Beiträge von Aelia Vespa

    Es war ihr durchaus zugetragen worden, dass eine Verwandte den Weg aus dem fernen Süden hier nach Roma gefunden hatte. Das war sie also. Den Namen hatte sie natürlich auch verraten bekommen. auf die Sklaven war wirklich Verlass in dieser Beziehung. Gern hätte sie vor den Feierlichkeiten noch den Kontakt gesucht. Doch auf einmal war der Tag da und sie musste sich um andere Dinge kümmern. So sahen sie sich gerade hier zum ersten Mal.


    "Salve Caenis. Es freut mich sehr, dass du zu unseren Feierlichkeiten erscheinen konntest und danke für deine Wünsche."


    an der Ehrlichkeit der Worte bestrand für sie kein Zweifel. So lächelte sie vergnügt und fröhlich ihre Verwandte an.

    "Eine Lust,"


    fragte Vespa nah und musste ein wenig schmunzeln. Das solch ein amt sicher auch Spaß machen kann, dass hatte sie durchaus in ihre Gedanken mit einbezogen, aber dass es eine Lust sein könnte. Das musste genauer hinterfragt werden.


    "Du meinst, weil du ihnen allen noch etwas vormachen kannst?"


    Für sie stand völlig außer Frage, dass ihr Onkel irgendwo Dinge getan haben könnte, die nicht ganz in Ordnung waren. Für sie war er der Inbegriff der aufrichtigen und ordentlichen Arbeit. So war es natürlich nicht weiter verwundernswert, dass er vielen in Roma wirklich eine Menge vormachen konnte und keiner würde ihn je irgendwie bedrängen können oder ihm etwas Böses nachsagen können. Das ging einfach nicht.Zumindest in Vespas Kopf.

    Das Reden überließ sie lieber Balbus. Sie war inzwischen so aufgeregt, dass ihr im Moment sämtliche Worte fehlten. Als ihr Onkel auftauchte, lächelte sie etwas. Leider versteckte das Tuch dieses und er würde es wohl nicht sehen können.


    Dann begann der Augur mit seiner Arbeit. Ihre ganze Haltung spannte sich an und es schien ewig zu dauern bis der Augur einen Vogel zu Gesicht bekam und schließlich bekannt gab, dass er ein gutes Zeichen gesehen habe und die Hochzeit stattfinden konnte. Sie war wirklich erleichtert, dass die Götter auf ihrer Seite waren. Nie hätte sie sich gegen diese aufgelehnt oder sie isachtet. Das Problem bestand ja zum Glück nicht und so konnten sie ruhigen Gewissens weitermachen. Es fehlten nur eben die Gäste.

    Es dauerte nicht lang und Vespa betrat das Atrium. Gemäß den geltenden Ritualvorschriften und Bestimmungen und was es da noch so alles gab, betrat sie den Raum. Ihre Tunika war mit dem wollenen Gürtel gebunden, die Haare entsprechend zurechtgemacht und unter dem Kranz un dem roten Schleier versteckt. So konnte man nicht allzuviel von Vespa sehen.


    "Salve,"


    begrüßte sie ihren zukünftigen Mann und den Auguren, der bald seine erste Aufgabe durchfürhren würde. Es war schon ein komisches Gefühl hier nun zu stehen und nach all den Ritualen, die noch folgen würden, am Abend eine verheiratete Frau zu sein.

    "Nein, ich denke auch nicht, dass man mich dann weiter behelligen wird. Ich muss mich darin ja nicht auskennen und auch nicht wissen um was es gerade geht."


    Sie lächelte etwas und war irgendwie schon froh, dass sie eine Möglichkeit gefunden hatte ihrem Onkel Kaiser helfend zur Hand zu gehen. Es hatte durchaus etwas fpr sich die wichtigste Person des Reiches zum Onkel zu haben. Allerdings brachte dies auch eine Menge Verantwortung mit sich.


    "Wie geht es dir denn? Du hast ja nun auch ein großes Amt inne."

    Die Nacht war schnell vorüber gegangen und der Morgen unerwartet früh gekommen. Die Sklaven des Domus hatten alle Hände voll zu tun um die Vorbereitungen vorzubereiten, durchzuführen und abzuschließen. Die Sonne war noch nicht aufgegangen als in der Küche und im Haus insgesamt eine allgemeine und durchdachte Unruhe ausbrach. Frische Blumen wurden in den Räumen verteilt in denen die Hochzeitsgesellschaft weilen würde. Als alles festlich geschmückt war, wurden sämtliche Sklaven für den Küchendienst abgestellt und hatten nun hier zu helfen. Die anderen räumten Clinen und Tische in den Speiseraum um die Gäste aufnehmen zu können. Stühle wurden hinzu gestellt und auch im Atrium aufgestellt. Für die Opfer wurde ein Kohlebecken vorbereitet. Nachdem auch das getan war, blieb nicht viel mehr übrig als auf die Hauptakteure und ihre Gäste zu warten.


    Vespa saß zu diesem Zeitpunkt noch in ihrem Zimmer und versuchte Aufregung und Müdigkeit zu vertreiben. Diese Mischung aus beidem konnte wirklich kräftezehrend sein und sie hatte noch den ganzen Tag zu überstehen. Das war wohl die schwerste Nuss, die es zu knacken galt. Wach bleiben und alles was kam zu überstehen. Ob sie allerdings wirklich den ganzen Tag durchhalten durfte und die Feierlichkeiten dann stattfanden, das entschieden die Götter und deren erstes Zeichen für den Tag galt es bald herauszufinden. Ein Augur wurde bald erwartet. Von diesem hing alles ab.

    Nun war es also soweit. Sie hatte ihr Opfer dar geboten. Es sollte eine hauptsächlich zeremonielle Beendigung ihrer Kindheit, ihrer Zeit als Mädchen werden. Die Kiste mit der Puppe und dem Kleid war fort gebracht worden und vollendete so also das kleine Opfer von vorhin. Nun saß sie hier in ihrem Zimmer und legte die anderen Kleider, die eher Mädchen und junge unverheiratete Frauen trugen. Damit würde es nun ein Ende haben. Ab jetzt galten hier etwas andere Regeln. Auf dem Bett lag ein Kleid, dass sie nur teilweise selbst benäht hatte. Ganz allein hatte sie es eben nicht geschafft. Aber der Wille zählte doch. Daneben lag der Gürtel, der Kopfputz und die Schuhe standen vor dem Bett. Nun musste nur noch Paulina kommen und sie für den morgigen Tag vorbereiten. Es ga ja noch so viel zu tun. Warum nur die Frauen so viel zu tun hatten? Ein Gedanke, der sie im Moment beschäftigte.

    Mit ihrem Lieblingskleid, einer Puppe und einem Korb anderer Dinge, war sie hier ins Lararium gekommen. Sie hatte heute zwei Opfer vor. Zum einen das obligatorische, welches vor der Hochzeit zu erledigen war und danach das für die Gesundheit ihres Onkels. Alles der Reihe nach.


    Ihr Kleid und die Puppe hatte sie in eine kleine Kiste getan. Der Puppe hatte sie eine Strähne abgeschnitten und vom Kleid ein wenig vom Saum. Keiner konnte ihr recht sagen wie sie genau dieses Opfer vollziehen sollte. Also legte sie aus. Darin konnte sie recht gut sein. Die Kohlen der Opferschale glühten als sie sich davor kniete. Die Wärme, welche von ihnen abstrahlte, erreichte ihr Gesicht und ließ ihre Wangen etwas später rosig werden. Für einen Moment schloss sie die Augen und legte sich die Worte zu recht, die sie Iuno widmen wollte. Diese Göttin war ihrer Meinung nach die richtige Ansprechpartnerin für dieses Opfer. Wenn nicht, dann würde sie es wohl morgen sehen. Zu erst tat sie etwas Weihrauch in die Glut um die Göttin auf sich und das Opfer aufmekrsam zu machen. Nachdem der Rauch sich seinen Weg hinauf bahnte, sprach sie ein paar Worte.


    "Iuno, Schutzgöttin der Ehe. Ich opfere dir als Zeichen der morgen anstehenden Hochzeit einen Teil meiner Jugend. Stehe mir bei bei meinem großen Schritt in einen neuen Teil meines Lebens."


    Sie gab einige Ähren, ein Stück des Stoffes und die Strähne der Puppe in das Feuer und wartete bis alles verbrannt war. Tief atmete sie durch und hoffte, dass ihre Bitte erhöht wurde und ihr Opfer richtig war.




    Hier nach suchte sie erneut in ihrem Korb und gab wieder etwas Weihrauch in die Flammen des Feuers. Dieses Opfer war ihr fast noch wichtiger als ihr eigenes. Hier ging es um ihren Onkel, um den Kaiser.


    "Ihr Götter, ich bitte einen jeden von euch um euren Beistand für meinen Onkel und das Heil des Reiches und die Beständigkeit seiner Gesundheit. Ich habe euch nicht viel zu geben. Nur dieses kleine Opfer ist mir möglich. Bitte helft ihm. Möge er noch eine lange Zeit das römische Volk gerecht und weise regieren."


    Sie gab wieder Ähren, etwas Opferkuchen und ein paar Trauben in das Feuer und hoffte hiermit die Götter zu erreichen und auh ihren Beistand für ihren Onkel erbitten zu können. Wieder schloß sie die Augen und ließ ihren Gedanken freien Lauf.

    Der besorgte Blick und das Verschwinden des Lächlns im Gesicht des Onkels zeigten ihr nur all zu deutlich die schlimme Lage. Man hörte viel Tratsch, gerade hier oben, in der Stadt dann zwar weniger, aber dass es so ernst war, das hatte sie nicht gwusst und so zeichnete sich ein ähnlicher Gesichtsausdruck wie der ihres Onkels auh in ihrem Gesicht ab. Seine Worte beuhigten sie ganz und gar nicht. Es war aber auch nicht die Absicht des Ganzen gewesen sie zu beruhigen. Im Gegenteil.


    "Onkel, ich schwöre dir, dass ich nichts sagen oder tun werde was meinen Onkel in irgendeiner Art schaden könnte. Es wird kiner erfahren wie sein wirklicher Gesungehitszustand ict. Nicht von mir."


    Ihr Blick war wirklich sehr ernst geworden genauso ernst wie der Schwur gemeint war.


    "Ich danke dir, dass du mich darüber unterrichtet hast und es betrübt mich sehr, dass es so schlimm um ihn steht und werde später den Göttern opfern gehen. Meine Bitte wird es sein, dass sie ihm noch sehr viel gute Tage zu bescheren mögen. Nun weiß ich auch wie ich reagieren kann, wenn mich jemand nach der Abwesenheit Valerianus fragt. Natürlich werden ihn wichtige Staatsgeschäfte vom Erscheinen ferngehalten haben und es wird mir eine noch größere Ehre sein, sollte er uns alel mit seiner Anwesenheit an diesem Tage beehren."


    Innerlich war sie nun etwas beunruhigt. Diese Nachricht war alles andere als gut.

    Natürlich tat sie wie geheißen und nahm neben ihrem Onkel Platz. Der darauffolgende Ansturm von Fragen, traf sie jedoch ziemlich unvorbereitet und sie wusste im ersten Moment nicht so recht wie sie darauf reagieren sollte. Welche Frage musste zu erst beantwortet werden und wann konnte sie ihre einbauen. Der reihenfolge nach am Besten erst einmal und dann den Rest sehen. Die Strategie war wirklich besonders gut und dieser wollte sie folgen.


    "Die Vorbereitungen nehmen immer mehr Gestalt an und ich werde sicher alles bis zum Tag der Hochzeit geschafft haben und beruhigt am Abend mit den Ritualen beginnen können. Zu den Vorbereitungen habe ich noch eine Frage, die werde ich dann allerdings hinten an stellen. Du glaubst gar nicht wie aufgeregt ich bin."


    Man konnte in diesem Moment wirklich die Aufregung, aber auch Stolz und Freude in ihrem Gesicht erkennen. Die Wahl hätte wirklich schlechter sein können und sie hatten sich in der Zeit gut mit einander angefreundet. So musste sie doch nicht traurig sein, dass so viel auf sie zu kam.


    "Ein in der Tat wichtiger Tag und so viele wichtige Personen, die eingeladen wurden. Ich habe ihre Namen und Ämter auf der Liste gesehen. Viele von ihnen kenne ich nicht einmal. Weißt du vielleicht auch ob Onkel Valerianus bei der Hochzeit anwesend sein wird? Ich weiß um seine gesundheitlichen Unpässlichkeiten und seine viele arbeit, die er dennoch zu verrichten hat. Ich habe es bisher leider noch nicht geschafft ihn seit seiner Rückkehr zu sehen und es würde mich freuen wenn er auch als mein Onkel neben dir anwesend sein könnte."


    Sie hatte dies sehr ruhig und bedächtig ausgesprochn. Ihr war klar, wer ihr Onkel war und was er alles zu tun hatte und beachten musste. Aber er war doch dennoch ihr Onkel und es wäre unverzeihlich gewesen wenn er noch nicht einmal von der Hochzeit seiner Nichte etwas gewusst hätte. Hinzu kam , dass sie ja nicht einfach so zu ihm spazieren konnte und ihm davon erzählen konnte. Hier kam dann ihr Onkel ins Spiel, mit dem sie gerade sprach. Er würde sicher einen Rat wissen.

    Sie musterte ihren onkel nun einen Moment ehe sie für sich entschied, dass sie ihn wohl doch geweckt hatte. Na ja, für Entschuldigungen war es wohl nun zu spät. Nach dem Schrecken war er bestimmt wach.


    "Hast du einen Moment für mich? Sei ehrlich wenn ich gerade störe."


    So stand sie noch einen Moment und wartete ab was ihr Onkel wohl meinen würde.

    Und da saß ihr Onkel wie erwartet bei seinen Pflanzen und schien zu dösen. Also ging sie auf ihn zu und blieb dann vor ihm stehen. Sie entwickelte ein schlechtes Gewissen, weil sie ihn nun wecken musste und er gerade einen Moment Ruhe gefunden hatte. Die hatte er ja so selten. Es ging nur leider nicht anders. Wer wusste schon wer nachher zu Besuch kam oder wohin er musste. Sie räusperte sich leise...


    "Onkel Lucius, schläfst du richtig? Onkel Lucius?"


    Wenn er fest schlief würde er sie nicht hören, wenn er nur döste sollten ihre Worte auch in seine Bewusstsein gelangen können und ihn wach machen.

    Nach einem kleinen Spaziergang durch das Haus hatte sie den Aufenthaltsort ihres Onkels endlich ausgemacht. So hoffte sie zumindest. Sie wollte mit ihm sprechen. Eine Sache war bezüglich der Hochzeit noch nicht ganz klar. Aus diesem gespräch erhoffte sie sich eine Klärung ihrer aufgekommenen Frage. Ihr Onkel liebte seinen Oleander und wenn er mal hier war, war dies ein Ort, den er gern aufsuchte. Das Peristyl betretend, sah sie sich um ob er sich denn wirklich hier aufhielt.

    Nachdem nun der Termin sowie alles andere feststand, machte sich Vespa in ihrem Zimmer daran ihrer Freundin einen Brief zu schreiben und sie persönlich zu der Hochzeit einzuladen. Während Balbus die anderen Einladungen übernahm, lag es ihr sehr am Herzen diese persönlich abzuwickeln. So saß sie nun an ihrem Tisch und begann zu schreiben.



    An
    Germanica Paulina
    Mogontiacum
    Provincia Germania


    Salve meine liebe Paulina,


    ich hoffe es geht dir und deiner Tochter gut. Es freut mich wirklich sehr, dass du nun eine richtige kleine Familie gefunden hast. Schreibe doch bitte einmal wie es euch dort im kühlen Germaien so ergeht, werdet ihr auch bald zurück nach Roma kommen? Dies würde mich wirklich sehr freuen.


    Auch ich werde nun bald heiraten und meinem Mann dann einige gesunde Kinder schenken können. Wir haben es endlich geschafft einen Termin zu finden und hoffen, dass all unsere Freunde da sein können. Natürlch werden auch viele Menschen da sein, die ich nicht kenne. Sie sind nur meinem Onkel oder Balbus bekannt. Aber so ist es nun einmal. Hochzeiten sind immer große gesellschaftliche Ereignisse, die natürlich in entsprechendem Rahmen gefeiert werden müssen.


    Hier auch meine große Bitte, ein Wunsch und ein wichtiges Anliegen. Wie du ja weißt und es bei deiner Hochzeit geschehen ist, benötigt man eine Brautführerin. Eine Frau, die in erster Ehe verheiratet ist. Es wäre mir eine große Freude und Ehre wenn du dies übernehmen könntest? Wer anders als meine beste Freundin könnte dies wohl tun? Ich möchte auch niemanden anderen an meiner Seite wissen.


    Ich hoffe, dass es dir nach deiner Entbindung wieder so gut geht, dass eine Reise hier in den Süden für euch beide zumutbar ist und du mir diese große Ehre erweisen könntest.


    Ach jetzt hätte ich doch glatt noch den Termin vergessen. Die Hochzeit findet am ANTE DIEM X KAL OCT DCCCLVIII A.U.C. (22.9.2008/105 n.Chr.) in unserem Domus statt. Also dem der Aelier.


    Ich freue mich schon sehr darauf Nachricht von dir zu erhalten. Schreibe natürlich auch wenn du diesen weiten Weg wegen mir nicht aufnehmen möchtest. Eure Gesundheit geht natürlich vor und ist wichtiger als alles andere.


    Vielie liebe Grüße aus Roma


    Deine Freundin Vespa.


    Aelia Vespa, Roma, Provincia Italia


    Danach rief sie nach einem Sklaven, der alles in die Wege leiten sollte damit der Brief auch dort ankam wo er hingelangen sollte.

    Hatte sie das also richtig verstanden. So ganz wusste sie das nicht und fragte daher lieber nach.


    "Du bist also nur neugierig, ob es hier genauso schmeckt wie in deiner Heimat."


    Gut, das konnte sie dann schon wesentlich besser verstehen. Es tat ihr inzwischen leid, dass ihr dieses Versehen passiert war. sie wollte ihre neu gewonnene Bekanntschaft nicht damit verletzen. Anscheinend hatte sie aber genau dies erreicht. Nun fand sie das Trinken von römischem Wasser sehr mutig. In Germania war es kein Problem, da konnte man dies. Kam das Wasser doch vielfach aus Brunnen oder sehr sauberen Aquädukten in den Bergen. Hier in Roma war es da etwas anders. Trinkqualität...nun ja...sie würde das nicht so einfach trinken. Doch hier blieb der unbeirrt freundliche Gesichtsausdruck.


    "Ich wollte dich nicht beledigen und sollte ich dies getan haben so tut es mir leid. Ich bereue auch meine Reaktion, sie war unangebracht. Ich treffe eher seltener Menschen auf dem Markt. MEist sind es Besucher, die ins Domus kommen mit denen ich mich dann unterhalten kann oder alte Freundinnen. Da kommen mir dann einige vielleicht durchaus normale Sachen etwas komisch vor. Ich arbeite noch daran, dass ich da etwas offener werde."


    Wenn sie später verheiratet war, würde sie vielleicht häufiger in diese Situation kommen und dann musste sie das besser können.

    Es war selten, dass Vespa ihre Beherrschung verlor. Sie war eine Frau, die ihre Gefühle meist im Inneren trug, wenn es für andere beleidigend werden könnte. Man hatte bei ihrer Erziehung eben auf Anstand und höfliches Benehmen Wert gelegt und dies zeigte sie auch immer. Nun ja, es gab Ausnahmen und dies war eine solche. Es war noch gar nicht so spät, der Mittag vermutlich knapp vorüber und ihre Begleitung ließ sich Met bringen? Die immer freundliche Mine, welche nie aufgesetzt war, verzog sich für einen Moment. Schnell bemerkte sie diesen Ausrutscher und änderte es. Hoffentlich hatte ihre Begleitung dies nicht bemerkt.
    Der Wirt kam zu ihnen und sie konnten die Bestelllung aufgeben. Sie selbst orderte sich einen Granatfruchtsaft, etwas Brot sowies etwas Käse und Oliven. Wenn man etwas trank musste doch auch eine Kleinigkeit zum Beißen gereicht werden.


    "Ihr Germanen trinkt also wirklich sehr gern Met. Ich habe auch gehört, dass ihr Bier macht? Ich habe das in Germania nie probiert und hier eigentlich auch nicht."


    Vielleicht konnte sie so die Konversation wieder etwas in Schwung bringen. Dass Flamma ihrem Sklaven oder Begleiter etwas zu trinken anbot, störte sie nicht. Ein jeder hatte das Recht so mit den seine zu verfahren wie er dachte. Zumindest so lange man höflich und gerecht blieb. Einen SKlaven zu verprügeln oder hart zu bestrafen würde ihr auch nie in den Sinn kommen. Freundlichkeit war besser als jede gewalttätige Erziehungsmaßnahme. So sah sie das zumindest.

    Es dauerte einen Moment bis sie sich über den Markt geschlängelt hatten. Ihre Aufpasser achteten zwar darauf, dass sie immer Platz hatten. Wobei das immer nur dann angebracht war, wenn es auch die Möglichkeit gab. Während ihres Gangs zur Taverne sprachen sie nicht all zu viel, waren sie doch nur selten auf einer Höhe. Nach einem Moment hatten sie den Marktplatz verlassen undwaren in einer der Straßen gebogen. Es war nicht mehr weit bis zu ihrem Bestimmungsort

    Sie hatten recht schnell die kleine Taverne eine Ecke vom Markt ernftfernt gefunden. Ein Sklave öffnete ihnen die Tür, dann lies sie Flamma eintreten und ging danach. Ein Tisch war auch schnell gefunden obwohl das Angebot recht groß war. Um diese Zeit fanden nicht mhr oder noch nicht so viele Menschen hier her. Die morgendlichen Einkäufe waren schon vorbei. Jetzt waren auf den Märkten etwas weniger Menschen unterwegs und dem entsprechend auch hier. Die würde sich zum abend ändern wenn die Menschen ihre Arbeit beendet hatten und nicht gleich ihr zu Hause aufsuchen wollten.


    Der Tisch befand sich in einer Ecke wo die Aufpasser auch ihre Aufgaben ordentlich durchführen konnten. Der Wirt kam und brachte den beiden Frauen die Karte. Vespa bedankte sich und wand sich dann an Flamma.


    "Dann wollen wir doch einmal sehen was wir trinken wollen. Das Angebot ist ja doch recht groß."

    "Nun ja, einige ist hier wohl etwas vermessen zu behaupten. Auf dieser Hochzeit habe ich eine Frau aus deiner Familie kennen gelernt. Duccia Venusia? Ich glaube das war der Name. Außerdem kennt mein Verlobter diese Familie recht gut. Er selbst und auch sein verstorbener Vater halten sehr viel von deiner Familie und haben wohl auch viel mit ihnen zu tun gehabt und zusammengearbeitet."


    Vespa lächelte wieder freundlich und überlgte dann welcher ORt wohl angebracht wäre um einige Dinge zu sich zu nehmen. Da fiel ihr diese ein, in die Balbus sie damals nach dem kleinen Unfall gebracht hatte. Es war ga rnicht so weit weg von hier.


    "Ich habe da schon eine, die wir besuchen könnten. Musst du keine Gedanken mehr machen. Folge mir einfach."


    So lief sie dann mit ihren Beschützern los. Ein Umstand an den sie sich wohl nie so ganz gewöhnen würde und im Moment noch weniger als früher. Die Anzahl ist ja seit ider ankunft ihres Onkels hier in Roma nicht wirklich weniger geworden.

    "In Mogontiacum. Ja, das kenne ich. Ich war dort als der Legatus Augusti Vinicus Lucianus seine Frau Aelia Paulina geheiratet hat. Mich hat es da einige Zeit in Confluentes gehalten. Eine interessante Stadt"


    Leider hatte sie ja davon nicht so viel mitbekommen können oder sich die Stadt in ihrer Gänze ansehen können, aber was sie gesehen hatte, war sie ja schon recht schön anzusehen. Lächelnd sah sie dann die Duccia an als sie nun ihren Namen erfuhr.


    "Duccia Flamma. Es freut mich dich kennen zu lernen. Du gehörst also zu dieser großen Familie dort in der Provinz?"

    Ziemlich wahrscheinlich tat sie es, aber ehe sie etwas Falsches sagen würde, wollte sie dies doch gern wissen.


    "Ein Besuch einer Taverne ist wirklich sehr ein guter Gedanke. Es ist selbst für Roma heute recht warm. Kennst du breits eine Taverne oder soll ich mal schauen ob mir noch eine gute einfällt?"


    Wartend sah sie nun die Germanin und machte sich schon den ein oder anderen Gedanken.