Beiträge von Aelia Vespa

    Warum nur wurde man immer dann angesprochen, wenn es ein schlechter Augenblick war. Gerade etwas zu Essen in den Mund gesteckt, versuchte sie nun das so schnell wie möglich aufzuessen um die Neugierde zu befriedigen. Wie unangenehm das doch ist, wenn man etwas sagen soll, die Augen auf einen gerichtet sind und man bemüht ist nicht am Essen zu ersticken.


    "Nun ja. So viel Neues habe ich auch nicht erfahren. In Roma passiert zwar einiges, aber es wird einem nicht immer zugetragen und seitdem mein Onkel in Parthia ist, bekommt man noch weniger mit. Was interessiert dich denn besonders."


    Es konnte ja gut möglich sein, das ihm da etwas besonderes vorschwebte.

    Ordentlich wie es sich für eine Frau wie Vespa gehört ausgestattet, war sie an diesem Nachmittag losgezogen um einige Dinge zu kaufen. Ein Sklave, der ihr beim Tragen helfen würde, Salome als Beraterin an ihrer Seite und ein gut gefällter Geldsack waren hier das Gros der Ausrüstung. Die Herbstsonne, die sich auf den bunten Blättern zu spiegeln schien, trug zu einer ausgesprochen guten Laune bei. Auch war es noch relativ mild so daß man nicht zwingend frieren musste. Zumindest Vespa nicht, die das Wetter hier ja zur Genüge kannte.



    Am Mercatus angekommen, strebte sie gleich zu einem Stand mit einigen Stoffen. Seide und Wolle in wunderschönen Farben. Ein neues Kleid würde sich sicher gut in ihrer Sammlung machen und so wollte sie nun die passenden Stoffe und Farben aussuchen.



    "Salome, was meinst du? Ein roter, orangener oder blauer Stoff und wenn ja, welcher?"


    Sie war gespannt was die Sklavin ihr wohl empfehlen würde und ob sie ihren Geschmack traf.

    Hatte sie noch einen Wunsch? Kurz wartete sie ehe sie mit dem Kopf schüttelte.


    "Nein, danke. Im Moment habe ich alles was ich brauche. Ich werde nachher nach dir zum ankleiden schicken lassen. Bis dahin lese ich etwas. Du kannst dich nun zurückziehen."


    Noch einmal lächelte sie der Frau kurz zu ehe sie sich eine Schrift nahm und sich auf der Kline zurückzog um sich etwas auszuruhen.

    Zufrieden darüber eine Hilfe und hoffentloch gute Beraterin für ihre Einkäufe gefunden zu haben, nickte sie. Natürlich musste der Geschmack der Sklavin noch dem ihren entsprechen, aber das würde sich dann herausstellen. Allerdings hatte sie keine großen Zweifel daran.

    Das Flötenspiel war wirklich sehr schön. Das musste sie innerlich zugeben. Doch lange konnte sie ihre volle aufmerksamkeit nicht auf das Spiel richten. Die beiden begannen schon wieder Dinge zu besprechen, die zwar interessant waren, doch aber einen Abend und vor allem ein Essen etwas unbequem werden ließen. Eigentlich sollte man dabei den Alltag einfach mal vergessen. Sie waren wohl beide einfach schon zu lange im Dienst als das sie es auch schaffen würden private Dinge zu finden. Sie wusste ja noch nicht einmal ob der Gast dort viel zu berichten hätte. Also hörte sie der Unterhaltung schweigend zu, nahm hier und dort einen Happen und lauschte noch nebenbei dem Flötenspiel...

    Es dauerte ein wenig ehe Vespa sich das Ende des Satzes zusammengereimt hatte. Zumindest so wie sie das verstehen würde. Ganz wusste sie nicht ob es ihr wirklich recht war. Lieber dachte sie nicht zu viel darüber nach. Das war am besten und sie vertraute Balbus auch. Man konnte sich natürlich nie sicher sein, aber sie tat es dennoch. Von daher war dieser Fakt wirklich zu vernachläsigen.


    "Da wirst du sicher viel zu tun gehabt haben. Doch nun möchte ich auch ein paar Worte zu mir verlieren. Ich denke es dürfte für dich interessant sein wie mein Tagesablauf ist. Ich stehe früh auf und nachdem ich mich etwas frisch gemacht habe und zurecht, nehme ich gern ein kleines Frühstück ein. Ich hoffe, dass während meiner Anwesenheit hier auch mein Verlobter anwesend sein kann. Dann gehe ich gern auf den Markt. Da ich hier noch keine Möglichkeit zu hatte, wird dies für morgen anstehen und je nachdem wie interessant es hier ist, werde ich das wiederholen. Ansonsten Lese ich gern. Dann steht auch bald das Mittag an. Danach verrichte ich meine Schreibarbeiten, lese etwas oder wenn das Wetter schön ist, gehe ich etwas spazieren. Ich möchte ganz gern, dass du mich auf den Markt begleitest. Traust du dir zu mich auch beraten zu können, wenn ich mal Hilfe benötige?"


    Sie war nicht minder freundlich als vorher geworden und sah die Sklavin wieder offen an. Ihre Reaktion auf das Ganze war ihr wichtig mitzubekommen...

    Auch Vespa hob ein wenig ihren Becher. Nicht viel, gerade so, dass man eine Bewegung ausmachen konnte. Natürlich wünschte auch sie dem Kaiser den Sieg und vor allem ihrem Onkel, der nun schon so lange Zeit fort war und von dem sie bisher nichts gehört hatte. Allerdings war von großen Schlachten auch nicht viel zu hören gewesen und in der letzten acta hatte auch nichts beunruhigendes gestanden. Zumindest nicht was ihren Onkel betraf. Dennoch war es ein Krieg und sie wusste was dieser anrichten konnte. Somit war ihre Begeisterung mur maginal. Doch unfreundlich wollte sie auch nicht sein und stimmte somit nur mit einem relativ leisen "Auf den Kaiser" in die Worte der Männer ein ehe sie einen kleinen Schluck trank.

    Mit offenen und freundlichen Augen sah Vespa die Sklavin an und hörte ihr zu. Es interessierte sie wieso die Menschen zu Sklaven wurden.. Man konnte daraus viel auf den Charakter schließen und wenn die Sklaven aufsässig waren warum sie so handelten. Aber Salome schien nichts anderes zu kennen und war daher wohl wirklich so wie sie sich ihr vorstellte und dankte in Gedanken Balbus dafür, dass er diese Sklavin beauftragt hatte sie in der Zeit hier zu begleiten.


    "Du hast also eine weite Reise hinter dir und dann musstest du sogar von Roma noch weiterreisen. Ich bin hier aufgwachsen und später zurück nach Italia gegangen wo meine Familie ursprünglich lebte und noch lebt. Vor einiger Zeit bin ich dann zu meinem Onkel nach Roma gezogen. Das Leben auf dem Land war mir auf Dauer nichts und nun bin ich wieder zu Besuch in Germania wo ich schon so lange nicht mehr war."


    Kurz lächelte sie ehe dann wieder weitersprach.


    "Kannst du mir viellecht kurz noch erzählen worin deine Stärken liegen und für was du bisher zuständig warst."


    So konnte sie Nachsicht walten lassen wenn mal etwa snicht ganz so lief wie es sollte.

    Mit einem kleinen Nicken bedankte sich Vespa und wand dann wieder ihre Aufmerksamkeit den beiden Herren im Zimmer zu.


    "Möchtet ihr nicht auch etwas haben um die trockene Kehle zu befeuchten?"


    Es war ihr ein wenig komsich als einzige etwas zu trinken in der Hand zu halten.

    Natürlich begrüßte Vespa auch den Gast des heutigen Abends ehe sie Balbus antwortete.


    "Vielen Dank. Etwas zu trinken wäre wirklich sehr schön."


    Natürlich hatte sie auch bemerkt, dass man sich sehr um ihr Wohl sorgte. Die vielen Kissen auf der Kline, die Sklavin, die sich extra um sie kümmern sollte. Auch das ganze Umfeld, ihr Raum. Doch es war sehr schön hier.

    Vespa deutete auf einen anderen Stuhl.


    "Bitte Salome, nimm doch Platz. Es ist wirklich aufmerksam von deinem Herren. ich möchte dich gern ein wenig näher kennen lernen. Erzähle mir doch etwas von dir."


    Vespa wusste gern mit wem sie ihre Zeit verbrachte. Sicher war das nicht üblich, Vesspa aber wichtig.

    "Es war ja auch schon eine Menge zu besichtigen hier. Viel mehr als ich erwartet habe. "


    So langsam war ihr nach etwas Ruhe und sich umzuziehen. Die Reise war schon anstrengend gewesen. Doch das merkte sie erst jetzt so langsam.


    "Die Führung war sehr interessant. Doch wenn ich ehrlich bin, würde ich mich jetzt gern ein wenig ausruhen. Wäre das möglich?"

    Es überraschte Vespa ein wenig, dass es an der Tür klopfte. Schnell räumte sie noch ein paar Sachen ein ehe sie sich in den Korbstuhl setzte und bereit für den Besuch war. Die Aufforderung einzutreten war vor der Tür laut und deutlich zu vernehmen.

    Vespa ließ sich zu ihrem Platz begleiten und setzte sich.


    "Ich danke dir. Es ist alles ganz wunderbar und bis jetzt habe ich nichts zu beanstanden. Vielen Dank."


    Sie konnte wirklich nicht klagen. Alles was sie benötigte war vorhanden. Sie würde sich sicher hier wohlfühlen können. Zumindest wenn sie vergaß, dass sie hier in einem Castellum saß. Es war ihr ein wenig fremd. aber irgendwann würde das sie sicher auch nicht mehr stören.

    "Das ist doch sehr beruhigend zu hören,"


    meinte Vespa und sah sich das Valetudinarium etwas skeptisch an. Sie war sehr froh hier vor der Tür stehen bleiben zu können und nicht gar dort hinein zu müssen.


    "In so einem Lager befindet sich mehr als man denken möchte. Gibt es noch viel von dem man meinen könngte es hier nicht zu finden und es ist doch vorhanden?"


    Vielleicht kam sie ja so etwa schneller von hier fort. Es war ihr ein wenig suspekt...

    Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    Balbus hielt vor dem Eingang der Thermen an und schaute Vespa an.


    "Dies ist einer der Lieblingsorte der Männer, mal abgesehen vom Exerzierplatz natürlich." Ein leichtes Grinsen. "In diesem Gebäude sind die Lagerthermen untergebracht. Sie sind für alle Männer zugänglich und bis auf wenige Ausnahmen ist es dort meist sogar so, dass die Rangunterschiede weitestgehend aufgehoben sind. Immerhin sind im Wasser alle Soldaten gleich."



    Auch hier lauschte Vespa den Ausführungen und musste doch ein wenig schmunzeln.


    "Fördert auch ein wenig die Zusammengehörigkeit, oder?"


    Über das andere machte sie sich keine weiteren Gedanken...

    "Ich denke, dass ich mir diese Stelle merken kann. In Roma finde ich ja auch nach Hause, dann werde ich es hier hoffentlich auch schaffen.


    Und dann ging es auch schon wieder weiter.

    In einer orangefarbigen Tunica mit einem braunen Tuch um die Schultern gelegt, hatte Vespa sich dem Wetter angepasst und sich als sie mit ihren Haaren war auf den Weg gemacht. Sie hatte sich die Haare zusammengesteckt und war schließlich an der Tür angekommen. Etwas zurückhalten betrat sie den Raum.


    "Da wäre ich,"


    sagte sie lächelnd als sie Balbus im Raum sah.

    Vespa war den ganzen Weg hinter Balbus hergelaufen und hatte sich umgeschaut. Hier blieb sie nun stehen und wandt sich einmal im Kreis.


    "Es ist wirklich beeindruckend wie groß das ist und was es hier alles gibt. Sogar ausgebaute STraßen durch die Lager."


    Die junge Aelierin sah ein Castellum ja zum ersten Mal und konnte sich bisher nicht so viel darunter vorstellen wie es wohl allen ging, die bisher noch nie ein Castellum von innen gesehen hatten.