Nach seinem Besuch bei den Thermen. Hatte Modestus sich noch die Insula, in der seine Verwandten lebten,
zeigen lassen und stand nun davor. Er überprüfte nocheinmal seine Toga und klopfte dann an.
Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus
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Der Wirt der Taberna ad Aprum rieb sich aufgeregt die Hände. Dieser Annaeus Modestus und sein Gefolge sollte heute eintreffen. Dieser, oder besser gesagt ein Bote von ihm,
hatte vor einer Woche die komplette Taberna, samt den Stallungen und dem großen Garten gemietet. Als ein kleiner Junge angerannt kamm und meldete das der Annaeer gerade
das Stadttor passiert hatte trommelte der Wirt hektisch alle Angestellten uns Sklaven zusammen und versammelte sie vor der Taberna, da kammen auch schon die ersten Reiter
vor der Taberna an.Modestus stieg von seinem Pferd ab und sah den kleinen Menschenauflauf und grüßte sie ersteinmal.
"Salvete." Danach wandte er sich der Person zu die er für den Wirt hielt.
"Ich bin Kaeso Annaeus Modestus. Bist du der Wirt und ist das hier die Taberna ad Aprum ?"
"Natürlich mein Herr."
"Gibt es noch etwas das ich regeln muss oder hat Brutus alles geklärt ?"
"Nein Herr. Nur noch der Vorschuss den Brutus versprochen hatt ..."Nachdem sich die beiden auf einen nicht zu großen Vorschuss geeinigt hatten, wurden ersteinmal alle Pferde untergebracht -Vorang hatten natürlich die zwölf Rennpferde-
und die die Zimmer zwischen den Männern aufgeteilt, wobei Modestus sich das größte und beste Zimmer mit Clodius Albanus teilte. Im Zimmer daneben waren mit Absicht
die beiden jungen Fahrer untergebracht.Albanus wollten ein Auge auf sie haben. Nachdem Modestus sich sich wieder eine ordentlich Toga angezogen hatte, verließ
er die Taberna, um zu sehgen ob die beiden Rennwägen schon abgeladen worden waren. Natürlich waren die Arbeiter schon fertig. Da es im Moment nichts zu tun gab
beschloss Modestus ersteinmal die Thermen aufzusuchen und nahm für diesen Zweg einen Sklavenjungen der Factio mit, der seine Badeausrüstung tragen würde. -
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Modestus ritt die letzten Meter zu den Wachen am Tor in einem gemächlichen Tempo und stopte sein
Pferd dann zwei Pferdelängen vor ihnen an. Hinter ihm warteten zwei Dutzend Reiter und sechs Wägen.
"Salve, die Herren. Ich bin Kaeso Annaeus Modestus. Ich sowie die Wägen gehören der Factio Albata an und sind wegen dem Wagenrennen hier."
sagte er in einem freundlichen Tonfall. -
Modestus sah von seinem Pferd aus auf den Wagen. Das Rad war endlich repariert und so konnte es endlich weiter gehen. Die Wächter stiegen wieder auf ihre Pferde
und die sechs Wägen setzten sich Bewegung. Sie waren nun schon einige Tage unterwegs gewesen. Von Mantua nach Genua. Von Genua mit einer Küstenbarke nach
Massilia und schließlich von Massilia nach Mogontiacum. Die reichlichen Opfer hatten sich wenigestens ausgezahlt und aus zwei oder drei gebrochenen Rädern war
nichts passiert. An der Spitze ritt Modestus selbst begleitet von eingen Reitern. Unter anderem die beiden Fahrer der Factio, Fortunatus und Felix, Clodius Albanus, der
ehemalige Centurio der Classis, und auch ein paar der Wächter hielten sich in seiner Nähe auf. Während der Reise nach Mogontiacum hatte den beiden jungen Fahrern
nocheinmal die Taktik, so wie sie mit Florus besprochen worden war, eingebleut und nun hatte er Zeit für einige Gedanken. Und während er so in Gedanken über die
Straße ritt, bemerkte er die sich nähernden Rauchfahnen nicht bis Albanus sich darüber ausließ wie froh er war, endlich von den Pferden runter zu kommen. Es waren
also nur noch eine oder vieleicht zwei Stunden bis der Zug der Factio Albata am Tor von Mogontiacum ankommen würde. -
"Du bist natürlich herzlich eingeladen nach Mantua zu kommen und ich werde dir gerne die Wasserleitung zeigen. Ich
habe zwar schon mit dem Procurator darüber gesprochen, aber eine zweite Meinung kann nie Schaden. Allerdings
reise ich nach meiner Ankunft in Mantua auch gleich wieder in Richtung Germanien ab, weshalb es in der nächsten Zeit
eher ungeschickt wäre, aber danach stehe ich dir jederzeit zur Verfügung." -
"Ja das ist sinnvoller. Aber könnten wir das vieleicht auf morgen verschieben ? Heute war ein langer und anstrengender Tag
und langsam fällt es mir schwer die Augen aufzuhalten." sagte Modestus und gähnte. -
Inzwischen hatten die Schauspieler die Arena verlassen und auch die Bühnenkonstruktion war abgebaut worden. Modestus trat nun wieder aus dem Gang hervor,
gefolgt von Chion, seinem Leibsklaven und Sekretär. Dieser half Modestus sogleich in die strahlendweiße Toga und wischte ihm mit einem Tuch den Schweiß aus
dem Gesicht. Im Vorbeigehen nahm Modestus einen bronzenen Becher, gefüllt mit eisgekühltem Wein, von dem Tablett einer Sklavin. Er stürzte den Wein schnell
herunter, so dass nur noch das Eis im Becher verblieb, denn er von den Ansagen schon etwas heiser geworden. Die Gladiatoren hatten endlich verstanden wie sie
auftreten sollten und nun stand der Ansage nichts mehr im Wege. Modestus stellte sich nun auf und gab das Signal für die Trompeter, die ihre Instrumente sofort
erschallen ließen. Der Lärm im Amphitheater ebbte ab und so begann Modestus mit der Ankündigung der Gladiatoren."Nach diesem großartigen Theaterstück kommen wir nun zu einer weit aus blutigeren Art der Unterhaltung."
Modestus machte eine kleine Pause und gab das Zeichen für das besonderes Trompetensignal. Die Tore wurden erneut hoch gezogen und aus dem Gang am
nördlichen Ende der Arena marschierten Murmillonen in einer exakten Linie heraus. Am südlichen Ende geschah fast das gleiche, bis auf den Unterschied, dass
sich hier Hoplomachi und Thraeces abwechselten. In der Mitte des Amphitheaters blieben die beiden Reihen stehen und ein jeder Murmillo stand seinem späteren
Gegener, entweder einem Hoplomachus oder einem Thraex, gegenüber. Ein jeder von ihnen trug seine volle Ausrüstung, die in der Sonne strahlte, sowie eine
weiße Tunika."Ja, jetzt folgen die Gladiatoren und es sind sicher keine unbekannten !"
Wie auf Befehl, setzen sämtliche Gladiatoren ihre Helme ab und sofort hörte man laute Rufe und Gejubel, denn fast alle von hatten sich in der Regio einen Namen gemacht.
"Ihr ,die sie kennt, wisst, was euch erwartet. Ihr, die sie nicht kennt, lasst euch von ihren zahlreichen Narben
überzeugen, was für tapfere Kämpfer sie sind."Nun rissen sich die Gladiatoren die weißen Tuniken vom Leib und auf ihren eingeölten Körpern kammen nun zahlreiche Narben zum vorschein. Sofort jubelte das ganze
Publikum, wegen dieser 'Narbenschau'. Modestus begann mit der Aufzählung der Paarungen. Immer wenn er zwei Namen nannte, traten zwei Gladitoren aus ihren Reihen
hervor um den Namen auch ein Gesicht zu verleihen. Danach verließen sie die Arena mit samt ihrer Ausrüstung. Das wiederholte sich solange bis schließlich nur noch vier
Gladiatoren in der Arena waren. Diese vier Männer waren für die letzten beiden, also die wichtigsten Kämpfe, vorgesehen."Und nun zu den letzten beiden Paarungen. Marcus, der wilde Hund, wird als Retiarius gegen Meginwolf,
der die Rolle des Secutors übernimmt, antreten."Ein Germane tratt nun in die Mitte. Auch wenn der Germane und sein Gegner, ein schmächtiger aber dennoch drahtiger Etrusker, etwa gleich große waren, war
Meginwolf fast doppelt so breit wie Marcus, was jedoch weniger mit Übergewicht als mit den monströsen Muskeln von Meginwolf zu tun hatte. Kurz darauf verließen
der germanische Secutor und der etruskische Retiarius die Arena auch schon wieder. Natürlich geschah dies alles unter einem entsprechenden Lärmpegel, der von dem
Gejubel, Getuschle und Geschrei der Zuschauer verursacht wurde.„Und im letzten Kampf wird der Thraex Hompul gegen den Murmillo Lucius, genannt der wilde Stecher, antreten."
Nun gingen die letzten beiden Gladiatoren in die Mitte. Der große Nubier Hompul überragte den Latiner mindestens um einen Kopf und sah auch um einiges stärker aus,
aber Lucius kämpfte sowieso meistens gegen größere Gegner. Hauptsächlich weil dem Publikum solche Kämpfe besser gefielen und es so mehr Geld zu gewinnen gab.
Nachdem die beiden die Arena wieder verlassen hatten meldete sich Modestus wieder zu Wort.„Nun gibt es noch eine kleine Pause vor den Kämpfen, damit ihr euch noch um das Nötigste kümmern könnt.“
Was genau dieses Nötigste war, lies er jeden selbst entscheiden und zog sich auf seine Kline zurück.
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"Wenn sie veröffentlicht wird, werde ich die Dissertation gerne lesen. In Mantua haben wir gerade ein
Problem mit einer Wasserleitung, weswegen ich mich sowieso mit dem Thema auseinandersetzen wollte."sagte Modestus und reckte seinen Kopf kurz aus dem Wasser um zu sehen ob sein Leibsklave und Schreiber Chion irgendwo in der Nähe war.
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Modestus nickte ebenfalls kurz. "Mich ebenfalls. Vale." verabschiedete sich Modestus und verließ das Officium wieder.
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"Wenn du willst könenn wir ins Hinterzimmer gehen." bot Modestus an und trank den letzten Schluck Caecuber in seinem Becher.
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"Gut, ich werde Entsprechendes veranlassen. Der Aquarius soll zum Officium des ersten Duumvirs kommen. Falls ich schon abgereist sein sollte,
wird sich mein Scriba Personlis um die Angelegenheit kümmern. Dann wäre ich eigentlich auch schon fertig. Gibt es noch Etwas, das du mit mir
besprechen möchtest ? Ansonsten würde ich mich auch schon wieder auf den Weg machen." -
"Ich denke es wäre sinnvoller wenn der Aquarius erst zu mir kommt, denn die Stelle ist ein wenig abgelegen. Es gibt aber noch ein
Problem. Ich werde Ende des Monats eine kurze Reise nach Germanien machen müssen. In der Zeit wird offiziel mein Kollege Hortensius
Aegrotus die Amtsgeschäfte übernehmen. Inoffiziel liegt er schon seit unserem Amtsantritt kränkelnd im Bett und wird wohl nur das
Nötigste von seinem Bett aus abzeichnen. Den Rest wird mein Sekretär auf meinem Schreibtisch stapeln. Es gibt also zwei Möglichkeiten.
Wenn du gerade jemanden hast der gleich mit mir komen könnte, regeln wir es gleich. Die Alternative wäre dass ich die Stelle von Arbeitern
der Stadt mit einigen Holzbohlen fixieren und absichern lasse, damit die Leitung ersteinmal hält bis einer deiner Aquarii vor Ort sein kann und
entsprechende Reperaturen veranlässt. Wobei ich nicht glaube das sie einstürzen wird.sagte Modestus und räusperte sich wegen seines inzwischen trockenen Halses.
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"Nach welcher Strategie sind sie den bei früheren Rennen gefahren ?
Ich denke wenn sich die alte Strategie bewährt hat könnte man sie auch beibehalten." -
Modestus betratt das Officium und ihm fiel auch gleich die vielen Stapel auf dem Schreibtisch auf.
"Salve, ich bin Kaeso Annaeus Modestus, der derzeitige Duumvir von Mantua. Wie ich
sehe seit ihr sehr beschäftigt, weswegen ich auch gleich zur Sache kommen möchte.sagte Modestus in einem ruhigen Tonfall.
"Vor einigen Tagen bin ich auf einige Beschädigungen an einer Wasserleitung bei Mantua hingewiesen worden. Ich habe
mir die Stelle schon selbst angesehen und ich denke einer eurer Aquarii sollte sie in der nächsten Zeit untersuchen,
denn auch wenn ich mich nicht auskenne, sehen einige der Risse sehr besorgniserregend aus." -
Modestus tratt vor das Officium und klopte an die Türe.
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"Gut, jetzt habe ich auch Zeit." sagte Modestus während er noch heftig Beifall klatschte.
Dann bedeutete er Chion im zu helfen seine Toga auszuziehen und nachdem diese auf einer Kline abgelegt worden war,
verschwanden die beiden in den Versorgungsgängen des Amphitheaters. -
CH. Ich will doch sehn, wie es Pamphilus geht. Da ist er! PA. Mancher glaubt vielleicht,
dies hielt' ich für Trug. Doch dass dies wahr ist, ist nach meinem Sinn.
Darum halt ich nur der Götter Leben für ein ewges, weil
ihre Freuden unvergänglich. Denn unsterblich bin ich auch,
wenn mir diese Freude von Kummer niemals unterbrochen wird.
Doch wen säh ich wohl am liebsten, um dies ihm zu verkündigen?
CH. Welch Freud' ist das? PA. Davus seh ich; keiner ist mir so lieb wie der,
denn ich weiß, dass er allein sich ganz an meinen Freuden freut.
DA. Wo ist Pamphilus denn? PA. He, Davus! DA. Wer ruft?
PA. Ich bin's! DA. O, Pamphilus! PA. Weißt du nicht, was mir zuteil ward?
DA. Nein! Was mir, das weiß ich wohl.
PA. Das - ich auch. DA. Nach allgemeiner Sitte musstest freilich du
früher erfahren, welch Unglück mir, als ich, welch Glück dir widerfuhr.
PA. Meine Glycerium hat ihre Eltern gefunden. DA. Herrlich CH. Ha!
PA. Und ihr Vater ist unser bester Freund. DA. Wer? PA. Chremes. DA. Wunderbar!
PA. Und sie wird nun unverzüglich meine Frau! CH. Träumt der etwa,
was er wachend gewünscht hat? PA. Und der Knabe, Davus... DA. Genug! Du bist
ganz allein der Götter Liebling. CH. O Glück für mich, wenn alles wahr!
Hin zu ihm! PA. Wer da? Charin! Du kommst mir grad zur rechten Zeit.
CH. Meinen Glückwunsch! PA. Hörtest du's?
CH. Alles. Denk nun an mich in deinem Glück!
Jetzt ist Chremes in deinen Händen. Alles tut er, was du willst.
PA. Richtig! Und es ist mir sogar zu lang, bis er das Haus verlässt.
Kommt mit mir! Bei Glycerium ist er. Davus, geh du rasch nach Haus,
rufe Leute, sie abzuholen. Geh! Was zauderst du noch? DA. Ich geh.
Wartet nicht, bis sie wiederkommen! Die Verlobung ist im Haus.
Dort auch wird, was etwa übrig, abgetan.
CANTOR: Nun klatscht brav! -
CR. Lass das Bitten, jeder allein von diesen Gründen bewegt mich schon:
Einmal du - dann, weil es wahr ist - endlich, weil ich Glycerium freund.
CH. Seh' ich Crito nicht, von Andros? Richtig! CR. Chremes, sei gegrüßt!
CH. Seltner Gast! Was bringt dich her? CR. Es traf sich so! - Simo dies?
CR. Ja, er ist's. SI. Du suchst mich? He, du sagst, dass Glycerium Bürgerin?
CR. Leugnest du's? SI. In dieser Absicht kommst du her? CR. Wieso? SI. Du fragst?
Meinst du, das ungestraft zu tun, dass hier du kaum erwachsene,
unerfahrne, frei erzogne Jünglinge zu Trug verlockst,
sie anköderst durch Reizungen, Versprechungen.
SI. Liebeleien mit Buhlerinnen zu Heiraten zusammenleimst?
PA. Weh mir! Ich fürchte, der Gastfreund hält's nicht aus. CH. Du dächtest so was nicht,
Simo, wenn du ihn kenntest. Er ist ein braver Mann. SI. Ein braver Mann?
Ein so wohlgefügter Zufall, dass er gerade heute kommt
zu der Hochzeit, niemals früher, glaub ein andrer, Chremes, das!
PA. Wenn ich den Vater nicht scheute, hätt' ich, was sich dafür sagen lässt.
SI. Rängeschmied! CR. Hm! CH. So ist er, Crito, lass ihn! CR. Dann nehm er sich in Acht!
Fährt er fort, was beliebt, zu sagen, - hört er, was ihm nicht beliebt.
Schert mich das Zeug? Bekümmr' ich mich drum? Du trägst dein Leid nicht in Geduld!
Denn ob wahr, ob falsch ist, was ich hörte, ist leicht herausgebracht.
Einen attischen Kaufmann warf ein ein Schiffbruch einst an Andros' Strand
und mit ihm als Kind dies Mädchen. Hilflos wendet er sich zuerst
durch Zufall an Chrysis' Vater. SI. Er fängt ein Märchen an. CH. I, lass!
CR. Fährt er mir so dazwischen? CH. Weiter! CR. Dieser nun war mir verwandt,
der ihn aufnahm. Dorten hört' ich, dass er ein Athener sei.
Er ist dort gestorben. CH. Den Namen! CR. Den so eilig? Phania? PA. Ha!
O weh! CR. Ja, ja! Ich glaube Phania hieß er; das weiß ich bestimmt:
Er sagt, er sei ein Rhamnusier. CH. O Juppiter! CR. Das wissen noch
viel' andre, Chremes, in Andros. CH. O träfe meine Hoffnung ein! Doch sprich:
Nannt' er das Mädchen sein Kind? CR. Nein. CH. Und wessen dann?
CR. Des Bruders Kind. CH. So ist sie mein! CR. Was sagst du?
SI. Was hör' ich? PA. Spitz die Ohren, Pamphilus!
SI. Wie glaubst du das? CH. Phanias war mein Bruder ja. SI. Ganz recht! Ich kannte ihn.
CH. Er reiste von hier, um dem Krieg zu entgehn und folgte mir nach Asien.
Er scheute sich, sie hier zu lassen. Seitdem hör' ich jetzt zuerst,
was mit ihm geschah. PA. Kaum halt' ich mich, so ist mein Herz bewegt von Furcht,
Verwundrung, Hoffnung, Freude über dieses große und plötzliche Glück.
SI. Nicht wenig freut es mich fürwahr, dass sie dir gehört. PA. Ja, Vater, ich glaub's.
CH. Doch bleibt mir noch ein einzger Skrupel, der mich ängstigt. PA. Du verdienst
mit deinen Bedenken... , du Ekel, du! Suchst Knoten an Binsen! CR. Und das ist?
CH. Der Name passt nicht. CR. Sie hatt' als Kind auch einen andern.CH. Und, Crito, wie?
Erinnerst du dich? CR. Ich denke nach. PA. Soll ich durch seine Vergesslichkeit
mein Glück erschweren lassen, da ich hier mir selber helfen kann?
Das darf ich nicht! Hör, Chremes, was du fragst: "Pasibula!" CH. Sie ist's. CR. Ja, ja!
PA. Ich hört' ihn tausendmal von ihr. SI. Dass dies uns, Chremes, alle freut,
das, glaub ich, glaubst du. CH. So wahr mich die Götter lieben, ich glaub's. PA. Was fehlt nun noch,
o Vater? SI. Ich bin schon längst mit allem ausgesöhnt. PA. Lieb Väterchen,
die Frau lässt Chremes ungestört in meinem Besitz. CH. Mit Fug und Recht,
will nicht der Vater anders. PA. Dies? SI. Natürlich. CH. Die Mitgift, Pamphilus,
ist zehn Talente. PA. Ich nehm' sie an! CH. Nun rasch zu der Tochter! Crito, komm,
geh mit! Denn sicher kennt sie mich nicht. SI. Ei, bring sie lieber doch zu uns!
PA. Du hast recht; ich trage dies gleich Davus auf. SI. Das geht wohl nicht.
PA. Warum? SI. Weil mehr und schwerer er an sich selber trägt. PA. Was?
SI. Kett und Block! PA. Er ist nicht mit Recht gebunden! SI. Nun, mit Stricken auch!
PA. Ach, lass ihn los! SI. Nun, ja! PA. Doch eile! SI. Ich geh schon rein.
PA. O froher, o glückseliger Tag! -
PA. Wer ruft mich? Weh mir! Der Vater... SI. Was, du aller... CH. Ach!
Sag lieber die Sache grad heraus und schimpfe nicht!
SI. Als wäre etwas gegen den zu hart gesagt!
Ist Glycerium eine Bürgerin? PA. Sie sagen so.
SI. "Sie sagen so!" o ungeheure Dreistigkeit!
Bedenkt er, was er sagt, bereut er, was er tat?
Verrät die Farbe nur die kleinste Spur von Scham?
So unbänd'gen Sinns zu sein, dass gegen das Gesetz
und Bürgerbrauch und väterlich Gebot er sie
dennoch besitzen will zu seiner größten Schmach!
PA. Ich Armer! SI. Ha, so fühlst du das jetzt erst, Pamphilus?
Damals, schon damals, als du dir in den Kopf gesetzt,
durch jedes Mittel zu erlangen, was du begehrst -
an jenem Tag traf dieses Wort schon auf dich zu.
Und doch! Was quäl ich mich denn so? Was ärgr' ich mich?
Warum vergräm ich mein Alter mit seiner Torheit mir?
Soll ich die Strafen für seine Sünden büßen? Nein!
Er nehme sie! Weg mit ihm! Leb' er mit ihr! PA. Mein Vater, ach!
"Mein Vater!" Wie? Als brauchtest du deinen Vater noch!
Haus, Frau und Kinder fand'st du wider sein Verbot.
Nun kommt der Mann, der sie zur Bürgerin macht. Triumph!
PA. Ein Wort nur, Vater! SI. Was hättest du mir zu sagen noch?
CH. Doch, Simo, hör' ihn! SI. Hören soll ich? Was gäb's denn noch
zu hören? CH. Lass ihn sprechen! SI. Meinetwegen, sei's!
PA. Dass ich sie liebe, gesteh' ich; ist das Sünde, gesteh ich das auch ein.
Dir ergeb ich mich, Vater. Lege jede Last mir auf! Befiehl!
Willst du, dass ich Hochzeit halte, die verstoße... ich trag's, wie ich kann.
Das nur beschwör ich dich, nicht zu gleuben, dass ich den Alten ausgeschickt.
Lass mich ihn holen, damit du dich überzeugst! SI. Ihn holen? PA. Vater, gewähr's!
CH. Was er begehrt, ist billig; erlaub' es! PA. Lass mich erbitten dies! SI. Es sei!
Alles bin ich zufrieden, Chremes, seh' ich nur, dass nicht der mich betrügt.
CH. Einem Vater genügt schon kleine Strafe für ein großes Vergehn.