Verus hatte sich fein angezogen, war frisch gebadet und sein edler Bart war zurecht gestutzt. In der feinen Toga eines Ritters eilte er heran, er wirkte fast, wie ein junger Advokat in seinem Auftreten. "Salve, Faustus!" Er ging auf ihn zu. "Das ist wirklich nett geworden," sagte er feststellend und lächelte dabei. "Ich bin froh, dass die Familie unter so einem freudigen Licht zusammenkommt. Die Götter segnen uns, mein Freund." Verus klopfte ihm sacht auf die Schulter und ging dann ihm vorbei, um das Essen zu inspizieren. "Wahre Köstlichkeiten," stellte er fest und wandte sich freudig zu Serapio. "Es wird ein gelungener Abend werden."
Beiträge von Titus Decimus Verus
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Verus eilte durch die Straßen. Er wollte noch einige Einkäufe erledigen für das große Familienfest, das bald stattfinden würde. Ebenso musste er ein Geschenk für Livianus finden. Er dachte dabei an einen Schimmel, ein eldes Ross aus Germanien. Ein wildes, ungestühmes und kluges Tier.
Er trug seine Rittertoga, die mit dem schmalen Streifen, denn er wollte heute Aufmerksamkeit erregen, zumindest bei einigen Händlern, die ihn nun mehr bevorzugt bedienten, da er im Stand des Geldes war. Schließlich hatte so ein Stand nicht nur Nachteile und Verus war in Eile, warum nicht den Stand benutzen, um einen Zeitbonus zu erhaschen?
Hektisch rannte er an der Frau vorbei. Schlamm spritzte dabei hoch, da Verus mit seinen feinen Sandalen in eine Pfütze getreten war. Schlamm spritzte in Richtung der Frau. Verus interessierte dies nicht weiter. So lief er ein Stück weiter. Er hatte es ehrlich nicht bemerkt, sonst hätte er sich entschuldigt.
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Ist raus!
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Meinen Wohnsitz bitte nach Rom verlegen, danke!
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Ich würde auch gerne ein Schiff erwerben und zwar soll es im Hafen von Ostia vor Anker liegen.
Es handelt sich um ein Navis Actuaria namens Xenophon.
Verus wird sein eigener Kapitän sein, da er ein wenig der Seefahrt verfallen ist.
Die 4500 Sz sollen an die Staatskasse II?
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Verus befand sich im "bejubelten" Gefolge des Livinaus mit den anderen Familienmitgliedern. Er reihte sich in vorderster Reihe ein und lächelte breit. Er war wirklich glücklich über Livianus' Rückkehr. Seine Augen wanderten zu den Dreien und er nickte Livianus insgeheim zu. Er hatte es sich verdient.
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Verus trank einen kräftigen Schluck und spühlte mit diesem alle Anspannung hinunter. Es war überstanden, alle Sorgen waren verpufft bis auf eine: Calvenas Reaktion.
"Danke," sprach er knapp erleichtert. "Ich werde dann wohl mit ihr reden und mich auch bei ihr entschuldigen, sofern sie dies will, Sedulus."
Verus atmete aus und freute sich darüber, dass Sedi das Thema woanders hinlenkte.
"Mir geht es derzeit körperlich gut. Meine Kriegsleiden mildern sich ab," stellte er zu seiner Person fest und ging dann zur nächsten Antwort über."Aegyptus sagst du? Dort hat sich der Orcus aufgetan! Wenn du mich fragst, haben die Götter dieses Land verlassen. Als ich dort war, wurde meine Besatzung angegriffen, mein Schiff in Brand gesteckt und ich wurde als Römer bespuckt. Ein Alptraum. Ich bin froh, diesen Flecken verlassen zu haben und Livianus mitnehmen zu können. Das ist kein Ort für echte Römer, wir leben dort in ständiger Mordgefahr." Verus war recht in Rage und seine Augen weiteten sich bei dem Gedanken an diesen furchtbaren Ort. "Ich war nun zweimal dort. Einmal in friedlichen Zeiten und nun mehr. Es hat sich viel verändert dort, alter Freund. Ich sehe ernste Zeiten auf uns zukommen. Ich befürchte die Provinz könnte abtrünnig werden, zumindest ist es ein Teil der Bevölkerung schon. Und stell' dir vor: Eine Römerin ist die Anführerin des Aufstandes!"
Verus hatte dort unten Gerüchte aufgeschnappt, denen er bereitwillig Glauben schenkte. Es war ja auch ungeheuerlich, dass ein Römer mit Alexandrinern gegen Rom zusammenarbeiten konnte und dieser auch noch eine Frau war.
"Ich habe es dort unten gehört und ich bin bereit es zu glauben. Stell' dir das vor! Eine Römerin als alexandrinische Beamtin und Anführerin eines Aufstandes! Was ein Verrat..." -
Verus freute sich ehrlich. Sein Sohn war wirklich gekommen. Als er sich neben ihn setzte, umarmte er ihn kurz, dies natürlich dezent und nur angedeutet. Nach einigen Sekunden war die Umarmung schon wieder vorbei und beide saßen wieder diszipliniert nebeneinander. "Willkommen zurück, mein Sohn."
Verus lächelte. "Du bist genau im richtigen Moment hier. Die Götter haben dieses Haus gesegnet. Die Familie kommt heil wieder zusammen."
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"Du solltest dieses Hobby auch weiterbetreiben, alleine um Frustrationen abzubauen." Verus schmunzelte. "Natürlich wird sie mit dir zusammenarbeiten wollen. Es kommt nur darauf an, wie du es ihr verkaufst. Du musst ihr freundlich und reflektiert gegenübertreten. Verkaufe es so als ob du von ihr lernen willst."
Er nickte abschließend. Das Thema "Künstlertief" war nun für ihn durch. Es kam nun auf Piso an, was er daraus machen würde. Ebenso wollte Verus nicht weiter über Calvena sprechen, auch nicht in fernen Ansätzen.
Plötzlich brachte Aulus Serrana ins Spiel. Verus' Augen weiteten sich. Er dachte nach und hörte aufmerksam zu.
"Es ist deine Entscheidung. Serrana ist nicht mein Besitz, ich kann zwar über sie verfügen aber will ich dies? Die Liebe fällt dahin, wohin sie hinfällt. Verfluche Armor, wenn es dir nützt aber die Liebe bleibt bestehen. Deine Familie wird es akzeptieren, mehr oder minder. Wenn du sie heiraten willst, tu' es einfach und deine Familie wird damit schon irgendwie fertig." Er lächelte. "Mal abgesehen davon, dass wir nicht einfache Proletarier sind, sondern aus einer honorigen Familie stammen. Sprich' deine Familie einfach darauf an. Manchmal muss man für seine Liebe kämpfen und nachhaken."
Verus sprach da leider aus Erfahrung.
"Jedoch kann ich dir keine allgemeingültige Antwort geben. Es ist deine Entscheidung und deine Familie. Du schaffst das schon!"
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"Wein unverdünnt," sagte Verus. Er brauchte nun mehr einen Mut-Schluck.
Er setzte sich und atmete ersteinmal aus. Sein Geist kam erst jetzt in diesem Raum an. Er hatte sich gefasst.
"Ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst. Ich habe mich, wie ein liebestoller Eber aufgeführt. Es tut mir Leid. Ich möchte mich auch gerne bei Calvena entschuldigen, sie hat etwas Besseres verdient als einen alten ausgelaugten Ritter." Er nickte erschwert.
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"Wenn er kein Flottensoldat war, kann er es auch nicht wissen," sagte Verus dahin. "Eine Seereise hat etwas Befreiendes. Das Meer scheint die Tränen und das Leid mit sich zu nehmen. Vielleicht ist das Meer sogar aus den Tränen der Götter oder Menschen entstanden und irgendwann wird es die Menschheit davonschwemmen, wie einen schmutzigen Fleck." Ja, Verus philosophierte gerne und viel, wenn der Tag lang war oder kurz. Auf diesen Procurator ging er nicht weiter ein, da Piso dieses Thema selbst als abgeschlossen betrachtete.
Verus erinnerte sich. Piso hatte diesen dubiosen Auftritt, eher ein totales Versagen seiner Stimme und seines Talentes. Er blickte in die Acta. Verus schmunzelte über die Kritik. "Nimm' es nicht so schwer. Ein Künstler muss vieles überwinden. Jedoch solltest du dich etwas zurücknehmen und hinterfragen, wo deine Fähigkeiten liegen. Im Texten oder singen? Mein Vorschlag zur Güte: Arbeite doch mit der Künstlerin zusammen. Du schreibst die Texte und sie singt sie. Eine klassische Kooperative." Verus klopfte Piso erneut auf die Schulter. "Wenn sich zwei kreative Köpfe zusammentun, kann das nur etwas Gutes. Vielleicht kannst du auch durch ihre Hilfe dein Loch überwinden? Vielleicht gibt sie dir neue Impulse?"
Dass es sich bei der Künstlerin um Calvena handelte, wusste Verus. Doch er verdrängte alles, was sie betraf. Er wollte nichts mehr von ihr wissen. Er wollte einfach vergessen, was er für ein liebestoller Hengst war.
Als er ihn fragte, ob er wissen wollte, verzog Verus eine Braue. Jetzt kam wohl etwas Ernsteres auf ihn zu. "Ja, möchte ich, Aulus. Sprich' ruhig offen..."
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Verus schaute dem mysteriösen Fremden hinterher und fragte sich, warum er ihm geholfen hatte? Er würde sich irgendwann revanchieren, irgendwann mal.
Er packte sich und machte sich auf den Weg nach Hause. Seine Seele brauchte Ruhe.
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Verus lachte. "Das denkst du von der Flotte?" Er klopfte Piso auf die Schulter. "Die Flotte ist weitaus komplexer. Du segelst nicht nur, du schrubst Decks, suchst nach keinen Schätzen, sondern tötest Feinde Roms in blutigen Kämpfen und rettest dich von brennenden Schiffen. Die Flotte ist kein traumhafter Ort. Die Flotte ist eine Militärmaschine, die auf Töten gestellt ist."
Verus schaute in den Himmel. "Ich vermisse nur die endlosen Segeltörns in den Horizont und die frische Luft. Man war doch recht frei in seinen Handlungen, das muss ich der Flotte lassen. Zumindest ich als Centurio."
Sein Blick wanderte erneut zu Piso. "Warum lässt du dir Probleme machen? Ignoriere den Procurator und lasse ihn, wenn du es kannst, abseits liegen. Ebenso lass' die Arbeit nicht so dicht an dich heran. Du investierst zu viel von dir, selbst für einen zu geringen Erfolg, eben dies hemmt deine Muse. Du musst, wenn du erfolgreich als Künstler sein willst, dich gedanklich freimachen können. Arbeit ist Arbeit und Freizeit ist Freizeit. Was die Dünkel angeht, vergiss' sie, sie gab es immer und wird es immer geben. Wenn du sie als Mensch überwinden kannst, großartig. Beachte sie einfach nicht, sie haben Rom nie auseinander gerissen, zwar in einigen Kreisen aber nie ganz. Römer schützt immer noch Römer, ob Patrazier, Ritter, Senator oder Bürger."
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Verus trat in seinem feinen Zwirn ein. Er schaute sich um. Erschöpft wartete er auf Sedi. Es war also die Stunde null, die Stunde der Vergebung oder die Stunde des Zornes.
Sim-Off: Ich hoffe Sedi will Verus sehen und ich greife nicht zu weit vor.
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"Ich werde weiterleben und meinen eigenen Weg suchen," sprach Verus und schaute den Fremden ernst an. "Danke für deine Hilfe. Ich denke, dass ich nun über den Berg bin."
Er lächelte. "Ich weiß, ehrlich gesagt, nicht, was mich da geritten hat."
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"Ich möchte zu Senator Germanicus Sedulus," antwortete er. "Ich bin Decimus Verus, ein Bekannter des Senators."
Verus war schon öfters hier, doch dieser Gang viel ihm schwerer als andere. Wahrscheinlich, weil er sich selbst Fehler eingestehen musste.
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"Ich freue mich auch eher auf den Posten des Curators. Es ist besser als garnichts," stellte er fest. "Die Kanzlei ist momentan nicht mein Hauptziel. Mein Ziel ist es ein gerechter Mensch zu werden."
Verus strich sich freundlich durch den Bart. "Ich mache mir keinen Kopf mehr darum. Ich habe gerade eben einen Kurs an der Schola nicht bestanden und es stört mich nicht. Ich habe es versucht und aus den Fehlern gelernt. Das Leben ist viel zu kurz, um es mit unnötigen Grübeln zu verplempern. Man sollte zwar vorsorgen und versuchen ein gerechter Mensch zu sein aber man sollte sein Leben nicht nur auf Erfolg und Reichtum ausrichten. Die guten Menschen sind meistens durch den Orcus gegangen und sind stärker auferstanden."
Da begann Verus wohl wieder zu philosophieren.
"Ich sehe die Welt nicht als düsteren Ort aber auch nicht als leuchtendes Paradies. Es ist irgendetwas dazwischen. Was wir aus ihr machen, das ist wichtig. Du kannst nur dein eigenes Leben beeinflussen und mit deinem Beispiel andere erfreuen oder zerstören."Verus holte ein wenig Luft. "Langweile ich dich?"
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Verus nickte mit einer hochgezogenen Denkerbraue.
"Ich verstehe. Ich werde auch nicht weiter nachhaken, was den Präfekten angeht."
Er lächelte.
"Jeder braucht, oder besser gesagt, hat seinen persönlichen Gegenspieler," deutete Verus an. "Ich selbst bin auch nicht frei davon." Er schmunzelte. "Wie einst ein großer Philosoph sagte: Von unseren Freunden lernen wir und von unseren Feinden noch mehr, wenn nicht sogar besser."
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Verus kam in seiner feinsten Toga, die eines Ritters, zur Porta geschlichen. Er klopfte mutigen Herzens an, denn er hatte eine Sache zu klären, die ihn sehr bedrückte. Er musste diese Sache aus der Welt schaffen.
Er klopfte mehrmals. Hoffentlich hatte Sedi seinen Brief gelesen.