Beiträge von Aelia Vespa

    Vespa musste Lachen ob der Art ihrer Mitzuschauerin. Es amüsierte sie schon ein wenig und Menschen, die gerade erst in Roma angekommen waren, konnten einige Geschichten erzählen und vielleicht erfuhr sie ja das ein oder andere auch noch aus Germania.


    "Ich habe habe mit Vater und Mutter einige Zeit in Germania inferior gelebt. Vater war dort Duumvir. Kurz bevor die schrecklichen Übergriffe der Germanen begannen, hat er uns zu meiner Tante nach Norditalia geschickt. Er selbst ist leider bei den Unruhen verschwunden, wurde eine zeitlang vermisst und wir mussten ihn irgendwann für tot erklären. Ich bin auch noch nicht so schrecklich lang wieder in Roma."


    Dann lächelte sie doch ein wenig verlegen. War ihr doch eben eingefallen, dass sie sich noch gar nicht vorgestellt hatte.


    "Entschuldige bitte meine Unhöflichkeit. Ich erzähle so viel von mir und habe mich gar nicht vorgestellt. Ich bin Aelia Vespa und wie heißt du?"


    Das war ihr nun wirklich sehr unangenehm. Das Gespräch hatte das bisher auch gar nicht hergegeben...zumindest so irgendwie. Nun ja....jetzt war es ja nachgeholt und sie hoffte, dass die Fremnde ihr das nachsah.

    Vespa lächelte die Fremde neben sich. So etwas hatte sie ja auch noch nie hier gesehen. Aber das mochte daran liegen, dass sie auch einige Zeit nicht hier war.


    "Ich kann dich beruhigen, solch ein Schauspiel habe ich hier in Roma zum ersten Mal gesehen. Es gibt aber durchaus Theatervorstellungen, die sehr gut sind. Es war wirklich sehr nett anzuschauen. Zu schade, dass ich erst zum Ende darauf aufmerksam wurde."


    Eigentlich eher zum Glück, aber dies würde Vespa wohl nie herausfinden. Die Aelierin musterte die junge Frau, die ihr gegenüber stand etwas genauer. Die Art wie sie die Worte sprach, waren Hinweis auf eine ganz bestimmte Herkunft und das Aussehen dazu bestätigte den Eindruck.


    "Du kommst aus Germania, oder. Dein Aussehen und dein Akzent deuten zumindest darauf hin. Habe ich recht? Ich selbst habe einige Zeit in der Provinz gelebt und kenne so einige ausdrucksweisen, die den Bewohnern dort zu eigen sind. Du benutzt sie und daher würde ich gern wissen, ob ich recht habe."


    Vespa lächelte freundlich und aufgeschlossen, so dass die andere Frau kein Grund hatte etwas anderes in ihren Worten zu sehen als eine freundliche Frage.

    Auch Vespa hatte es an diesem Tage auf den Markt getrieben. Umrahmt von einigen Männern, die eigentlich auf sie aufpassen sollten sowie einigen Sklaven, die die Einkäufe tragen würden, war sie hierher gekommen um das ein oder andere für die Hochzeit einzukaufen. Wirklich weit war sie allerdings nicht gekommen, zog doch eine große lachende meute die Aufmerksamkeit der Aelierin auf sich. Mit wenigen Schritten war sie darauf zugegangen und die Männer, die sich um ihr Wohl bemühten, nun mehr hinter ihr denn um sie herum. Sie bekam zum Glück für sich nur das Ende mit, was sie aber durchaus amüsant fand. Sie war neben eine blonde Frau gedrängt worden und einem hochgewachsenen dunklen Mann. Augenscheinlich der Sklave und oder Aufpasser der Frau. Die Aufmerksamkeit lag jedoch im Moment mehr auf die Puppe samt Spieler denn auf die Menschen um sie herum.
    "Auf Schauspiele kommen manche Leute. Wirklich sehr amüsant,"
    sprach Vespa leise aber für die nahe Umstehenden durchaus hörbar.


    /edit: Format

    Die Zeit des gehens war schneller gekommen als sie dachte und ein wenig zuhören, hätte sie auch nicht schlecht gefunden. Doch es gab Themen, die nicht in ihrer Gegenwart besprochen werden mussten. dazu gehörte für sie das hier.


    "Ich werde mich dann zurück in mein Zimmer begeben und meine Näharbeit fortführen. Ich habe Prudentius Balbus auch nur geholfen dich zu finden."


    Lächelnd verabschiedete sie sich von beiden und verließ dann den Raum.

    Es machte sie fast noch verlegener wenn ihr Onkel ihr schmeichelte als wenn es jemand anderes tat. So sah sie kurz zu Boden und hätte ihm am liebsten gesagt, dass er das nicht immer tun sollte, aber da sie ja Besuch hatten, nahm sie es hin und schwieg. Sie würde sicher ein anderes Mal Gelegenheit haben ihm zu sagen, dass er ihr nicht immer Komplimente machen brauchte. Natürlich hörte sie gern welche, wie sicherlich jede Frau, nur wusste sie ja um die Meinung ihres Onkels.


    "Onkel, ich muss sagen, dass du auch sehr gut ausschaust. Du musst in einen Jungbrunnen gefallen sein und mindestens 20 Jahre jünger geworden sein."


    Sie konnte in solchen Schmeichelein auch sehr gut sein.


    Damit Balbus und ihr Onkel sich nun weiter unterhalten konnten, trat sie ein Stück zur Seite damit sie nicht wie eine Art Schild wirkte. Den Blöick ihres Onkels "sah" sie natürlich "nicht" und hielt für den Moment tapfer aus. Später wollte sie sich zurückziehen um die beiden nicht bei ihren Unterhaltungen zu stören.

    Und hier fanden beide ihn auch. Sie mussten zum lück auch nicht lang suchen. Auf leisen Sohlen ging Vespa auf ihren Onkel zu, der ein wenig versonnen wirkte. Aus einiger Entfernung und dennoch Flüsternähe, rief sie ihn leise damit er sich nicht erschrecken würde.


    "Onkel, hast du einen augenblick Zeit. Prudentius Balbus ist hier und möchte dich sprechen."


    Nachdem sie ihm kurz gedeutet hatte zu warten, winklte sie nun Balbus heran.

    "Ich glaube dir. Keine Frage. Ich wollte dir nur sagen, dass dich dieses Unterfangen vielleicht vor eine mittelschwere Aufgabe stellt und du vielleicht die ein oder anderen deiner erlernten Praetorianer Fähigkeiten zum Auffinden meines Onkels aufwenden musst. Ich weiß nicht wo er gerade ist. Wie gesagt, wir können ihn nur suchen, entweder du allein oder gemeinsam, ganz wie du magst und wieviel ich überhaupt mitbekommen darf von deiner besonderen Ausbildung."


    Ihr Lächeln wurde zu einem mittelbreiten Schmunzeln welches sie hinter ihrem Becher mit Saft zu verbergen suchte und es hoffentlich auch schaffte.

    "Wirklich sehr wichtige Aufgaben und sie erfordern eine ganze Aufmerksamkeit und Zeit, ich verstehe schon. Da musst du natürlich als bald diese Wände verlassen und dich wieder als einsamer Rächer auf den Weg machen."


    Sie grinste breit. Es machte ihr immer wieder Spaß so zu scherzen und ein wenig zu pieksen. Als Balbus dann ihren Onkel ansprach, wurde ihr Blick schon wieder ernster.


    "Seit seiner Ankunft hatte er sehr viel zu tun mir scheint, dass es fast mehr als vorher geworden ist. Wir können ihn gern einmal suchen gehen. Vielleicht ist er im Domus und nicht gerade unterwegs. Versprechen kann ich dir das aber nicht."

    "Diese Ehre will ich dir gern erweisen, Prudentius Balbus. In vier Tagen werde ich gern dein Gast in deinem Haus sein."


    Auch sie hatte das alles ernst vorgetragen und begann nun breit zu grinsen. Es tat gut und sie freute sich nun um so mehr darauf, war es doch nicht mehr lange hin.


    "Was hast du heute eigentlich noch alles vor?"


    Es war noch nicht abend und somit abzusehen, dass wohl noch andere Punkte abzuarbeiten waren.

    "Die Einladung. Es freut mich, dass du sie nicht vergessen hast. Ich hätte es dir bei dem ganzen Trubel nicht einmal übel genommen wenn du dich nicht mehr erinnern würdest. "


    Ihr Gesicht spiegelte die Freude wieder, die sie empfand. Nun fehlte ja nur noch das wann und das wo, aber das würde sie sicher auch noch erfahren.

    "Auf jeden Fall sehe ich dich nicht ruhig in einem Sessel dein Leben Revue passieren lassend in deinem Garten sitzen irgendwo auf dem Land. Das liegt dir nicht auch. Du wirst sicher andere Aufgaben finden wenn du deinem Vater nicht nacheifern möchtest. "


    Wieder lächelte sie. Es gab eben Dinge die zusammenpassten als wären sie für einander bestimmt und Dinge, die sich nicht vertrugen wie zum Beispiel das Feuer und das Wasser und Balbus gehörte zu jenen die nicht ruhen konnten. So tat sie eben


    "Und ansonsten? Gibt es sonst irgendetwas neues berichtenswertes?"


    Das konnte ja sein, dass da etwas war.

    "Solch Zeiten wie diese sind sehr selten und es wird sich alles bald wieder beruhigt haben. Es ist eine Herausforderung und macht vieles vielleicht einfach nur interessanter. Ich kann mir dich nicht als jemanden vorstellen, der zu hUase in seinem Heim glücklich würde. Wenn du später mal ein alter Senator bist, der in seinem Leben viel erlebt und erreicht hat, wie es dein Vater geschafft hat, dann könnte ich diesem Wunsch glauben schenken. Doch nicht heute und nicht jetzt. Du brauchst doch den ganzen Trubel."


    Sie war überzeugt davon, dass dem so war. Anders ging es gar nicht. Ihr Verlobter und ein Hausmann..das waren zwei Welten, die sich nie treffen würden.

    Sie legte ihren Kopf ein wenig schräg und sah fragend in die Augen ihres Gatten. Sie konnte es sich eigentlich weniger vorstellen, dass er mit ihr tauschen wollen würde, den ganzen Tag zu Hause bleiben, sich um den Haushalt zu kümmern und zu versuchen das alles am Laufen zu halten. Wobei die Vorstellung doch ein wneig komisch war und sie sich ein Lächeln ob dieser Gedanken nur sehr schwer verkneifen konnte.


    "Du nimmst mich doch auf den Arm. Du würdest wirklich diene Aufgaben mit den meinigen selbst ausgesuchten Tauschen wollen. Warum? Gefällt es dir beid er Garde nicht mehr?"


    Auch das konnte sie sich nur schwerlich vorstellen. Hörte es sich doch vor geraumer Zeit noch ganz anders an.

    Es beruhigte Vespa wirklich das zu hören uns man konnte ihr die Erleichterung ansehen.


    "Das hört sich doch ganz gut an. Ich wünsche es auch dem Land und dem Volk, dass es so bleibt."


    Auf die nächste Frage hin musste auch sie etwas mehr lächeln. Scheinbar ging man davon aus, dass man hier im Hause der Aelier nicht wirklich viel zu tun hatte, aber dem war nicht so. Wenn man nur genug suchte, fand man auch einiges.


    "Nun, ein kleiner Großcousin will hin und wieder beschäftigt werden. Das kann schon eine zeitraubende Angelegenheit sein. Das glaubt man gar niicht. Dann habe ich einige schriften gelesen, genäht und einer neuen Sklavin bei ihren ersten Schritten hier begleitet. Man kann sich doch recht gut die Zeit vertreiben."


    Wenn man es nur genug wollte und Vespa war nie wirklich dran gelegen sich zu langweilen.

    "Ich verstehe schon. Es ist alles neu und anders als vorher. Das erfordert Zeit und viel Ruhe das wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Du hast es ja geschafft vorbeizukommen und das freut mich sehr. Aber dieses Chaos hat doch keinen negativen Beigeschmack, oder?"


    Sie hoffte inständig, dass alles weiterhin so ruhig blieb. So war doch solch eine Veränderung in der Führung viel besser auszuhalten als wenn sich alles uneinig war und ihre Sorge war eben, dass es zu einer solchen uneinig kam. Viele Informationen waren ihr ja nicht zugänglich so daß sie nur hoffen konnte.

    Sie schickte den Sklaven los etwas zu trinken und ein paar Kleinigkeiten zu essen zu holen.


    "Du trinkst doch sicher etwas."


    Dass sie ihn nicht vorher gefragt hatte, war wohl so etwas wie das Kennen der antwort. Nachdem der Sklave fort war, nahm auch Vespa sich die Zeit ihren Verlobten entsprechend zu begrüßen und ihn aus diesem Grund zu umarmen.


    "Ich freue mich auch dich zu sehen. Es hat wahrlich lang gedauert vom letzten Wiedersehen bis heute. Aber nun ist es soweit. Bitte setz dich doch."


    Sie deutete auf einen Stuhl auf dem er Platz nehmen konnte.

    Vespa war gerade mit einer Näharbeit beschäftigt als der Türsklave Besuch für sie anmeldete. Kurz runzelte die Stirn in der stummen Frage wer dies wohl sein könne als der Sklave auch schon den Namen des Besuchers nannte. Das Gesicht der jungen Frau hellte sich deutlich auf und sie hieß ihren Verlobten eintreten zu lassen.

    Der Sklave nickte dienstbeflissentlich.
    "Wen möchtest du zu erst sprechen?"
    Diese Antwort schloß natürlich auch die Antwort auf die Frage seines Gegenübers ein. Sonst hätte er ihn wohl nicht vor die Wahl gestellt.