DA. Doch damit du jetzt es weißt:
Nimmst du das Kind nicht, wälz' ich es gleich hier mitten in
die Straße und dabei dich in dem Kot herum.
MY. Wahrhaftig, du bist besoffen! DA. Und ein Schelmenstück
drängt schon das andre. Flüster man doch schon, sie sei
eine attische Bürgerin. CH. Hm! DA. "Die Gesetze zwingen ihn,
zur Frau sie zu nehmen." MY. Ha, sie wäre nicht Bürgerin?
CH. In eine lustge Patsche fiel ich aus Dummheit fast.
DA. Wer spricht da?... Chremes! O, du kommst zur rechten Zeit.
Hör mal! CH. Ich hörte alles. DA. Wirklich jedes Wort?
CH. Von Anfang an. DA. Wahrhaftig? Hast du sie gehört,
die Frevel? Fort zur Folter muss die hier sogleich.
Dies ist der Mann. Den nicht, dass du nur Davos foppst!
MY. Ich Arme! Ich sprach fürwahr nichts Falsches, lieber Mann.
CH. Ich weiß es schon. Ist Simo zu Haus? DA. Ja. -
MY. Bleib mir weg,du Schurke! Wenn ich Glycerium nicht alles dies...
DA. Du Närrchen, weißt du nicht, was das war? MY. Wie sollt' ich das?
DA. Das ist der Schwiegervater! Anders konnt er nicht
erfahren, was er soll. MY. Du musstest sagen das!.
DA. Wie, meinst du, es wär kein Unterschied, ob du das allnatürlich,
frisch vom Herzen sprichst oder einstudiert? -
Auf nichts kann man doch bauen! Bei der Götter Treu:
Ich sah in Pamphilus der Herrin größtes Gut,
einen Freund, Liebhaber, Gatten, jedes Orts für sie
bereit. Und welches Leiden trifft die Arme jetzt
durch ihn! Vielleicht mehr Böses hier als Gutes dort.
Doch Davus kommt schon. Menschenskind, was ist das? Bitteschön!
Wo trägst du das Kind hin? DA. Mysis, zu diesem Werk
bedarf es deiner allzeitfertgen Ränk' und List!
MY.Was hast du vor? DA. Nimm hurtig hier den Knaben hin
und leg ihn dort vor unsre Tür! MY. Ich bitte dich,
so auf die Erde? DA. Nimm das Laubwerk vom Altar
und leg es drunter! MY. Warum tust du das nicht selbst?
DA. Damit, wenn mich der Alte schwören lässt, dass ich's
nicht hingesetzt, ich ruhig schwören kann. MY. Ha so!
Seit wann ist dein Gewissen so zart? Nur her!
DA. Mach schnell, damit du hörest, was ich weiter will! -
O Juppiter! MY. Was ist? DA. Der Vater der Braut ist da!
Nun weg mit diesem Plan, den ich zuerst gewollt!
MY. Was sprichst du da? DA. Ich stelle mich auch, als käm ich hier
von der rechten Seite. Achte wohl, dass stets dein Wort,
so wie es nötig, meiner Rede zu Hilfe kommt.
Ich versteh nicht, was du machen willst; doch ist es was,
wo meine Hilfe nützen kann - was du besser weißt -
so bleib ich hier, um nicht zu hindern, was euch nützt. -
MY. Er sei, wo er will, ich werd' ihn dir schon finden und mit mir bringen,
deinen Pamphilus! Doch , liebes Herz, du musst dich auch nicht grämen.
PA. Mysis. MY. Wer ruft? Ah, Pamphilus! Du kommst mir gerade recht! PA. Was gibt's?
MY. Die Herrin lässt dich bitten, wenn du sie liebst, gleich zu ihr zu kommen.
Sie dagt, sie muss dich sehn. PA. Ach weh! Nun beginnt das Leid von neuem.
So müssen wir Arme, sie und ich um deinetwegen leiden!
Denn darum ruft sie, weil sie merkt, dass man die Hochzeit rüstet.
CH. Und alles wäre still davon, hätt' er sich still verhalten!
DA. Nun, tobt er nicht genug von selbst, musst du ihn noch reizen? MY. Wahrlich,
das ist es! Darum ist die Arme jetzt bekümmert. PA. Mysis,
bei allen Göttern schwör ich dir, dass ich sie nie verlasse,
nie, wenn ich alle Menschen auch zu Feinden mir machen müsste.
Sie hab' ich gewünscht; sie wurde mein; wir passen zusammen; fort denn
mit jedem, der uns trennen will! Nichts raubt sie außer dem Tod mir!
MY. Nun wird mir leicht. PA. Nicht sichrer ist Apollos Wort als dieses.
Ist's möglich, dass der Vater gleubt, dass ich es nicht verschuldet,
wenn nicht die Hochzeit vor sich geht: dann gut! Doch ist's unmöglich,
so tu ich, was am nächsten liegt: er glaube, dass ich schuld bin.
Wie bin ich dran! CH. So hart wie ich! DA. Ich suche Hilfe. CH: Bravo!
PA. Was du wagst, weiß ich. DA. Verlass dich drauf: Ich bring es in Ordnung!
PA. S' ist hohe Not! DA. Ich hab's! CH. Was ist's? DA. Für ihn, nicht dich, das merk dir!
CH. Ist mir genug! PA. Was hast du vor? DA. Zum Handeln, fürcht' ich, reicht mir
der Tag nicht hin, geschweige dass zum Schwatzen Zeit noch wäre.
Vor allem packt euch beide weg! Ihr steht mir hier im Wege.
PA. Ich geh zu ihr. DA. Und du, wohin? CH. Darf's ernst sein? DA. Ja, natürlich!
DA. Der beginnt noch gar ein lang Geträtsch. CH. Wie wird's mit mir denn werden?
DA. Schamloser! Hast du nicht genug, dass deine Frist um so viel
verlängert wird, als die Hochzeit ich verzögre? CH. Aber... DA. Was aber?
CH. Wie krieg ich sie? DA. Du Tor! CH. Mach! Komm zu mir, wenn du was tun kannst.
DA. Was, kommen? Weiß nichts. CH. Aber wenn doch... DA. Gut, dann komm ich. CH: Wenn dann...
Ich bin zu Haus. DA. Du, Mysis, wart ein wenig, bis ich wieder komm.
MY. Warum das? DA. Weil es nötig ist. MY. So eile! DA. Bin gleich zurück. -
CH. Sollte man glauben das, oder auch denken nur,
solche Bösartigkeit hab' ein Mensch von Natur,
dass er sich weidet an anderer Schmerz, für sein Glück
anderer Mitmenschen Unglück als Maßstab nur nimmt?
Ist das Recht? Ja, so ist die verruchteste Menschenbrut.
Nur beim Abschlagen hält etwas Scham sie zurück:
Wenn nachher kommt die Zeit, was gelobt auch zu tun,
Dann so wird, notgedrängt, ihr Gemüt offenbar.
Bange wird ihnen zwar; doch es zwingt nun die Not.
Dann erklingt ihre Red' ohne Maß unverschämt:
Kenn ich dich? Schuld ich dir? Du mein Mädchen?
Bin mir selbst zu allernächst.
Und fragt man: "Wo bleibt denn das Wort?" - Keine Scham gibt's,
wo sie hinhört; wo unnütz, da schämt jedermann sich.
Doch was tu ich? Geh' ich zu ihm und halte ihm sein Unrecht vor?
Mach ihn tüchtig herunter?... Mancher sagt wohl: "Hilft dir alles nichts!" -
Sehr viel! Ich hab ihn doch geärgert und mein Mütchen an ihm gekühlt.
PA. Charin, mein Unbedacht hat beid' uns vernichtet, helfen die Götter nicht.
CH. Also "Unbedacht"? Der Grund ist endlich da, dein Wort gelöst!
PA. "Endlich"? CH. Willst du mich noch jetzt mit solchen Reden hinzuziehn?
PA. Wie? Was soll das? CH. Als ich sagte, ich liebe sie, gleich gefiel sie dir.
Ach ich Armer, dass nach meinem Herzen ich mir dein's gedacht!
PA. Doch du irrst. CH. Du glaubtest, nicht vollkommen wäre dein Genuss,
Hätt'st du mich armen Verliebten nicht durch täuschende Hoffnung angeführt.
Nimm sie denn! PA. Nehmen? Ach du weißt nicht, in was für Elend ich Ärmster bin
und was für große Sorgen mir durch seinen Rat bereitet hier
mein Henkersknecht. CH. Ist das ein Wunder, wenn er sich dich zum Muster nimmt?
Du sagtest so was nicht, wenn meine Liebe du kenntest oder mich.
CH. Ich weiß, du strittest mit dem Vater lange Zeit und der ist nun
ganz aufgebracht und konnte dich nicht zwingen, dass du sie heute nimmst.
PA. Grad umgekehrt: - So wenig kennst du meine Not! -
Die Hochzeit sollte heute gar nicht vor sich gehn,
und niemand dachte jetzt an eine Frau für mich.
CH. Ganz recht! Freiwillig leidest du diesen Zwang. PA. So bleib!
Du weißt noch nichts. CH. Ich weiß: Du nimmst sie jetzt zur Frau.
PA. Was folterst du mich? So hör doch: Niemals ließ er nach
zu drängen, ich sollte dem Vater sagen, ich nähme sie.
Er riet, er bat so lang, bis endlich er mich bewog.
CH: Wer tat das? PA. Davus! CH. Davus? PA. Ja, alles verwirrt er.
CH. Warum? PA. Ich weiß nur dies:
Dass schwer die Götter auf mich zürnten, als ich mich seinem Rat ergab.
CH. Wahrhaftig, Davus? DA. Ja, so ist's. CH. Was sagst du, Schuft?
Dass dich die Götter verderben, wie du es verdienst!
Sprich: Wenn die Hochzeit alle seine Feinde ihm
aufzwingen wollten, hätten sie anders raten gekonnt?
DA. Ich hab geirrt; doch bin ich nicht am Ende! CH. Ich weiß.
DA. Ist' s so missglückt, ei nun, so greift man's anders an!
Du meinst doch nicht, dass, weil es nicht sogleich geglückt,
das Unglück ganz und gar nicht abzuwenden ist.
PA. Im Gegenteil! Ich glaube, bist du auf der Hut,
so schaffst du statt einer zwei Hochzeiten mir auf den Hals.
DA. Hör, Pamphilus! Ich bin verpflichtet als dein Sklave,
für dich zu streben Tag und Nacht mit Hand und Fuß,
dem Tod mich auszusetzen, wenn es dir nur nützt;
Du aber, wenn ich mich mal verrechne, musst verzeihn;
misslingt auch, was ich tu, so streb' ich nach Kräften doch;
sonst finde du was Bessres und entlasse mich!
PA. Recht gern, versetz mich nur in meinen frühren Stand!
DA. Das werd' ich. PA. Aber schleunig! DA. Bleib! Glyceriums Haustür öffnet sich.
PA. Was schert das dich? DA. Ich suche. PA. Jetzt erst?
DA. Gleich sollst du es gefunden sehn! -
PA. Wo ist der, Schuft, der mich vernichtet? DA. Aus ist's!
PA. Und ich gesteh: Mit Recht trifft mich das Unglück, weil ich so albern und so ganz stumpfsinnig bin,
einem ganz nichtswürdgen Sklaven all mein Glück anzuvertraun.
Ich habe meiner Torheit Lohn, doch er entgeht der Strafe nicht.
DA. Für alle Zukunft wahrlich bin ich heil, entgeh ich diesem Schlag.
PA. Was soll ich nun dem Vater sagen? Kann ich mich weigern, da kaum
ich ihm versprochen, sie zu nehmen? Welche Frechheit wäre das!
Ich weiß nicht, wie ich mir helfe. DA. So auch ich. Doch denk ich eifrig dran.
Ich will ihm sagen, ich würde was finden, das Unglück hinzuziehn.
PA. Aha! DA. Er sieht mich. PA. He da! Lieber! Siehst du, wie ich Armer nun
durch deinen Rat verwickelt bin? DA. Ich wickel's auf. PA. Du, auf? DA. Gewiss!
PA. Wie eben! DA. Besser, hoff' ich, geht's. PA. Dir soll ich glauben, Galgenstrick?
Das ganz Verlorne willst du retten? Ach, auf wen hab' ich vertraut!
Auf den, der aus der sichersten Ruh' in's Ehebett mich geschleudert hat!
Sagt ich nicht: so wird es kommen? DA. Ja, doch! PA. Und was verdienst du?
DA. Das Kreuz! Aber lass mich nur zu mir kommen: ich finde schon was!
PA. O wehe mir, da der Augenblick mir fehlt, dich abzustrafen, wie ich möcht!
Denn mich zu retten, nicht dich zu strafen, brauch ich, was an Zeit mir bleibt. -
DA. Dich such' ich. SI. Warum denn?
DA. Warum wird nicht die Frau geholt? Es wird schon Abend. SI. Hörst du?
Lang hab' ich, Davus, mich vor dir gefürchtet, dass du ebenso
wie der Tross der Sklaven mir es machst, dass du mich anzuführen suchst,
weil mein Sohn ein Liebchen hält. DA. Von mir das zu denken! SI. Ich habs's gedacht
und hab aus Furcht dir verborgen, was du jetzt erfährst. DA. Was ist's? SI. Vernimm!
Denn fast vertrau ich dir bereits. DA. Nun, siehst du endlich, wer ich bin?
SI. Die Hochzeit war gar nicht im Werke, - DA. Wie? nicht? SI. sondern nur um euch
zu prüfen, hab' ich so getan. DA. Was sagst du? SI. Ja, so ist's. DA. DA. Nun sieh!
Das konnt ich doch nun gar nicht raten! Ei, was für ein schlauer Plan!
SI. Nun hör! Wie ich dich fortgehn hieß, begegnet just mir dieser. DA. Hm!
Sind wir verloren? SI. Ich erzähl ihm, was du mir vorhin gesagt...
DA. Was hör ich? SI. bitt ihn um sein Kind, mit Müh' erbitt' ich's. DA. Aus ist's! SI. Hm,
was sagst du? DA. "Ganz vortrefflich!", sagt' ich. SI. Dieser steht nun nicht im Weg.
CH. Ich geh jetzt heim und lass zur Hochzeit rüsten, dann meld' ich's zurück.
SI. Nun bitt' ich dich, Davus, da du allein die Hochzeit mir erwirkt hast,...
DA. Ja, ganz allein! SI. so gib auch ferner dir Müh, zu bessern meinen Sohn!
DA. Ich, wahrlich, will mein Bestes tun! SI. Jetzt geht's, solang sein Herz noch grollt.
DA. Sei außer Sorgen! SI. Sag, wo ist er selbst? DA. Wo anders als zu Haus?
SI. Ich geh und sag ihm alles, was ich dir gesagt. DA. Nun bin ich hin!
Was zögr' ich noch, von selbst von hier spornstreichs zur Mühle abzugehen?
Zum Bitten bleibt kein Raum zurück: so hab ich alles jetzt verwirrt:
den Alten getäuscht, den jungen Herrn in die Eh gejagt, bewirkt, dass dem
ganz unverhofft, dem wider Willen die Hochzeit heut zustande kommt.
O Pfiffigkeit! Hätt ich geruht, das Unglück wäre nicht geschehn!
Doch sie, da kommt er selbst! O weh!
O wäre doch hier irgend was, um mich hineinzustürzen gleich. -
SI. Willkommen Chremes! CH. Dich sucht' ich eben. SI. Und ich dich.
CH. Kommst grade recht:
Mir sagten Leute, sie hätten von dir gehört, es würde heute dein Sohn
mit meiner Tochter getraut; sag' an: sind jene rasend oder du?
SI. Hör nur ein Wort, dann wirst du wissen, was ich will und was du fragst!
CH. Ich höre. Sage, was du willst!
SI. Bei den Göttern, Chremes, und unsrer Freundschaft bitt' ich dich,
die von Kind auf anfing und mit unsren Jahren wuchs,
bei deiner einzgen Tochter und bei meinem Sohn,
den mir zu retten ganz in deinen Händen liegt,
dass du mir hierin hilfst, und dass die Hochzeit so,
wie sie bestimmt war, vor sich geh'! CH. Ach, beschwör mich nicht!
Ist dies denn was, das du von mir erbitten musst?
Glaubst du, ich sei verändert, seit ich sie versprach?
Wenn es für beide gut ist, nun, so hole sie!
Doch wenn mehr Böses als wie Gutes beiden draus
erwächst, dann, bitt' ich dich, rate unparteiisch selbst,
als ob sie dein Kind wär und Pamphilus' Vater ich.
SI. So will ich gerade, und so, Chremes, soll's geschehn!
Ich würd's nicht fordern, mahnte nicht die Sache selbst. CH. Was denn?
SI. Mein Sohn und Glycerium sind entzweit. CH. Ei, was du sagst!
SI. So sehr, dass, hoff' ich, man sie trennen kann. CH. Geschwätz!
SI. Gewiss! Es ist so. CH. So, wie ich dir sage, ist's:
Zank bei Verliebten macht die Liebe wieder neu.
SI. Drum bitt' ich, lass uns dem vorbaun, solang's noch geht;
Solang sein Herz durch Kränkung ihr verschlossen ist,
eh dieser Weiber Tücke und Tränen, schlau verstellt,
sein krank Gemüt zurück zu Mitleid lenken. - Lass
uns eine Frau ihm geben! Durch Gewohnheit dann
und der Ehe heilig Band gefesselt, Chremes, macht
er leicht - so hoff' ich - sich von diesen Übeln los.
CH: So scheint es dir; ich aber glaub, dass dauerhaft
er sie nicht haben kann, noch ich das dulden darf.
SI. Wie weißt du das, wenn du es nicht zuvor versuchst?
CH. Doch ist es hart, zu solchem Versuch sein Kind zu leihn!
SI. Am Ende wäre die einzige Unannehmlichkeit,
dass - Gott bewahre! - eine Scheidung ratsam wird;
Doch bessert er sich, sieh, wie viel Angenehmes dann!
Denn erstens gibst du deinem Freund den Soh zurück,
dir wird ein wackrer Eidam, der Tochter ein Mann zuteil.
CH. Wohlan, wnn du so überzeugt bist, dass es nütztz...
Ich werde niemals hindern, was dir Vorteil bringt.
SI. Mit Recht, o Chremes, hielt ich stest so viel auf dich.
CH. Doch was sagst du? SI. Was? CH. Wie weißt du, dass sie unter sich entzweit sind?
SI. Mir hat es Davus selbst gesagt, und der kennt ihre Pläne.
Er riet die Hochzeit mir, so sehr wie möglich, zu beschleunigen,
und meinst du, er tät es, wüsst er nicht, dass dieses auch mein Sohn will?
Doch hör' ihn lieber selbst sogleich! He! Ruf mir einer Davus!
Und sieh, da kommt er schon von selbst heraus! -
LE. Bis jetzt, Archylis, sind die Anzeichen alle
der günstigen Gattung, dass recht gut es abgeht.
Nun mach' erst ein Bad schnell für sie. Dann so gebt, was
ich vorschrieb, ihr ein und so viel ich verordnet.
Ich werde bald zurück sein.
Wahrhaftig, ein hübscher Bube ward dem Pamphilus!
Die Götter mögen ihn ihm bewahren, da er selbst so gut gesinnt
und sich gescheut hat, diesem guten Mädchen Unrecht anzutun! -
SI. Es sieht wohl, wer dich kennt, dass dies auch deine Erfindung ist? DA. Und was?
SI. Im Hause kann sie nicht verordnen, was die Wöchnerin bedarf;
nein, erst nachdem sie herausgekommen, schreit sie's von der Gasse hinein.
O Davus, achtest du so gering mich? Oder schein ich ganz und gar
danach gemacht, dass du so unverholen mich zu täuschen denkst?
Doch wenigstens fein, damit ihr mich zu fürchten scheint, wenn ich's erführ'!
DA. Wahrhaftig! Jetzt betrügt er sich selbst, nicht ich. SI. Hab' ich dir's nicht gesagt?
Ich hab's, verboten anzufangen. Hast du dich gescheut? Was half's?
Soll ich dir nun glauben, sie hab ein Kind von Pamphilus?
DA. Haha! Ich weiß, was er meint und was zu tun. SI. So stumm?
DA. Du glaubst? Als wär dir nicht vorher gesteckt, dass es so kommen wird!
SI. Mir was? DA. So hättest du von selbst ihr Spiel durchschaut? SI. Du spottest noch?
DA. Dir ist's gesteckt! Wie käme sonst auch solch ein Argwohn dir in den Sinn?
SI. Wie? Weil ich dich kenne. DA. Das soll wohl heißen, dies geschäh auf meinen Rat?
SI. Das weiß ich sicher. DA. Simo, du kennst mich doch auch ganz und gar noch nicht!
SI. Dich soll ich nicht kennen? DA. Aber mach ich nur den Mund auf, meinst du gleich,
man täusche dich; SI. Nicht doch! DA. und darum wag' ich kaum zu mucksen noch.
SI. Das weiß ich gewiss: kein Mensch hat hier geboren. DA. Unverkennbar!
Nichtsdestoweniger wird bald ein Kind dir vor die Tür gelegt.
Dass dies geschehen wird, meld' ich dir schon jetzt, damit du's wißt, mein Herr;
damit du dann nicht sagst, durch Davus' List und Anschlag sei's geschehn.
Setzte ja dir keine solche Meinung von mir in den Kopf!
SI. Woher weißt du das? DA. Ich hört' und glaub' es. Vieles einigt sich,
die Annahme zu bestätigen. Erstmal gab die an, sie sei
schwanger von Pamphilus. Das fand sich falsch. Nun, da sie drinnen sieht,
dass zur Hochzeit man sich rüstet, ward das Mädchen gleich geschickt,
um die Hebamm' ihr zu rufen, und ein Kind ward mitgebracht.
Nicht beseitigt wird die Hochzeit, wenn du das Kind nicht zu sehen bekommst.
SI. Was sagst du? Warum hast du nicht
Pamphilus es gleich gesagt, sobald ihr Plan dir deutlich war?
DA. Ei, wer hat ihn von ihr denn entfernt? Wer sonst denn als ich? Wir alle ja
wissen, wie heftig er sie geliebt hat. Jetzt verlangt er eine Frau.
Dieses überlass nur mir! Du fahre fort, so wie du tust,
diese Hochzeit zuzurüsten; die Götter stehn dir, hoff ich, bei!
SI. Geh du lieber ins Haus, erwart' mich drin und tu, was nötig ist!
Er bringt mich nicht dazu, dass ich das alles glaub',
und möglich auch das alles wahr ist, was er sagt.
Doch ist das einerlei; am wichtigsten ist mir,
was mir mein Sohn selbst hat versprochen.Ich geh
zu Chremes jetzt, bitt' um sein Kind. Erlang ich dies:
Wann sollt ich lieber Hochzeit halten als gerade heut?
Denn wenn mein Sohn nicht halten will, was er versprach,
kein Zweifel, dass ich ihn mit Recht dann zwingen darf!
Doch siehe: wie gerufen kommt da Chremes selbst. -
"Ja das hoffe ich."
Es würde wahrscheinlich noch einige Zeit vergehen bis der nächste Kurs gegeben werden würde,
aber zum Glück war ein bestandener Cursus Architectura keine Vorraussetzung für einen Architectus Urbi."Über die Wasserversorgung sagst du ? Das war sicher keine leichte Aufgabe.
Kann man sie den schon nachlesen ?" -
Um es abzukürzen ist hier auch schon meine Erlaubnis
-
"Dann also ein Schiff. Ich denke Genua wäre wohl der nächste Hafen von Mantua aus. Dort wird sich sicher
ein Schiff nach Massilia finden lassen. Und von Massilia aus, müssen wir eben noch nach Mogontiacum. Das
lässt sich bewerkstelligen, abe trozdem würde ich gerne einige ehemalige Gladiatoren mitnehmen. Man weiß ja nie..."Dieser eine Überfal am heutigen Tagel hatte Modestus mehr als gereicht und die Provinzen waren sicher nicht so friedlich wie Italia selbst.
-
"Nun den Cursus Res Vulgares habe ich schon bestanden und auf die Ergebnise des Cursus Latinum warte ich im Moment noch.
Natürlich will ich auch noch einen Cursus Architectura belegen aber im Moment wird er leider nicht angeboten. Ich hoffe dass
sich das in der nächsten Zeit ändert.""Eine Dissertation ? Über welches Thema den ?" fragte Modestus interessiert während er immernoch gemächlich neben Furianus schwamm.
Die Thema Senator Germanicus Avarus überging Modestus absichtlich, denn der Flavier schien diesen Germanicus Avarus nicht sonderlich zu
mögen, um es höflich auszudrücken, und das reichte ihm eigentlich auch schon. -
Mit einem Brief in der Hand betratt Modestus sein Officium. Dieses war ein heller Raum und sah seinem Officium in der Curia zum verwechseln ähnlich.
Er ging zu seinem Schreibtisch und rollte einige Baupläne zusammen. Nachdem diese von ihm in einem Regal verstaut worden waren, setzte er sich auf
den gepolsterten Holzstuhl und laß langsam den Brief. Hätte er jetzt etwas von dem Wein der auf dem Beistelltisch hinter ihm stand getrunken, hätte
er sich wohl verschluckt. Er sollte die Altäre für die vielen Apside liefern ? Für das Ulpianum ? Zwar sagte ihm der Name nicht direkt etwas aber da es der
Name des Kaisers war und Apside vorhanden sein sollten konnte er sich den Rest denken. Er zog einige Baupläne von vermeintlich gleich großen
Bauwerken aus seiner Sammlung hervor und überprüfte die Anzahl der Apside. Dann kritzelte er einige Zahlen auf eine Wachstafel und ihm gingen die Augen über.
Sofort rief er nach Chion und setzte eine Antwort auf. Als diese in einer einer annehmbaren schriftlichen Form steckte schickte er Chion sofort los um sie
zu verschicken. Erst dann genehmigte er sich einen Becher Wein ... -
Bin wieder da.
-
"Ich werde sie, wie schon gesagt, besuchen und vieleicht gibt es ja die ein
oder andere glückliche Nachricht zu überbringen."sagte Modestus lächelnd.
"Übrigens wie werden eigentlich die Rennwägen nach Germanien gebracht ?
Ich denke nicht dass man mit ihnen einfach über die Alpen fahren kann." -
"Das des Architectus Urbi. Es interessiert mich auch persönlich sehr. Andere haben ihre Fischteiche
oder ihre Gärten Gärten, ich habe meine Baupläne von Städten und interesanten Gebäuden."
erzählte Modestus"Natürlich habe ich schon davon gehört, aber genaueres weis ich von dem Vorfall nicht. Oder besser gesagt nicht mehr."
korrigierte er sich. -
Ad
Quaestor Consulum
Lucius Octavius Detritus
Casa Octavia
Roma - Italia
Ab
Kaeso Annaeus Modestus
Casa Annaea
Mantua - ItaliaSalve Quaestor Consulum Octavius Detritus,
es ehrt mich und meine Werksatt, dass bei diesem Auftrag an uns gedacht wurde. Natürlich werde ich den von dir genannten Auftrag für das Ulpianum gerne übernehmen, aber um ein konkretes Angebot erstellen zu können benötige ich noch die ungefähre Anzahl der Apsiden. Was Material und Qualität angeht, nehme ich einmal an, dass jeweils das beste gewünscht ist.Vale bene
gez. Kaeso Annaeus Modestus