Beiträge von Titus Decimus Verus

    Alleine lassen? Verus geriet innerlich in Panik und hielt sich mühsam an der Stuhllehne fest. "Nein, nein," sprach er leicht aufgewühlt. "Es ist schon inordnung, dass du hier bleibst." In seinen Augen stand eine gewisse Angst vor Calvena. Er fürchtete sich vor ihr und ihren Worten, da sich diese tief in sein Fleisch und seinen Geist bohrten.


    "Ehm...," entfuhr ihm in Richtung Calvena.

    "Ich war Soldat der römischen Flotte und nun mehr bin ich einfacher Bürger. Ich lebe von meinen Ersparnissen und meinen Ländereien, mehr oder minder gut." Er lächelte.


    "Ich überlasse dir die Wahl der Taverne", sagte er und würde Alaina dezenten Schrittes folgen, wenn nicht sogar neben ihr hergehen. "Dann such' mal," scherzte er.

    "Ich danke dir, Senator!"


    Verus reichte seinem neuen Patron die Hand auf römische Weise, um sich angemessen zu verabschieden.


    "Wir werden uns garantiert wiedersehen, spätestens nach der Ernennung." Verus lächelte. Er tat recht sicher, obwohl er dies eigentlich nicht wahr.

    Verus' Gesicht erhellte sich weiter und er tänzelte fast durch den Raum. "Danke, Serrana." Er ging munter auf und ab und blickte ab und an zu seiner Tochter. "Wir haben uns lange nicht gesehen und ja ich bin nun häufiger in Rom", quoll es aus ihm heraus. "Wie geht es dir?"


    Verus wollte eine neue tiefere Beziehung zu seiner Tochter aufbauen, da er diese etwas vernachlässigt hatte. Es war ihm wichtig.

    Verus grübelte. "Nicht so direkt," sagte er. "In diesem Stadtteil bin ich eigentlich recht selten und kenne mich hier nicht so gut aus. Rom ist groß und selbst ich kenne nicht alle Bereiche des Zentrums des Reiches."


    Er richtete seine Toga. "Wir können uns aber gerne gemeinsam nach einer ansprechenden Taverne umsehen, Alaina"

    "Mir deinen Weinlieferanten verraten!" Verus lachte leicht. "Ein wahrlich guter Tropfen, Senator Aelius."
    "Nein, nein, ich denke, dass soweit alles geklärt ist, zumal ich dich nicht weiter aufhalten möchte. Sofern du mich brauchst, ich bin jeder Zeit für dich in der Casa Decima zu erreichen."

    "Weil sie eine hohe Beamtin ist und scheinbar nur indirekt an dem Aufstand beteiligt ist," sagte Verus mit einem zynischen Funkeln in den Augen.


    "Du solltest aber Acht geben, die Griechen nicht allgemein zu verteufeln. Meine Familie stammt von dort, wir lebten mehrere Dekaden dort unten, obwohl man als Römer dort auch nicht sehr angesehen war." Er lächelte.


    Verus horchte auf. "Hat es da gerade geklopft?" Hoffentlich ist es nicht Calvena! Verus war noch nicht gefasst genug, um ihr nun gegenüberzutreten. Er wandte seinen Blick zur Tür und stellte den Becher ab.

    "Bene, " antwortete Verus und klopfte Piso auf die Schulter. "Du schuldest mir wahrlich eine Amphore. Komm' lass uns aufbrechen! Mich dürstet!" Mit der Einladung hatte ihm Piso wahrlich erneut ein süffisantes Lächeln auf die Lippen gezaubert, zumal er froh war diese leidigen Themen abzuschließen. Serrana würde auffindbar und Calvena zu vergessen sein.

    "Akzeptiert", sagte Verus mit einem leichten Schmunzeln. Die Sache war doch mal wieder abgewendet und zwar mit dem guten alten römischen Mittel: Geld und Macht.


    "Decimus Verus," antwortete Verus und nickte ihr freundlich zu. "Und mit wem habe ich die Ehre? - Ebenso vielen Dank für die Einladung! Obwohl ich dich eigentlich einzuladen habe." Jedoch erwartete er dies nicht, sie hatte ja nun Geld, sein Geld, um einen Wein zu bezahlen.

    Verus strich sich durch seinen Bart. "Ich dachte sie wäre bei ihrem Bruder?" Er machte sich Sorgen, wenn seiner Tochter etwas passiert wäre, könnte er es sich nie verzeihen. "Ich habe sie auch lange nicht mehr gesehen. Ich mache mir Sorgen." Sein Gesicht wurde dunkler. Seine Stirn legte sich in Falten. Wie konnte er sie so einfach verdrängen? Es lag wohl an der Calvena-Sache. "Ich werde ihren Bruder demnächst aufsuchen, meinen Sohn, er wird sicherlich wissen, wo sie ist."


    Er schaute zu Piso auf. "Tu' das," sagte Verus leicht betröbelt.

    Verus strich sich durch seinen kunstvollen Bart. Er trank noch einen Schluck und antwortete dann:


    "Eine harte Aussage aber ich schätze dein Urteil. Wenn er wirklich so ein Mann ist, dann wird es schwer sein als ehrenhafter Römer in seinem Umfeld Fuß zu fassen. Vorallem, wenn er die Traditionen wenig schätzt. Jedem Römer sollten diese doch heilig sein, schließlich halten sie unsere Res publica im Inneren zusammen."

    Verus begrüßte die beiden Hinzugekommenden mit einem freundlichen "Salve".


    "Ich denke auch, dass es ihm gefallen wird. Es wird ein netter Abend werden," wiederholte sich Verus freudig nervös und wandte sich wieder zu Serapio, seinem Mit-Organisator für diese Festivität.

    Verus zog eine Braue hoch. Piso konnte und wollte einfach nicht aufhören dieses windige Thema anzuschneiden. Vielleicht sollte Verus es mit einer knappen Antwort beenden? Er befand sich sowieso schon im Mülleimer des Universums, viel änderte es ja nicht. "Ihr Name lautet Germanica Calvena," sagte er herzlos dahin. "Den Namen hast du aber nicht von mir."


    Wo er sie finden konnte, verschwieg Verus. Piso sollte sich selbst auf die Suche machen. Er konnte ihm ja nicht alles abnehmen, zumal eine Wiedersehen mit Calvena im Moment nicht anzustehen hatte, zumindest nicht für Verus. Er lächelte und sprang erneut zum anderen Thema. Serrana war doch ein weitaus angenehmeres Thema im Vergleich zu Calvena, seiner geheimen Liebe.


    "Ja, ich erlaube es, sofern du sie gut behandelst und für ihre Sicherheit garantierst," sprach er mit einem scherzhaften Unterton. "Serrana wird bei dir in guten Händen sein."

    Verus wurde, wie so oft, von der Situation überrollt. Er schaute sich um und er war plötzlich von einigen zweifelhaften Gestalten umgeben. Er fühlte sich immer unsicherer. Seine Hände versteckten sich unter der Toga. Sie zitterten leicht. Sein altes Kriegstrauma kehrte zurück. Plötzlich sah er in diesen Leuten Feinde, die an sein Leben wollten. Dennoch er beherrschte sich, nicht davonzulaufen.


    Als das Weibsstück von einer Unhöflichkeit sprach, fiel es Verus, wie Schuppen von den Augen. Er war, wie so oft, der Verantwortliche.


    Er sprach mit seinem feinen römischen Akzent: "Entschuldigung"


    Verus griff in seinen Lederbeutel, den er unter seiner Toga verbarg. "Hier einige Sesterzen. Diese sollten deinen Schaden ausgleichen." Er lächelte verlegen. "Ich entschuldige mich hiermit, auch wenn es ein Versehen war."


    Ihn interessierte es nicht weiter. Als Römer war er es gewohnt, Dinge mit Geld zu regeln. Entschuldigungen, Hochzeiten, Probleme und viele weitere Dinge waren schlicht mit Geld zu bewältigen. Er reichte ihr das Geld. "Hier. Vor den Göttern, es tut mir Leid. Ich komme als ehrenhafter Mann natürlich für den Schaden auf."


    Sim-Off:

    WiSim ;)

    "Ich hoffe es auch. Unsere Urbs ist schließlich abhängig von dieser Provinz. Ich denke aber, dass dein Verwandter diese Provinz unter Kontrolle bringen wird. Wir Römer sind schließlich dazu auserwählt."Die letzten Worte klangen ein wenig zynisch, doch Verus meinte dies nicht so. Es war wohl mehr die Frustration über den tätigen Angriff auf sein Schiff in dieser Provinz. "Getreide und Sand, das ist alles, was es dort unten gibt und gefährliche Lebewesen, allen voran wahnsinnige Animalitas, we den alexandrinischen Bürger."


    Er trank ebenso einen Schluck. Er musste die Frustration herunterspühlen.
    "Ich kann dir diese Frage nicht beantworten, ich weiß nur, dass es sich um eine Iunia handelt, die eine hohe Beamtin in diesem Moloch ist. Sie ist schlicht eine Verräterin, nicht mehr und nicht weniger," sprach Verus und überlegte nebenbei, wie dieses Weibsstück mit Namen hieß. Es fiel ihm ein, er hatte es neulich in einer alten Acta gelesen. "Iunia Urgulania," sagte er mit einem süffisanten Lächeln. "Das ist sie, diese Anti-Römerin." Iunia Axilla erwähnte er nicht, da er sie nicht in ein schlechtes Licht rücken wollte. Sie wirkte damals recht verstört, auch wenn sie zu diesem merkwürdigen Clan gehörte. Sie hatte es nicht verdient in einem Zusammenhang mit einem Verräter genannt zu werden.

    Verus wurde unsanft von einem Apfel getroffen, so dass er fast ausrutschte. Er wandte sich um und ging wütend auf die Fremde zu. "Sag' das nochmal," sprach er wütend und richtete seine Toga, man konnte jetzt deutlich seinen Standesstreifen erkennen. "Warum bewirfst du mich mit einem Apfel?" Er schaute über sie hinweg, ob nicht ein Milites in der Nähe war, der ihm helfen konnte. Schließlich war er ein Ritter Roms und hatte Anspruch auf besonderen Schutz, besonders vor so einem Gesindel, wie nun vor ihm. "Willst du nicht zurück in die Subura, Weibsstück?" Seine Augen weiteten sich vor Wut, da nun seine Toga ein wenig beschmutzt wa. Dieser Apfel war ein tätiger Angriff auf sein Leben!