Beiträge von Marcus Iulius Licinus

    Seine provokative Worte hatten Gehör gefunden, ein erster Mann meldete sich, der den Mut aufbrachte, sich den Soldaten zu stellen. Allerdings galt für dieses Individuum, dass es der Mut Bacchus war. Der Mann war angetrunken, seine Motivation kam wohl daher, dass er überlegt hatte, wie viel Wein er von dem Preisgeld noch hätte trinken können, und stellte sich daher nicht sonderlich geschickt an. Er setzte einfach auf Masse und Kraft und stürmte frontal auf einen der Soldaten zu um sich dann verkennend, dass eine mögliche Schwachstelle wohl am ehesten zwischen zwei Mann finden würde, gegen dessen Schild zu werfen.
    Die Soldaten hatten so jedoch mehr als genug Zeit, sich zu wappnen und ihren Stand zu sichern, sodass alles, was unser Held erreichte, ein minimales zurückdrücken des Schildes war. Der miles dahinter drückte nach dem Aufprall aber einfach seinerseits dagegen und schon war alles wieder, als sei nichts gewesen. Nur der Mann selbst sollte am nächsten morgen auf Höhe des umbo einen großen blauen Fleck haben.
    Das Volk lachte und mit ihm Licinus:
    "Nun mein Freund, das war wohl nichts!" und als der Trunkenbold sich daraufhin trollte rief er:
    "Sonst jemand, der sein Glück versuchen will. Nur Mut junge Leute! Zeigt den Damen hier, dass was ihr drauf habt!"

    Keine Berufsausbildung, schade. Handwerker waren immer besonders gern gesehen.
    Dennoch kamen die übrigen Fragen stehenden Fußes hinterher:


    "Wie alt bist du? Probleme mit dem Gesetz, irgendwelche Krankheiten? Erbkrankheiten in der familia? Regelmäßiger Kontakt zu lupae? Jemals eines römischen Bürgers unwürdige Arbeiten verrichtet?"
    All dies diente im Endeffekt nur der Vorbereitung der medizinischen Musterung und eigentlich rechnete der Offizier auch damit, dass mindestens ein Drittel der Bewerber an dieser Stelle log. Vor allem den jüngeren waren lupabesuche häufig zu peinlich, da war er sich sicher.

    Nun, war ja auch geplant gewesen, dass sie heute sozusagen Altbestände bernichteten.
    "Üben im Zuge weiterer Übungsmärsche und des Belagerungsdrills würde vielleicht Sinn machen, wobei ich hoffe, dass wir es schaffen in den meisten Fällen auf anderes Füllmaterial zurückgreifen zu können.
    Grundausbildung bin ich dagegen, geht doch deutlich über die Grundlagen hinaus."

    Gab Licinus in knappen Worten seine Meinung kund, der Schlafmangel der letzten Nächte machte sich langsam bemerkbar, er wurde etwas maulfaul.

    "Gladius, pugio, pilae, scutum, soweit richtig. Aber was stellst du dir unter einem Aultellus vor?" Licinus hatte diesen Begriff bisher noch nciht gehört, wollte aber zur Sicherheit nicht ausschließen, dass es sich um irgendeine Zivilbezeichnung für ein militärisches Objekt handelte, aber auch als solche war ihm der Begriff noch nie untergekommen.
    "Du hast richtigerweise das scutum als Waffe aufgeführt? Warum?"


    Manius Iulius Potitus


    "NEIN!!!" fuhr Potitus schneidend dazwischen.
    "Du bist hier um Verantwortung zu lernen und nicht um so weiter zu machen wie bisher!" Langsam reichte es ihm wirklich. Nicht mal ankommen konnte man, ohne das diese leidige Feierei, ach was Besauferei, aufkam.
    "Schlaf, ja, das brauchst du jetzt! Sehen wir zu, dass wir unsere Zimmer beziehen und dann kannst du schlafen!"
    Potitus Miene war anzusehen, dass es heirüber jetzt keien Diskussion mehr geben würde.
    "Und morgen wirst du mir zur Hand gehen!" fügte er hinzu, dabei übersehend, dass er für den morgigen Tag noch gar nicht wusste, wobei genau er ihm zur Hand gehen sollte.


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    Manius Iulius Potitus


    "Ich glaube, dass es schon Nerva war, aber sicher bin ich mir da auch nicht." es war halt doch schon lange her. Er hatte das Gefühl zu lange. "Es tut gut wieder mal in Rom zu sein."
    Und dann kam die Überraschung: Locusta lebte UND kochte noch?! Damit hatte er wirklich nicht mehr gerechnet.
    "Wirklich? Das freut mich. Das freut mich wirklich. Kannst du dafür sorgen, dass es möglichst bald ihr Hühnchen in Senfsoße gibt? Oder nein, vergiss es, ich gehe selbst runter." Zumindest, wenn er die Küche noch fand, aber da würde ihn der Duft schon hinführen.
    "Es tut mir Leid, wenn ich unser wiedersehen schon so schnell beenden muss, aber du siehst, dass der junge Kerl mir gleich aus den Latschen kippt. Und ich muss nach so einer langen Reise schleunigst in die Termen, sonst schmerzen morgen wieder die alten Knochen."
    Da waren sie die Unbilden des Alters, aber diese hier konnte man wenigstens mit heißem Wasser und einem guten Masseur bekämpfen.
    "Weißt du was? Komm doch mit, wenn deine Pflichten es erlauben. Ich lad dich auf die alten Zeiten ein. Nur dem jungen müssen wir vorher sein Zimmer zeigen."


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    Zitat

    Original von Manius Tiberius Lupus
    ...


    Licinus genehmigte sich noch einen Schluck auf die trockene Kehle. So viel hatte er schon lange nicht mehr geredet.
    "Welcher kleine Junge hat nicht mal "Römer und Barbar" mit seinen Freunden gespielt?" fragte zurück.
    "Aber das eigentliche Heer war immer weit von unserem kleinen Landgut entfernt. Zumindest als Kind hatte ich also eine eher verschwomme Vorstellung von den legiones. Als Jugendlicher wurde es dann genauer. Ich begann viel zu lesen, Archimedes und Tacitus zum Beispiel. So bekam ich ein klareres Bild und das Interesse wuchs, jedoch war es letztlich der Wunsch meines Vaters, mich bei der legio zu melden. Vielleicht sollte ich sagen, dass er vor mir meine Möglichkeiten hier erkannt hatte?
    Warum ich es so weit geschafft habe?"

    Das war eine ganz andere Frage, auf die Licinus keien definitive Antwort geben wollte.
    "Zum einen natürlich Zuverlässigkeit, wenn man eine Aufgabe bekommt muss man sie sowohl rasch als auch ordentlich erfüllen. Immer wieder Ideen präsentieren, aber auf keinen Fall unausgegorene. Und das Glück, Vorgesetzte zu haben, die mich unterstützten." Licinus sinnierte einen Moment weiter:
    "Ja, ich denke, dass dies entscheidende Zutaten sind.
    Und zu meiner Zukunft, nun, wie jeder centurio hoffe ich, dass ich eines Tages zum praefectus ernannt werde, aber ich bin noch recht jung, noch keine 15 Jahre bei den Adlern, also wird dies wohl noch eine ganze Weile auf sich warten lassen."

    "Salve!" grüßte der Offzier zurück.
    "Ja, bist du. Dein Wohnort? Der Name deines Vaters? Berufsausbildung? Kannst du lesen und schreiben?"
    Das übliche Verhör wurde mittlerweile noch schneller durchgeführt, als das eh schon üblich war. Es ging wieder aufwärts. Endlich.

    Seit der Rekrutierungsreise des primus pilus rannten sie ihm hier geradezu die Tür. Nun das war übertrieben, aber es standen definitiv mehr Leute vor der Tür als in den Monaten zuvor. Endlich wieder was zu tun.
    Beschwingt rief der Offizier zur Tür:
    "Immer nur herein!"


    Manius Iulius Potitus


    Grade wollte Manius zu einer ungnädigen Antwort ansetzen, als der Mindier den Raum betrat. "Mehr mindestens zwanzig." antwortete er stattdessen zögerlich. Erst die nachfolgende Eröffnung, auf die er in Gegenward seines Sohnes gut und gerne hätte verzichten können, erklärte ihm wer das war.
    "Faustus Mindius?! Bist du das?" fragte er ungläubig.
    "Ja, lange ist es her. Sehr lange. Und es war kein Dauerzustand, wie bei manchen anderen Menschen hier."
    er hoffte, dass sein Tonfall klar machte, dass er das Thema beendet sehen wollte.
    "Meine Geschäfte gehen gut, danke. Es hat etwas Mut und Witz gebraucht neue Quellen aufzutreiben, aber es geht.
    Und wie geht es dir hier? Dieser 'vielversprechende' junge Mann ist übrigens mein Sohn. Leider bekommt er es nicht auf die Reihe, wann und wo man feiern sollte und wann und wo nicht!"
    fügte er mürrisch an.


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    Zitat

    Original von Iulia Corona
    ...


    "Ich werde vorbeikommen, sowie es mein Dienst zulässt." versprach er nochmals und erhob sich dann, um Corona zu verabschieden.
    Dann gab er ihr noch einen letzten Tipp:
    "Ja, die gibt es. Aber nicht am Hauptmarkt.
    Schick ihn zu der kleinen Taberna in der Seitenstraße neben dem Merkurtempel. Die ist sauber und nicht überteuert. Zumindest nicht, wenn du dem Wirt sagst, dass er die Rechnung an mich schicken soll.
    Keine Widerrede, ich lade dich ein."

    sagte er schmunzelt, es freute ihn zu sehr mal wieder jemanden gesehen zu haben, auch wenn sie einige Missverständnisse gehabt hatten.


    Manius Iulius Potitus


    "Dann hätte es ja auch keinen Unterschied gemacht, wenn eine Stunde früher ins Bett gegangen wärest!" verstetzte Potitus zischend. "Und jetzt sei still und halt dich gefälligst einigermaßen gerade!"
    Die Tür ging auf und der alte Iulier sah sich einem Hühnen von Mann gegenüber, noch bevor er weitersprechen konnte. Ihr Götter sprach der Mann laut, wie sich das wohl in Titus Ohren anhörte?
    "Salve Ianitor. Ich bin Manius Iulius Potitus, ein Mitglied der Familie. Ich bin derzeit geschäftlich in Rom und hatte gehofft, dass in der städtischen Casa noch Platz für mich und meinen Sohn wäre." dabei machte er eine leichte Bewegung nach hinten.
    Zwar hatte er auch einen Brief vorausgeschickt, als sie in die Nähe Roms gekommen waren, aber man konnte ja nie genau wissen.


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    Manius Iulius Potitus


    Manius Iulius Potitus, seines Zeichens Besitzer von verschiedenen Handelsschiffen, war nach Rom gekommen um einige, hoffentlich profitable Geschäfte anzubahnen.
    Neben diversen Dingen ohne die man sowieso nicht auskam, hatte der alte Mann auch seinenSohn mitgebracht.
    Zwischen den beiden tobte schon seit einigen Jahren ein leiser Kampf, da der junge nach Meinung des alten nur Unsinn im Kopf hatte und nicht zu viel taugte. Er hoffte, dass es ihm auf dieser Geschäftsreise gelingen würde, endlich dafür zu sorgen, dass Flavus etwas Vernunft annahm und anfing sich für das Geschäft zu interessieren. Es war der letzte in einer Reihe von vielen Versuchen, die allesamt nichts gefruchtet hatten, wie er frustriert feststellte, als er den Türklopfer betätigte. Wenn auch dies zu nichts führte, dann...


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    "Werde dafür sorgen, dass es den centurio erreicht!" bestätigte der signifer und übernahm den Zettel. Nachdem der Soldat gegangen war warf er selbst einen Blick darauf und laß aufgrund fehlender Geheimhaltungskennzeichnung den Befehl, der anschließend seinen Platz mitten auf dem Schreitisch des primus pilus fand. Kurz darauf verließ auch der signifer die habitatio.


    Als Licinus dann aus den termae zurück kam fand er einen Zettel auf seinem Schreibtisch vor, der gesiegelt, also augenscheinlich offizieller Natur war. Dabei hatte er doch eigentlich seiner Nichte nach Germania schreiben wollen. Seufzend griff er danach und setzte sich auf seinen Stuhl.


    Einen vollständigen Stärkebericht? Wegen eines Befehles aus ROm? Hier schrillten die Alarmglocken eines jeden Berufssoldaten auf. Wenn die Tage noch eine Inventarerfassung reinkam, dann konnte das nur eines heißen: Verlegung. Andererseits war in den Stabssitzungen noch nicht mal ein entsprechendes Gerücht aufgekommen. Wozu also eine exakte Personalerfassung. Wiederum seufzend machte Licinus sich daran seinen Schreibtisch leer zu räumen und kramte die Abstellungs- und Krankheitslisten hervor.


    Aus diesen, die nach jedem Morgenappell aktualisiert wurden, setzte er nach und nach folgendes zusammen:

    LEG I COH I CEN I
    Mannstärkebericht



    erstellt ANTE DIEM VI KAL OCT DCCCLX A.U.C. (26.9.2010/107 n.Chr.)
    Marcus Iulius Licinus
    primus pilus LEG I
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    Anschließend griff er sich zwei Soldaten, die das Pech hatten gerade vor den Baracken herumzulaufen und trug ihnen auf, die tabulae zum cornicularius des tribunus Artorius zu bringen

    "Salve!" grüßte einer der Soldaten, die Licinus geschickt hatte, den cornicularius, der dem tribunus als Sekretär zugeordnet war. "Wir sollen hier etwas abgeben. Vom primus pilus." Erklärte er und streckte dem Mann die Wachstafeln entgegen.


    LEG I COH I CEN I
    Mannstärkebericht



    erstellt ANTE DIEM VI KAL OCT DCCCLX A.U.C. (26.9.2010/107 n.Chr.)
    Marcus Iulius Licinus
    primus pilus LEG I
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    Sim-Off:

    Nur damit keine Missverständnisse entstehen:
    ich habe unseren probatus nicht vergessen, aber formal gehört er nicht zur ersten centuria, daher taucht er hier nicht auf

    "Einverstanden!" sagte Licinus. Dann setzte er sich in eine etwas bequemere Sitzhaltung und begann seine Lebensgeschichte zu erzählen, nur dadurch unterbrochen, dass er dann und wann einen Schluck posca zu sich nahm, damit seine Kehle nicht austrocknete.


    So ähnlich liefen dann auch die weiteren Sitzungen, bis Licinus einige Tage später mit den Worten schloss:
    "Und somit wären wir am heutigen Tage angekommen.
    Ich nehme an, dass noch einige Fragen offen geblieben sind, oder irre ich mich?"

    Zitat

    Original von Manius Tiberius Lupus
    ...


    "Jeden Nachmittag eine Stunde, das sollte unterzubekommen sein."
    blieb noch die Zeit, was ließ sich da einteilen. Die Mittagspause? Nein, besser nicht. Eher noch, ja, das war es vermutlich.
    "Was hältst du von der letzten Stunde jedes Tages?" Da dürften dann auch eventuelle Stabssitzungen rum sein. Und die Soldaten mit Essen und Materialpflege beschäftigt. Seinen Schreibkram würde er wohl etwas nach hinten verschieben müssen.
    "Und heute direkt?"