Beiträge von Titus Decimus Verus

    "Ich schäme mich bereits übermäßig," sagte Verus ironisch und unterstrich die Ironie mit einem Lächeln.


    "Ja, Rom ist recht langweilig geworden. Dabei erwartet man doch Intrigen und Geschichten. Traurig, Traurig..." Symbolisch schüttelte Verus seinen Kopf. Natürlich war auch dies nicht ganz ernst gemeint.


    "Ich glaube, dass die Götter mal wieder zu aktiv in unser Leben eingreifen. Zu viel Harmonie, wenn du mich fragst." ;)

    Verus lachte auf. "Ja, Gerüchte gibt es immer. Diese sollten dir aber bekannt sein."


    Er grinste hämisch. "Du weißt, dass das Gerücht umgeht, dass Avarus seine Mutter verkauft haben soll, um ihre Verpflegung zu sparen?" Wieder lachte Verus. "Das war natürlich ein Scherz. Nein, mir ist noch nichts Neues zu Ohren gekommen. Weißt du etwas?"

    "Danke," sprach Verus mit einem skeptischen Unterton. "Es werden viele Leute gegen meine Wahl sprechen. Ich habe viele Fehler in meinem Leben gemacht und einige falsche Entscheidungen getroffen. Ich bin kein großer Mann. Ich habe zwar einen Namen, doch was nützt mir dies, wenn er im falschen Zusammenhang genannt wird?" Verus nickte ernstlich. "Ich werde kämpfen müssen und meinen Ruf erneut unter Beweis stellen. Diese Wahl wird zeigen, ob ich noch fähig bin, Rom zu dienen oder ob ich mich auf mein Landgut zurückziehen sollte."

    "Ach," seufzte Verus. "Manchmal habe ich das Gefühl, nicht zu genügen und mich in Dingen zu verrennen. Ich bin zu leicht für Ideen zu entflammen." Dies war wohl der richtige Zeitpunkt Narcissa in seine Seele einzuweihen. Wenn sie dann noch bleiben würde, wüsste Verus die Wahrheit.
    "Ich neige dazu, meine Person aufzugegeben und willenlos hinter einer Idee zu stehen, auch wenn sie total sinnlos ist." Verus fühlte sich mal wieder mal ausgebrannt und sah keinen Sinn in seinem Tun. "Du musst wissen, dass ich nicht der starke Ritter bin. Du musst wissen, dass ich Feinde habe und du musst wissen, dass ich womöglich niemals die Senatorenwürde erlangen werde. Es bleibt alles nur bei einem Versuch. Ich bin nicht der große Held. Ich bin ein recht einfacher Mann aus einem kleinen Dorf. Ich glaube, dass ich dorthin zurückkehren sollte. Rom hat mir vieles gegeben aber noch mehr genommen." Sein Blick wurde trüb.

    Plötzlich machte es Klick. Verus hatte sich mal wieder in seinen Worten verloren und zu viel geplappert. Er war zwar kein Redner aber eine Floskelmaschine, die faselt und faselt. Verus hatte die einfache Zusammenkunft, eine einfache Aussprache der beiden Verwaltungen zu einem großen Konvent aufgebauscht und den Präfekten natürlich verwirrt. Wie kam er nur aus der Sache heraus? Er schluckte. Im Grunde hatte er sich mal wieder verrannt.
    Nein! - Verus konnte sich nun selbst treten für sein viel zu großes Mundwerk. Er musste mal wieder den harten Weg gehen. Verus holte Luft, um Kraft zu suchen, um die Situation aufzulösen.


    "Ich habe meine persönliche Auffassung mit einer Blitzidee von einem Convent verwoben. Es tut mir Leid. Ich habe mich in einer Sache verrannt. Deine Worte haben mich aufgeweckt, Präfekt. Ich muss dir danken," sprach Verus mit einem leichten Seufzen. Sein Blick sank Richtung Boden. "Natürlich hätte ich den Quästor aufgesucht und die Verwaltungen arbeiten bereits größtenteils zusammen. Ich habe mich wohl zu weit aus dem Fenster gelehnt und wollte Veränderungen bewirken, dort wo keine notwendig sind."


    Hoffentlich übte der Stadtpräfekt Nachsicht mit Verus Übereifer. Die Anbiederung war gescheitert und Verus Idealismus hatten ihn mal wieder an das Messer geliefert. Verus, oh Verus, zügele deinen Eifer!

    Verus musste nun offen sprechen, da Salinator seine Anbiederung offentsichtlich nicht verstand oder nicht verstehen wollte. Er strich sich durch seinen dichten Bart und überlegte, wie er Salinator seine Interessen klarmachen konnte.


    "Die Kanzlei erhält immer nur einen Teil-Einblick in bestimmte Themen und die Kanzlei kann nicht überall sein. Aus diesem Grund müssen die Berichte nicht falsch sein aber sie geben nur einen Teil wieder, womöglich einen durch den jeweiligen Beamten persönlich eingefärbten Teil. Das Problem dabei ist, dass Vergleichsquellen fehlen und einige Dinge, wie bestimmte Interessen der Regio und Städte unter den Tisch fallen können," sprach er ruhig und besonnen. "In Der Vergangenheit gab es einige Missverständnisse. So erfuhren wir erst indirekt, dass in Ostia ein Tempel gebaut wurde. Dies ist jedoch wichtig zu wissen für die Regio, da wir eventuelle Geldverschwendungen von Duumviren an Hand solcher Projekte erkennen können oder oft gehen mit solchen Projekten Bestechungen einher. Dies war nun ist Ostia nicht der Fall aber solche Projekte müssen die Aufmerksamkeit der Regio erwarten. Ebenso haben einige Kleinstädte Schulden in Rom, die uns bis vor einigen Tagen nicht bekannt waren. Solche Missverständnisse und Nicht-Informationen sollten vermieden werden, da sie die Regio-Verwaltung unnötig verzögern und eventuell zu falschen Entscheidungen führen. Dass wir erst recht spät davon erfuhren hat nichts mit mangelnder Kenntnis der Regio zu tun, sondern schlicht, dass die Auftraggeber und Strippenzieher für solche Dinge in Rom sitzen und wir hier keine Zuständigkeiten haben. Wir können nur das sehen, was in der Regio geschieht, doch das meiste geschieht in Rom. Wir brauchen ein solches Convent, um so etwas zu verhindern." Verus war ganz und gar Regiobeamter. Er kämpfte hier mit Worten gegen die Korruption und Missverständnisse an. Dies merkte man in seinen Augen, die leicht Feuer fingen.


    Salinator müsste Verus eigentlich verstehen, da Verus viel Leidenschaft in seine Worte gelegt hatte. Natürlich war es recht idealistisch und recht verblendet von Verus zu glauben, ein solches Convent könnte die Probleme beseitigen aber es war ein Anfang. Zumal dieses Gespräch in erster Linie dazu diente, sich Salinator an den Hals zu werfen, dies aber nicht zu offentsichtlich. Hoffentlich würde der Präfekt nun einlenken und Verus zustimmen, denn es war wichtig für seine persönliche Moral und Einstellung gegenüber seiner Arbeit. Ebenso konnte Salinator nun nur gewinnen, nicht nur Macht über die Regio, sondern einen fähigen Beamten, nämlich Verus.

    "Nein, die Berichte müssen sich nicht unterscheiden. Sie können sich aber unterscheiden. Es sind eben Berichte der Regio, aus ihrer Sicht," antwortete Verus sachlich. "Ich meine nicht, dass Rom direkt gegen die Regio arbeitet aber das könnte durchaus der Fall sein, da kaum Absprachen getroffen werden. Es können Missverständnisse entstehen, die beiden Verwaltungen schaden könnten. In solchen Fällen arbeiten die beiden Verwaltungen unbewusst gegeneinander." Er nickte und ging nach einer kurzen Pause zur letzten Frage von Salinator über.


    "Es gibt Duumvire, die dies tun. Mir wurde dies von einigen Bürgern berichtet. Natürlich sind dies nur Spekulationen. Ein solches Convent würde eben solche Fragen klären und die beiden Verwaltungen aufeinander abstimmen."


    Sim-Off:

    * Edit: Wort vergessen

    "Alles fließt," anwortete Verus philosophisch und strich sich dabei durch den Bart.
    "Explizit hat sich in meinem Leben nicht viel verändert. Ich bin und war ein Diener Roms. Und mit den Frauen will es immer noch nicht so recht klappen."


    Bei seiner Schlussbemerkung musste er leicht schmunzeln.


    "Es ist, wie es ist. Es geht immer weiter. Für mich war ein Ende immer nur ein neuer Anfang."


    Gut, das waren nun recht schwammige Aussagen aber was sollte man sonst auf eine solche Frage von Sedi antworten?

    Verus ging nicht weiter auf das Thema Staatsdiener ein und nickte einfach mit einem freundlichen Ausdruck. Dieses Thema würde nun zu weit führen.


    "Ich bin dafür, da er ein mächtiger Mann ist und man davon ausgehen kann, dass er das nötige Kleingeld in der Portokasse hat. Größenwahnsinnig wird man nicht durch das Bauen von Gebäuden, sondern viel mehr durch die Macht diese bauen zu können und diese teilt er sich ja noch bisher mit seinen Teilhabern. Ich sehe da keine Probleme. Salinator wird mit ins Boot geholt." Da Verus sich sich ausnahmsweise einmal recht sicher, dass dies eine richtige Entscheidung war, zumal es Rom nicht viele gebefreudige Charaktere gab.

    "Ich weiß, dass ich nichts weiß," rezitierte Verus und grinste Sedi dabei verschlagen an.


    "Ja, ich bin versichert. Was erwartest du von mir? Ich bin Staatsdiener!" Verus lachte leicht und betonte das Staatsdiener ein wenig über. Er richtete seine leicht verrutschte Frisur und blickte Sedi dann wieder an.


    "Die Sicherheiten kann ich Avarus geben. Da braucht er sich keine Gedanken zu machen," meinte Verus knapp auf Sedis Aussage und nickte dann unterstreichend.


    Nun wurde das Thema wieder etwas ernster und Verus begann sich durch den Bart zu streichen, was er immer tat, wenn es um die Wurst ging.


    "Jap das hat er. Ich habe den Bau in Ostio beaufsichtigt als Abgesandter des Curator Rei Publicae. Salinator ist der Mann, den man derzeit für Bauprojekte und Anliegen anspricht. Es sollte einem natürlich zu denken geben, dass ein Mann soviel Macht anhäuft aber ich mache mir momentan nichts daraus, da er ein guter Geldgeber und Unterstützer der Regio sein könnte. Ich muss hier ganz klar rational entscheiden und nicht nach subjektiven Eindrücken."

    Verus' Herz machte einen Luftsprung. Er machte sogar fast einen Kniefall vor dem Konsul und atmete erleichtert aus. Es war durchgestanden, auch wenn es noch keine klare Aussage vom Konsul gab. Nun hieß es abwarten, doch im Moment war Verus einfach erleichtert.


    "Danke," sprach er mit einem freudigen Unterton. "Danke!"

    "Sedulus, das wird auch dir irgendwann widerfahren! Eines Tages wird Fortuna auch dich anlächeln," winkte Verus ab und lächelte dabei freundschaftlich. "Und das meistens, wenn du es garnicht willst." ;)


    Verus nickte nachdenklich. "Da hast du allerdings recht. Ich befürchte wirklich, dass dies eines Tages passieren könnte und einige Goldbarren verschwinden. Aus diesem Grund lasse ich vor Ort und hier in Rom abzählen und abwiegen. Bei den jeweiligen Zählungen bin ich meistens persönlich anwesend und überprüfe die Zahlen," erläuterte er. Sein Bick wurde dabei recht beamtisch und verbohrt. Verus war eben der geborene Beamte, was Gelder und Finanzen anging.


    "Wenn ich ihm mit der Mine komme? Sicherlich. Er als alter Knauser wird sicherlich erfreut sein, wenn er günstig Gold erwerben kann." Er grinste zynisch.


    Verus sagte nur ein Wort und damit sollte die Frage nach dem Geldgeber soweit geklärt sein: "Salinator." Er nickte und strich sich dann durch den feinen Bart. "Ich gedenke die nächsten Tage den Stadtpräfekten aufzusuchen und ihn darum zu bitten. Ich muss sowieso aus Amtsgründen zu ihm. Ich denke, dass er sich gerne als Geldgeber zur Verfügung stellt. Eine Basilica könnte auch ihm gut stehen."

    Verus lachte leicht. "Natürlich wird es ein Standesfest sein, zu meiner Wahl," erklärte er ihr und schmachtete dabei mühsam in ihre Augen. "Du wirst aber ebenso Teil des Anlasses sein, wie meine Wahl. Du bist es alle mal wert, wunderbare Narcissa," schmeichelte er und goß sich dann noch einen Schluck süßen Wein nach. Er trank und streckte sich dann kurz. Verus gähnte knapp, um dann gelangweilt mit seinem Becher zu spielen. Irgendwie hatte er sich mehr von Narcissa erwartet. Sie war nicht gerade eine redselige Dame von Welt. Sie war einfach noch recht jung und konnte de facto nicht mit Verus Erfahrungsschatz mithalten, dies merkte Verus nun deutlich. Das Gespräch ebte nämlich langsam ab und er konnte es nicht verhindern, da Narcissa nicht gerade die Redeoffensive übernahm.

    Verus setzte sich. Er räusperte sich kurz und blickte sich im Offifium des Präfekten um. Nett hatte er es hier.


    "Ich bin hier, um die Regio-Verwaltung näher mit der Verwaltung Roms zu verbinden. Ich rede nicht von Reformen. Ich rede von einem Austausch. Einer Partnerschaft. Rom und die Regio bilden eine Einheit. Ich bin hier, um dir ein Angebot diesbezüglich zu machen," sagte Verus und schwieg dann kurz. Denn nun musste er den Vorwand bei Seite schieben und mit seinen wahren Absichten aus dem Schatten treten. Es fiel ihm sichtlich schwer, sich Salinator so an den Hals zu werfen aber es musste sein, nicht für die Regio, sondern auch für sich selbst.


    "Ich biete dir an, dir regelmäßige Berichte zukommen zu lassen über die Lage Italiens und ebenso biete ich dir an, monatliche Convente abzuhalten, in denen sich die Regio und Rom austauschen können. Es geht mir darum, dass die Verwaltungen nicht gegeneinander arbeiten, sondern vielmehr miteinander. Es ist ein kleiner Vorschlag, ich weiß. Leider wurde Derartiges noch nicht umgesetzt und ich bin der Meinung, dass ich mit deiner Zustimmung ein solches Convent etablieren kann." Er schluckte. Jeder Mann, der nach Macht strebte, würde so ein Angebot nicht abschlagen, denn Verus hatte Salinator soeben die Möglichkeit gegeben, immer über die Regio informiert zu sein und direkten Einfluss auf diese zu nehmen. "Ich muss jedoch anmerken, dass diese Idee allein meine war und sich dieses Convent allein auf die Finanz- und Schuldenpolitik der Regio beziehen würde. Ich werde meinen Aufgabenbereich nicht überschreiten," stellte Verus jedoch klar. "Ich möchte eigentlich nur dafür sorgen, dass die Gelder zwischen Rom und Italia sanft fließen. Denn viele Städte haben einige Schulden bei in Rom Ansässigen und derzeit findet, wie gesagt, kein Austausch statt." Nun hieß es abwarten, wie Salinator reagieren würde. Denn Verus hatte zwischen den Zeilen eine gewisse Form von Anbiederung und Unterwerfung versteckt. Man musste sich ja absichern, falls Salinator nach mehr strebte als der Stadtpräfektenschaft. "Italia muss eine gewisse Kontrolle, die uns bisher in Rom verwehrt war, über die Machenschaften einiger Duumvire erhalten, die sich häufig in Rom aufhalten und hier mit Staatsgeldern spekulieren. So ein Convent würde eine solche Investigation nachhaltig fördern, denn die Urbs würde mit uns Informationen austauschen" schob Verus noch nach und wartete dann ab.

    Verus eröffnete Sedi nun seine geheimen Machenschaften. "Ich habe kostengünstig eine Goldmine erworben und diese wirft einige Erträge ab. Natürlich muss ich ab und an zu ihr reisen aber eigentlich habe ich kaum Arbeit damit. Ich merke nur, dass eine Menge Gold bei mir in Rom ankommt und ich dieses gewinnbringend weiterverkaufen kann. Leider ist der Transport recht teuer, da ich eigene Söldner als Geleitschutz unterhalten muss. Man könnte sagen, dass ich eine kleine Privatarmee unter Waffen habe. Zum Glück liegt die Mine hier in Italia und die Strecken sind nicht allzu weit." Verus lächelte süffisant und nickte Sedi zu.


    "Dein Onkel? Er mochte mich noch nie sonderlich, was ich mir nie erklären konnte. Ich glaube, dass er eine Phobie vor Beamten hat oder zumindest vor Finanzbeamten. Er ist ja ein alter Knauser und Geizhals. Sobald ein Finanzmann des Kaisers in seine Nähe kommt, nimmt er ja Reißaus." Verus lachte. :D


    "Ich denke aber, dass er, wenn das Geld stimmt, meine Pläne unterstützt, zumindest fachmännisch als Architekt. Würdest du mich denn unterstützen? Ich habe auch schon einen weiteren Geldgeber in Sicht, der uns beide ein wenig entlasten könnte." Die Frage, ob Sedi ihn unterstützen würde, war mehr sporadisch und diente der Bekräftigung der Abmachung beider. Nun nahm die Planung doch Gestalt an. Verus war sichtlich zufrieden. Sein erstes Gebäude und er freute sich, wie ein Schuljunge darauf.

    Verus schluckte. Sein Herz rutschte ihm aus der Tunika und zerschellte am Boden. Mit zitternden Händen machte er sich auf zum Präfekten.


    "Danke", nuschelte er zum Schreiber und betrat dann das Büro.


    "Salve," grüßte er vorsichtig. Er würde zuerst den Stadtpräfekten sprechen lassen. Verus war ja ein höflicher Mensch.

    Diese Frage war nun recht heikel. "Krumme Dinger eher nicht," antwortete er erstmal und setzte dann wieder an: "Mein Posten wirft genug Gehalt ab und natürlich habe ich vor einige Spender zu suchen, die das Projekt unterstützen. Natürlich habe ich ein eigenes Grundkapital für so etwas. Die Geldquellen will ich aber nun nicht unbedingt erläutern. Ich sage nur Goldmine." Natürlich besaß er wirklich eine Goldmine, doch das wollte er Sedi nicht aufbinden, sonst würde er auch eine haben wollen und das könnte ihm das Geschäft in Italien abgraben. ;)


    "Das klingt doch gut! Dort ein schmuckes Gebäude! Perfekt! Trans-Tiberim ich komme!" Verus lächelte und nickte Sedi zu. "Jetzt brauche ich nur noch einen Architekten, die behördlichen Urkunden und dann kann der Bauspaß beginnen!"

    "Danke," rief Verus als ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen wurde. Gehörte das Haus nun diesem Germanen? Wahrscheinlich. Immer das Gleiche mit diesem Dreckspack. Germanen, Verus verstand sie einfach nicht. Er zog seiner Wege und überließ dem dreckigen Wesen das Feld. Sollte er doch das Triclinium besetzt halten. Verus würde es sich in seinem Officium bequem machen, mit einem Becherchen Wein, einigen Oliven und ein bisschen Brot. Natürlich würde er auch arbeiten müssen, doch das erledigte sich recht schnell. Gut, zwei Horae hatte Verus eingeplant aber das war ja nicht viel.


    Verus war nicht sonderlich erpicht darauf, nun einen Streit vom Zaun zu brechen und so vergaß er die Geschichte.

    Verus ging gerade am Triclinium vorbei. Er hatte nicht die Absicht an der Festivität teilzunehmen. Er war sozusagen nur auf der Durchreise. Er trug, wie eigentlich immer um die Uhrzeit, einige Schriftrollen und Tabulae auf seinen starken Armen.


    Ein echter römischer Beamter schläft nicht, dies war seine Devise. Sein Schritt war militärisch und stampfend. Man erkannte sofort, dass ein Soldat aufmarschierte. Die alten militärischen Gewohnheiten konnte er nicht ablegen, auch nicht Zuhause. Verus war durch und durch römischer Staatsdiener.


    Eine Schriftrolle verflüchtigte sich, um nun durch die offene Tür in das Triclinium zu rollen. Dort blieb sie offentsichtlich im Raum liegen. Auf der Rolle stand:

    Steueraufkommen der Städte II


    Verus blieb stehen und ging einige Schritte rückwärts. Er blieb in der Tür stehen.


    "Könnte mir jemand die Schriftrolle reichen? Danke!" Er lächelte verlegen und lugte mit seinem Schädel durch die Tür herein. Natürlich umklammerte er seine bürokratischen Schätze nun noch fester, da diese immer noch bedrohlich auf seinen Armen wankten.