Beiträge von Titus Decimus Verus

    Verus lachte auf. Piso war wirklich ängstlich und schien sich vor einer nicht geladenen Waffe zu fürchten. Er klopfte ihm auf die Schulter. "Du brauchst keine Angst haben, diese Waffe ist nicht geladen", beruhigte er ihn.


    Verus ging einen Schritt zurück. "Ja, darfst du."


    "Was du hier siehst, ist eine der gefährlichsten Waffen auf diesem Schiff, natürlich neben den tapferen Soldaten. Diese Waffe kann Außenwände von Feindschiffen durchschlagen und Körpern ernstlichen Schaden zufügen. Insgesamt befinden sich vier von diesen Schätzen auf diesem Schiff. Darüberhinaus ein kleines Katapult hinter dir."


    Er deutete darauf.

    Verus lächelte und nickte. "Ja, das ist eine Trireme. Das ist außerdem mein Schiff, ich kommandiere die militärische Besatzung des Schiffes." Er deutete auf den Steg. "Lass' es uns betreten, ich denke meine Männer werden nichts dagegen haben. Aber achte darauf, den Ladeprozess nicht zu stören."


    "Ja, wir haben auch Quinquiremen, die sind aber etwas weiter abseits stationiert. Du wirst hauptsächlich Triremen vorfinden. Du wirst nun etwas sehen, was sonst kein einfacher Bürger sieht, wenn er nicht Soldat ist."


    Verus ging den Steg hinauf und die Soldaten an Deck salutierten knapp. "Komm" ,rief Verus vom Oberdeck aus. Er ging langsam zu einer Balliste. Er zog den verhüllenden Stoff von der Waffe und drehte die Mündung, in der momentan kein Bolzen steckte, zu Piso. "Ich denke, das solltest du dir anschauen."



    Sim-Off:

    Edit - Heute ist mal wieder der Schreibwurm drin! :D

    Verus hatte Piso zu den bewachten Hafenanlagen geführt. Er schaute sich um und holte tief Luft. "Sind es nicht wahre Schätze? Die gesamte Macht der römischen Seeflotte!"


    Verus schien vor Stolz auf seine "Babies" überzulaufen, denn er kommandierte die militärische Besatzung zweier solcher Schiffe. "Was sagst du?"


    Verus nickte zu den Wachen, Piso ein wenig Luft zu lassen. Vor Piso erhoben sich nun die Masten und schweren Holzgerüste moderner römischer Kriegsschiffe, mit all ihren Deckaufbauten und marschierenden Seeleuten und Soldaten.

    Auch hier brachte ein Bote auf dem Weg nach Rom, der einen großen Schwenk machte, einen Brief vorbei.


    An Tib. Decimus Crassus
    Curia Mantuae
    Mantua, Italia


    Salve Sohn,


    ich bin froh, dass du mir mal wieder schreibst. Es ist lange her seit dem letzten Brief. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, jedoch scheinen die Götter dich beschützt zu haben und somit kannst du mir hoffentlich gesund gegenübertreten.


    Ich bin sehr stolz auf dich, mein Sohn! Du hast viel erreicht und bist ebenso ein würdiger Vertreter unseres Geschlechtes. Jedoch möchte ich dir einen Rat mit auf den Weg geben: Häng' dein Herz nicht an vergängliche Dinge, wie Ämter, Titel und Gold. Die waren Schätze sind deine Mitmenschen, deine Freunde und Feinde, denn sie lehren dich, was es heißt zu leben. Ebenso hüte dich vor vielversprechenden Zungen, die dich umgarnen und am Ende in den Untergang reißen. Entschuldige die belehrenden Worte aber ich weiß um dein Alter und ich denke, dass diese Worte dir eines Tages in der schnellen Welt helfen können.


    Ich habe auch einige Neuigkeiten für dich. Ich bin derzeit zum Eques ernannt worden und gehöre nunmehr dem Ordo Equester an, somit auch du und deine Schwester. Eine nette Überraschung, was? Könntest du deine Schwester bitte informieren? Ich denke, dass sie sich freuen wird. Danke!


    Darüberhinaus werde ich die Flotte bald ehrenhaft verlassen und nach Rom zurückkehren, somit stehen die Chancen gut, dass wir uns sehen. Ich freue mich auf unser Treffen.


    Vale,


    Decimus Verus

    Einige Stunden später trat Verus förmlich die Tür ein, ihn begleiteten einige Soldaten in voller Gefechtsmontur. Sie sicherten den Raum ab. Das fade Kerzenlicht erglimmte kurz im Wind der heranstürmenden Soldaten.


    "Piso," rief Verus freudig in den Raum. "Es ist Zeit für den Rundgang. Entschuldige die Wachen aber ich kann dich nicht ohne Begleitung und Eskorte zu den Kriegsschiffen lassen, da dort schwere Waffen verladen werden. Es sind halt Sicherheitsbestimmungen."


    Verus lachte leicht auf. "Sieh' es einfach als deine neue Leibgarde, oh du mein Kaiser," scherzte er. Es war am Ton herauszuhören, dass er es nicht ernst meinte und das Wort "Kaiser" betonte er über, somit war alles klar.

    Verus hörte die Wünsche des Präfekten durch die Tür und orderte sofort auf dessen Anweisung Früchte und Wein, leicht verdünnt mit Wasser und mit Bleisulfat gesüßt.


    Verus schickte den Flottensklaven in das Officium des Präfekten. Dieser stellte dort die Getränke und Früchte ab. Er verschwand dann ebenso leise, wie er gekommen war. Man nahm ihn garnicht war. Beim Gehen verschloss er natürlich dezent die Tür, die vorher ebenso dezent geöffnet hatte.

    Verus lachte herzlich auf. "Das brauchst du nicht!"


    "Genieße deinen Urlaub. Viele Bürger werden dich beneiden darum. Die Luft von Misenum hat schon viele Lungen geheilt, das kann ich dir sagen, Piso."


    Verus drehte sich zur Tür.


    "Lebe dich erstmal ein. Ich werde dich bald zum Rundgang abholen. Achja, der Meerblick kostet etwas..." Er lachte erneut. "Nein, Scherz. Wir sehen uns später!"


    Er verließ den Raum und verschloss die Tür hinter sich.

    "Die Tiere kannst du in die Ställe rechts von dir bringen, Sklave."
    Verus nickte freundlich zum Sklaven von Piso. Der Sklavie schien recht einfach gestrickt zu sein aber seine Augen zeugten von einem guten Kern. Verus Menschenkenntnis hatte ihn noch nie getäuscht. Hinter den beiden gingen die Wachen wieder auf Position, sie wussten das Verus Pflichtgefühl sehr schätzte.


    Verus drehte seinen neuen Ring leicht am Finger. Das Gefühl dieses schweren Ringes war etwas ungewohnt für ihn, der sonst nur seinen Siegelring trug.
    "So..., gleich sind wir da, Piso. Ich werde dich im Gästehaus unterbringen, da der Tribun doch vorzeitig zurückgekehrt ist. Ich hoffe du kannst mir das verzeihen."


    Verus zog den jungen Mann neben sich her und schien ihn fast zwischen seinen enormen Muskeln zuzerquetschen. Er öffnete die Tür und ließ von Piso ab. "Das ist dein Reich."

    Die Wache schaute den Ankömmling unglaubig an. "Da kann jeder kommen, verlange doch gleichen den Präfekten oder den Kaiser!"


    Die Wachen am Tor lachten und drängten den jungen Flavier ein wenig zurück. "Heute ist der Stützpunkt für Besucher geschlossen. Wir verladen gerade schwere Waffen und können keine Zuschauer gebrauchen, Flavier."


    "Sofern du doch Interesse an einem Besuch unseres schönen Stützpunktes hast, nenne mir einen gewichtigen Grund."


    Verus war zufällig in der Gegend und machte seine Runde. Er kontrollierte ja gerne seine Untergebenen und war akribisch dabei Soldaten zu recht zustutzen. - Doch da entdeckte er seinen Kameraden Piso. Die Wachen schienen ihm keinen Einlass zu gewähren, dabei hatte er sie doch extra angewiesen. Er eilte zum Tor. "Das ist schon inordnung. Er hat meine Sondererlaubnis, Soldat."


    Der Soldat drehte sich erschreckt um. "Jawohl, Centurio!"


    Verus packte Piso an der Schulter und zog ihn zu sich an die Brust. "Na, wie gefällt es dir hier draußen?" Er schleifte ihn leicht mit sich, da Verus doch recht athletisch war. "Ich werde dir erstmal dein Quartier zeigen. - Das bleibt aber unter uns."

    Ein privater Bote hatte diesen Brief bei den Prätorianern abgegeben, welche diesen weiterleiteten.


    An Lucius Aelius Quarto
    Domus Aeliana
    Italia, Rom


    Salve, werter Consular Aelius,


    ich schreibe dir diese Zeilen, da ich das Interesse an einer persönlichen Unterredung mit dir habe. Ich bin derzeit zum Ritter ernannt worden und suche einen Patron, der mir als Mentor und Führer dienen kann in diesen unruhigen Zeiten. Ich diene derzeit in der Flotte als Centurio und bin also bis mein Dienst in einigen Wochen ausläuft gebunden. Ich denke jedoch, dass ich, zu einem von dir angebotenen Termin, die Zeit finden kann in Rom zu erscheinen. Momentan ist alles ruhig in Italien und auf dem mare nostrum, somit kann mich die Flotte kurzzeitig entbehren.


    Ich hoffe auf eine positive Antwort,


    T. Decimus Verus

    Die "Feinde" näherten sich tatsächlich dem Tor, jedoch schwenkten einige ab und versuchten die Verschanzung am linken Flügel zu erstürmen. Die Verteidiger waren somit gezwungen Kräfte vom Tor abzuziehen.


    Verus war tatsächlich informiert worden und verließ nun mit seinem Informanten sein Zelt. Er trug seine komplette Gefechtsausrüstung, ebenso seinen mit dem quergestellten Federbusch verzierten Helm. Er brüllte:


    "AAAAALARM! Alle Mann auf ihre Posten!"


    Nach seinem Ausruf rannte er zu den Verteidigern am Tor. Er würde die Verteidigung organisieren. Einige Eingeweihte brachten den Verteidigern Übungsschwerter in schweren Kisten. "Normale Waffen gegen Übungswaffen austauschen, sofort. - Danach wieder auf Verteidigungsposition!"


    Zumindest jetzt sollte es jedem klar sein, dass es sich um eine Übung handelte, wenn auch eine realistische Übung.


    Verus zog sein Holzschwert. "Classicus, zieh' einige Männer an der linken Schanze zusammen. Der Feind darf dort nicht durchbrechen. Das Tor werden wir schon halten!"

    Einige Tage nach dem letzten Brief, traf auch dieser Epistel ein. Man konnte fast von einem engen Briefkontakt sprechen.


    An Aulus Flavius Piso
    Villa Flavia Felix
    Italia, Rom


    Ich habe mit Freude deine Antwort gelesen. Ich bin froh, dass ich dich bald in Misenum begrüßen darf. Ich werde die Wachen anweisen, auf einen großen Künstler zu achten, der eines Tages am Tor vorbeischauen wird.


    Was Serrana angeht, mache ich mir keine Sorgen. Ich weiß, dass sie bei dir in guten Händen ist. Wenn ich noch einmal das Glück hätte, so jung zu sein und einfach diese verblümte Liebe erleben könnte aber leider ist mir das nicht mehr vergönnt. Auf mich wartet der triste Alltag eines Centurios.


    Ich werde jedoch bald meinen Abschied aus dem aktivem Dienst nehmen, Piso. Ich werde langsam alt und meine Dienstzeit ist fast vorbei. Ich denke, dass ich nach Rom zurückkehren werde. Ich brauche eine kleine Pause, um meine Wunden auszukurieren. Mir geht es dementsprechend. Kriegswunden und ein Trauma quälen mich. Ich hoffe ein alter Centurio quält dich nicht mit seinem Leid.


    Es freut mich ebenso, dass du eine gute Arbeitsstelle gefunden hast. Als designierter Mann meiner Tochter, kann ich dir auch nur raten, gutes Geld zu verdienen. Sie will auch unterhalten werden. Ein kleiner Scherz von mir. Ich bin froh, dass du in deiner Arbeits aufgehst.


    Ich erwarte dich am Tor. Lass' dort "Centurio Decimus Verus" ausrufen, die Wachen werden mich dann zum Tor bitten und ich werde dich dann einlassen.


    Alles Gute!


    Decimus Verus


    Ein Bote aus Misenum machte die allmonatliche Runde durch Rom und hatte auch dieses mal einen Brief für diese Villa hier bei sich, den er auch prompt einwarf.


    An Aulus Flavius Piso
    Villa Flavia Felix
    Italia, Rom


    Ich habe mit Freude die Ernennung vernommen und bin erstaunt darüber, dass mir die Götter so wohlgesonnen sind und mich so beschenken. Ich bin doch nur ein bescheidener Diener der res publica. Ehrlich gesagt, fühle ich mich nun nicht besser und nicht schlechter als vorher. Mein Leben hat sich nicht sonderlich verändert. -Ich bin auch recht froh darüber. Ich bin ein Mann der Tat und Ehre, ich bilde mir nichts auf diesen Stand ein, auch wenn er sich schön anhören mag. Titel haben schon viele Menschen verdorben, ich möchte nicht dazugehören. Ach, ich philosophiere schon wieder.


    Wie geht es dir eigentlich? Ich denke gut, so schnell wird ein Patrazier nicht aus der Bahn geworfen, alter Haudegen!


    Ich hoffe du umwirbst meine Serrana nicht allzu sehr, sonst muss ich einschreiten. Ich sehe euer Interesse zueinander sehr wohl, Piso. Ich werde mich aber, wenn ich ehrlich bin, nicht weiter einmischen. Es ist eure Sache und die Liebe gedeiht nur in Stille und Frieden, so ist meine Auffassung.


    Nun zu deiner Frage. Sicherlich können wir uns treffen. Ich würde vorschlagen, dass du Urlaub nimmst und einige Tage in Misenum verbringst. Ich denke, dass ich dir eine kleine Wohnung im Kastell besorgen kann. Momentan steht eine Wohnung eines Tribunen frei. Du kannst womöglich einige Tage darin verbringen. Ich bin auch bereit, dich durch Misenum zu führen. Willst du vielleicht die Kriegsschiffe sehen? Kein Problem, sofern du dort keinen Mist baust. Wir haben eine sehr gute Taverne im Stützpunkt. Soldaten sind die größten Trinker, musst du wissen.


    Ich erwarte deine Antwort.


    Vale,


    Decimus Verus




    Verus, in einige Papyri vertieft, schaute auf. Er war etwas ermüdet durch die stundenlange Prüfung der Finanzen der Flotte. Schiffsbauteile hier und Kosten dort, es waren einfach zu viele Zahlen. Er rieb sich müde die Augen und schob die Zettel zur Seite. Die Worte des gegenüber mussten erst einmal in seinem Kopf rotieren, bevor ihm bewusst wurde, wer dort vor ihm stand.


    Er sprang auf und richtete seine Uniformtunika. "Centurio Decimus Verus, Präfekt," salutierte er knapp und stellte schon einmal seinen Status in der Flotte klar. "Ich werde dich sofort zu Annaeus Florus geleiten."


    Verus rannte hektisch zur Tür des Präfekten und stieß diese auf. "Mein Präfekt, dein Nachfolger ist eingetroffen," rief er in das Büro des Noch-Präfekten. Er wusste, wie sehr Florus auf seine Ablösung wartete und, das er ihm damit eine Freude machen konnte.


    "Hier," sprach Verus knapp und winkte den Neuen zu sich. Er salutierte noch einmal und blieb dann im Spalier neben der Tür stehen. "Der Präfekt Annaeus Florus wird deine Urkunden sichten und danach wird die Kommandoübergabe stattfinden," stellte Verus in den Raum und schwieg dann.

    Germanus hüstelte, es war doch recht kalt geworden. Eine steife Brise wehte vom Meer herauf.
    "Ihr seid hier um eine Kampfausbildung zu genießen, die euch lehren wird, zu überleben, auch wenn ihr zum nautischen Teil der Besatzung gehört. Bei einer Enteroperation spielt dies nämlich keine Rolle."


    Germanus ging einige Schritte zurück und holte eine Kiste mit Holzgladii. Er kippte sie den Neulingen vor die Füße. "Jeder nimmt sich ein Gladius. Ihr werdet nacheinander gegen mich antreten. Auf mein Zeichen stellt ihr euch in Reihe und greift mich an. Einer nach dem anderen."


    Optio Germanus selbst hob ein altes und abgenutztes Holzstechschwert auf und spielte ein wenig damit in seinen Händen.

    Sim-Off:

    Demnächst bitte Doppelposts vermeiden und einfach den Beitrag editieren! ;)


    Germanus lachte leicht auf. "Das ist die idealistische Ansicht, sie ist nicht falsch aber sie entspricht wahrscheinlich nicht der Wahrheit. Die meisten sind hier, um ihren Lebensunterhalt zubestreiten oder um das Bürgerrecht für ihre Familien zu erwerben. Ich will ehrlich zu euch sein. Man vergisst sehr schnell wofür man kämpft, wenn man einmal auf dem Schlachtfeld gestanden hat.


    Je weniger man sich Ideale schafft, desto besser kommt man durch den Dienst. Im Grunde dient ihr euch selbst und euren Familien, indem ihr ihnen durch eure Taten Ehre erweist und sie vor Barbaren und fremden Wesen von jenseits der Grenze beschützt. Das ist eure Aufgabe: Eure Familien zu schützen. Ihr mögt zwar unter dem Banner des Kaisers kämpfen aber dennoch steht ihr für euch allein dort. Ihr müsst euch eigene Ideale schaffen, sonst zerbrecht ihr sehr schnell an der Realität.


    Ich sage es mal so: Das Imperium ist schützenswert und indem ihr für das Imperium kämpft, kämpft ihr für eure Familien, die eben in diesem leben. Die pax romana gilt es zu verteidigen, meine Probati! Ebenso die göttlichen Symbole der Einheit und des Friedens: Der Senat und der Kaiser. Kämpft für eure Familien, Söhne, Töchter, Väter und Freunde auf den Schlachtfeldern des Imperiums und ihr werdet siegreich sein, denn nur so erweist ihr dem römischen Volk und euch selbst den nötigen Respekt."