Beiträge von Titus Decimus Verus

    Wie römische Männer halt so sind, wenn es um die Liebe geht, war Verus am Boden zerstört. Er schlug gegen die Marmorsäule hinter sich. "Ich wusste es..."


    "Es hat eben nicht sollen sein aber ich liebe sie, was soll ich tun, Sedulus? Ich liebe sie."


    Verus ging im Atrium auf und ab. "Gib' mir einen Rat. Ich möchte um ihre Hand anhalten."

    Verus kam mit seinem Freund im Atrium an. Er schenkte Sedi einen Becher Wein ein, der immer für Gäste bereitstand. Er reichte Sedulus den Becher.


    "Nun," fragte er etwas perplex. "Ich denke, dass ich weiß, worum es geht. Sie kann meine Liebe nicht erwidern? Nicht wahr?"


    Er ging gleich in medias res.

    Der Sklave schaute zum Pferd und verdrehte leicht die Augen. Er hatte es doch gerade erst von einigen Tagen bei der Casa Germanica abgeliefert. Er wusste, was vor sich ging.


    "Ja, er ist Zuhause."


    Der Sklave nickte. "Einen Moment. Er ist gerade im Atrium und ich werde den Herren eben zur Tür bitten."


    Der Sklave ging hinein und einige Momente später kam Verus heraus. "Salve, Sedulus!"


    Verus schaute zum Pferd und zog eine Augenbraue hoch. "Du wolltest mich sprechen, alter Freund?"

    Verus stand ebenso auf. "Wollen wir bei den Göttern das Beste hoffen..."


    "Natürlich," sprach Verus und grüßte Balbus zum Abschied. "Vale, Procurator!"


    Er nickte noch einmal verstehend und verließ dann das Officium munteren Schrittes. Es war geschafft.

    "Naja," sprach Verus mit einem leichten Grinsen. "Der Präfekt schläft etwas. Er möchte noch Rückfrage halten und meine Entlassung einleiten. Ich weiß nicht, ob schon eventuelle Briefe eingetroffen sind."


    Verus schaute etwas perplex. "Eigentlich sollte meine Dienstzeit längst herum sein. Ich denke es geht nur um das Entlassungsgeld."


    Verus nickte verharmlosend. "Ich werde wohl bald entlassen."

    Verus nickte. "Das ist mir bewusst, ich wundere mich selbst, warum ich diese Sache all' die Jahre schleifen ließ."


    "Ich danke dir!" - Verus lächelte dankend.


    "Sofern der Posten der Curators mir nicht offensteht, könntest du mich informieren," fragte Verus vorsorglich, wie er war. "Alternativ würde ich dann einen anderen Posten erfüllen wollen."

    Verus leerte seinen Becher. Die Nervösität war nun gänzlich von ihm abgefallen, da sich Balbus nicht als Pluto erwiesen hatte. Die Frage nach dem Patron bohrte sich in Verus Fleisch, wie konnte er nur all die Jahre soetwas Wichtiges vergessen?


    Er überlegte kurz und strich sich dabei nachdenklich durch den Bart. "Der Praefectus viatorum würde mir zusagen, leider sehe ich darin aber eher eine Endstation, da ich momentan keinen Patron besitze."


    Verus überlegte weiter. "Ich tendiere momentan eher zum Curator Kalendarii. Ich denke dieser Posten würde mich ausfüllen. Ein Posten, der mir hilft, wieder in der Verwaltung Fuß zu fassen."
    Er schaute Balbus an. "Ich bevorzuge den Posten des Curators, werter Procurator."


    Den Posten des Subpraefectus ließ Verus bewusst außenvor, da dieser ihm überhaupt nicht zusagte.

    Verus nickte. Dieser Mann hatte ihn durchschaut. Er selbst betrachtete sich ja als wertlos und war deswegen nur bedingt überrascht.


    "Da magst du recht haben," sagte Verus. "Vielleicht sollte ich mir einen Einstand suchen. Einen Posten, der mir entspricht. Indem ich erneut lernen kann, was heißt in der Verwaltung zu arbeiten."


    Verus strich sich durch den Bart.


    "Gibt es einen Posten, indem ich meine militärischen Erfahrung mit Verwaltung kombinieren kann," fragte Verus direkt, da er nun eine Alternative suchte, da Balbus offentsichtlich recht hatte. "Ein Posten auf dem ich mich für den Procurator qualifizieren kann, der derzeit vakant ist?"


    Er trank einen Schluck.

    "Wenn ich ehrlich bin, ich werde von einem Trauma geplagt und bin nicht mehr in der Lage zu kämpfen, im Sinne eines Kampfes Mann gegen Mann. Ich verzweifele teilweise an meinem Dienst. Ich sehe mich nicht mehr als guten Soldaten und Centurio," sprach er ehrlich.

    Verus räusperte sich kurz und drehte den Becher nervös in seiner Hand. Er überlegte kurz und sprach dann:


    "Ich bewarb mich um den Posten des Procurator a rationibus, da ich mich als fähig genug erachte für diesen Posten. Nicht aus Karrieresicht heraus, sondern viel mehr aus Interesse an Herausforderungen, natürlich könnte jetzt jeder andere argumentieren, warum suchst du dir nicht eine andere Aufgabe, warum gerade der Procurator?"


    Er machte eine kurze Pause.
    "Mich interessieren Zahlen und ich liebe es Dinge zu verwalten. In der Flotte diente ich als Schreiber des Präfekten und führte die Buchhaltung. Ich habe bereits Erfahrung in der Verwaltung größerer Gebilde, eben wie die Flotte. Ebenso sammelte ich bereits Erfahrung als Magister Scriniorum der Regio Italia, bevor diese aufgelöst wurde. Natürlich kann man sich an dieser Stelle fragen, warum hat dieser Mann seine Karriereleiter gewechselt? Warum wirkt seine Vita so sprunghaft? Darauf kann ich nur antworten, dass ich damals keine Perspektive mehr in der Verwaltung sah und ich quasi in ein tiefes Loch gefallen bin. Ich habe mich auf die Werte unserer Familie besonnen und wollte erst einmal verstehen, was es heißt zu dienen und sich aufzuopfern. Schließlich sprachen die Götter offen zu mir im Traum und wiesen mich auf die Flotte hin. Geschadet hat mir der Wechsel nicht. Ich habe viel mehr gelernt als ich in der Verwaltung je hätte lernen können. Als Soldat lernt man die Prinzipien unseres Reiches kennen, viel mehr als in einer Schreibstube. Schließlich kämpfte ich. Jedoch konnte ich die Finger nie von einem Griffel lassen und erfüllte, wie gesagt, in der Flotte administrative Tätigkeiten. Ich würde den Posten des Procurators mit der selben Hingabe erfüllen, wie ich Soldat war. Ich bin ein Bürger Roms und nehme diese Status sehr ernst. Ich habe Ideen für den Posten und Visionen. Ich würde die Verwaltung reorganisieren und wirtschaftlicher gestalten. Natürlich müsste ich dazu erst einmal einen Einblick in die Struktur des Postens des Procurator a rationibus gewinnen, dies sollte mir aber recht schnell möglich sein. Ich sehe mich selbst als couragierten Mann, der an seinen Aufgaben wächst."


    Er machte erneut eine Pause.


    "Ich gewann viele Blicke in viele Sektoren unseres Staates. Ich habe viele Einblicke bekommen, die ich nun einbringen würde. Ich bin kein junger Mann mehr, ich werde auch älter und sehe meinen sinnvollen Karriereabschluss in diesem Posten. Es würde mir das Gefühl geben, noch gebraucht zu werden. Ich möchte Rom weiterhin dienen mit all' meiner Kraft."


    Verus trank einen Schluck.


    EDIT - Sinnfehler behoben.

    Verus atmete leicht aus und setzte sich auf den ausgewiesenen Sedes, er griff den Becher. Das Wasser schwappte darin hin und her, durch die Muskelanspannung in Verus' Händen. Er schaute auf. "Danke," sagte er, wie es die Höflichkeit gebot.


    Er trank einen Schluck, um sich ein wenig zu beruhigen. "Berühmt würde ich mich nicht nennen," sprach, nun etwas ruhiger und verständlicher. "Ich habe meinen Dienst erfüllt und viele Dinge gesehen, die ich hätte nie sehen wollen. Soldat zu sein, heißt Opfer zu bringen, mein Opfer war es, Nachts nicht mehr schlafen zu können. Ich sehe die Toten in meinen Träumen. Der Krieg hat Narben in mir hinterlassen. Ich schweife ab, warum erzähle ich ich dir dies? Es tut mir leid. Ich bin hier, um andere Dinge zu besprechen."


    Verus trank einen weiteren Schluck und senkte seinen Blick. Warum kamen diese Gedanken immer in den unpassensten Momenten? Warum musste er es jedem mitteilen? Verus schaute erneut auf. "Ich bin nicht hier, um von meinen Erlebnissen zu berichten. Ich bin hier, um mit dir meine Bewerbung zu besprechen, Procurator."


    Sein Blick wandelte sich von einer nervösen Mimik in ein ernstes und aufgeschloßenes Gesicht. Sein Trauma versuchte er zu verdrängen.

    Verus schluckte, hatte er doch glatt vergessen, sich vorzustellen. "Decimus Verus, Procurator," antwortete er mit zitternden Händen. Er schluckte erneut und näherte sich dem musternden Mann. Ein wenig Angst fiel von ihm ab, obwohl die Nervösität noch zurückblieb.

    Verus räusperte sich und stieß die Tür mit einem dezenten Schwung auf. Er trat nervös ein. Er war sich recht unsicher, was ihn erwarten würde. Tat sich gerade der Hades auf? Nein, es war nur ein normales Zimmer mit verputzten Wänden. Sein Blick wanderte durch den Raum. Es hatte keinen diabolischen Anschein und am Schreibtisch saß ein Mensch oder tarnte er sich?


    "Salve," grüßte Verus vorsichtig und mit leiser Stimme. Sein Blick blieb auf dem Procurator haften. "Ich habe einen Termin," sprach Verus nervös und dies war auch seine einzige sinnvolle Aussage, die er in seiner Nervösität treffen konnte, so banal sie auch war.

    Die Wache hatte Verus an diesen Punkt geführt. Verus schluckte. Hinter dieser Tür befand sich anscheinend ein Mann, der Verus zutiefst verachtete. Den Grund dafür kannte er nicht. Es soll solche Situationen geben, in denen man einfach von irgendjemanden gehasst wird. Verus war sich unsicher, sollte er klopfen? So stand er einige Momente vor der Tür, um seine Gedanken zu ordnen. Seine Hände zitterten nervös als er zum Klopfen ansetzte.


    Er schluckte erneut. Konnte er da etwa Schreie aus dem Officium hören? Schreie aus dem Styx? Verus bekam innerlich Panik, auch wenn er sich die Schreie nur einbildetete. Er klopfte mit einem mittelkräftigen Schlag an. Er holte erneut tief Luft, doch seine Mimik konnte diese ernsthafte Traurigkeit nicht ablegen.


    "Götter steht mir bei", dachte Verus bei sich.

    Verus schluckte leicht. Der Tag war sehr anstrengend für ihn. "Ja, der bin ich: Decimus Verus," antwortete er. "Ich hätte eine Bitte, könntest du mich zum Officium des Procurators führen? Ich kenne mich leider nicht im Palast aus und ich würde nur ungerne dem Kaiser in die Arme laufen, das könnte ja wie ein Attentat wirken." :D


    Er grinste breit. Hoffentlich verstand die Wache Humor.

    Verus hatte sich auf die beschwerliche Reise gemacht, um den Procurator zutreffen. Piso hatte Verus zusätzlich Angst gemacht. Ihm war klar, dass er viele Feinde hatte aber soviele? Verus schluckte schwer. Er ging in seiner besten Toga, die eines Ritters, auf die Tore des Palastes zu.


    Verus grüßte die Wache militärisch. "Salve, ich habe einen Termin," sagte er und zog den Brief aus dem Lederbeutel.


    "Hier." Er zeigte der Wache das Papyri.



    Titus Decimus Verus
    Classis Misenensis
    Misenum
    Italia


    A. FLAVIUS PISO PRIMICERIUS A LIBELLIS
    T. DECIMO VERO SALUTEM DICIT.


    Anlässlich deines Gesuches betreffend deines Interesses am Arbeitsposten des Procurator a rationibus darf ich dir mitteilen, dass der Procurator dir einen Termin zum Zwecke eines Bewerbungsgespräches am Nachmittag des ANTE DIEM X KAL MAI DCCCLIX A.U.C.* gegeben hat. Es liegt in der eigenen Ermessung des procurators, zu entscheiden, ob er eine Empfehlung deiner Person abgeben wird. Finde dich bitte pünktlich im Officium des Procurators ein.


    Im Auftrag des Procurator a Libellis


    Aulus Flavius Piso
    ~~Primicerius a Libellis Admistrationis Imperatoris~~


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