Verus stand auf einem Turm und winkte seinem Freund aus einiger Entfernung zu. Verus konnte und wollte Labeo, seinen Freund, nicht ohne standesgemäße Verabschiedung ziehen lassen, besonders nicht ins kalte Brtiannien. "Mach's gut und schreib' mir mal," rief Verus lauthals zu Labeo hinüber. Hoffentlich hörte er es noch. Als das Schiff den Horiziont verließ, verließ auch Verus den Turm.
Beiträge von Titus Decimus Verus
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Germanus ging die Reihen ab und korrigierte bei einigen die Haltung und bei anderen die Ausführung der Hiebe und Stiche.
"Titus Tarpeius," rief der Optio."Du trittst gegen mich an!"
Er ging zu ihm. "Dein Partner kann dich kurz verschmerzen. Ich werde dir nun die Kniffe zeigen, die du an deine Leute weitergeben wirst."
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Die Feinde durchbrachen das Tor und Verus ließ dort einen Wall aus Schilden errichten. Der Feind war am Tor erstmal gebunden. Doch wie sah es am Wall aus?
Der Feind drückte vehement gegen Classicus' Verteidigungslinie. Sie hatten in diesem Teilbereich eine Übermacht erlangt. Der Kampf entbrannte.
Verus rief: "Classicus, halte die Stellung mit allen Mitteln!"
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Piso schien etwas unruhig zu sein. Sein Blick wanderte quer durch die Welt. Verus überlächelte die Situation mit einem geschickten Mimik-Spiel. "Dann bin ich ja beruhigt," stellte Verus gelassen in die Luft.
"Jetzt, wo du es sagst. Meine Dienstzeit läuft sehr bald aus und somit bin ich bald arbeitslos oder besser gesagt zu alt für die Armee. In diesem Sinne muss ich mir eine neue Arbeit suchen. Der Stand eines Ritters mag mir sicherlich dabei helfen," sinierte Verus.
"Ich gedenke in die Verwaltung als Beamter zurückzukehren. Ich diente ja früher einmal als Magister Scriniorum der Regio Italia. Leider wurde die Curia damals aufgelöst und ich bin dann zur Armee gegangen, wie das Leben halt spielt. Ich hoffe erneut eine Anstellung in einem ähnlichen Feld zufinden. Schließlich muss ich eine Familie versorgen und meinen Standescensus erfüllen."Verus lachte beim letzten Satz leicht. Mit dem Census hatte er momemtan noch keine Probleme.
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"Ich verstehe." Verus nickte. "Ich werde euch beiden noch ein wenig Gedenkzeit geben. Du musst wissen, ich will nur das Beste für sie."
Verus trank einen weiteren Schluck. "Ich hoffe aber, dass ich dich mit meiner Frage nicht angefahren habe?"
Er lächelte wieder und sprach: "Es ist kein einschneidenes Ereignis. Es ist der Beginn eines neuen Lebensabschnittes, so würde ich es definieren. Das Glück einer guten Ehe ist das, wonach jeder Römer suchen sollte. Die Ehe bindet nicht nur zwei Menschen, sondern auch zwei Leben. Zwei Dinge werden eins. Eine wunderbare Vorstellung, nicht wahr? Es entsteht etwas Stärkeres und Besseres!"
Verus nickte erneut. "Ich will euch beide aber nicht drängeln, Piso." Wahrscheinlich drängelte er Piso mit dieser Aussage noch mehr, dies jedoch unbewusst.
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Sim-Off: Im Köngireich? Interessant.
Verus trank einen kräftigen Schluck, bevor er seinen Tonteller leerte. Sein Magen war gut gefüllt.
"Das kann ich natürlich verstehen, jedoch ist es Sitte, dass, wenn ein Mann mit einer Tochter verkehrt, zumindest verlobt ist. Ich will euch beiden gerne die Freiheit lassen. Ich befürchte nur, dass dies, da du Patrazier bist unsittlich wirkt, wenn du mit einer unverheirateten Frau in dem Maße verkehrst. Natürlich wird euch jeder eine gewisse Beschnupperungszeit einräumen aber ich möchte meine Tochter schnellstmöglich in guten Händen sehen. Sie ist ja fast schon zu alt zum heiraten. Ihr beide seid im richtigen Alter und passt perfekt zusammen. Über die Mitgift mache dir mal keine Sorgen, ich kann genügend aufbringen, sogar ein kleines Landhaus."Verus schaute Piso während seiner Ausführungen ernst an. Es war ja auch ein ernstes Thema.
"Piso, meine Tochter ist recht unsicher. Manchmal muss ein Vater eingreifen, das wirst du auch eines Tages noch verstehen."
"Findest du sie etwa nicht attraktiv," fragte Verus leicht erheitert und lächelte Piso verspielt an. Er wusste, dass sich der Flavier verguckt hatte.
"Ich frage dich, nach alter Sitte, möchtest du dich mit meiner Tochter verloben?"
Piso musste nun eine Entscheidung treffen, wie es Brauch war. Dies erwartete Verus auch. "Eine Verlobung ist noch keine Ehe, sie dient nur der Sittlichkeit," stellte Verus abschließend fest.
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Germanus ließ die geschundenen Probati am Boden liegen. Er kümmerte sich nicht weiter um sie, schließlich hatten sie im Kampf versagt.
Der Optio fertigte nach weitere Probati ab. Diese Abwicklung dauerte noch einige Minuten an bis alle Neulinge schmerz-verkrümpt auf dem Boden lagen. Germanus lachte. "Von euch habe ich mehr erwartet," sprach er sarkastisch. "Ihr habt noch einen langen Weg vor euch!"
Germanus ging zu Tarpeius. "Du hast dich gut geschlagen. Du hast einige Momente länger durchgehalten als die anderen. Ich ernenne dich hiermit zum Anführer dieser Scharben. Herzlichen Glückwunsch!"
Er erhob seine Stimme. "Habt ihr Maden das verstanden? Titus Tarpeius ist euer neuer Gruppenführer. Euer Ansprechpartner!"
Germanus entfernte sich. "Jetzt übt sich jeder mit einem Partner im Schwertkampf. Bildet jeweils Zweier-Paare. Ich werde eure Haltung und die Ausführung gegebenenfalls korrigieren."
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Sim-Off: Verbindungsstudent nehme ich an?
Verus mampfte genüsslich sein Stück Fisch und spühlte in unregelmäßigen Abständen das gekaute mit einem Schluck herunter. Es schmeckte wahrhaft göttlich. Als Piso das Essen kommentierte, entgegnete Verus:
"Das ist nicht immer so. Im Stützpunkt ist das Essen meistens gut, jedoch, wenn wir auf Mission sind eher weniger. Wir können halt nicht so viele Lebensmittel auf das Schiff mitnehmen, somit wird das Essen von Tag zu Tag auf See schlechter. Eine grausige Erfahrung, die ich niemanden zumuten möchte. Kannst du dir das vorstellen? - Dir fault das Obst unter deinen Fingern weg!"
Verus lächelte, die letzten Worte seiner Auführung waren sichtlich nicht ernst gemeint und eher erheiternd. "Es freut mich, dass es dir schmeckt, Piso."
Er schaute Piso an. "Wie steht es eigentlich um dich und meine Tochter? Möchtest du sie heiraten?"
Verus fragte direkt, wie es nach römischer Sitte Brauch war. Ein junger unverheirateter Mann saß neben ihm und seine Tochter war ebenso unverheiratet. Es wurde Zeit die beiden zu vermählen. Nachdem diese Worte gefallen waren, aß Verus weiter. Ein himmlischer Geschmack umspühlte seine Kehle.
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Piso hat den Becher wirklich in einem Zug geleert? Unfassbar! Verus war baff.
Verus lachte auf. "Du willst wirklich nochmal?"Verus hob seinen gefüllten Becher an. "Ad fundamentum!" Er stürzte den neuen Schluck hinunter, ihm taten es auch wieder alle anderen gleich. Nach dem kräftigen Trunk stellte er das Gefäß ab, dass auch wieder nachgefüllt wurde.
Der Koch brachte den Soldaten nun das Essen. Vor Piso landete eine Komposition aus gut gebratenem Fisch, Garum und frischem Brot, dazu einige Oliven und eine kräuterhaltige Sauce. Verus beschränkte sich auf den gebratenen Fisch mit Brot. Es roch köstlich. "Lass' es dir schmecken!"
Verus begann zu essen und nickte freundlich zu Piso. Die anderen Soldaten an den Tischen erhielten in diesem Moment auch ihr Essen.
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Germanus übte sich noch einige Augenblicke mit dem Schwert ein und winkte dann den ersten Probatus zu sich. "Los geht's!"
"Greif mich an," rief Germanus zynisch. Der Probatus griff mit einem großem Hieb an. Germanus wehrte den Schlag gekonnt ab und trat dem Probatus mit einem gezielten Tritt in den Bauch, dieser stürzte zur Seite und kringelte sich vor Schmerzen. "Der Nächste!"
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Verus legte den Arm um Piso, seinen zukünftigen Schwiegersohn; so hoffte er zumindest. "Wir gehen dorthin, wohin kein Zivilist vorher hingegangen ist," scherzte Verus mit einem zynischn Lächeln.
Mit Piso im Griff verließ er das Schiff gezielten Schrittes. Als sie das Schiff verlassen hatten, fanden sich unten, nachdem sie einige Meter gegangen waren, kleine Holztische und mehrere Bänke. Verus hatte alles für einen Grillabend herrichten lassen. Dort saßen bereits einige Soldaten, die Verus eingeladen hatte, es waren enge Kameraden von Verus, vornehmlich andere Unteroffiziere und Offiziere. Der Koch der Centurie bereitete auf offenem Feuer einige Meeresfrüchte zu. Darunter gebratener Fisch in Olivenöl und Brot mit Garum.
Verus ließ sich mit Piso auf einer Bank nieder. Sofort wurde den beiden von den anderen Soldaten eingeschenkt: Cervisia. Die Soldaten waren so in ihre Unterhaltungen vertieft, dass Piso und Verus sich [fast] ungestört unterhalten konnten.
"Ich hoffe du hast Hunger mitgebracht," sprach Verus als er seinen Becher mit dem lauwarmen Gebräu anhob, um zu trinken.
"Ad fundamentum", brüllte er und stürzte mit einem kräftigen Schluck die Cervisia herunter. Ihm taten es sämtliche Soldaten an den Tischen gleich, selbst der Koch. Es war eine Art Tradition bei den Soldaten sich vor einem Festessen gut zu betrinken. Nachdem die Becher geleert und erneut gefüllt waren, blieben die Blicke auf Piso hängen, der sich wohl noch zierte. -
Verus rieb sich die Hände und schüttelte sie ein wenig aus. Die sportliche Betätigung hatte ihm sichtlich gut getan. Sein Gesicht bekam wieder etwas mehr Farbe und sein verschwitztes Lächeln wurde noch breiter.
Er ging auf Piso zu und nickte zufrieden. "Ich habe zu danken!" Verus schaute auf die Wunde. "Capsarius," brüllte er mit seiner disziplinierten Drill-Stimme. Ein Sanitäter eilte heran und griff sich Pisos Hand. Der geschulte Capsarius nickte leicht grinsend: "Das ist halb so schlimm."
Der Capsarius zog ein Döschen hervor. Er kippte dessen Inhalt auf die Hand. Es handelte sich um eine desinfizierende Mischung aus Kräutern und Wein. Danach verband er die Wunde fix mit einem Stück Stoff. Mit einem weiteren Nicken verabschiedete er sich und war so schnell wieder verschwunden, wie er gekommen war.
"Ich denke wir gehen essen," sagte Verus.
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Verus war einigermaßen außer Atem, doch man merkte es ihm nicht an, denn sein Körper war so gestählt, dass sich kaum Regungen in seinen Muskeln zeigten. Piso parierte seine Schläge mit einer wütenden Lethargie und Verus war sichtlich überrascht darüber.
Abundzu musste auch Verus mal einen Schlag abwehren, der Junge hatte dazugelernt. Verus nickte zufrieden. Er setzte zum finalen Schlag an, denn Piso war bereits so erschöpft, dass er ihm weitere Minuten nicht antun wollte.
Das Schwert von Verus flog durch die Luft, geführt von einer mächtigen Hand und traf Pisos Gladius mit einer enormen und konzentrierten Kraft, sodass Piso das Schwert aus der Hand verlieren musste. Kein ungeübter Mensch konnte so einen Schlag abwehren, es fehlte einfach die Kraft im Handgelenk.
Schließlich trat Verus zurück und begutachtete das Ergebnis des Kampfes. Er verstaute seine Klinge am Gürtel und lachte. "Ein guter Kampf, Piso. Das sollten wir öfters tun. Mit ein wenig Übung kannst du auch mir beikommen, Piso. Ich empfehle dir den Militärdienst!"
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Ein Bote brachte diesen Brief und einen edlen Schimmel.
An Germanica Calvena
Casa Germanica
Roma, ItaliaLiebe Calvena,
ich schreibe dir diese Zeilen, da die Sehnsucht nach dir meine Seele auffrisst. Ich vermisse deine warme Art mit mir umzugehen, ich vermisse deine zarte Stimme in meinen Ohren und ich vermisse deine Nähe. Ich will für dich da sein und für dich kämpfen, wie ich es für Rom tue, meiner zweiten Liebe.
Die Sehnsucht verzehrt mich vollens. Bin ich verliebt? Ja, ich bin es und zwar in dich teuerste Calvena. Du bist das Licht in meinem Leben, dass mich viele Dinge durchstehen ließ, du bist das Glück, was ein Mann zu finden sucht. Du bist alles, was ich brauche, außer der Luft zum atmen. Du bist mein Traum, meine Vision, mein alles.
Die Zeit vergeht endlos, wenn ich an dich denke, Calvena, oh du Sonne meines Lebens. Du der Mond meiner sternenklaren Nacht. Ich liebe dich.
Ich will bei dir sein, doch bindet mich mein Dienst an den Stützpunkt, doch ich werde im Herzen bei dir sein, da du bereits meines besitzt. Ich liebe dich, Calvena und das ist mir nun bewusst, was war ich für ein Narr! Ich dachte dich erkaufen zu können, doch du bist viel mehr Wert als alles Gold im Erdkreis! Du bist eine herabgestiegene Göttin, unbezahlbar und unendlich schön. Ich liebe dich!
Ich schicke dir mit diesem Brief auch ein mildes Geschenk, das dir niemals genüge ist. Ich schenke dir ein edles Pferd, das dir treu dienen wird, da ich es momentan nicht kann.
In ewiger Liebe,
Decimus Verus
Sim-Off: Wi-Sim
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Verus lachte zynisch. "Gut, dann können wir ja jetzt richtig anfangen."
Er holte kräftig aus und schlug mit all seiner Kraft auf die Klinge von Piso, dies wiederholte er mehrmals in unterschiedlichen Schwingbewegungen. Verus tänzelte fast mit dem Gladius in der Hand um Piso herum. Abundzu holte er aus und schlug wild auf Piso ein. Man merkte Verus an, dass er bereits Kampferfahrung besaß."Kannst du noch?" Verus holte erneut aus, dieses mal in einem kleineren Winkel. Er traf Pisos Gladius mit einem lauten Klirren.
Verus lachte. "Du bist ein guter Gegner," sagte er erstaunt.
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Verus lächelte verschlagen. Piso schien mächtig Angst zu haben, das war ein Vorteil für Verus. Er stellte sein rechtes Bein nach vorne und sprang dann in einem Satz auf Piso. Mit einem gezielten Schlag drängte er Pisos Gladius zurück. Mit dem zweiten Schlag auf Pisos Gladius erhoffte sich Verus, dass Piso sein Handgelenk verreißen würde, wie viele Anfänger es taten.
"Ist es schon zu viel für dich," scherzte Verus. Er holte erneut, ohne seine Deckung zu vernachlässigen, denn er wich einige Schritte zurück. Verus Gladius sauste durch die Luft und traf erneut Pisos Stück Metall. Man spürte, dass Kraft dahintersteckte und Verus darin geübt war. Verus Gladius und Pisos Gladius verschachtelten sich ineinander, jetzt kam es auf Kraft an. Verus drückte mit seinem gestärkten Arm gegen Pisos Schwert. Wer würde nachgeben?
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Verus nahm sein Gladius zurück und verstaute es wieder an seinem Gürtel. "Für Wahr, es ist eine hervoragende Arbeit. Es wird uns sicherlich noch gute Dienste leisten," antworte Verus auf die Aussage von Piso.
"Du bist ein guter Fechter?" Verus winkte einen Soldaten zu sich. "Deine Waffe, Soldat?!" Der Soldat reichte Verus sein Gladius, dieser reichte es an Piso weiter. "Das wollen wir mal sehen!"
Verus zog erneut seine Waffe und hielt diese vor Piso, dieses mal mit der scharfen Klinge. "Ich hoffe, dass du im Kampf mit einer scharfen Waffe geübt bist. Wir werden uns nur auf das Fechten beschränken und nicht zustechen oder direkte Hiebe auf das Fleisch ausführen."
Verus ging in Position. "Ja, die Waffe hat viel erlebt und ich ebenso. Sie tut aber immer noch ihren Dienst, wie ihr Träger. Die Corvus-Technik wird immer noch angewandt, nur eben seltener. Wir benutzen, wie du bereits sagtest, Bögen und andere Fernkampfwaffen. Hauptsächlich rammen wir aber immer noch die feindlichen Schiffe," plauderte Verus, während er sich warm machte und sich ein wenig mit dem Schwert einübte. "Achja, willst du lieber ein Kettemhemd tragen," fragte Verus beiläufig, denn das Verletzungsrisiko war recht groß.
Ein Soldat reichte Piso ein Kettenhemd an, das sich wohl noch an Bord befand.
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Verus strich mit seinen harten Händen über das weiche Holz das Katapultes. Es war seine Lieblingswaffe und sie hatte schon so manche Schlacht, an der Verus beteiligt, war entschieden. Das Holz fühlte sich gut an, was auch kein Wunder war, das Schiff war recht neu, da Verus sein altes Schiff in der Schlacht verloren hatte.
"Mit Bewaffnung kostet eine Trireme 9390 Sesterzen," antwortete Verus militärisch knapp.Er ging einige Schritte über das Deck und zog sein Gladius. "Das hier ist die gefährlichste Waffe des ganzen Reiches. In den Händen eines Mannes, die wohl tödlichste und genaueste. Sie besteht aus geschmiedeten Stahl, ist leicht und flink. Diese Waffe kann austeilen und einstecken: Das römische Gladius."
Verus drehte den Knauf zu Piso. "Möchtest du es einmal halten? Ich denke nicht, dass du schon einmal ein echtes Gladius in der Hand gehabt hast, dazu noch eins, das echte Schlachten geschlagen hat. - Man erkennst es an den Kerben."
Man merkte Verus an, dass er ein Waffennarr und Militarist war. Verus liebte seine Waffen, da sie ihm das Gefühl von Sicherheit vermittelten, besonders sein im Orcus geschmiedetes Gladius.
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Verus war sich bewusst, dass er sich selbst aufgebraucht hatte. Darüberhinaus quälte ihn das Trauma nächtlich. Er war nun Ritter und hatte die Chancen einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, doch dieser würde ihn fern des Militärs führen, in eine kurze Auszeit. Er musste Abstand zu den tödlichen Gedanken finden.
Er trat nach einem kurzen Klopfen in das Büro seines scheidenden Präfekten ein. Es war Verus letzter Gang als Centurio der Flotte.
"Präfekt, hast du einen Moment?"
Verus war sich sicher, dass Florus wusste, was er nun wollte, denn Verus Dienstzeit war am heutigen Tag ehrenhaft abgeschlossen. -
Verus zog ein breites und stolzes Lächeln. "Ja, damit haben wir Piraten gejagt. Piso, ich habe dir doch davon berichtet auf der Hochzeit, weißt du etwa nicht mehr?"
Verus legte seinen Helm ab und behielt ihn in der linken Hand. Er wollte nicht an das Fiasko von damals erinnert werden. Er wollte schlicht vergessen, all die Toten, all das Blut und vornehmlich all das Feuer, das sich, wie Höllenfeuer in seine Seele gebrannt hatte.
"Du wirst wohl schon senil," sprach er scherzhaft. "Du bist ja auch schon so alt..." Er kicherte, wie ein Jugendlicher vor sich hin und machte sich dann auf zum Katapult.
"Das ist unsere Hauptwaffe, mit ihr können wir sowohl größere Schiffsansammlungen und sogar Küstenstädte unter Beschuss nehmen. Geladen wird das Katapult entweder mit brennenden Öl-Töpfen, schlichten Steinen oder Splitterkörpern. Natürlich gibt es noch weitere Geschosse, die darf ich dir aber nicht verraten." Verus lächelte.
Auf Piso's Frage antwortete er beiläufig: "Damit kenne ich mich nicht aus, ich bin für die militärische Planung und Organisation zuständig, nicht für die nautische. - Aber es wird sicherlich einige Monate dauern, Piso."
Verus wandte seinen Blick wieder auf die Waffen an Bord, die ihn wesentlich mehr interessierten als Nautik und Schiffsdesign. Verus war da ganz Militarist.