Beiträge von Kaeso Annaeus Modestus

    In der Toga, die ihm als Quaestor zustand, und mit seinem Gefolge, das an diesem Tag nur aus dem Leibwächter Dumnorix und seinem Scriba personalis Chion bestand, kam Modestus erhobenen Hauptes zum Eingang der Regia Proconsularis. Er selbst machte aber keine Anstalten sich anzumelden. Darum kümmerte sich schon Chion.


    >Heda Wächter! Der ehrbare Quaestor Provincialis Kaeso Annaeus Modestus, der vom Senat aus Rom entsand worden ist, ist hier um den Proconsul Flavius Furianus zu sprechen.<


    sagte Chion zu einem der Wächter.

    Der Kapitän fragte den Fremden nach seinem begehr auf dem Schiff und Modestus erklärte ihm in Griechisch, denn auch dieser verstand nur seine Landessprache, dass er der Besitzer sei und erkundigte sich nach dem Bereitschaft seines Schiffes. Der Kapitän verneigte sich und begrüßte seinen Arbeitgeber und bot sich an ihm das Schiff zu zeigen. Modestus nahm das Angebot an und sah bald alle Bereiche des Schiffs. Besonders interessierten ihn seine Räume. Der Laderaum war verkleinert worden um Platz für zwei großzügige Kabinen platz zu machen. Modestus war insgesamt über das Ergebnis sehr erfreut und zog sich erstmal in seine Kabine zurück. Als der Steuermann nach einiger Zeit anklopfte um Modestus zu erklären, dass das Schiff nun bereit für die Reise war, war dieser schon in einige Schriftrollen vertieft. Es waren Berichte über Hispania und seine Bevölkerung. Er nickte dem Griechen zu und erklärte, dass das Schiff gleich ablegen solle.

    Auf einem der Flusskähne war Modestus von Rom nach Ostia gereist und hatte sich dort eine Mietsänfte zum Hafen genommen. Er hatte etwas gebraucht um sein neues Schiff zu finden, doch nun lag sie vor ihm. An Deck arbeiteten schon einige der der zehn griechischen Seemänner. Sie überprüften Tauwerk, Segel und verluden auch noch die letzten Säcke mit Proviant. Oben neben dem Steuer stand der alte Kapitän des Schiffes und überwachte die Arbeit seiner Mannschaft, bei der es sich nur um Griechen handelte, die auch nur Griechisch sprachen. Vorsichtig ging Modestus über das breite Holzbrett auf das Schiff und sah sich um. Das Schiff war wohl bald fertig für die Abreise.

    >Ich denke für Reisen, Vergnügungsfahrten oder auch für geschäftliche Dinge. Man weiß ja nie. Doch muss ich mich leider entschuldigen. Die Pflicht ruft.<


    sagte Modestus entschuldigend und verabschiedete sich von seinem Patron und seinem Kollegen. Er war gerade Quaestor werden und es gab noch einige Hände zu schütteln und Dinge zu regeln.


    >Vale bene.<


    Sim-Off:

    Ich melde mich heute oder morgen um, also geht Modestus jetzt mal.

    Ausgezeichnet :] Jetzt kann Rom in Tylus einmarschieren. Natürlich nur um Tylus von diesem neun Despoten zu befreien, den wir selbstverständlich auf dem Forum von einem Tresvir Capitales persönlich hinrichten lassen.

    >Die Castores, so heißt sie, ist erst vor wenigen Tagen vom Stapel gelaufen und liegt jetzt noch in Ostia. Ich habe sie selbst noch nicht gesehen, aber ich bin schon gespannt. Sie war zwar eigentlich für gelegentliche Reisen nach Baiae, Misenum oder Achaia gedacht, aber jetzt geht ihre Jungfernfahrt eben nach Hispania.<


    bestätigte Modestus. Er war schon auf die beiden großzügigen Kabinen gespannt. Dafür hatte man zwar den Laderaum verkleinern müssen, aber Modestus hatte sowieso nie geplant Fracht zu verschiffen.


    >Ob ich ihn kontrollieren soll ist bis jetzt noch nicht geklärt. Aber ich werde schon mit ihm zurecht kommen. Davon abgesehen kenne ich ihn bereits flüchtig. Wir haben uns schon ein oder zwei Mal unterhalten.<


    meinte Modestus schmunzelnd.

    >Ich werde sogar auf meinem eigenen Schiff nach Hispania reisen.<


    meinte Modestus ein wenig stolz. Er hatte die Castores bisher zwar noch nicht gesehen, aber das kleine Holzmodel, dass man ihm gezeigt hatte sah sehr vielversprechend aus.


    >Salve, Quaestor.<


    grüßte Modestus seinen Kollegen, der das Glück hatte in Rom eingesetzt zu werden. Zu dem Thema des Wetters sagte er erstmal nichts.

    Modestus glaubte nicht, dass der Senat besonders viel Vertrauen in ihn setzte. Er hatte einfach die wenigsten Bekannte und Gründe vorweisen können, die für eine Einsetzung in einer besseren Position sprachen. Und bei Iuppiter die Position in Hispania hielt er für eine der schlechtesten im ganzen Imperium. Der Quaestor in Britannia hatte es als einziger vieleicht noch schlechter getroffen. In Hispania war es wenigstens warm.


    >Wenn der Senat mir den Auftrag gibt, werde ich es natürlich tun, aber begeistert bin ich davon nicht. So lange ich noch keinen Senatorenring am Finger trage sitze ich auf einem wackligen Stuhl. Und manche Senatoren neigen leider dazu, Verdienste schnell zu vergessen und sich eher auf Klatsch und Anschuldigungen verlassen.<


    sagte Modestus und dachte an die haltlose Anschuldigung des Octavius Detritus vor über zwei Jahren. Dass er seine Arbeit gut gemacht und wieder etwas Leben in die Stadt gebracht hatte, hatte einige Senatoren nicht gestört, als sie seine Kandidatur für ungültig erklären wollten.


    >Ich werde jetzt aber noch auf jeden Fall einige Tage in Rom verbleiben, falls der Senat mir offiziel noch den Auftrag zur Ermittlung geben will. Danach reise ich nach Ostia. Da wartet bereits ein Schiff auf mich.<

    >Nun man ist auf jeden Fall selbsticherer und nicht so nervös wie beim ersten Mal.<


    stimmte Modestus dem Senator zu und freute sich ein wenig über die Anrede, die der Senator benutzte.


    >Nicht sonderlich. Ich bin nicht davon begeistert, dass ich in die derzeitige Fehde um Hispania hineingezogen werde. Solche Sachen gehen selten gut aus und sie behindern nur meine Arbeit. So ist es als Quaestor Provincialis nicht meine aufgabe den Proconsul zu überwachen, auch wenn einige Senatoren das denken. Der Codex Universalis ist was das angeht sehr eindeutig. Wenn eine Ermittlung gewünscht ist, dann soll doch ein Corrector entsandt werden oder der Senat mir offiziel den Auftrag dazu geben.<


    erklärte Modestus, denn nachdem ihm bekannt geworden war, dass er nach Hispania gehen musste, hatte er sich mit dem Thema auseinandergesetzt. Er wollte nach seiner Amtszeit nicht wegen Amtsmissbrauch oder etwas Ähnlichem angeklagt werden.

    >Ich danke euch und wünsche auch euch viel Erfolg.<


    antwortete Modestus auf die Glückwünsche der Offiziere.


    >Und vieleicht begegnet man sich eines Tages wieder. Doch nun müsst ihr mich leider Entschuldigen. Es gibt noch viel zu tun vor meinem Aufbruch nach Rom.<


    sagte Modestus, um mit der Verabschiedung zu beginnen. Der Senat in Rom wartete nicht auf Kandidaten.



    Nach seinem Schwur zog sich Modestus trat Modestus wieder zurück in die Reihe der anderen Quaestores. Als es schließlich angemessen war sich von der Vereidigung zurückzuziehen, tat es Modestus auch. Ein Klient teilte Dumnorix, der kleine gallische Leibwächter des Modestus, mit, dass der Patron anwesend war. Natürlich teilte Dumnorix dies seinem Herrn mit. Darauf schlug Modestus die Richtung ein, in der sich Macer befand.


    >Salve, Patron.<


    begrüßte er den Purgitier, als er ihn erreicht hatte, und war froh darüber sich einen Besuch in der Casa Purgitia so ersparen zu können.

    Wieder einmal wurde das Haus von Modestus auf eine baldige und lange Abwesenheit des Besitzers vorbereitet. Nachdem er gerade erst von seinem Tribunat bei der Legio Prima zurückgekehrt war, hatte sich Modestus eigentlich ein ruhiges Jahr in Roma erhofft, doch der Senat hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach Hispania schickten sie ihn. Aus seiner Sicht schmälerte diese Entsendung seinen Erfolg bei der Wahl sehr. Leider musste er sich dem Senat beugen, aber er hatte sich damit abgefunden. Vieleicht konnte er sich mit dem Flavier, denn er ja schon flüchtig kannte, arrangieren.


    Diesmal wurden hauptsächlich Kleiderstücke und kleinere Gegenstände in große Truhen verpackt. Modestus plante sich eine kleine, möbilierte Villa in Hispania zu mieten, weshalb Möbel unnötig waren. In der Nacht wurden die Truhen von seinen Sklaven auf einen Wagen verladen der sie zum Hafen in Rom bringen sollte. Dort würden die Sklaven mit ihnen auf einem Flusskahn nach Ostia reisen, um dort schon auf das Schiff nach Hispania zu gehen. Er selbst würde nachkommen sobald alle Formalitäten geregelt waren. Modestus hatte sich auch entschieden nur Markolf und Lioba in seiner Casa zu lassen. Sie würden das Haus schon versorgen können und als Quaestor brauchte er auch ein gewissen Hausstand. Er wollte schließlich nicht als armer Schlucker gelten. Auch seine beiden Helfer Appius und Vitellus würden ihn begleiten. In dieser aufständischen Provinz würde er jede Hilfe brauchen können.

    Als die Quaestores an der Reihe waren ihre Eide zu sprechen, tratt Modestus als erster vor. Langsam aber sicher sprach er seinen Eid.


    >EGO, KAESO ANNAEUS MODESTUS HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
    ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
    IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE
    SOLLEMNITER IURO.


    EGO, KAESO ANNAEUS MODESTUS OFFICIO QUAESTOR PROVINCIALIS PRO HISPANIA IMPERII ROMANI ACCEPTO,
    DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
    PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
    PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, KAESO ANNAEUS MODESTUS RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
    DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
    ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, KAESO ANNAEUS MODESTUS OFFICIIS MUNERIS QUAESTOR PROVINCIALIS PRO HISPANIA
    ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
    POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
    MUNUS QUAESTOR PROVINCIALIS PRO HISPANIA UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
    ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO.<

    Es krachte laut als der Tonbecher an der Wand zerbracht und seinen blutroten Inhalt umherspritzen lies. Schon bevor die Scherben klirrend auf dem Fußboden landeten, wischte Modestus mit einer zornigen Handbewegung alle Gegenstände von seinem Schreibtisch. Sein Pfau Lcullus, der gerade zur Tür hineingetapst kam, schrie markerschütternd auf und floh vor den anderen Tonbechern, die auf dem Beistelltischchen standen. Modestus sah wieder auf den kleinen Zettel, der nun als einzigster auf dem Tisch lag.


    An K.A.M


    Quaestor Provincialis: Hispania


    Er konnte es nicht fassen. Diese miesen, hinterträchtigen, versoffenen, fetten Senatoren! Sie schickten ihn nach Hispania! In dieses aufständische Dreckloch am Ende der Welt! Einen schlechteren Posten konnte man kaum zugeteilt bekommen. Als Quaestor verdiente man nichts und musste Prestige gewinnen, um auch in den Senat aufgenommen zu werden. Mitarbeit am Ulpianum oder dem Kaiser als Sekretär zu dienen. Das wären gute Stellen, aber wo landete er? Natürlich in dier tiefsten Provinz. In der uninteressantesten unwichtigsten und wohl auch gefährlichsten Provincia des Imperiums! Der letzte Aufstand war gerade erst niedergeschlagen worden und nichtmal eine einzige Legion gab es, die für Schutz hätte sorgen können!


    Nach einer Weile und einigen Kannen Wein, welche seinen Frust und seinen Zorn ertränken sollten, war Modestus auf seinem Stuhl eingeschlafen. Als ihn seine Sklaven Markolf und Dumnorix ins Bett trugen, lallte er immernoch noch etwas von Revanche vor sich hin und verfluchte das Senatorenpack.