Langsam zogen centurien in Richtung der Stadt. Die Straßen vor der Baustelle waren jedoch von Gaffern verstopft, sodass die Soldaten, die aus einer anderen Ecke kamen nicht einmal sehen konnten, was genau los war.
Licinus kommandierte nach einem kurzen Blickwechsel mit dem tribunus einen Halt, er fungierte sozusagen als dessen Stimme, und ging dann noch vorne durch.
Den ersten Mann, den er erreicht klopfte er mit der vitis gegen die Schulter:
"Was geht denn bei allen Göttern hier vor?!"
Eine solche Menschenansammlung dürfte die Stadt seit der Pest noch nicht gesehen haben.
Beiträge von Marcus Iulius Licinus
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Lucius Battiacus und Esquilina
Im Frühstücksraum angekommen nahm Licinus am Tisch platz und langte nach einigen Würfeln Ziegenkäse in Kräutern und Öl, sowie etwas Brot, die er miteinander vermischt aß. Esquilina dagegen verhalf sich zu etwas, was puls in gewisser Weise ähnelte, aber ungleich schmackhafter zu sein schien. Im Wesentlichen bestand es aus Ziegenmilch, Honig etwas Obst (bei Esquilina hieß das natürlich Kirschen) und grob gemahlenem Getreide. Battiacus dagegen schien schon fertig mit dem Essen zu sein, denn er hatte nur noch einen dampfenden Becher terra sigillate vor sich. Eine Vorliebe, die er bei einem ehemaligen praefectus abgeschaut hatte.* Licinus fand es schlicht zu bitter.
Da er mit dem Essen fertig war, nahm sich der alte veteranus auch das Recht heraus zu sprechen. Jedoch sprach er mehr in den Raum hinein, als gezielt zu jemandem, denn er wollte nicht,dass sich jemand gestört fühlte:
„Wegen des Festes: Wir ham jestern abend noch nen Schwein g‘schlachtet, ich denke, datt dat mittlerweile so weit is, un wir es über en Feuer hänge könne. Wir sollde also heute Abend ein anständiges Spanferkelche hawen. Außerdem han ich heute morje was Brennmaterial beischaffe könne, dat sollt für nen schönet Feuer reiche. Wein hammer von uns aus da, Gemüs wird grad geholt. Joa, dat war et dann auch im große und ganze. Achja, einjeladen hab ich bis jetzt nur den aedituus vom Marstempel in cremona und nen paar Nachbarn. War doch richtich, dass es keine große Feier sein sollte? Wenn nich…“
Die Frage war natürlich pro forma und Licinus, der sein Essen grade runtergekaut hatte winkte ab.
„Passt schon, passt schon“ Der Aedituus als alter Freund Battiacus war zu verkraften, die Nachbarn ebenso. Das einzige was ihn wirklich gestört hätte, wäre eine Einladugn sämtlicher Honoratioren der Stadt Cremona gewesen. So lange aber alle Gäste als Privatleute auftauchten, sah er sich auch nicht gezwungen, sie allzu übertrieben zu begrüßen. So aber konnte er sich getrost seinem Schützling zuwenden und meinte mit einem leichten Lächeln:
„Wenn du magst, Esquilina, darfst du heute dein kleines Kettenhemd anziehen.“
Natürlich erwartete Licinus nicht im geringsten, dass das Mädchen irgendeine Form von Einwand gegen diesen Vorschlag einbringen würde. Und er hatte natürlich Recht, denn prompt kam die Reaktion zurück:
„Uuuuiiihhhh, toll. Ich zieh mich gleich um.“
„Mooooooment!“ antwortete an dieser Stelle Licinus „Heute Abend! Nicht jetzt schon. Denk dran, dass das Kettenhemd nach einem bisschen Zeit schwer wird.“
Esquilina jedoch war von diesem Einwand wenig begeistert und brummelte vor sich herum „Menno!“, was wiederum Battiacus dazu bewegte daran zu denken, dass sein Chef dem Mädchen zu viel durchgehen ließ. Dieses Mal jedoch blieb Licinus, wenn vielleicht auch nur aus Sorge, dass es ihr wirklich zu schwer werden würde, hart.
„Nein, du ziehst verwandelst dich erst in die kleine Victoria, wenn du deine Arbeiten gemacht hast. Und wenn ich meine Briefe geschrieben haben. Ich sollte einigen Leuten langsam wirklich Bescheid geben, dass ich noch am Leben bin“ entschied er. Ja, diese Briefe würde er wirklich dringend schreiben müssen. Vor allem an seinen Verwandten in Rom.
Licinus hatte dann auch keine weiteren Fragen an Battiacus mehr, er verließ sich voll und ganz auf die Organisationskünste seines Verwalters. Der Rest des Frühstücksgespräches, so denn überhaupt gesprochen wurde, drehte sich zum einen um Belanglosigkeiten, zum anderen um den Zustand des Gutes.
[Sim-Off]* In memoriam an einen großen Mann mit großer Stimme :-D[/Sim-Off] -
Die pila waren natürlich wiederum Ausbildungswaffen, ohne scharfe Spitze und eben diese war sogar aus Holz, damit man die Schwiede nicht überlasstete mit Unmengen an verbogenem Material. Es gab hier schließlich keine Feinde, denen man auf elegante Art und Weise die Schilde rauben musste.*
Auch der centurio hielt ein solches in der Hand und erklärte:
"Das pilum ist eine Waffe für kurze Entfernungen. Es wird geworfen, wenn der Feind am Anstürmen und und hat den Hauptzweck dem Feind seinen Schutz zu rauben. Es verhakt sich im Schild, die Spitze verbiegt sich, der Schild ist unbrauchbar. Wenn ihr den Gegner tötet, umso besser.
Wenn ihr steht senkt ihr den pilum auf den Boden neben euren rechten Fuß. In Grundhaltung haltet ihr in so, im "state" so:"
Dabei zeigte der centurio die beiden Haltungen einmal mit abgewinkeltem rechten Arm, knapp unter dem Übergang zwischen Spitze und Schaft, wie man es wohl auch natürlich machen würde. Dann ließ er seine Hand den Schaft hinunter gleiten und hielt dort fest, sodass sich der Speer an seinen Arm anlegte. Und wieder zurück
"Dazu gibt es noch pila sursum" Der Trebellier ließ seine Hand wie zuvor nach unten gleiten, griff zu und zog sie wieder nach oben, diesmal den Speer vom Boden hebend.
"und pila dorsum"Diesmal ließ er ihn einfach durch seine Hand zurückgleiten.
"ZUerst jedoch werdet ihr das Laufen mit pilum üben. Zwei Runden um den campus. Pila sursum! UND LOS!" kam es wie mit der ballista geschossen.Sim-Off: *Sorry, es wäre wohl besser gewesen, das vorher zu erwähnen. Aber ein tödliches Aussehn ist ja trotzdem möglich.
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Ah, der Chef hat Geburtstag:
"Auf den besten legatus den es gibt! Er lebe hoch! Hoch! Hoch!"
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Da lag also der Hund begraben. Der Artorier glaubte also doch, dass er mit drei centurien fertig werden würde und Licinus Rolle hatte wohl seinem Rang entsprechend aufgewertet werden sollen. Naja, wenn er meinte, dass das nötig sei, von ihm aus.
Die Zahlen nahm er zur Kenntnis. Das war wohl der Vorteil der Ausbildungseinheiten. Die jungen Männer waren, naja eben jung, und außerdem wurden sie als erste wieder aufgefüllt.
"Keine Fragen, tribunus?" Was sollte es auch für fragen geben. Erscheinen war etwas, das bekam er grade noch so hin. -
Licinus war allein zur porta gegangen. Nachdem der Artorier gesagt hatte, dass der centurio, den er vertreten sollte, sich um den Aufmarsch seiner Einheit selbst kümmern würde, hatte er keinen Grund gesehen, dass überprüfen zu müssen.
Also ging er strammen Schrittes auf das Tor zu. Dort erkannte er seinen Vorgesetzten und hielt kurz vor ihm an, um zu salutieren.
„Guten Morgen, tribunus Artorius!“
Damit stellte er sich darauf ein, dass die drei centurien wohl bald eintrafen und es los ging. -
An einem weiteren heißen Sommertag fanden die tirones ein anderes Ausgangsbild vor, als es in den vergangenen Tagen der Fall gewesen war. Anstatt der Säcke mit den Übungsschwertern standen da nun einzelne Gruppen von pila, in Konstruktionen, die viel später Generationen von Kindern an Indianerzelte erinnern würden. Einige Schritte abseits davon stand ein Ausbildungscenturio und fauchte die ankommenden tirones an, ihre Plätze einzunehmen.
Als alle standen brüllte er vernehmlich:
„Guten Morgen ihr Schlafmützen!“
Damit durfte dann wohl endgültig jeder anwesende wach sein und etwas leiser aber immernoch klar zu hören fuhr er fort:
„Heute beginnen wir mit dem pilum-Training. Das pilum ist eine sehr effekitve Weise den Feind seines Schildes zu berauben oder ihn gar auszuschalten, bevor er die Chance hat uns nahe zu kommen.
Eure erste Aufgabe ist jedoch eine andere:
Jeder von euch schnappt sich jetzt so schnell er kann ein pilum und kehrt auf seinen Platz zurück. Und versucht, die Stapel nicht umzuschmeißen!
Ich will keine Verletzten sehen!!!“„Agite“ ~ ausführen!
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Der Melder, von Licinus still verflucht, eine persönliche Nachricht hätte ja durchaus gereicht, war schon wieder auf dem Rückweg, als das Theater losging.
An allen Ecken und Enden sprangen die Soldaten aus den Becken. Die meisten überrascht, nackt waren die Offiziere doch eher selten zu erkennen.
"Weitermachen!", rief Licinus denn auch sofort und seine Stimme hallte von den marmornen Wänden wieder.
Er erlaubte es sich nicht zu seufzen, hätte es aber gerne. Die Unterhaltung mit den tirones war mal wieder eine willkommene Abwechslung gewesen. Selten bekam man als Offizier so einen Zugang zu den jungen Männern, die sich seinem Kommando unterstellte. Ab jetzt würde sich jedes offene Wort zwischen ihnen von selbst verbieten. Einzig blieb es ihm, sie alle mit einem Blick zu schweifen, der klar machte, dass keinesfalls zusätzliche Strafdienste aufgebrummt bekommen hätten. Wie auch, selbst wenn es eine böswillige Sache gewesen wäre, an den paar Fragen war nicht falschen gewesen.
Ein besonders selbstbewusster tiro würde wohl gar etwas sehen können, was ihm sagte, dass er nun unter wohlwollender Beobachtung stand.
Ein letztes Nicken in Richtung der Gruppe, mit der er sich unterhalten hatte, dann machte er auf der Stelle kehrt und verließ den Raum mit der Sicherheit, dass jetzt statt einer Unterhaltung mit eine über ihn folgen würde.
In der Umkleide legte er seine tunica wieder an, das verzierte cingulum und nahm die vitis wieder in die Hand. Der nette, ältere veteranus verwandelte sich wieder in den anspruchsvollen aber gerechten Offizier.
Dann ging er zu dem, der ihn gerufen hatte. -
Lucius Battiacus und Esquilina
Am nächsten Morgen schlief Licinus ungewöhnlich lange, erst einige Stunden nach Sonnenaufgang öffnete Battiacus leise die Tür zum Schlafzimmer des Gutsbesitzers.
"Er schläft immer noch," flüsterte er leise Esquilina, die neben ihm stand. Der primus pilus muss eine wirklich harte Zeit gehabt haben. Sie waren mittlerweile in der dritten Stunde.
"Ich glaube, wir müssen ihn aufwecken" verschwörerisch blinzelte er Esquilina zu und schob sie durch die noch etwas weiter geöffnete Tür hindurch.
Dort wieselte sie zu Licinus Bett und begann ihn zu stupsen, Licinus quittierte das zuerst nur mit einem brummeln, aber als das störende Gefühl nicht weggehen wollte blinzelte er langsam mit den Augen. In diesem Moment krähte Esquilina in voller Lautstärke:
"Guten Morgen Maaarcus!!! Aufstehen!!!"
Das holte nun wirklich jeden in eien halbwegs wachen Zustand zurück. Licinus setzte sich auf und streckte sich
"Guten Morgen! Dir auch Battacus!" Dieser hatte mittlerweile auch das Zimmer betreten.
"Guten morgen, pr... Licinus! Wir dachten, wir wecken dich mal auf, bald schlägt schon die dritte Stunde."
Licinus stutzte, aber die Lichtstreifen an den Fensterläden bestätigten die Worte des Verwalters:
"Was? Schon? Wir brauchen hier wohl eine Wecktrompete!" murmelte er und streckte sich noch einmal.
"Also gut, ich komme."
"Bis gleich"
Gemeinsam verließen die beiden den Raum, während Battiacus unmerklich den Kopf schüttelte. Eine Wecktrompete, der Mann kam eindeutig zu wenig aus der castra raus.
Licinus seinerseits unterzog sich einer Katzenwäsche, zog sich eine der leichteren tunicen an. Natürlich dennoch eine, die durchaus als tunica militare durchgehen konnte. Dann begab er sich in Richtung des atriums. -
"Das tut mir leid," antwortete Licinus etwas steif. Was sollte er auch sonst sagen, fragte er sich, nachdem der tribunus seinen durchaus schrzhaft gemeinten Kommentar nicht so aufgefasst hatte. Naja, zumindest zum Teil scherzhaft gemeint, korrigierte er sich.
Nun scherzte der tribunus wohl seinerseits und noch dazu ziemlich schlecht, wie Licinus fand. Wenn es was zu tun gab, dann musste die Erholung eben warten. Eigentlich sogar nicht mal das, im Gegensatz zu den vergangenen Tagen würde ein wenig Aufräumarbeit wohl die reinste Erholung sein, also antwortete er:
"Selbstverständlich stehe ich zur Verfügung," auch wenn er es dem Artorier durchaus zugetraut hätte mit drei centurien allein fertig zu werden.
"Die IV., V. und IV. der IX. also. Gibt es etwas, was ich über die centurien wissen sollte? In erster Linie, wie ist ihre Effektivstärke? Und wann soll es los gehen?"
Schließlich musste er auch noch die Pläne für seine centuria umstellen. Der optio würde sich vermutlich nicht darüber freuen, aber was wollte man machen. Dafür war er schließlich optio in der ersten der ersten. -
Nach einigen weiteren Übungen, noch mehrere Soldaten kamen in den "Genuß" eines Knuffs mit der vitis, die meisten reagierten allerdings anders als der Mann, sie ließen sich ablenken, ging es dann auf das Ende für die heutige Übungseinheit zu.
Wie immer ordnete der Trebellier zwei Auslaufrunden an. Wie immer stand er während dieser Zeit an seinem Platz und blickte immer auf den Hauptteil der Gruppe, während er sich in seiner mürrischen Art, über jeden einzelnen der tirones seine Gedanken machte. Allmählich meinte er abschätzen zu können, wer von ihnen wohl die Ausbildung schaffen würde und wer nicht. Es würde sich zeigen, ob er richtig lag. Aber er wäre sogar bereit gewesen zu wetten. -
"Und selbst das dürfte schon eine ganze Weile her sein, nicht wahr?", grinßte Licinus die Männer an.
"Das war für mich und meine Freunde damals zumindest das schlimmste. Die Ausgangssperre. Ich wette, ihr freut euch auch schon auf den nächsten großen Feiertag, was?"
Das Lächeln auf Licinus Gesicht war wohl irgendwo zwischen verschmitzt, wissend und verstehend einzuordnen. Die jungen Leute waren ja doch alle gleich, aber wir damals auch nicht besser, das sollte es sagen und er hoffte, dass es auch so ankam.Leider schien er einen den jungen tirones verprellt zu haben, denn dieser wartete nach seinem Vorschlag ins tepidarium zu wechseln nicht mal, ob einer seiner Kameraden reagierte. Licinus wollte gerade nachfragen, ob es jemanden stören würde, wenn er sich ihnen noch mal anschließen würde, da näherte sich ein weiterer Soldat der Gruppe.
Auffallend an diesem war jedoch, dass er in voller Uniform anrückte. Die Nägel an seinen Sohlen klackten unangenehm laut auf dem Marmorboden. Nachdem er sich kurz umgesehen hatte, steuerte er zielstrebig auf die Gruppe zu. Zwei Schritte vor der blieb er stehen, salutierte und aus seinem Mund tönte es:
"Primus pilus, Meldung des praefectus castrorum, du sollst zu ihm kommen, sobald deine Pflichten es zulassen."
Licinus blickte kurz zu den tirones
"Sag ihm ich komme sofort."
was diese jetzt wohl dachten? -
Sim-Off: Ich hoffe, ich kreuze nicht jemandes Planes, wenn ich wie folgt terminiere:
Licinus hörte sich das an, was nicht wirklich als Kompliment gelten konnte. Aber Licinus war zumindest so weit erholt, als dass er sowas unkommentiert lassen würde:
"Du hättest mich mal sehen sollen, bevor ich auf meinem Landgut war. Oder besser nicht, sonst hättest du schon die Klageweiber gerufen."
Wenn der tribunus schon auf die persönliche Ebene wechselte, dann konnte man sich dort ja auch ein klein wenig bewegen, oder war diese Einstellung auch eine Folge dessen, das er fertig war?
"Ich hoffe du konntest dich auch etwas erholen?" zu seinem Ärger wusste er nicht, ob der tribunus noch mit etwas anderem beschäftigt gewesen, als der Nahrungsbeschaffung.
"Beziehungsweise, was kann ich für dich tun, tribunus?"
Kam er dann doch zum Dienstlichen, als er sich zusammenriss. -
Im Gegensatz zu anderen Personen, die in einem dreimaligen Klopfen ein böses Omen sahen, sah es Licinus schlicht als die Bitte eintreten zu dürfen. Also quittierte er es mit einem schlichten, aber noch immer etwas müden "Ja, herein!"
Als er den Artorier eintreten sah erhob er sich von seinem Stuhl, was er gerade getan hatte, war nicht grade ersichtlich, aber er salutierte in gerader Haltung vor seinem vorgesetzten Offizier. -
"Mag durchaus sein, aber dafür seid ihr ja hier, nicht wahr? Um für das echte Gefecht zu trainieren."
Mit diesen schnellen Worten tat der Trebellier die Einwände des Iuniers ab. Die Nachfrage dagegen war nicht ganz so schnell zu beantworten.
"Das Wechseln der Positionen kommt eigentlich später, aber grob gesagt gibt es zwei Fälle: Erstens der Kamerad ist leicht verwundet, dann kann man einen normalen Wechsel durchführen, bei dem die Deckung erhalten bleibt.
Wenn dagegen der Kamerad schwer verwundet wird es schwierig. Man muss versuchen etwas zusammen zu rücken, damit die hinteren Kameraden ihn durchreichen und ersetzen können."
Das war kein einfaches Manöver und daher ersparte der centurio es sich, alles in allen Einzelheiten auszuführen. Es kam ohnehin noch beim Formationstraining. Jetzt ging es um den Umgang mit dem gladius.
"Ihr könnt dann weitermachen!" -
Licinus war nicht wenig schockiert, als die Frage des muskulösen Tiros kam. Esquilina und seine Geliebte?! Himmel, sie war noch ein Kind. Ein kleines Kind sogar. Wie Marei. Zwar wusste er nicht, was genau der Sklave dem Sklavenmädchen angetan hatte, aber genau wissen wollte er das auch nicht. Wut kochte wieder in ihm hoch, die er mühevoll unter Kontrolle hielt.
"Geliebte, so ein Quatsch!" stieß er aus und klang dabei vermutlich ein wenig zu scharf für einen unbeteiligten Dritten.
"Neee, dafür is nun wirklich zu klein. Wenn ihr die rumlaufen seht, die hat noch keine zehn Winter gesehen, so einer is unser primus pilus net. Seine Tochter, das das glauben die meisten, ich auch, so wie er sich um sie kümmert muss da was sein."Als dann ein anderer den Kommentar brachte, er müsse den primus pilus ja gut kennen, lachte er in sich hinein. Wenn du wüsstest, wie gut, dann würdest du nicht Bruder sagen, dachte er bei sich. Stattdessen lachte er laut:
"Ihn gut kennen?! Oh, Jungs, man merkt, dass ihr neu hier seid. Das war nur der übliche legiointerne Tratsch. Hier leben knapp 6000 Mann auf engstem Raum, ihr wird mehr getratscht, als in jeder Strickrunde alter Jungfrauen.
Wie heißt es so schön? Wenn der legatus morgens nießt, dann hat am Abend die ganze legio Schnupfen. Versucht gar nicht erst, was geheim zu halten, es klappt nicht."
All das hatte Licinus in einem gut gelaunten kumpelhaften Ton gesagt, erinnerte er sich doch an das ein oder andere Ereignis, im Laufe seiner Karriere, das ihn nicht wenig amüsiert hatte.
"Aber um deine Frage zu beantworten, zur zweiten cohors. Von daher kann es schon sein, dass uns das Getuschel von der anderen Seite der Thermae schneller erreicht, als den Rest."Sim-Off: Ich setze die II. coh jetzt einfach mal auf das Feld zwischen Thermae und Horrea auf dieser Karte fest
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"Nicht ganz!", antwortete der centurio und man hörte einen erhobenen Zeigefinger in der Luft, auch wenn mal keinen sah.
"Nicht Macer hätte dich getötet, sondern ich, wenn du dich so verbissen auf einen Gegner konzentrierst. Du darfst bei aller Konzentration auf den Feind nicht außer Acht lassen, was um dich rum passiert, sonst hast du schnell eine Speerspitze oder ähnliches in der Seite."
Abwartend sah er die beiden an und gab so eine der seltenen Möglcihkeiten Fragen zu stellen. -
Licinus dachte zurück, nachd er Schlacht von Edessa, ja da war ein Iunier, den sie begraben hatten. Iunius Lucullus, wenn er sich richtig erinnerte. Ja, Lucullus, sie hatten in der Zeit als tirones das ein oder andere Würfelspiel zusammen gespielt. Ihr Götter, das schien vor einer halben Ewigkeit gewesen zu sein."Ja, in der Tat gab es einige Iunier in dieser Zeit. Leider ist mir keiner persönlcih begegnet."
Licinus hatte schlicht keine Lust, über gefallene Freunde zu reden, daher bemühte er sich, diesen Themen auszuweichen. Er hoffte, das dies nicht dazu führen würde, dass es so aussah, dass er gar niemanden gekannt hatte."Der primus pilus? Schwierige Frage," wie sollte man sich auch selbst in einer Art und Weise beurteilen, die auch nur annähernd objektiv rüber kam. Und gleichzeitig wollte er sich natürlich auch nicht über den grünen Klee loben, denn sicherlich würden die tirones schon bald herausfinden, wer der nette, ältere Veteran wirklich war.
"Er ist streng, mit weniger als dem besten nie zufrieden und gnadenlos gegenüber jeder Art von Nachlässigkeit.
Allerdings gerecht und immer bereit mindestens das zu geben, was er verlangt.
Und er hat einen kleinen Spleen. Vor einiger Zeit hat er einem kleinen Mädchen das Leben gerettet, das ... naja, adoptiert hat er es meines wissens nie" warum eigentlich? War ja ne gute Frage, wenn man sie so stellte. Irgendwie kroch dieser Gedanke, zum wiederholten Male übrigens, in Licinus Gedächtnis.
"Aber man könnte sagen, dass er sie vergöttert. Jedenfalls wird er irgendwie weich, wenn sie da ist. Naja!" -
Das hatte man nun auch wieder selten, dass der tiro auf eine solche Störaktion reagierte, indem er sich sofort wieder seinem Gegner zuwandte. Die meisten waren doch etwas länger abgelenkt.
"Haltet mal eine Sekunde inne!", befahl er den beiden Soldaten. Als beide ruhig standen, musterte er sich und fragte dabei:
"Was glaubt ihr, zu was das gerade gut war? Jedenfalls nicht dazu, dass ihr mich einfach ignoriert."
Der Trebellier war sehr gespannt, worauf die tirones kommen würden. -
Mitten im verbissenen Kampf traf den Iunier der Knauf einer vitis in die Seite. Nicht wirklich schmerzahft, schon gar nicht durch die lorica hindurch, aber durchaus so, dass man es spüren musste.
Im selben Moment machte der centurio einen Satz zurück, da er nciht von der Reaktion des probatus getroffen werden wollte.
Das war sie, die geplante Gemeinheit und der Iunier würde wohl nicht der letzte bleiben, der sie abbekam, schließlich verfolgte der Trebellier auch hier einen pädagogischen Zweck.