Verus, nachdem er einigermaßen genesen war, trat kränkelnd am Stock auf den Platz. Seine Beine wankten beträchtlich. Langsam kämpfte er sich voran. "Ich muss laufen," diese Worte drehten sich in seinem Kopf. "Ich muss laufen, mit allen erforderlichen Mitteln..."
Er kämpfte sich voran. Der alte Centurio wollte nicht aufgeben, er musste erneut gehen lernen. Verus wurde von den erstaunten Blicken der Soldaten förmlich durchbohrt, bis er auf den staubigen Boden fiel. Sein Stock war gebrochen. Er lag dort und starrte in den Himmel. Seine Beine schmerzten. Die Brüche hatten ihn momentan zum Krüppel gemacht. Die Soldaten rannten zu ihm und schauten auf ihn herab, schließlich war er einer der bekanntesten Centurionen aus dem Lager und dazu noch ein fronterfahrener Held. "Lasst mich!" - Rief Verus erbost als einige Soldaten ihm aufhelfen wollten. "Ich muss das alleine schaffen..."
Er drehte sich mit schmerz-verzogenen Gesicht auf den Bauch. Er ächzte. Seine Füße wirbelten unkontrolliert Staub auf, während er versuchte aufzustehen. Er lag dort, wie ein angeschossenes Tier. Er konnte nicht sterben und auch nicht laufen. Verus kämpfte weiter, wie er es bis jetzt immer getan hatte. Schließlich fassten sich zwei Soldaten ein Herz und rissen Verus förmlich hoch, sie konnten den Anblick nicht mehr ertragen.
Verus stand nun wackelig und gestützt von den beiden. Er sagte nichts, denn er wusste, dass er nun mehr auf die Hilfe von anderen angewiesen war, zumindest bis er wieder vollens laufen konnte. Man reichte ihm einen neuen Stock. Er nickte ernst, ein Zeichen dafür, dass er es erneut versuchen wollte.
Er stemmte sich auf den Stock. Seine Füße verdrehten sich leicht im Sand des Platzes. Er kämpfte mit sich und seinen Schmerzen. Es gab keine Gnade, vorallem kannte Verus vor sich selbst keine Gnade. Mühsam setzte er einen Fuß vor den anderen bis die Schrittfolgen flüssig wurden, zumindes annähernd. Langsam bekam Verus ein Gefühl für den Stock und seine momentan noch schwachen Beine.