Verus trat nach einem kräftigen Ausatmer ein. "Salve," grüßte er. "Ich weiß ja nicht, ob du mich noch kennst. Ich bin es, Decimus Verus." Ein leichtes aber verzweifeltes Lächeln huschte über seine Lippen.
Beiträge von Titus Decimus Verus
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Nachdem Verus eine Zeit lang im Lager umhergeirrt war, fand er schließlich das Officium seines Verwandten. Er klopfte an. Leider hatte er immer noch einen Kloß im Hals und seine Hände zitterten leicht. Er war doch recht nervös.
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Alles Gute, liebe Vena!
Doppelt hält besser und bei ICQ weiß man ja nie, ob die Nachricht auch wirklich ankommt.
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Verus nickte. "Danke," sprach er abschließend und ging dann hinein.
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Verus kannte das Prozedere. Er hob beide Arme an und sagte: "Nein, ich führe keine Waffen mit mir." Er lächelte verschlagen. "Ihr könnt' mich gerne durchsuchen."
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Verus kam, nun mehr einigermaßen akzeptabel gekleidet und sauber, zum Tor. Er trug den Brief seines Verwandten bei sich, um sich notfalls auszuweisen. Er war doch recht nervös, einem Decimus unter die Augen zu treten, doch es musste sein. Er schluckte und ging zur nächstbesten Wache. "Salve," sprach er vorsichtig. "Ich möchte Decimus Mattiacus sprechen, den neuen Tribunen." Er griff hektisch in seine Lederumhängetasche und zog den Brief hervor, zeigte diesen aber noch nicht.
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Zitat
Original von Lucius Hadrianus Iustus
Was machte ein Regionarius nun, wenn er alle Aufgaben an ihm unterstellte ableitete und noch nicht mal Urteile fällte? Es war wahrscheinlich der typische bürokratische Posten, der die Schriftarbeit erledigte und sonst nicht weiter von Belang war. Verus spielte in der Tat mit dem Gedanken, diesen Posten zu übernehmen; so viel falsch könnte er dort nicht machen. Doch er beließ es bei dem Gedanken. "Hmmm...", machte Verus und nickte verstehend. "Ich werde es mir überlegen." Sein Blick fiel nun wieder auf Marcus, der friedlich döste. Verus lächelte und blickte dann zu Kira. "Ein schönes Tier," dachte Verus laut.
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Verus lauschte Hadrianus aufgeschlossen. Sie beide waren verschieden, hatten jedoch einen Punkt gemeinsam. Beide waren recht schnell aufgestiegen aber der Weg nach oben war bei beiden grundverschieden. Verus hatte zu kämpfen, mit sich selbst und vielen Feinden. Hadrianus hingegen schien einen leichteren Weg gewählt zu haben, sofern Verus die Worte richtig deutete. Verus war Soldat und hatte viel Blut für Rom gegeben. Er musste sich zügeln, um nicht in Neid zu versinken. Es war halt, wie es ist. Einige hatten es leichter und andere eben schwerer, so war der Lauf der Dinge. Einige mussten das Kämpfen und Verlieren lernen, wiederum andere übten sich in Müßiggang. Verus nickte mit einem sanften Lächeln, das er wohl gegen sich selbst richtete, denn sein Leben, war eine einzige Ironie, ein göttliches Kabarett.
"Du bist also ein Schreibtischtäter? Ich habe auch einige Zeit in Schreibstuben gearbeitet. Eine Arbeit, die ihren Reiz hat aber auf Dauer ermüdet, wie es wohl jede wiederholende Arbeit tut." Verus trank einen Schluck. "Ich weiß nicht, Iustus. Ich bin nicht der Charakter, der Menschen richtet oder verfolgt. Regionarius ist eine Arbeit, die viel Verantwortung erfordert."
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"Nur ist die Frage, wo uns dieser Weg hinführt und hatte ich gehofft, dass er mich von Rom wegführt. Nun muss ich aber in diesen Orcus zurückkehren, um mich selbst erneut zu finden. Ich möchte Rom wieder so lieben, wie einst, als ich ein freudiger Diener ihres Traums war." Verus trank einen Schluck und ließ den Moment auf sich wirken. Marcus kuschelte sich an ihn und schlief dann müde ein. Verus strich weiter sanft über seinen Kopf.
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Verus blickte von seinem Becher auf. "Ich Regionarius? Ich weiß ja nicht. Zumal ich mich ohnehin bei meinem Patron melden wollte, kehre ich vorerst nach Rom zurück, auch wenn ich diese Stadt inzwischen verabscheue. Es ist eine moralische Pflicht seinen Patron aufzusuchen. Zudem bin ich einfach verschwunden und schulde ihm zumindest eine Erklärung."
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Verus seufzte und trank einen kräftigen Schluck. "Ich weiß es nicht. Ich muss erst einmal erneut Arbeit finden und irgendwo unterkommen. Ich denke, dass ich meinen alten Patron aufsuchen werde und mit ihm darüber sprechen muss. Ich habe einen gehobenen Stand. Dieser wird mich sicherlich irgendwo zu befähigen, sei es nun Privatsekretär oder Müllabfuhr."
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"Dann hat er nun einen wichtigen Posten," sagte Verus mit einem soldatischem Blick der Ernsthaftigkeit. "Das kann man nicht genau sagen. Wir hören auf Berichte und meistens häufen sich diese, wenn das Meer ruhig und eben ist, also im Sommer. Die Piraten werden auch immer dreister und sind uns schon lange nicht mehr unterlegen. Die Kämpfe sind blutig und viele Männer sind noch auf Patroullie." Die letzten Worte waren ein seemännischer Euphemismus für Gefallen und Verus verwandte diesen unbewusst. Er war doch recht lange bei der Flotte gewesen und hatte zum Teil Worte aus deren Wortschatz übernommen.
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Verus nickte mit einem zufriedenen Lächeln. "Aber sicher," antwortete er. "In Misenum, eine schöne Stadt. Ich diente dort als Offizier und führte einige Feldzüge gegen Piraten." Das es eigentlich nur ein einziger Feldzug war und er dabei ein Schiff verloren hatte, verschwieg er bewusst, da er diesen Fakt bis heute verdrängte.
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Verus nickte zufrieden und füllte sich ein wenig Würzwein nach. "Natürlich," sagte er beschwichtigend und blickte durch die Runde. "Was haltet ihr vom Wetter? Es ist doch recht frostig dort Draußen. Mir als Römer, ich mag zwar abgehärtet sein durch die Flotte, hat dieses kalte Wetter immer missfallen, solange ich hier war."- Der Themenwechsel eines Politikers, das gute alte Wetter.
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"Marcus," rief Verus freudig als sein Hund hereinkam. Dieser lief sofort auf sein Herrchen zu und der alte Verus nahm den jungen Hund auf seinen Schoß. Er begann ihn sanft am Kopf zu kraulen. Verus schien plötzlich viel sanfter und emotionaler als zuvor. Er lächelte nun sanftmütig und blickte Tullia nicht mehr so verbittert an. "Ich verstehe. Ein bewegter Lebensweg, Tullia." Er hob seinen Hund kurz hoch und spielte mit ihm Schaukel. Marcus schien sich sichtlich darüber zu freuen. Danach blickte er Tullia erneut an und behielt Marcus streichelnd auf seinem Schoß. "Er sollte nur nicht zuviel denken, mir hat es mehr geschadet. Wer nur aus eigenem Interesse heraus, nach mehr strebt, wird scheitern. Wir sollten alle mehr mit dem Herzen sehen. Dies würde die Welt zu einem besseren Ort machen. Ich bewundere Lupus für seine Offenheit, für seine Stärke und für seine Erkenntnis, die er mir vermittelte. Die Welt ist nicht zu ändern aber wir müssen damit leben. Er ist dadurch nicht gebrochen worden. Er ist dadurch erstarkt und nun ein würdiger Römer, wie wir alle sein sollten."
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Verus spürte die Abneigung von Tullia. Gut, sie war nun auch nicht zu übersehen. Augen sagten mehr als eintausend Worte. Ihre Worte bestätigten Verus auch in diesem Gedanken. Sollte er auf Konfrontationskurs gehen und den Feind in seine Schranken weisen? Sollte er seinen Ritter stehen? Er grübelte, trank sich mit einem kräftigen Schluck Mut an und sprach: "Tullia, was verschlägt dich an diesen traurigen Ort, Germanien? Bist du eine Bürgerin, wie es dein Name vermuten lässt?" Verus ließ sich ungerne von Fremden diskreditieren. Er hatte den Entschluss gefasst endlich etwas für sich zu tun und nicht mehr den Duckmäuser zu machen. "Lupus ist ein Held. Er hat mich aus meinem selbstgeschaffenen Gefängnis befreit und mir den Weg zurück in die Gesellschaft gezeigt," unterstützte er Lupus. "Ich bin froh, ihn kennengelernt zu haben."
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"Ach' ich bin nicht nachtragend, Lupus," sagte er mit einem Lächeln und wandte sich dann kurz dem Wein zu. "Hadrianus?" Nun war Verus neugierig. "Wie ist die Situation in dieser Region? Ebenso, wie ist es dir als Regionarius ergangen? Wie lange musstest du dich in das Amt einarbeiten? Ach' entschuldige mich. Ich überfalle dich ja mit meinen vielen Fragen. Verzeihung." Verus schämte sich ein wenig und blickte in seinen Becher.
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"Dann richte den Küchenhilfen einen Dank für diesen köstlichen Anblick aus, ebenso danke ich dir, dass du diese Köstlichkeiten zu uns gebracht hast, Valentina." Verus lächelte vorsichtig und wandte sich dann an Hadrianus. "Du bist also der Regionarius dieser Gegend? Ich nehme an, dass du gedient hast? Bei welcher Einheit, wenn ich fragen darf?" Verus versuchte ein Gespräch aufbzubauen und fragte einfach mal im Gutdünken. Verus trank einen Schluck und blickte dann Richtung Tullia. "Rom ist ein Moloch, da muss ich dir zustimmen. Ich selbst lebte lange dort und kenne die Schattenseiten dieser Stadt. Sie ist voller Intrigen und dunklen Machenschaften. Sie ist keine Stadt für warme Herzen." Plötzlich sprach der Terentier seinen Verwandten an und zwar in einem recht negativen Tonfall. "Die meisten Decimer haben eine sehr gute Bildung genossen. Unsere Gens legt großen Wert darauf, selbst bei den Frauen." Dies war sein Kommentar dazu. Er hoffte damit seinen Verwandten ein wenig in Schutz zu nehmen.
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Verus trank einen Schluck und grüßte auch die hereintretende Quintilia mit einem Nicken, denn er war jetzt noch zu verschlossen anderen gegenüber. Dann trat Tullia an ihn heran. "Salve," grüßte er vorsichtig. Diese Frage, die Tullia stellte, bohrte tief in den Erinnerungen. Verus blickte mit einem verschüchterten Lächeln zu Boden. Sollte er ehrlich sein? Er schaute wieder auf. Er entschied sich für die Wahrheit. "Mein Exil," war die knappe Antwort. "Ich habe mich nach einer Wahlschlappe aus Rom zurückgezogen, um wieder Herr meiner Sinne zu werden und mein Leben zu ordnen," revidierte er seine Antwort und verharmloste sie sogleich. Er blickte auf die Platte. "Das sieht köstlich aus," sagte er, um von sich abzulenken. "Hast du dies gezaubert, Valentina?"
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Verus trat auf Weisung des Lupus ein. Er lauschte seinen Worten und der Vorstellung der anderen Gäste. Der Regionarius? Warum hatte er nur ein Talent dafür, wichtige Personen anzuziehen? Er grüßte die Anwesenden erst einmal mit einem Nicken und setzte sich dann auf den ausgewiesenen Platz. Verus umgriff den Becher mit Würzwein vorsichtig. Er blickte sich um. Die Terentier lebten schmuck, zwar nicht so, wie die Decima in Rom aber dennoch nobel. "Salve," grüßte er verschüchtert. Er hatte lange nicht mehr mit sovielen Menschen gesprochen. Es war ungewohnt für ihn. "Ich freue mich darauf, die Qualitäten eurer Köchin zu überprüfen." Er lächelte leicht nervös und überließ nun den anderen das Gespräch.