Beiträge von Titus Decimus Verus

    Verspottete der Ferrier ihn gerade? - Wahrscheinlich, deswegen brach er die Factio-Diskusion hier ab.


    "Ich wollte aber ich musste auf den Boden der Realität zurück. Ich bin kein Senatorensohn, ich bin kein Ritter. Ich muss erst einmal meinen Weg gehen, bevor ich überhaupt daran denken kann oder davon träumen kann, Volkstribun zu werden."

    Verus hielt die Hand offen zum Kassierer und spürte, wie das Geld auf seine Handfläche fiel. Ein wirklich gutes Gefühl. Als der Soldat seine Arbeit getan hatte, verstaute Verus das Geld in seinem Beutel und drehte sich zum Ausgang, um den anderen Gierigen Platz zu machen.


    "Vielen Dank, vale," verabschiedete er sich freundlich.

    Verus hielt sich ein wenig zurück. Er wagte es sogar einige Schritte zurückzugehen und sich leicht von der Gruppe zu entfernen. Er mochte keine Patrazier, er war immer ein Mann des Volkes gewesen, kein Proletarier, der stumpf seinen Tag verlebte. Nein, er war ein Mann der Demokratie und des starken Volkes. Er trank leise seinen Wein und betrachte die Szenerie argwöhnisch. Verus konnte und wollte sich nicht in diesen belanglosen Gespräche hineinreißen lassen. Er war nur hier um seine geliebte Aurata, seinen Freund und Verwandten Meridius zu unterstützen.

    Eine lange Schlange hatte sich bereits vor der Kasse gebildet. Man wollte meinen, dass jeder Flottensoldat ein gieriger Raffzahn wäre, wenn man nur diese Reihen betrachtete. Geld war eben Geld und keiner wollte sich dieses entgehen lassen. Auch Verus hatte sich eingereiht und war bereits an der Kasse angelangt. Er trat ein und meldete knapp, man wollte ja keine Zeit verlieren, denn draußen warteten noch andere auf ihr Donativum:


    "Optio Titus Decimus Verus ist bereit zum Empfang des Donativums!"

    Verus kletterte den kleinen Abhang hinauf und schaute zu seiner gequälten Gruppe.


    "Schneller, ich habe zwar den ganzen Tag Zeit aber ihr nicht."


    Er rannte vor und deutete auf einige Hügel, die sich am Rande der Straße erhoben.


    "Wir werden nun ein wenig Geländetraining absolvieren. Natürlich mit unserem geliebten Schatz, dem Stamm."


    Verus setzte sein Drillinstructorlächeln auf und machte sich daran den ersten Hügel zu überqueren. Es war ein rutschiger von Gras bedeckter Dreckhaufen. Selbst Verus hatte zu kämpfen. Seine Füße fanden kommt halt und er selbst rutschte kurz nach hinten weg. Schließlich erreichte er doch noch den Hügelkamm. "Wo bleibt ihr denn? - Ihr seit vielleicht ein lahmer Haufen," rief er fordernd von oben.

    Die Truppe gelangte an eine kleine Brücke, die einen sumpfigen Bach überbrückte. Verus dachte nicht daran die Brücke zu benutzen. Denn seine Männer sollten lernen, wie man sich in jedem möglichen Gelände fortbewegt, ebenso sollte der schlammige Boden sie trittsicher machen. Jetzt kam es auf Teamwork an.


    "Wir werden nicht die Brücke nehmen," verkündete er und so rutschte den kleinen Abhang zum Bach hinunter. "Der Stamm kommt mit, ihr werdet ihn wie einen Freund behandeln und er darf das Wasser nicht berühren. Stellt euch vor es wäre eine hübsche Frau, die will man ja nicht nass werden lassen."


    Verus kletterte in den "reissenden" Bach und stapfte mühsam durch den Schlick an das andere Ufer und drehte sich, am Ufer angekommen, zu seinen Männern um.


    "Los geht's!"

    Labeo war heute wohl zu Scherzen aufgelegt, dies gefiel Verus dementsprechend nicht, da er seine Autorität damit untergrub. Er musste intervenieren:


    "Da unser freudlicher Nauta hier noch Witze reißen kann, dürft ihr diesen Stamm einige Meter mit euch tragen. Stamm auf die Schultern setzen!"


    Hoffentlich würde dies nicht Labeos und Verus Freundschaft schaden, denn er hoffte, dass sein Freund den Spruch "Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps" kennen würde.


    "Pergite!"

    Ein umgeknickter Baum blockierte die Straße.


    Verus blieb stehen und überlegte sich eine weitere Gemeinheit. Anstatt den Baum zu umgehen, hatte er nun andere Pläne mit diesem.


    "Alle Mann! HALT," befahl er und drehte sich zu seinen Männern.


    "Wir müssen diesen Baum entfernen. Römische Straßen müssen passierbar sein,"sprach er und packte den Baum kräftig an. ;)

    Verus nahm sich einen Becher dieses wundervollen Weines. Der Geruch der frischen Tropfens stieg ihm in die Nase. Er beflügelte seine Sinne und man wusste, dass man einen wahrlichen guten Tropfen vor der Nase hatte.


    "Auf die Aurata, dass wir endlich unseren verdienten Sieg einfahren!"


    Auch Verus benetzte nun seine Lippen und seinen Mund mit dem gar' köstlichen Wein. Der Geschmack sprengte bei allen Göttern seine Sinnespalette. Es war ein Feuerwerk des guten Geschmacks und seine Gesichtszüge entspannten sich merklich.

    Verus saß vor seinem Quartier und legte ein wenig Getreite in seine Mühle. Sein Hand fuhr an den Griff, um des Gerät in Bewegung zu setzen. Es knirschte leicht und Verus öffnete das Gerät nach einigen Umdrehungen. Er hatte Mehl hergestellt, Verus lachte innerlich über die geringe Menge und schüttete das Mehl in seine Broneschale. Diesen Vorgang müsste er wohl noch ein paar mal wiederholen, so tat er es auch.


    Schließlich hatte er eine halbvolle Schale Mehl. Er war zufrieden. Verus griff zur Karaffe Wasser und rührte deren Inhalt in das Mehl hinein. Es entstand ein geschmackloser Brei, der aber bei weiten noch nicht fertig war. Er nahm ein wenig Honig, den er mit einem Holzlöffel in den Brei tropfte. Er rührte den Brei zärtlich und goß schließlich ein wenig süßen Wein hinzu.


    Er roch an diesem und war bedingt zufrieden.


    Etwas fehlte noch. Sein Blick wanderte über die mangelden Zutaten. Der junge Optio überlegte. Honig, hatte er und ebenso den süßen Wein.


    Verus hatte den einen Einfall und griff in das Gefäß mit dem Hönig. Seine Hände waren zwar nun klebrig aber er hatte den leckeren Schatz geborgen. Eine Honigwarbe. Er legte die Warbe zum Teig in die Bronzeschale.


    Schließlich wischte er sich die Hände an einem Tuch ab und machte sich mit der Schale zur Feuerstelle auf. Diese war bereits entzündet und Verus stellte seinen Brei in das Feuer.


    Der Teig warf Blasen und brodelte bedächtig. Die Warbe zerlief leicht.


    Verus wartete einige Augenblicke und zog dann den Topf vom Feuer. Es roch köstlich. Das Gericht mochte zwar einfach sein aber es erfüllte seinen Zweck, es machte satt.


    Verus machte sich mit dem warmen Teig auf in sein Quartier, um diesen dort genüsslich zu verzehren. Die Feuerstelle hingegen wurde schon von anderen Soldaten besetzt.

    Verus drehte sich leicht zu Maximus und lächelte ihn an. Es war doch bis jetzt recht ungezwungen und das gefiel Verus. Es schien ein heiterer Empfang zu werden.


    "Salve, Maxime," grüßte er gut gelaunt. "Dann wollen wir heute 'mal unsere Aurata an die Spitze der factiones bringen." ;)

    Verus griff sich das tödliche Objekt und legte einen Pfeil an. Er befeuchtete seine beiden Finger und zog die Federn am Ende des Pfeiles glatt. Den Rest der guten Spucke verteilte er an der Pfeilspitze. Schließlich richtete er den Bogen mit den Augen am Pfeil auf die Scheibe aus. Er spürte den Wind im Gesicht. Instinktiv zog er die Sehne leicht nach hinten. Ein bisschen mehr noch und er ließ los.


    Die Sehne schob den Pfeil nach vorne. Dieser beschleunigte enorm und schlug mit einem dumpfen Ton in der Scheibe ein. Es war fast die Mitte.


    "Es könnte besser sein," scherzte Verus und reichte dem Nauta seinen Bogen.

    Auch Verus quälte sich im feinen Zwirn in das tablinum. Gespannt schaute er sich um und seine Müdigkeit verflog, wie von Götterhand entfernt.


    "Salve!"


    grüßte er freudig und trat vor den ersten Gast. Er konnte sich entsinnen, dass dieser Bürger ein entfernter Verwandter von ihm war, den er lange nicht gesehen hatte.

    Langsam öffneten sich die Augen des Verus'. Schlafsand hatte sich an seinen Augenliedern gesammelt und leichte Tränesäcke zeichneten sich ab. Er hatte schlichtweg schlecht geschlafen. Langsam raffte sich der schlappe Körper auf und setzte sich auf die Bettkante. Er war an ein so weiches Bett einfach nicht mehr gewöhnt, er hätte sich die erste nach Zuhause etwas anders vorgestellt. Was das Militär aus einem macht, erstaunlich.


    Verus erhob sich und schluppte zum Wassergefäß, um sich sein Gesicht zu reinigen. Er hatte heute einen weiteren wichtigen Termin zu begehen, das Treffen seiner Factio.


    Er ließ einen Sklaven herbitten, der sich seiner annahm und seine Toga bereitete. Es war die braune eines normalen Bürgers, die Beamtentoga dürfte und wollte er nicht mehr tragen.


    Verus trat vor den Sklaven und spreizte die Arme. Der Sklave begann sein Machwerk und legte ihm die Toga an.


    Einige Minuten später waren sie fertig. Verus zog den Stoff zurecht und nickte dem Sklaven zu, dass er sich nun entfernen konnte. Danach rieb er sich noch mit Rosenblätter-Wasser im Gesicht ein und machte sich auf den Weg ins tablinum.


    Sim-Off:

    EDIT - Diesen Post bitte in mein Cubiculum verlegen, danke. -.^

    Verus prostete zurück und trank einen tiefen Schluck.


    "Von den Reichtümern Aegyptens habe ich nicht viel gesehen, ich war im Auftrage meiner Factio dort und diese Aufgabe nahm ich sehr ernst, es war keine Bildungsreise, Minor."