Verus schaute kurz nach hinten und war mit seinen Männern zufrieden. Sie machten sich bisher gut, auch wenn sie noch erschöpft und müde waren.
Schließlich passierten sie das Tor und betraten im dumpfen Militärschritt die Via misenii.
Verus schaute kurz nach hinten und war mit seinen Männern zufrieden. Sie machten sich bisher gut, auch wenn sie noch erschöpft und müde waren.
Schließlich passierten sie das Tor und betraten im dumpfen Militärschritt die Via misenii.
Die Gruppe war bis jetzt gut voran gekommen. Die müden Gesichter wurden langsam munter und die ersten spürten schon ihre Füße. Verus lief munter voran, sein Blick war freudig in die Zukunft gerichtet.
Ein leichte Brise kam vom Meer herüber, das auf sie auf der rechten Seite flankierte. Dieser Windhauch kühlte die überhitzten Gemüter ab, die sich nach dem Motto "Pain and glory" über die Straße, die an Misenum vorbeiführte, quälten.
"Geht das auch schneller?"
Verus beschleunigte seinen Tritt etwas und gab ein neues Tempo vor, mal sehen ob die Truppe dies halten würde.
Verus schaute verzeihend zu Caelyn und versuchte ihr mental Wärme zu geben. Ihr Hoffnung auf eine Zukunft zu schenken. Sein Blick war wahrhaft warm.
Er ließ Labeo reden, denn er hatte nicht mehr viel zu sagen. "Si tacuisses, philosophos mansisses", erwies sich doch öfters als wahr.
Verus goß im großmütig ein, sich ebenso und prostete im schließlich zu.
"Auf unsere Kameradschaft!"
Verus setzte sich schweigend, wie ein herzensguter Brummbär, neben Labeo und trank still seinen Wein. Sein Blick blieb besorgt auf der Sirene, Caelyn, haften.
Verus folgte Labeo und der Sklavin, die sich als Caelyn herausstellte. Wie konnte eine Venus, so böse sein?
Ja.
Verus stellte sich an die Gruppenspitze und schaute kurz nach hinten.
"Achtung, langsamer Marsch!"
Langsam begann er mit seinen Beinen den Tritt vorzugeben, die anderen hatten sie daran zu gewöhnen und zu folgen.
"AB!"
Verus ging voran und hoffte, dass ihm die Gruppen folgen würde.
Verus hielt die Gefangene immer noch an der Schulter fest. Sie sollte nicht noch einmal entwischen und sich alles mit anhören. Es war ihre Strafe.
Verus schwieg noch und er würde sich nur einmischen, wenn es die Situation erforderte. Es war Labeos Geld und er sollte der Gerechtigkeit genüge tun, für sich und für die Sklavin. Eine reine Seele ist war viel wert, so dachte Verus zumindest.
Richtig.
Verus schaute in die verschlafenden Augen und nickte diabolisch. Heute war also der Tag der Tage. Pain and glory, war das heutige Motto.
"Heute wird ein schöner Tag. Heute werden wir endlich wieder unsere Beine spüren!"
Er lächelte und schritt weiterhin die Reihen ab. In ein paar Millenien würde diese Aufgabe einem Drillsergeant der US Marines zufallen.
"Achtung! Marschformation einnehmen," befahl er in seinem überlauten Befehlston eines Drillinstructors.
Verus legte sein Gladius ab, da es ein wenig beim Sitzen störte. Die Waffe positionierte er vor sich auf dem Tisch, damit er sie bewachen konnte, denn eine Waffe in falschen Händen ist eine Bedrohung für alle Bürger.
"Wie gesagt es ist viel geschehen. In einer gewissen Form, bin ich Rom überdrüssig geworden, ja. Du weißt sicherlich, dass die Verwaltung Italiens aufgelöst wurde? - Somit wurde ich arbeitslos. Alle Positionen waren besetzt und wusste nichts mit mir anzufangen", schwelgte er in Erinnerungen und ein Rückblick zwang sich förmlich auf. "Ich arbeitete kurze Zeit für meine factio in Ägypten. Ich überwachte dort für die Aurata einige Rennen. Dies füllte mich jedoch nicht aus und nachdem ich nach Rom zurückgekehrt war, da wurde mir bewusst, was ich vergoldet hatte. Die Götter sandten wahrlich eine Vision, dass ich meinen Dienst an der Waffe tun solle. So schrieb ich mich bei der Classis ein...."
Verus nahm die beiden Becher entgegen und stellte den beiden Freunden jeweils einen Becher vor die gierigen Münder.
"Das ist der kurze Überblick."
"Gut. Du hättest dich beinahe an römischen Bürger vergangen und du weißt was Sklaven droht, wenn sie dies tun. Ein Kreuz an der Via Appia. Ich bin froh, dass die Wahrheit doch noch obsiegt hat.
Ich wollte nur nett zu ihr sein und habe ihr meine Tunika gegeben, damit sie sich nicht der Scharm ergeben muss und so dankt sie es mir, sie ist hinterhältig, heuchlerich und gefährlich, ich warne dich vor einem Umgang mit ihr,"
sprach er beruhigt und deutete der Sklavin an ihm seine Tunika zurückzugeben.
"Du hast sie nicht verdient. Diese Tunika steht für Veritas und die res publica, du darfst sie nicht tragen, nicht mehr nach diesem Verrat, da ich aber kein dunkler Mensch bin, gestatte ich dir kurzzeitig diese Toga über deine Pudor zu legen, ich hoffe Labeo hat nichts dagegen, " sagte er und wandte sich abschließend zu seinem Kameraden.
Verus setzte den Helm ab und lächelte freundlich.
"Mich treibt der Durst an diesen seltsamen Ort. Meinen guten Sold werde ich hier ausgeben, es ist viel geschehen, seit dem wir uns das letzte mal gesehen haben,"sprach er mit einem lachenden und einem weinenden Auge."Darf ich mich setzen?"
Verus stolzierte ehrwürdig in seiner neuen Uniform in das Etablisment. Sein Blick wanderte suchend die Tische ab und er entdeckte, wieder ein merkwürdiger Zufall, einen alten Bekannten, nein mehr noch, einen Freund, Ferrius Minor. Diesen Bart erkannte er auch überall. Diese beträchtliche Gemeinsamkeit hatten sie noch vor allen anderen Gemeinsamkeiten , einen gepflegten Bart.
Verus näherte sich im militärischen Tritt seinem Freund. "Salve," grüßte er zackig mit seinem üblichen freundlichen Lächeln.
"Einverstanden."
Verus atmete erleichtert ein. Die Situation hatte sich mit Hilfe der Götter gelöst. Die Wahrheit hatte obsiegt, ebenso die Gerechtigkeit.
Ihr Götter habt Dank.
"Dieser Obdachlose lässt uns nicht passieren und droht uns...", deutete mit dem Finger auf den Penner."Ich fang wohl besser vorne an: Diese Sklavin hier, bestahl meinen Freund dort, wir verfolgten sie bis an diesen Ort. Stellten sie und entschieden uns sie zu ihrem Dominus zu bringen. Ihre Tunika riss und ich gab ihr meine. Dann tauchte dieser Viris auf und schloß auf eine haarsträubende Geschichte. Wir sind römische Bürger und müssen uns so etwas von einer Sklavin und einem Prolatarier bieten lassen?"
"Oh ihr Götter steht uns bei..."
Verus machte sich kampfbereit und hoffte, dass die Götter Hilfe entsenden würden.
"Inordnung. Hier hat wohl jemand zu viele Heldenmythen gelesen, kannst du überhaupt lesen?"
Verus schaute den Möchtegern durchdringend an.
"Es ist so, wie ich sagte. Sie hat meinen Freund hier bestohlen, wir sind ihr gefolgt. Haben sie festgesetzt, dann wollten wir sie zu ihrem Herren bringen und da ist ihre Tunika gerissen, dann gab ich ihr meine Tunika. Wie erklärst du es dir sonst? Glaubst du wenn wir ihr Fleisch wollten, würde sie hier noch aufrecht stehen? Es geht uns um Gerechtigkeit, nicht um unsere Lust. Wir werden sie nun zu ihrem Dominus bringen, er wird sie richten. Nun lasse uns durch!"
"Wir müssen jetzt weiter. Ihr Dominus wird sich ihr annehmen müssen und zu diesem bringen wir sie nun..., sie wird ihre Strafe erhalten."
Mit einem Griff schnappt er sich die Sklavin und entfernt sich mit ihr und ebenso Labeo von diesem merkwürdigen Typen. Er war ein typischer Proletarier, wie man ihn sich vorstellte.
"Salve, Peregrine!"
Verus wurde etwas nervös. Diese Situation entwickelte sich dezent zu einer Farce.
"Es ist nicht so, wie es ausgesehen hat. Diese Sklavin hat uns bestohlen und wir sind ihr gefolgt. Als wir sie zum Gehen bewegen wollten, ist ihre Tunika gerissen. Wie du erkennst, ist es eine Soldatentunika, die sie dort trägt und diese stammt von mir", löste er die Situation auf. Denn eines hatte sich gezeigt in solchen dubiosen Zwischenfällen: Ehrlichkeit obsiegt.
"Nein, er wird mit uns kommen."
Verus löste sich vom Griff der Sirene und schaute zum Fremdling. Er erkannte den Zorn in seinen Augen. Als Soldat lernt man Menschen einzuschätzen.
"Nun brechen wir jedoch auf," sprach er und schaute den Penner abwertend an. Er vermittelte ihm mental, dass zwischen ihm und der Sklavin nichts gelaufen ist.