Sie vermochte nicht zu sagen ob Vala zu viel versprochen hatte oder nicht. Es war anders gewesen. Gänzlich anders als es mit Balbus war und alles andere als schlecht. Ein Erlebnis so konnte man es nennen. Besonders? Ja, durchaus. Erfüllend? Auch das, war es gewesen. Nach einer sehr langen Abstinenz konnte doch eine Frau so etwas mal genießen. Nun lag sie in ihrem Bett. Neben ihr der Duccius, Hausgast ihres Mannes und bisher lediglich Zeitvertreib beim Abendessen. Ihr Atem ging noch immer schwer, wollte sich irgendwie nicht so recht beruhigen, ihre Haare völlig verschwitzt, die Augen geschlossen und an das was geschehen war denkend. In ihrem Innersten gab es eine ganze Menge verschiedener Gefühle aber kein schlechtes Gewissen. Im Moment fühlte sie sich glücklich, erfüllt von vielen positiven Gefühlen, die keine anderen Gedanken an schlechte Dinge zuließen. Auch die Tatsache, dass sich so etwas für eine ordentliche Römerin nicht gehörte, war ihr egal. Zu 99% ihres Lebens war sie eben diese Römerin, die sich an sämtliche Vorgaben hielt, das tat was man von ihr erwartete. Tante Phoebe war ganz sicher sehr stolz auf sie. Dieses eine Prozent musste es einfach geben. Eine Abweichung vom Perfektionismus, der sie irgendwann versauern lassen könnte. Warum sollte nicht auch mal eine Frau ganz einfach Frau sein und nicht auch einmal einem Verlangen nachgeben, das es ja eigentlich nie gab. Zufrieden war sie und genoß die Nähe eines Mannes im Bett noch einen Moment bis...
Es war einige Zeit vergangen und Vespa Atem ging schon lange Zeit normal. Die Hitze der letzten Stunden war verflogen und noch ruhte alles im Hause Prdudentius bis auf Vespa. Er musste gehen, jetzt ehe das Leben in die Zimmer und Gänge zurückkehrte und dieses Stelldichein auffliegen würde. Sie ging davon aus, dass es ihm klar war das niemand davon erfahren durfte. Vespa richtete sich auf, rüttelte ihn dann energisch.
"Geh jetzt,"
sagte sie laut, deutlich und befehlend. Das Licht der Öllampen ließen ein ernstes und ausdrucksloses Gesicht erkennen weclhes ihn anblickte und deutlich zeigte, dass sie es ernst meinte. Kein Ton der Reue, keine Unsicherheit war herauszuhören.