Beiträge von Marcus Iulius Licinus

    Sim-Off:

    Sicher, nur die Waffen werden erst nach und nach ergänzt, jeweils an den dazugehörigen "Ausbildungstagen"


    "Da, wo ich gebraucht werde, natürlich. In der ersten Reihe meistens. Direkt unter dem Signum. Der signifer wird schon dafür sorgen, dass ihr das immer sehen könnt. Und im Zweifelsfalle könnt musst ihr halt was rücken."
    Auf die signiferi konnte sich jeder centurio verlassen, sie ließen das signum niemals fallen, nicht um ihr Leben.
    Außerdem musste ein centurio schon aus Gründen des Ehrenkodex immer dort stehen, wo es am brenzligsten war. Beim Angriff die ersten, beim Rückzug die letzten, das war ihr Motto. Und das galt.
    "Ich hoffe, das beantwortet deine Frage?"

    "Soo, was können wir also tun, damit wir noch schlechter getroffen werden?!" fragte der centurio rhetorisch, wiederum um gleich die Antwort zu geben.
    "Wir können einen geschlossenen Block bilden. Das hat gleich zwei Vorteile: Erstens gibt es weniger exponierte Stellen die von Pfeilen getroffen werden können, zweitens lässt sich die wucht der feindlichen Kräfte beim Zusammprall besser auffangen.
    Auf scuta premitte hin rücken Reihen auf die Mitte hin, bis die Schildkanten sich berühren.
    Auf corpora premitte rücken die hinteren Reihen vor, bis ihr direkt inter dem Vordermann steht. Keine falsche Scheu, drückt ihm das Teil ruhig was in den Rücken.*"



    "Verstanden?!"
    brüllte der Trebellier nach einer kurzen Pause. Tatsächlich schien es, dass die tirones diesmal Zeit für das Stellen von Fragen bekamen und erst als alle Klarheiten beseitigt waren hieß es:


    "Scuta sursum!"


    "scuta premitte!"


    "corpora premitte!"



    Sim-Off:

    *Reihen bzw. Rotten schließen.

    Nicht eine halbgöttliche Abstammung war der Grund für die Falkenaugen des centurios, sondern vielmehr langjährige Erfarung im Umgang mit probati und der ständigen Suche nach Möglichkeiten, diese anzuscheißen.
    Der die Antwort aber schnell und prägnant kam, war der Schrecken Strafe genug. Außerdem wollte er fertig werden.


    Der Rundgang war erstaunlich ereignislos verlaufen. Zu ereignislos, wie der alte Schinder fand und daher ließ er eine neue Runde anfangen. Diesmal im Schnellschritt. Und jeder probatus der strauchelte würde die Spitze der vitis in seinem Rücken zu spüren bekommen. Dazu kam jedesmal der markerschütternde ausruf "Tot!"


    Erst am Ende der vierten Gerade erklärte er, was gemeint war:
    "All jene von euch, die ich getroffen habe wären jetzt tot. Warum? In einer engen Formation mit vielen Schilden steht ihr einigermaßen sicher. Außerhalb seit ihr nichts weiter als ein perfektes Ziel für feindliche Bogenschützen."

    "Was findest du hier zum Lachen?!" blaffte Sextus Trebellius Vetulio den Iunier an.
    "Du bist hier bei der Armee, hier wird nicht gelacht!"


    ~~~


    Nachdem die probati gefühlte ewige Zeiten das Schild gehoben und wieder abgesenkt haben, brach der centurio die rasche Befehlsfolge ab, als die zukünftigen Soldaten die Schilde oben hielten.
    "So ihr Schlappschwänze! Und jetzt Tempo. Milites aequatibus passibus pergite!" Wieder ging es in vier Abschnitten, nach denen neu geordnet wurde, einmal rund um den campus.

    "Das scutum wird mit gestrecktem Arm an der Griffstange hinter dem umbo getragen!" blaffte der centurio einige Soldaten an, die beim Holen der Schilde anders vorgegangen waren.
    "Da es sich mit erhobenem Schild schlecht steht und mit gesenktem Schild schlecht marschiert gibt es dazu zwei einfache Befehle:
    scuta sursum und scuta dorsum
    ~ Schild auf/ab
    "Diese werden wir jetzt üben und dann dürft ihr versuchen mit Schild in der Hand zu laufen." Und zur Abwechslung folgte was? Richtig ein diabolisches Grinsen.


    "scuta sursum!


    scuta dorsum!


    scuta sursum!


    [...]


    scuta dorsum!"


    Wieder wurden diese grundlegenden Befehle in nahezu endloser monotoner Folge geübt.

    Die Soldaten jubelten für die Ausgezeichneten


    Dann war die Reihe an ihm und Licinus selbst fand, dass sein patronus übertrieb. Auch wenn es für die Soldaten so wohl motivierender war, wenn sie etwas zu bewundern hatten. Darin lag wohl auch der Sinn dieser Ordensvergabezeremonien, wie er vermutete, während er strammen Schrittes und in sehr gerader Haltung auf das Tribunal marschierte.
    Dort salutierte er vor dem legatus, bevor er seine Hände vorstreckte, damit sein Vorgesetzter ihm die armillae überziehen kann.
    "Danke legatus!", waren die einzigen Worte, die er sprach.

    Natürlich freuten sich die milites. Es war doch jedes Mal das selbe, kaum ging es an die Waffen, schon wurden die Soldaten wieder munter.


    "Soweit ist das richtig, aber nutz mal deinen Schädel! Kann man ein scutum auch aktiv im Kampf einsetzen?!"
    Die Antwort auf die Frage wurde dann auch freihaus muitgeliefert:
    "Ja, das kann man. Zum einen durch den Druck, den man auf die Feinde ausüben kann. Zum anderen kann man gegen Schienbeine und andere Körperteile schlagen. Ein gezielter Schlag von unten gegen die Nase kann einen Mann töten!"


    "Ihr könnt nun eure Übungsscuti dort hinten abholen. Ihr werdet feststellen, dass sie schwerer sind als jene, die ihr bei der Musterung bekommen habt. Das ist Absicht, also verschont mich mit blöden Nachfragen!"
    Erklärungen gab es - wie immer - keine.

    Licinus war deutlich pessimistischer als sein Vorgesetzter und Patron, zumindest, als dieser sich gab. Er war sich sicher, dass die Bande dies hier als Fanal gemeint hatte und ihre Aktivitäten verlegen würde. Er glaubte auch nicht daran, dass sie aufhören würden, wer einmal Blut geleckt hatte... Es gab diesen Typus Mann. Aber es verbot sich öffentlich ein Streitgespräch dazu anzufangen. Und daher sprach Licinus in einer grimmigen Entschlossenheit aus, was im Moment einer seiner größten Wünsche war:
    "Wir werden sie fassen. Und geben die Götter, dass ich derjenige sein werde, der ihnen das Genick bricht."
    Ob das jetzt symbolisch oder wörtlich verstanden wurde, war einerleich. Es traf beides irgendwie zu, wörtlich vielleicht weniger. Lieber verließ er sich auf den blanken Stahl seines gladius.
    Weiter flogen die Eimer durch die Reihen und die Henkel fingen an Licinus in die Finger zu schneiden und zu schmerzen.
    Als irgendwann, Licinus hätte nicht sagen können, wie viel Zeit vergangen war, einige Soldaten auftauchten mit dem Befehl die Ketten abzulösen, staunten sie nicht schlecht, welche beiden da rußverschmiert vor ihnen standen. Mit offenen Mündern starrten sie sie an.


    Sim-Off:

    Wenn du magst, kannst du zuerst reagieren, wenn nicht wird Licinus sie zur Ordnung rufen ;)

    "Guten Morgen ihr Schlappschwänze! Etwas schneller, wenn ich bitten darf." brüllte der centurio den ankommenden Soldaten zu. Und kaum war das Stundensignal ausgeklungen setzte er nach:
    "Alle, die bis jetzt noch nicht an ihrem Platz sind, haben für den Rest der Woche Latrinendienst. Und jetzt bewegt euch endlich!"
    Und noch bevor der letzte Soldat endgültig stand, setzte er nach:
    "Tirones, ihr freut euch sicherlich alle, dass ihr jetzt endlich zu eurem Werkzeug kommt. Wir fangen heute mit dem scutum an.
    Tiro Iunius! Was kannst du uns über das scutum sagen?!"

    Sim-Off:

    Ich schreibe zwar immer der x. Tag, aber das ist nicht wörtlich zu nehmen. Zwischen dem letzten ausgesimmten Übungstag und diesem ersten mit dem scutum liegen einige, in denen die Grundlagen udn eure Fitness gedrillt wurde.


    Kurs bevor erste Stundensignal geblasen wurde stand Sextus Trebellius Vetulio schon auf dem campus und wartete geradezu darauf, dass einige tirones zu spät kommen würden.
    Mit strengem Blick maß er die ankommenden tirones, wer bei Signalende noch nicht auf seinem Platz stand, der konnte mit einer Strafe rechnen.

    Nachdem sie einige Runden um den campus gedreht hatten, ließ der centurio anhalten und befahl schlicht:
    "Tirones! Abite!"
    Er hielt wenig davon, seinen Untergebenen zu raten, wie sie einen Muskelkater vermeiden konnten. Das war deren Sache und würde zeigen, wer in der Lage war, sich einzuschätzen und mitzudenken. Ausreden würden am nächsten Tag natürlich nicht geltend gemacht werden können.
    Er selbst würde den Abend wohl in der Therma verbringen. Oder in den Armen eines der Mädchen der domina Deidameia in der Stadt.

    Lucius Battiacus und Esquilina


    Licinus trug Esquilina hinaus und setzte sie auf die Bank, die unter einem Baum in der Mitte des Hofes stand. Von hier aus hatte man einen hervorragenden Blick über die Gebäude, die das Gehöft ergaben. Bevor er sich aber selbst hinsetzte und den Blick genießen konnte beugte er sich über das kleine Mädchen und kitzelte sie durch:
    „Neeeiiiin, hihihihhi. Lass das! Hihihi. Nein.“

    Ging es einen Moment seitens des Mädchens, bevor Licinus sich neben sie setzte und Esquilina in den Arm nahm.
    „Es ist schön, wieder hier zu sein,“ stellte er fest und lehnte sich zurück, genoß die Abendsonne auf seinem Gesicht und die Geräusche um ihn herum, die sich so sehr von jenen im castellum unterschieden und ihnen doch so ähnlich waren.
    Nach einer Weile jedoch wurde Esquilina, die bis dahin bemüht war, es Licinus gleich zu tun, unruhig und grabbelte auf seinen Schoß.
    „Na, kleine Victoria,“ sprach er sie bei dem Spitznamen an, den ihr die veteranen der ersten cohors, erste centuria gegeben hatten an. „Was hat Polycrites dir denn beigebracht?“
    Polycrites war ein Grieche, der im nahen Cremona eine Schule leitete und dreimal in der Woche Esquilina im Schreiben und Rechnen unterrichtete. Licinus hatte sich dagegen entschieden einen eigenen Sklaven zu kaufen, das wäre für ein Kind zu teuer geworden.
    „Ganz viel,“ antwortete Esquilina, die ein bisschen stolz auf ihre Leistungen war. „Ich kann jetzt schon weiter rechnen, als ich Finger habe. Schon bis C. Und ich kann schon einige kurze Sätze schreiben. Und wenn der alte Mann aus dem Tempel kommt, dann erzählt er mir Geschichten von den Göttern, die ich mir merken muss.“
    Der Mann aus dem Tempel war dann vermutlich der Aedituus, der regelmäßig mit Battiacus handelte.
    „Gestern hat er mir erzählt, wieso wir Winter haben. Soll ich es dir erzählen?“
    Und Licinus konnte nicht mehr viel tun, als zu nicken, da begann sie schon über Ceres, Persephone und Hades zu reden, gefolgt von einigen weiteren Göttergeschichten. Das ging so lange, bis Battiacus herauskam und Licinus informierte, dass das Bad bereitet sei.

    Sim-Off:

    Spielt noch vor der pestis, habe es schon vor längerer Zeit im Zug geschrieben und nie dran gedacht es online zu stellen


    Licinus war überrascht gewesen von Battiacus und Esquilinas Besuch, aber nichtsdestoweniger sehr erfreut seinen kleinen Schützling und den alten Kämpen wieder zu sehen. Wie Battiacus jedoch darlegte hatte er keine Zeit länger zu bleiben, da er nach Ravenna musste in seiner Funktion als Licinus Verwalter. Das Mädchen dagegen hatte darum gebeten ihn begleiten und im Lager bleiben zu dürfen, kaum dass sie erfahren hatte, dass Mantua auf seiner Reiseroute lag. Licinus war, ob der relativen Ruhe die im Frühjahr herrschte einverstanden gewesen.
    Den folgenden Tag musste Esquilina jedoch alleine verbringen, da Licinus einige unaufschiebbare Dienstpflichten zu absolvieren hatte. Gerne ließ er sie, nach dem Martyrium, das Marei durchlebt hatte, nicht alleine, aber er konnte sie auch schlecht mitnehmen. Daher hatte er ihr auch verboten am Vormittag die habitatio zu verlassen und am Nachmittag, wenn einige seiner Männer dienstfrei hatten, durfte sie auch nicht weiter als auf die Gasse vor der Baracke gehen. Die Soldaten würden nicht zulassen, so beruhigte er sich, dass ihrem inoffiziellen Maskottchen etwas passieren würde. Dennoch dachte er an ihr Wohlbefinden, sooft er seine Gedanken schweifen ließ, weil die Stabssitzung in Themen abdriftete, die außerhalb seines Gebiets lagen.


    Als er dann abends, es war spät geworden, zu seiner habitatio zurück kehrte sah er schon von weitem eine kleine Gestalt mit dem Rücken zu ihm und gemeinsam mit einigen Soldaten am Feuer sitzen und etwas essen.
    Schnell legte er einen Finger an seine Lippen und schlich sich von hinten an sie heran. Ein Grinsen ging über sein Gesicht als die Soldaten anfingen sich besonders laut zu unterhalten. Langsam ging er in die Hocke und griff dann Exquilina um die Taille und riss sie nach oben.


    „Iiiiihhhhh“ kreischte sie laut auf. Der Schrei ging jedoch schnell in ein freudiges Lachen über als Licinus sie umdrehte und sie ihn erkannte. Auch die Männer lachten nun los.
    „Na, meine Kleine?“ fragte er, während er sich in den Schneidersitz vor das Feuer setzte und Esqulina auf den Schoß nahm. „Was hast du heute angestellt?“
    Dabei gestikulierte er einem der Soldaten zu, dass er ihm etwas zu Essen reichen sollte.
    „Ich hab ein Bild gemalt,“ antwortete sie stolz, „die miles beim paridieren.
    Und dann hab ich geschlafen. Und dann bin ich raus gekommen und hab ein Hüpfspiel gespielt. Und dann hab ich mich in die Sonne gesetzt. Und dann hat Spurius Feuer gemacht und ich hab ihm geholfen.“

    „Ja, das hat sie ganz super gemacht, unsere kleine Victoria. Es war viel einfacher als alleine“ flunkerte der angesprochene Soldat vor sich hin und nutzte dabei den Spitznamen, den die Soldaten dem Mädchen nach der Siegesgöttin gegeben hatten.
    Esquilina sah noch stolzer drein und fragte keck:
    „Und du?“


    „Nur langweilige Sachen beredet. Mein Tag war nicht halb so spannend wie deiner,“ stellte er gut gelaunt fest. Und steckte Esquilina noch einen Löffel puls in den Mund.
    Als er wieder auf sah stellte er fest, dass die Soldaten sie beide schweigend ansahen.
    „Ja?!“, fragte er etwas schärfer als beabsichtigt.
    Ein älterer Soldat, der, soweit Licinus wusste, immunes in der Schmiede war, hob zu sprechen an:
    „Herr, mit deiner Erlaubnis wollen wir Esquilina-Victoria etwas schenken. Wir hoffen, du bist damit einverstanden.“
    Mit der Hand gab er einem Soldaten hinter ihm einen Wink und dieser reichte etwas metallisch glitzerndes hervor.
    „Was ist es?“ fragte Licinus und Esquilina warf ihnen mehr als nur einen neugierigen Blick zu.
    Der Soldat antwortete nicht, sondern hob das Metall in die Höhe. Es floss auseinander und Licinus erkannte eine Miniatur lorica hamata. Und der Stoff, worauf sie gelegen hatte, war dann vermutlich eine passende tunica.
    „Damit unser Maskottchen auch wirklich wie eine kleine Victoria aussieht,“ erklärte ein anderer Soldat. „Hergestellt in meiner Freizeit, bezahlt aus den Mitteln der Soldaten,“ so der Schmied, falls der primus pilus da Bedenken haben sollte.
    So was schenkt man normalerweise doch Jungen, war jedoch der erste Gedanke der Licinus kam. Warum? Das wusste er auch nicht. Schweigend und grübelnd sah er zwischen den Soldaten und Esquilina hin und her.
    Ein „na, meinethalben“ löste die Spannung
    „Aber du kannst nicht immer damit herumlaufen, klar?“ sagte er streng zu Esquilina. „Das ist kein normales Spielzeug. Nur wenn ich oder Battiacus es erlauben, klar?!“
    „Ita’st, Marcus!“ antwortete das Mädchen, ganz die Brave in diesem Moment. „Darf ich es jetzt gleich anziehen?“
    „Na, mach schon!“ lachte er „und du hol aus meinem Quartier eine Amphore Wein.“
    „Ein Hoch unserem centurio und unserer kleinen Victoria!“ riefen die Soldaten wie aus einem Mund, während Esquilina mit kindlicher Unbefangenheit schon dabei war, sich ihre tunica über den Kopf zu ziehen und die rote Militärtunica überzustreifen. Der Schmied half ihr dann in das Kettenhemd.
    „Puh, ganz schön schwer“, schnaufte das Mädchen, als sie drinnen war, und fragte hinterher „passt es?“
    „Perfekt!“ antwortete Licinus, auch wenn es eigentlich etwas kurz für eine Infantrierüstung war, aber andernfalls wäre es wohl viel zu schwer gewesen.
    Da kam auch der Soldat zurück, den Licinus Wein holen geschickt hatte, allen wurde eingeschenkt und Licinus als Gastgeber brachte den Trinkspruch aus:
    „Auf Minerva, Mars und Victoria, mögen sie ihre Hand über und halten jetzt und für alle Zeit.“ Er spritzte etwas Wein ins Feuer und hob dann seine catina an die Lippen, die anderen taten es ihm nach.


    Die kleinste taktische Einheit innerhalb der Legion ist die Centuria. Sie hat gewöhnlich eine Sollstärke von 80 Mann, die im Standlager der Legion gemeinsam in einer Baracke untergebracht sind. Die Centuria wird von einem Centurio und seinem Stellvertreter, dem Optio, angeführt.


    Centuria ist nicht nur die Bezeichnung für diese Teileinheit, sie ist auch die Bezeichnung für jene Baracke, in der eine Centurie im Lager untergebracht wird. Es handelt sich dabei um einen lang gestreckten Bau, vor dem ein überdachter Gang verläuft, der durch Säulen von der Lagerstrasse abgetrennt wird.


    Für jedes Contubernium steht geht eine Tür von diesem Gang ab und man betritt eine zweigeteilte Kammer, die Unterkunft einer Zeltgemeinschaft. Der vordere, kleinere Raum dient der Lagerung der Ausrüstung, während der hintere als Schlafraum dient. Allerdings verfügt dieser, gerade mal fünf Schritt breiter und sechs Schritt tiefer, Raum auch über eine Kochstelle, an der die Verpflegung der Milites zubereitet wird.


    Während der Optio über ein Quartier verfügt, welches sich nicht von den Unterkünften der gewöhnlichen Soldaten unterscheidet, hat der Centurio das Privileg einer eigenen, viermal grösseren Unterkunft innerhalb der Baracke, in welcher sich nicht nur seine Privaträume, sondern auch Arbeitsräume für ihn und den Tesserarius, sowie weitere Lagerräume befinden.





    Sim-Off:

    Ich war mir sicher, dass es sowas hier schon geben müsste, scheint aber nicht der Fall zu sein. Wenn ich etwas übersehen habe, dann bitte das hier löschen und das folgende in den richtigen Thread verschieben. Aber ich finde nur die Quartiere der I/II (geschlossen) und der IX/VI.
    Ansonsten werde ich das Sim-Off in einer Woche wieder entfernen.

    Die zurückgefallenen Soldaten bekamen die gesamte Zeit auffordernde und unglaublich motivierende Beleidigungen an den Kopf geworfen, bis es ihnen gelungen war, wieder zu ihren Forderleuten aufzuschließen.
    Und natürlich wurde auch diese Übung ein um das andere mal wiederholt. Irgendwann, es war bereits später nachmittag, ließ der centurio wieder halten und baute sich vor den probati auf:
    "So, ihr faulen Hunde. Eine letzte Aufgabe noch, dann könnt ihr euch wieder entspannen." Das letzte worde warf er gerade zu hin, mit aller Verachtung, zu der er fähig war.
    "Als letztes proben wir den Laufschritt. Also noch mal eine Stufe schneller. Bedauerlicherweise waren die Kerls früher wohl genauso lasch wie ihr und daher geht der Laufschritt ohne Gleichtakt.
    Wenn also jemand den Befehl "cursim" gibt, fallt ihr alle in einen gleichmäßigen Trab. Ihr sollt dass eine Weile durchhalten, also nicht sprinten!
    Dann wollen wir mal"


    "Aequatibus passibus! Peergite!" Und kaum einen Schritt später schnalzte schon der Befehl durch die Luft:
    "Cursim! Cursim!"

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Hier in der Reihe der Menschen, die volle Eimer nach vorne und leere nach hinten reichten, war es völlig egal, ob man Legionskommandant oder Ölhändler oder Bettler war. Es kam darauf an, schnell und möglichst ohne viel zu verschütten die Eimer weiterzugeben. Plötzlich aber war kein namenloser Unbekannter mehr neben ihm in der Reihe, sondern Iulius Licinus, Primus Pilus der Prima und vor allem auch sein Klient. "Salve, Iulius." Doch der Gruß blieb Ursus fast im Halse stecken, was nicht an dem Rauch und der Hitze lag, die immer wieder über sie hinweggeweht wurden und die Gesichter und die Kleidung langsam aber sicher schwärzten. "Dieses Haus? Du meinst, sie haben es niedergebrannt, um...?" Unwillkürlich hielt er in seiner Arbeit inne und starrte zu den licherloh brennenden Ruinen. Sofort wurde er angestoßen und angemault, weiterzumachen, was er sich dann auch beeilte zu tun. "Alle Männer sind in Ordnung?", fragte er sofort nach, denn das war wohl jetzt die wichtigste Frage.


    Brandstiftung war das verabscheuungswürdigste Verbrechen überhaupt. Aber diese Verbrecher hatten ja schon vorher gezeigt, daß ihre Gier keine Grenzen kannte und sie nicht die geringsten Hemmungen hatten, was das Vernichten von Menschenleben anging. "Wir werden sie kriegen, Iulius. Wir müssen sie kriegen." Wie, das war allerdings eine Frage, die er nicht zu beantworten wußte. Diese Kerle waren nicht nur skrupellos, sondern offensichtlich auch mächtig gut informiert und alles andere als dumm.


    "Genau das!" antwortete Licinus düster.
    Auch er konnte nicht anders, als seinem Vorgesetzten möglichst dezent den Eimer hinzuhalten, damit es weiter ging. Zum innehalten war später noch Zeit. Darüber sprach er jedoch weiter:
    "Sind alle über das Dach raus. Einer ist jedoch gestürzt und im Lazarett."
    Licinus wurde grimmiger, als der legatus geradezu beschwörend davon sprach, die Bande zu fassen. Leider waren ihre Kräfte gebunden und außerdem.
    "Ja, das müssen wir. Aber ich fürchte...
    Das hier sieht sehr nach einem Fanal aus. Und im Moment sind unsere Kräfte gebunden."

    Er konnte nicht aussprechen, was er damit implizierte, denn der Gedanke ließ seine Eingeweide sich zu einem kalten Klumpen zusammenziehen und vor Wut, nein vor kaltem Haß schnürte es ihm die Kehle zu. Die Feigheit und Hinterhältigkeit einen Brand zu legen war einfach...

    Während der Verwalter oder was er war sprach, tauchten schon die ersten Bereitschaftssoldaten auf. der centurio griff sich einen davon und ordnete folgendes an, nachdem er sich für die Informationen bedankt hatte:
    "Meldung an praefectus castrorum:
    Es treffen ein drei Wagen Pökelfleisch, fünf Räucherfleisch, sechs eingelegtes Obst und noch sechs mit eingelegtem Gemüse. Alles so frisch, wie man es wünschen kann. Wir brauchen die entsprechenden Lagerverwalter. Und sag ihm, er soll sich drum kümmern, dass der legatus bescheid bekommt.
    Dann kommst du wieder und bringst Placcus hier zur horrea. Du brauchst doch sicherlich eine Quittung, nicht wahr? Die bekommst du dann dort vor Ort.
    Das gibt ein Festmahl. Und ab mit dir!"

    Die Laune des centurios war durchaus gravierend gestiegen, während Placcus geredet hatte.
    Dann wandte er sich wieder an Drusus:
    "Dir und deinen Männern steht, wenn die Karren eingetroffen sind, das Forum und die Thermen zur Verfügung. Und, natürlich, nachdem wir euch durchsucht haben. Vorschrift ist Vorschrift."
    Zuletzt wandte er sich an die Männer, die mittlerweile angetreten waren.
    "Männer, was da kommt ist das donum des ehemaligen tribunus laticlavius. Wir müssen die Wagen und Begleitmannschaften durchsuchen und zu den horreae bringen. Seht zu, dass ihr beim Durchsuchen nix kaputt macht, sonst beschweren sich nachher die Kamderaden.
    Der Mann ersparte sich die Ermahnungen, dass man nichts stehlen sollte. Jeder wusste, dass in Null komma Nichts ihre Kameraden hier wären und das vorgehen beobachten würden. Wer erwischt würde, der hätte schwer zu leiden, das stand im vorhinein fest. Keiner würde so dumm sein.

    "So, tirones. Das war der normale Marschschritt. Das werdet ihr auf dem Übungsmarsch die ganze Zeit durchhalten müssen. Mit vollem Marschgepäck!"
    Dem centurio war anzusehen, wie er sich vorstellte, dass der Haufen vor ihm japsend und keuchend versuchen würde, den Marsch zu absolvieren. Und man sah, dass ihm die Vorstellung gefiel.
    "Aber wir können nicht immer nur so rumschleichen, also werden wir jetzt mal das Tempo anziehen. Eilschritt - pleno gradu. Und ab jetzt werde ich nur noch die -um vorgeben. Mal sehen, wie ihr klar kommt."


    Der centurio platzierte sich auf der dem campus zugewandten Seite des Blockes an tirones und kommandierte:
    Tirones! Aequtibus passibus et pleno gradu! Peeergite"


    -um


    -um


    -um


    [...]
    Wieder wurde an jeder campusecke angehalten und gedreht, dann ging es weiter, bis sie wieder einmal rund waren.

    "Pass gefälligst auf, wo du hintrittst, du Volltrottel!" Mit diesen Worten schoss die Vitis des Trebelliers dem tiro in den Rücken, der den Haltebefehl überhört hatte.
    "Wenn ich consistite sage, dann heißt das consistite, klar?!
    An alle: Das hier ist das eifnachste der Welt, der nächste der einen Fehler macht, hat den Rest der Woche Latrinendienst. Ich hoffe, ihr habt mich verstanden?!"

    Ausnahmsweise blieb dieses Mal genug Zeit um eine Antwort zu geben.


    "Und weiter:


    Ad dextram!


    Aequatibus passibus! Peeergite!


    Lae-


    -vum!


    Lae-


    -vum!


    lae-


    -vum!"


    [...]


    consistite!"


    So ging es die drei anderen Seiten des campus entlang, bis sie wieder auf ihrer Ausgangsposition waren.

    Sim-Off:

    Mag sein, dass ich das mit dem Wurm falsch interpretiert habe, aber sicherheitshalber möchte ich nochmal anmerken, dass ihr in keiner Marschformation steht, sondern im Block von ca. 8x10 Mann. Eben contuberniumsweise hintereinander.

    Die Wachen hatten die Kolonne natürlich entdeckt. Eine entsprechende Meldung war längst an den centurio der Wache gegangen, der seinerseits von einer etwas verdeckten Position das Gespräch überwacht hatte.
    Dann trat er selbst vor und wandte sich an den Führer des Trecks:
    "Salve! Mein Name ist Matinius Nasus. Und du bist?" fragte er recht freundlich nach dem Namen des Gegenübers. Auch wenn man hier sonst für Schläger nicht allzu viel übrig hatte, wenn sie solch gute Gaben brachte, drückten auch die knorrigsten ein Auge zu.
    "Kannst du mir etwas genauer sagen, was ihr geladen habt?" Diese Information wäre schließlich für den praefectus castrorum und seine Lagerverwalter von einem gewissen Wert.


    Nach dem Gespräch mit dem Anführer des Geleitschutzes und als der erste der Ochsenkarren die letzte Steigung vor dem castellum und damit den letzten Punkt des ausweichens erreicht hatte.
    "Bereitschaftscenturia geschlossen antreten lassen!" ging es an die Bläser
    "Zwei Mann den Hang runter und die übrige Kundschaft an die sinistra umleiten, sobald die Wagen durch sind! Zwei weitere direkt die sinistra verstärken." lauteten die Befehle für das contuberium, das die Torwache stellte.