Beiträge von Titus Decimus Verus

    Verus stand nun vor seiner Sklavin und nahm den feuchten Lappen aus der Schale und wusch sich damit sein Gesicht, ebenso seinen Bart.


    "Danke, Riah."


    Er legte den Lappen wieder an den Schalenrand und griff noch einmal mit den Händen hinein. Verus setzte sich auf die Bettkante und winkte Riah zu sich.


    "Kannst du mir den Bart stutzen?"

    Zitat

    Original von Theodoros Alexandreus


    "Na, dann wollen wir mal das Beste hoffen für deine Factio. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt. Ähm, lass mich raten: Die von der Aurata sind die mit dem roten Wagen, oder?"


    "Nein, wir sind die Gelben, schau da fährt gerade Arius ein, einer unserer jungen Auriga."


    Verus schaute zu Arius und zog plötzlich eine gelbe Fahne aus seiner Ledertasche, um mit dieser zu winken. :P

    Zitat

    Original von Theodoros Alexandreus


    "Einen feinen Platz hast du da. Man kann wirklich gut auf die Laufbahn hinunterblicken. Und da drüben - ist das der neue Präfekt?


    Die Aurata? Ist das nicht einer der großen Rennställe? Ich wusste gar nicht, dass du dich so um den Rennsport kümmerst. Aber das trifft sich bestens, ich kenne mich nämlich eigentlich gar nicht aus. Vielleicht kannst du mir erklären, wer bei dem Rennen antritt und wer die Favoriten sind."


    "Ja, das ist wirklich guter Platz und das dahinten ist der Präfekt, du hast recht."


    Sagte Verus grinsend als er sich wieder auf das bequeme Kissen setzte, das die Marmorbank in der Loge zierte.


    "Ja - die Aurata ist einer der größten Ställe in Rom, dennoch war unsere Geschichte nicht immer von Erfolg und Sieg gekrönt."


    Er schaute kurz über die Bordüre und dann wieder zu seinem alten Freund Theodoros.


    "Es treten die Factio Purperae und Russata an, bei der letzteren bin ich mir aber nicht sicher. Ebenso einige berühmte Gespanne aus dem Umland Alexandrias und natürlich die Aurata. Wir sind denke ich die Favoriten, da wir momentan sehr gute Fahrer besitzen und ebenso die nötige Erfahrung mit Rennen, auch wenn ich die anderen Factiones nicht unterschätzen will, es wird spannend, sage ich dir.

    Sie wirkte so zart, so zerbrechlich und doch entfernt stark.
    Verus erhob sich nun völlig und stand aus seinem Bettchen auf.


    "Riah, holst du mir eben ein wenig Wasser?"


    Sprach er freundlich, währendessen suchte er sich eine frische Tunika, in der alten konnte er schlecht auf die Straße gehen.

    Verus schaute seine wunderschöne Sklavin noch kurz an und antwortete ihr dann mit einem freundlichen Lächeln.


    "Ita'st bene, Riah. Du siehst etwas müde aus? - Geht es dir nicht gut?"


    Er schaute an ihr herunter und fasst sie besorgt an die Wange, ob sie Fieber hatte, nein sie war eigentlich kerngesund.


    "Sag' was liegt dir auf den Schultern?"

    Etwas überrascht blickt Verus auf, augenscheinlich hatte ihn jemand erkannt, so wanderte sein Blick suchend durch die Menge hinter der Loge und dieser entdeckte Theodoros. Er winkte ihn freundlich zu sich und wieß ihm einen Platz neben sich aus.


    "Mich treibt meine Factio nach Aegyptus, Theodoros. Ich bin der Gesandte der Aurata, falls dir diese Factio etwas sagen sollte. Schön dich wieder zu sehen."

    Verus öffnete seine Augen und entdeckte einen wunderschönen Engel vor seinem Bett, eine Muse der Schönheit, die Tochter der Venus. Als er genau hinsah erkannte er seine Sklavin Riah und lächelte freundlich.


    "Guten Morgen, Riah. Ich hoffe du hast gut geschlafen?"


    Er erhob sich leicht und legte die Hand vorsichtig auf ihre Schulter, um sich bei ihr für den freundlichen Weckruf zu bedanken.

    Verus lächelte leicht erfreut über den Sieg und witzelte zum Praefekten:


    "Ja das will man wohl meinen. Wir die Aurata können sehr froh sein, ihn unser zu nennen, werter Praefectus."

    Verus befand sich auch unter den Gästen und beobachte die Massen von seiner kleinen Loge aus, die den Factiones vorbehalten war.


    Bevor er seinen Platz hier einnahm unterhielt er sich noch mit den Arbeitern der Aurata und mit deren Fahrern, die sich hinter dem Hippodrom befanden. Das Gespräch verlief sehr gut und die Aurata würde unter großen Siegeswillen fahren, obwohl der eine Wagen einen Achsenbruch hatte, dies war beim Transport zum Hippodrom geschehen, seine Arbeiter wollten es versuchen diesen Lapsus zu beseitigen, bevor das große Rennen begann. Verus war sich sicher, dass die Aurata siegen würde, sofern nichts weiteres dazwischen kam.


    Er ließ sich nun auf einem Sedes in der Loge nieder und ließ sich einen guten Honigwein bringen, um den Beginn der Spiele zu beobachten.

    "Möchtest du ein wenig schlafen? Im Nebenraum ist dein Zimmer, es ist zwar kleinen aber immerhin hast du ein Bett, Riah."


    Verus lächelte sie freundlich an und trank einen Schluck aus seinem Becher.


    "Nachher gehen wir erst einmal ein wenig einkaufen, was hälst du davon? Nun möchte ich aber noch ein wenig schlafen, wenn du es mir erlaubst. Weck' mich in 2 Horae."


    Er legte sich mit dem Kopf auf seinen Kissen und ebenso nahm er die Beine hoch, um sich noch ein wenig Entspannung zu gönnen, bevor er noch einen Schluck trank und seine Augen schloss.

    Er lächelte sie weiterhin freundlich an und zog sie zu sich.


    "Nimm es nicht so schwer, Riah. Du bist ein nettes Mädchen und ich möchte, dass du wieder glücklich wirst."


    Verus nahm ihr den Becher aus der Hand und deutete ihr an sich neben ihn zu setzen.


    "Morgen gehen wir an das Meer, einverstanden?"


    Er wollte sowieso noch einmal an das Meer, wenn er schon in Alexandria war , das Wasser hier soll besonders schön sein, so sagte man und warum sollte er seine Leibsklavin nicht mitnehmen?

    Verus war fast in Versuchung geführt dieses Gefühl der Nähe zu genießen, dennoch war es falsch und er wusste es, wenn auch etwas in ihm dieses Gefühl wollte, konnte er nicht. Er umarmte sie kurz, um das Gefühl kurz gewähren zu lassen, ließ aber sofort wieder los und drückte sie leicht von sich.


    "Du brauchst dich nicht zu bedanken, ich mache dies hauptsächlich aus eigen Nutz, Riah. Könntest du mir meinen Becher füllen?"


    Er reichte ihr seinen Tonbecher und lachte sie freundlich an.

    Das musste geändert werden, eine Leibsklavin die nicht Lesen und Schreiben konnte, war doch fast unnütz, dachte sich Verus. War es das Richtige was er tat, er wusste es nicht aber sein Herz sagte ihm eindeutig, dass es das Richtige war.


    "Das werden wir ändern, Riah. Wenn ich wieder in Rom bin, wirst du die Schola besuchen und ebenso wirst du vorher mit mir ein wenig Schreiben üben."


    Seine Sklavin sollte vieles beherrschen, da er sie bei vielem einsetzen wollte. Ebenso hatte er genug Zeit, um ihr ein wenig Schreiben beizubringen.

    Verus war leicht erschreckt, dennoch wusste er, dass viele Sklaven so behandelt wurden und das die Rettung Riah's nichts daran ändern würde, dennoch konnte er ihr ein gutes Leben geben und sie vielleicht sogar später freilassen, sofern sie denn eigenständig genug war.


    "Kannst du Lesen und Schreiben?"


    Er nickte ihr noch verständnisvoll ab und wollte ihr somit ein wenig Trost spenden, nach all der traurigen Zeit.

    Etwas überrascht schaute Verus zu seiner Sklavin, vielleicht sollte er sich ein wenig zurückhalten und ihr nicht zu viel Gutes tun, damit sie sich langsam an ein "normales" Leben gewöhnt.


    "Das freut mich. Erzähl mir etwas über dich, woher stammst du, was hast du früher gemacht?"


    Er schaute sie weiterhin freundlich an, während er seinen Tonbecher leerte.

    Verus schaute sie verlegen an und nickte ihr freundlich ab, sie war wirklich ein gutes Geschöpf und er konnte nicht verstehen, wie man so einen Engel verkaufen konnte.


    "Ich glaube dir, hast du einen Wunsch, den ich dir vielleicht erfüllen kann?"


    Er schaute sie grinsend an und er wollte ihr unbedingt etwas Gutes tun, da sie schon so viel durchgemacht hatte. Hoffentlich würde Riah bei ihm glücklich werden.

    Verus lächelte sie zufrieden an und nahm sich nun auch etwas zu Essen, etwas Brot und ein Ei, bevor er sich seinem Wein zu wendete.


    "Du wirst öfters etwas gutes zu essen bekommen, da du jetzt mir dienst, Riah."


    Er setzte sich auf sein Bett und schaute sie an, sie war glücklich und er war es mit ihr. Er verstand nicht, wie man ein so schönes Geschöpf, so schlecht behandeln konnte, er hoffte, dass sie wieder glücklich werden würde.

    Verus stolzierte mit einem riesigen Tablett die Treppe herauf und stieß dann mit seinem Hinter die Tür auf, da er keine Hände mehr frei hatte. Auf dem enormen Tablett befanden sich: Eier, Schinken, Käse , Oliven, Trauben und Brot, ebenso zwei Becher Wein. Er stellte es vorsichtig auf dem großen Holztisch in seinem Zimmer ab und winkte seine Sklavin zu sich.


    "Hier nimm dir etwas, du hast bestimmt Hunger," während er dies sagte, reichte er ihr einen der beiden Becher und deutete auf das Tablett.


    "Ich hoffe du magst Trockenschinken?"

    Etwas merkwürdig sie ja doch, dachte sie Verus als er sie weiterhin ansah, während sich seine Sklavin auf den Boden hockte und dort verharrte, so etwas konnte man ja nicht mit ansehen!


    "Steh auf, setz' dich doch auf einen sedes, Riah."


    Verus stand währendessen auf, um sich zur Tür zu bewegen, er wollte Riah und sich ein kleines Frühstück besorgen.


    "Ich komme gleich wieder, räume bitte ein wenig hier auf, dieses Zimmer ist zu klein, um unordentlich zu sein."


    Er griff zum Türknauf und zog die Tür zu sich, um wenig später durch diese im Gang zu verschwinden.

    Verus konnte sich etwas beruhigen und nickt seiner Sklavin wohlwollend zu.


    "Riah? Hast du Hunger, soll ich dem Wirt sagen, dass er dir etwas zu essen machen soll?"


    Er legte sich leicht auf sein Bett und schaute sie mit geneigtem Kopf an. Diese schöne Sklavin übte eine wahre Obsession auf ihn aus, war sie ein Segen oder Fluch, er wusste es nicht!