Beiträge von Aelia Vespa

    "Salve Quintilius, bitte nimm doch Platz. Du störst mich nicht. Möchtest du etwas trinken?"


    Einen kleinen Moment wartete Vespa ob ihr Besucher sich setzen wollte und etwas trinken mochte. Der Wunsch würde natürlich von einem Sklaven sofort erfüllt werden...


    "Es tut mir sehr leid dich enttäuschen zu müssen. Mir ist leider nichts zu Ohren gekommen. Ich weiß leider nicht wo er sich aufhält und welchen Auftrag er vielleicht durchführen mag. Solch Informationen habe ich nie erhalten. Ich bete jeden Tag zu den Göttern, dass es ihm gut geht und er wohlbehalten ist."


    Etwas anderes blieb ihr da ja auch nicht übrig. Was sollte sie sonst auch tun?

    Vespa saß an diesem Morgen wie an vielen anderen vergangenen auch in ihrem Abreitszimmer und bearbeitete Post. Sie versuchte um Verständnis zu bitten, dass ihr Mann im Moment nicht reagieren konnte, nicht anzutreffen sei, nicht vorbeischauen konnte und und und. Auch etwas eigene Post war dabei. Doch die umfasste einen deutlich kleineren Teil. Schraubzieris meldete Den Besucher an und Vespa ließ natürlich bitten...

    Die Vorspeisen wurden hereingebracht. Es gab Käse mit Trauben, diverse verschiedene Sorten von gefüllten Eiern, Brot, dünn geschnittenes Fleisch und Gemüse mit verschiedenen Saucen und natürlich Wein und diverse Säfte.


    "Bitte bedient euch. Es ist reichlich da. Einige Absagen haben mich leider zu kurzfristig erreicht um die Mengen noch reduzieren zu können. Also keine falsche Scheu."


    Vespa lächelte und ließ sich dann in der ersten Runde von allem etwas auflegen. Auch einen Becher verdünnten Wein ließ sie sich einschenken.


    "Roma ist ein geschwätziges Pflaster. da machen Gerüchte schneller die Runde als man selbst die Neuigkeiten über sich zu erfahren vermag. Wobei ich auch sagen muss, dass mir auch nicht alle Neuigkeiten, die durch Romas Straßen getragen werden, bekannt sind. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich gehofft, dass ihr mir auch ein paar Neuigkeiten zutragen könntet. Jeder weiß vielleicht etwas anderes und so können wir alle von einem Austausch profitieren."


    Von ihrem Mann und ihren Onkel musste sie wohl nicht viel erzählen. Da war viel bekannt und was von großer Interesse war, würde sicher nachgefragt werden und dass ihr Mann verschollen war, wusste ja auch inzwischen jeder.

    Ein Bote brachte den versprochenen Brief der Aelia vorbei und gab ihn beim Scriba des Aedils ab.



    Aelia Vespa, Casa Prudentia, Roma



    Ad
    Aedilis Curulis
    H. Claudius Menecrates
    Basilia Iulia,
    Roma



    Salve H. Claudius Menecrates,


    wie versprochen übersende ich dir die Informationen zum weiteren Verfahren mit meinem Betrieb. Leider ist mir ein Verkauf des Betriebes nicht gelungen und so bitte ich dich um die Abwicklung und die Streichung des Betriebes aus den Akten. Die Produktion ist natürlich bereits eingestellt worden und ebenso die Veräußerung der Produkte.


    Ich bitte dich nochmals meine Nachlässigkeit zu entschuldigen.


    Mögen die Götter stets deinen Weg behüten.


    Vale


    Aelia Vespa



    Nach dem der Bote den Brief abgegeben hatte, ging er natürlich schnell wieder um den Scriba nicht länger als nötig aufzuhalten.

    "Ich danke dir für deine Zeit und dein Entgegenkommen. Dann habe ich soweit alles verrichtet was ich konnte. Mögen auch dich die Götter auf allen Wegen begleiten. Wegen meines Betriebes schicke ich noch einen Boten. Vale Claudius Menecrates."


    Vespa lächelte kurz, erhob sich und verließ dann das Officium. Auch für sie war alles besprochen.

    "Nicht nur du suchst ihn,"


    meinte Vespa lächelnd und tat so als würde es sie nicht weiter beunruhigen, dass der Aufenthaltsort ihres Mannes im Moment eines der größten Mysterien zu sein schien die es in Roma gab.


    "Ich weiß um die Bedeutung eines solches Edictes und du hast recht, dass er diesen Makel nicht auf sich sitzen lassen würde. Dennoch hatte ich gehofft, dass er dies selbst tun könnte. Natürlich versteh ich, dass die Frist schwer zu verlängern ist. Wenn es da aber keine Möglichkeit gibt es wegen dieser gemachten Erbschaft zu verlängern und Nachsicht walten zu lassen, wird es auf deinen Vorschlag hinauslaufen. Dann lasse sie einziehen, wenn die Sache sich damit aus der Welt schaffen lässt."


    Natürlich freute es Vespa nicht ihr Ziel nicht erreicht zu haben, wenn sie zumindestens so eine Strafe abwenden konnte, war es ja schon mal etwas.

    Wenig überraschte die Aelia wirklich so offensichtlich, dass man es ihr ansehen konnte. Das war so ein Moment. Das Lächeln wich aus ihrem Gesicht und der Gesichtsaudruck schien einzufrieren.


    "Mein Mann ist Prudentius Balbus. Du hast ihm vor einigen Tagen ebenfalls ein Edict zu kommen lassen und ich hatte ein Schreiben an dich gerichtet, dass ich nun gern persönlich übergeben möchte und vielleicht schon eine Antwort erhalten könnte."


    So übergab Vespa den Brief nun.


    Aelia Vespa, Casa Prudentia, Roma


    An den
    Aedil
    H. Claudius Menecrates



    Salve Claudius Menecrates!


    Es tut mir sehr leid, dass mein Mann -Prudentius Balbus - es versäumt hat seine Betriebe in Ordnung zu bringen. Wie dir sicher zu Ohren gekommen ist, scheint mein Mann derzeit verschollen. Die Überbelegung mit Betrieben resultiert aus einer Erbschaft, die er gemacht hat. Bisher war es ihm noch nicht möglich diese zu veräußern. Ich bitte daher um deine Nachsicht und die Möglichkeit deinen Auflagen zu gegebener Zeit Folge zu leisten so bald es uns möglich ist.


    Sollten noch weitere Fragen oder Unklarheiten bestehen, stehe ich gern für ein Gespräch zur Verfügung.



    Vale und im Voraus vielen Dank


    Aelia Vespa



    Ein wenig lächelte Vespa wieder.


    "Ich werde sehen was ich danach mache, aber danke."


    Kurz dachte sie nach und beschloß für sich erneut, dass sie für Balbus versuchte einen Aufschub herauszuhandeln. Auch wenn sie nicht wusste wo er war, was mit ihm war, wie es ihm ging, hoffte sie doch, dass er irgendwann wieder zurückkehren würde. Außer sie würde irgendwann etwas anderes zu hören bekommen.


    "Hättest du vielleicht noch einen Augenblick für mich. Wenn es möglich ist, würde ich noch ganz kurz mit dir über die Angelegenheiten meines Mannes sprechen."


    Vielleicht konnte sie es ja regeln...irgendwie...

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates


    Menecrates zog die Gesetzessammlung heran und tippte auf den Absatz fünf beim Paragraf drei.


    "Ich wollte dir, weil es nun einmal zu einer Beauftragung durch meinen Privatsekretär gekommen ist, nicht meinen Erlass per Post überstellen, sondern persönlich. Gleichzeitig wollte ich erklären, dass ich unter den gegeben Umständen kein Geschäft mit dir schließen kann. Nicht bei diesem Betrieb."....


    Sie nahm das Schreiben in die Hand und las es sich durch. Als sie fertig war, kam nicht viel mehr über ihre Lippen als ein "oh". Das hatte sie ja ganz vergessen. Hier gabs auch nicht viel anzuzweifeln oder abzustreiten. Er hatte recht.


    "Ich kann deine Beweggründe natürlich verstehen. Ich muss mich auch entschuldigen, dass mir das selbst nicht früher aufgefallen ist. Ich werde mich natürlich darum kümmern ob ich den Betrieb veräußern kann oder werde ihn stillegen lassen. Eine Nachricht werde ich dir in der gesetzten Frist natürlich zu kommen lassen."


    An den Ordo hatte sie ja gar nicht mehr gedacht. Wie unangenehm. Obwohl Vespa aufrecht da saß, wirkte sie etwas bedröppelt.

    Vespa dutzte etwas verdutzt den Scriba an und dann den Mann der hinzugetreten war. Das musste also der laudier sein. Zumindestens wurde sie erst einmal zu einem Raum gewiesen und folgte der Geste.


    "Ich glaube etwas Verstärkung würde ihm wohl in der Tat gut tun."


    Zwar war sie nicht der Meinung dass Träumen in den Bereich der Überforderung fallen würde, aber wenn der Aedil das meinte. Dann nahm sie wie gewünscht Platz.


    "Mein Name ist Aelia Vespa und wenn ich ehrlich sein darf, hatte ich gehofft von dir zu erfahren was dein Anliegen ist. Mein Angestellter richtete mir nur aus, dass du mich heute zu dieser Zeit zu sehen wünschst und da wäre ich. Warum du mich sehen willst, hat er verschwiegen oder gar nicht gewusst."


    Nun schaute Vespa den Claudier erwartungsvoll an und hoffte endlich zu erfahren warum sie hier war.

    Es war überraschend für Vespa, dass sie den Duccius aus dem Bett beförderte wo sie ihn doch nur wachrütteln wollte. Aber gut, dann würde es ihm sicher leichter fallen zu gehen. Für den Moment gönnte sie sich ein erleichtertes durchatmen als es für einen winzigen Augenblick den Anschein hatte, dass er auch wirklich gehen würde. Da saß er nun auf dem Boden, saß sie an. Da schoß es ihr wieder durch den Kopf, dass es wirklich schön gewesen war, aber...der Schein musste doch gewahrt, werden oder nicht. Darüber konnte sie jedoch im Moment nicht weiter nachdenken.


    "Ja, das meine ich. So wie ich..."


    Plötzlich stand der Hausgast auf und ging nicht sondern kam zurück ins Bett. Sie hatte so etwas wie Wut in in seinen wenigen Worten herausgehört und bekam ein sehr mulmiges Gefühl. Damit hatte sie aber nicht gerechnet. Er war einfach wieder da. So schnell hatte sie gar nicht gucken können wie sie plötzlich zurück in die Kissen gedrückt wurde was die letzten Polster vom Bett purzeln ließ und nichts mehr sagen konnte, da ihr Mund einfach zugehalten wurde. Es kam nichts weiter von ihr als ein hilfloses "mmmm....mmm..."
    Natürlich versuchte sie sich zu wehren, ihn von sich zu stoßen. Diese Versuche waren natürlich folgerichtig erfolglos und sie musste sich ihm ergeben. Sein Blick machte ihr Angst und sagte irgendwie alles. So war das nicht gedacht gewesen. Schnell unterließ sie ihre Abwehrversuche und ließ ihn das tun was er wollte. Etwas anderes war ihr ja auch nicht möglich gewesen. Dann war es als würde ein Schalter umgelegt werden. Die Abneigung zu dem Ganzen wandelte sich in Gefallen. Was sie sicherlich zu neuen Denkanstößen führen würde. Doch im Moment nicht. Im Moment genoß sie das einfach.


    Nachdem er gegangen war, tat sie alles um ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. Das fiel schwerer als gedacht. Dennoch stand sie auf, hüllte sich in eine Decke und machte sich daran die wenigen Öllampen zu löschen, die noch nicht ausgegangen waren. Bizarre Schatten zeigten sich an den Wänden. Für einen Moment bekam sie einen Schrecken und begab sich schnell zurück ins Bett wo sie sich die Decke über den Kopf zog und entgegen eigener Erwartungen sehr schnell einschlief. Die Gedanken mussten wohl oder übel warten...

    Ihr Angestellte rhatte ihr von seinem Gespräch mit dem Aedil erzählt und ihr den Termin ausgerichtet. Natürlich hatte sie sich gefragt was dieser von ihr wollte. Was sich allerdings sehr gut traf sie konnte die Nachricht an den Aedil, die sie aufgrund des Schreibens an ihren Mann verfasst hatte direkt übergeben. Etwas umständlich hatte sie sich zum Scriba des Aedils durchgefragt um sich anzukündigen und hoffentlich schnell vorgelassen zu werden. Wie eigentlich immer hatte sie auch noch anderes zu tun...

    Warum Vala seinen Sklaven bei ihr gelassen hatte, konnte sie sich nicht erklären. Er war hier und störte sie nicht weiter. Wenn er sie überwachen sollte, dann war es eben so. Sie hatte sonst nichts zu verheimlichen außer...
    Von seinen Mordgelüsten ihr gegenüber wusste sie nichts, konnte sie nicht einmal etwas ahnen. Wenn sie ihn mal rief, erledigte er seine Aufgaben brav und gewissenhaft. Sie hatte nichts an ihm auszusetzen und von seinen Gedanken, konnte sie nichts wissen. So empfand sie nur den Argwohn ob des Unwissen warum er hier blieb und sonst nichts weiter. So nahm sie eine Traube und aß sie.
    Etwas überrascht stellte Vespa fest, dass die Damen sich schon einigermaßen zu kennen schienen. Dann würde es also eine angenehmere Runde werden. Vespa freute sich sehr mit den Damen ins Gespräch zu kommen. Es müssten auch bald die anderen Besucherinnnen ankommen. Scheinbar zog sich das aber noch ein bischen...
    Nachdem die Vorstellungsrunde also beendet war, würde man sich zu Tisch legen.


    "Wenn ich euch dann bitten dürfte? Bitte nehmt doch Platz." Sie deutete auf die Kline am oberen Ende der Anordnung und aud die daneben. Dort wo die wichtigsten Gäste neben der Gestgeberin ihren Platz finden konnten.


    "Sirius, könntest du uns dann bitte die Getränke und die Vorspeisen bringen lassen? Vielen Dank,"


    Freundlich lächelte Vespa dem Mann zu.

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    "Machen wir es so: Ich gebe dir einen Termin mit. Sollte die Betriebsinhaberin zu diesem nicht erscheinen können, bitte ich um Nachricht. Sie kann dann jeweils zwischen der dritten und fünften Stunde täglich vorbeikommen. Da habe ich eine offene Sprechstunde. Allerdings muss dann unter Umständen mit Wartezeit gerechnet werden."


    Ein Blick in die Terminnotizen warf für den kommenden Tag eine freie Stunde aus. Menecrates notierte die Zeit und reichte sie an den Angestellten weiter.


    "Alles weitere bespreche ich dann morgen oder zu einem anderen, aber möglichst zeitnahem Termin mit Aelia Vespa. Vale." Die Verabschiedung sollte nicht als Rauswurf verstanden werden, denn beiderseits schien alles geklärt.



    Der Bote nickte. Es war in der Tat alles gesagt.
    "Ich werde das der Betriebsinhaberin so ausrichten und danke für den Termin. Du wirst Bescheid bekommen, sollte sie den Termin nicht wahr nehmen können. Vale."
    Damit war dann wirklich alles gesagt und er ging.


    "Ich kann mich gern einmal umhören wer das übernehmen könnte, aber ich kann nichts versprechen."
    Der gute Mann überging die Erwähnung der Konkurrenz geflissentlich. Das Gespräch schien zu dem beendet und so nickte er als er den Auftrag bekam seiner Vorgesetzten etwas auszurichten.
    "Das werde ich natürlich gern übernehmen. Gibt es einen Termin zu dem es dir am besten passt oder soll sie hierher kommen wenn es ihr so bald als möglich passt und du wirst sie hier begrüßen. Du verstehst natürlich, dass sie auch Termine hat und ein ebenso ein Kind und sie somit auch nicht unnötig durch Roma laufen möchte."
    Er wusste das die Aelia es sehr ungern sah wenn sie auf ihren Gesprächspartner nicht traf, wenn er sie zu sich bat.

    Wieder einmal musste sich Vespa um die Post ihres Mannes kümmern. Dieses Mal war es gar nicht so einfach. Wieso gab es denn dieses Schreiben. Balbus hielt sich doch an alle Vorschriften. Grübelnd saß sie da.



    Ad
    Tiberius Prudentius Balbus
    Casa Prudentia, Roma
    Provincia Italia




    EDICTUM AEDILIS CURULIS



    Bei der Kontrolle der Betriebe fiel ein mehrfacher Verstoß gegen § 3 Codex Universalis - Lex Mercatus auf.


    1. Verstoß gegen Abs. IV: Aktuell befinden sich in deinem Eigentum sechs Betriebe, was eine Überschreitung der zulässigen Anzahl von 50 Prozent, also zwei Betrieben, darstellt.
    2. Verstoß gegen Abs. V: Mitgliedern des Ordo Senatorius ist es verboten andere Betriebe zu führen, als solche, die der Produktion landwirtschaftlicher Güter und deren Weiterverarbeitung dienen. Eine Taberna und ein Fernhandel erfüllen diese Voraussetzungen nicht.



    Du wirst hiermit aufgefordert, mindestens die Taberna und den Fernhandel zu veräußern, zu verschenken oder anderweitig abzugeben. Die Frist hierfür wird auf vierzehn Tage nach Zustellung dieses Schreibens festgesetzt. Erfolgt die Abgabe der Betriebe nicht in der angegebenen Frist, wird dieser Verstoß gegen die Lex Mercatus mit einer Geldstrafe geahndet. Der Betrieb ist bis zur Klärung vorrübergehend stillzulegen.


    Beschwerde oder Einspruch kann an den amtierenden Consul gerichtet werden.



    Gezeichnet und verfügt:


    [Blockierte Grafik: http://img259.imageshack.us/img259/4645/siegel.gif]

    gez. H. Claudius Menecrates



    ANTE DIEM IX KAL DEC DCCCLX A.U.C. (23.11.2010/107 n.Chr.)


    Er hatte doch eine Erbschaft bekommen. Da kam der Geistesblitz, der alles aufklärte und Vespa machte sich sofort daran die Antwort zu verfassen.



    Aelia Vespa, Casa Prudentia, Roma


    An den
    Aedil
    H. Claudius Menecrates



    Salve Claudius Menecrates!


    Es tut mir sehr leid, dass mein Mann -Prudentius Balbus - es versäumt hat seine Betriebe in Ordnung zu bringen. Wie dir sicher zu Ohren gekommen ist, scheint mein Mann derzeit verschollen. Die Überbelegung mit Betrieben resultiert aus einer Erbschaft, die er gemacht hat. Bisher war es ihm noch nicht möglich diese zu veräußern. Ich bitte daher um deine Nachsicht und die Möglichkeit deinen Auflagen zu gegebener Zeit Folge zu leisten so bald es uns möglich ist.


    Sollten noch weitere Fragen oder Unklarheiten bestehen, stehe ich gern für ein Gespräch zur Verfügung.



    Vale und im Voraus vielen Dank


    Aelia Vespa



    Hoffentlich konnten sie das bald ins Reine bringen...

    Sie vermochte nicht zu sagen ob Vala zu viel versprochen hatte oder nicht. Es war anders gewesen. Gänzlich anders als es mit Balbus war und alles andere als schlecht. Ein Erlebnis so konnte man es nennen. Besonders? Ja, durchaus. Erfüllend? Auch das, war es gewesen. Nach einer sehr langen Abstinenz konnte doch eine Frau so etwas mal genießen. Nun lag sie in ihrem Bett. Neben ihr der Duccius, Hausgast ihres Mannes und bisher lediglich Zeitvertreib beim Abendessen. Ihr Atem ging noch immer schwer, wollte sich irgendwie nicht so recht beruhigen, ihre Haare völlig verschwitzt, die Augen geschlossen und an das was geschehen war denkend. In ihrem Innersten gab es eine ganze Menge verschiedener Gefühle aber kein schlechtes Gewissen. Im Moment fühlte sie sich glücklich, erfüllt von vielen positiven Gefühlen, die keine anderen Gedanken an schlechte Dinge zuließen. Auch die Tatsache, dass sich so etwas für eine ordentliche Römerin nicht gehörte, war ihr egal. Zu 99% ihres Lebens war sie eben diese Römerin, die sich an sämtliche Vorgaben hielt, das tat was man von ihr erwartete. Tante Phoebe war ganz sicher sehr stolz auf sie. Dieses eine Prozent musste es einfach geben. Eine Abweichung vom Perfektionismus, der sie irgendwann versauern lassen könnte. Warum sollte nicht auch mal eine Frau ganz einfach Frau sein und nicht auch einmal einem Verlangen nachgeben, das es ja eigentlich nie gab. Zufrieden war sie und genoß die Nähe eines Mannes im Bett noch einen Moment bis...



    Es war einige Zeit vergangen und Vespa Atem ging schon lange Zeit normal. Die Hitze der letzten Stunden war verflogen und noch ruhte alles im Hause Prdudentius bis auf Vespa. Er musste gehen, jetzt ehe das Leben in die Zimmer und Gänge zurückkehrte und dieses Stelldichein auffliegen würde. Sie ging davon aus, dass es ihm klar war das niemand davon erfahren durfte. Vespa richtete sich auf, rüttelte ihn dann energisch.


    "Geh jetzt,"


    sagte sie laut, deutlich und befehlend. Das Licht der Öllampen ließen ein ernstes und ausdrucksloses Gesicht erkennen weclhes ihn anblickte und deutlich zeigte, dass sie es ernst meinte. Kein Ton der Reue, keine Unsicherheit war herauszuhören.