Beiträge von Marcus Iulius Licinus

    An
    Centurio Marcus Iulius Licinus
    Centuria IV Cohors IX
    Legio Prima Traiana Pia Fidelis
    Mantua



    Salve mein Freund!


    Wie läuft es denn so in Mantua? Ich habe gehört ihr baut fleissig jede Menge Strassen. Das klingt wunderbar, nach frischer Luft und einsamer Natur... Du weißt ja wie sehr ich Rom liebe, aber manchmal kann einem diese Stadt wirklich auf den Geist gehen. Egal wie viel wir hier auf den Strassen herumpatrouillieren, egal wie viele Übeltäter wir verhaften, die Leute lassen sich davon beim Stehlen, Rauben und Morden höchstens marginal irritieren. Und die Nähe zur Familie ist auch ein zweischneidiges Schwert. Meine liebe Schwester hat es sich felsenfest in ihren Dickkopf gesetzt, irgend so einen Kerl zu heiraten, der sie kein bisschen verdient hat, und meine liebe Tante hat beschlossen, dass sie mich unbedingt verheiraten muss, und meine andere liebe Tante wacht sogar aus Hispania mit Argusaugen darüber, dass ich mich auch ja anständig benehme. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich nach einem ruhigen, abgeschiedenen Legionskastell irgendwo im Grünen sehne!

    Aber zu etwas anderem: ich besitze ein Gehöft bei Cremona, etwa eine Centuria Land, mit ein paar Weinbergen und Obstwiesen. Leider ist der Verwalter ziemlich schlampig, und da es so weit von Rom entfernt liegt, kann ich ihm kaum auf die Finger sehen, also hab ich so gut wie nichts von dem Land. Es wäre großartig, wenn Du da hin und wieder mal vorbeischauen und ein bisschen nach dem Rechten sehen könntest, du hast es ja nicht so wahnsinnig weit. Deine Mühe soll natürlich nicht umsonst sein, also kurz, ich habe dir das Land überschrieben, und ich lasse in dieser Hinsicht auch nicht mit mir diskutieren.
    Mach es gut und lass von Dir hören!


    Vale,
    Faustus Decimus Serapio


    Einer der Soldaten aus der Poststube klopfte an die Tür und reichte Licinus wortlos einen Brief - Privileg der centurionen nicht selbst laufen zu müssen - eigentlich wollte Licinus diesen auch schon auf den "Bearbeiten"-Stapel verbannen, als er gerade noch rechtzeitig den Absender laß. Serapio! Und schon landete der Brief direkt neben dem Wachbericht den er gerade am schreiben war und mit einigen schnellen Kommentaren zu einem betrunkenen und bestraften Soldaten beendete.


    Dann legte er ihn beiseite udn fing an zu lesen.
    Der Anfang laß sich gut und es waren die kleinen Geschichten, die die Freunde so austauschten, wenn sie sich mal schrieben. Die Tanten waren Licinus mittlerweile gut bekannt und entlockten ihm immer wieder ein schmunzeln. Niemals sollten Serapios Männer erfahren, was da so vor sich ging, dachte er immer.
    Im zweiten Teil des Briefs klappte Licinus Mundlade allerdings erstmal auf. Er sollte dem Verwalter Beine machen. Na super, dachte er, er hatte ja so viel Ahnung vom Landbau und allem was dazu gehörte. Dazu war das Grundstück wohl auch noch einen strammen Tagesritt entfernt. Oh Serapio, was tust du mir da an, schoss es ihm durch den Kopf.
    Dann laß er weiter. Und musste den Abschnitt nochmal lesen. Und ein drittes Mal. Dann ging er erstmal an den Schrank hinter sich und genehmigte sich einen großen Becher Wein.
    "Dieser verdammte Hund!" knurrte er und drehte sich wieder zu seinem Schreibtisch. "Was soll ich mit einem verdammten Grundstück, das ich noch dazu fast nie besuchen kann?!" Dann sah er auf dem Boden eine zweite Schriftrolle liegen, die zuvor noch nicht da lag. Was war denn das nun wieder. Im Hochheben schon erkannte Licinus, dass es sich um eine urkunde handelte, die Besitzurkunde des Grundstückes. Sie musste zuvor unbemerkt zu Boden gefallen sein. Es schien Serapio also wirklich sehr ernst.
    Dennoch Licinus fühlte sich überrumpelt.
    Nach einer weiteren Pause griff er zu Papyrus und Feder und Tinte.


    An
    Centurio Faustus Decimus Serapio
    Centuria I Cohors IV
    Cohortes Urbanae
    Roma



    Nur, was sollte er genau schreiben. Licinus lehnte sich zurück und sann nach.

    Der tribunus gab selbst das Abmarschsignal, so dass Licinus nur selbst in den Trott mit einfallen musste.
    Einerseits war er froh wieder ins Lager zu kommen, andererseits war dort wieder der Alltag. Berichte, Wachen (gut, die gab es hier auch) und all der übliche Kleinkram. So gesehen tat ein Arbeitseinsatz auch gut, selbst wenn er körperlich anstrengender war.
    So marschierte der centurio halb wehmütig halb freudig in das Lager zurück.

    "Auf jeden Fall mal etwas neues." bestätigte Licinus, der nichts davon wusste, dass dergleichen schon für seinen ersten AÜbungsmarsch geplant war, der dann aber bekannterweise abgebrochen worden war.
    "Ich nehme an, du möchtest die übrigen centurionen selbst informieren?
    Abmarschbereitschaft nach dem Frühstück?"
    *


    Sim-Off:

    * da wir schon ein Frühstück am laufen haben wäre alles andere ungünstig ;)

    Sim-Off:

    Das is ne habitatio, nicht das praetorium, hier hat's keine Wache ;)


    "Nu, dann jeh doch rinn!" meinte Battiacus, der grade aus der habitatio gekommen war und warf dem Soldaten vor ihm nen Blick zu, der seehhr zweifelnd war. Sicherlich nen neuer.
    Drinnen hatte Licinus derweil mitbekommen, dass jemand zu ihm wollte und rief kurz:
    "Herrein!" dann legte er seine Unterlagen beiseite und guckte, wer durch die Türe kam

    "Bei wem die Stoffhülle reißt hat selbstverständlich den Kampf sofort zu verlassen." ergänzte Licinus die Ausführungen seines Vorgesetzten.


    "Ich würde sogar sagen der jeder Treffer macht kampfunfähig. Das ist einfacher zu kontrollieren. Ich nehme an, die centurionen fungieren als Schiedsrichter?" fragte er nach, oder wollte sich sein Vorgesetzter nur auf die Soldaten verlassen? Das erschien ihm allerdings sehr vertrauensvoll.

    "Aaaaaad agmen fooormate!" brüllte Licinus in besten centurionentonfall und begab sich an der Seite der sich formierenden Soldaten vorbei an die Spitze des Zuges.


    Nun hieß es wieder warte, bis alle formiert waren und der tribunus den entsprechenden Befehl gab. Die typische Arbeit eines Soldaten eben. Warten. In der Zeit ließ Licinus die vergangenen Tage nochmal Revue passieren. Alles in allem war er doch Recht zufrieden mit sich uns seiner Truppe.

    Verdammt, wieso hatte er nicht daran gedacht?! Natürlich brauchten sie noch capsarii und am besten ein paar milites medici obendrein.


    "Jawohl Herr. Entschuldige!" meinte Licinus entsprechend zerknirscht. Er war ja bald nervöser als vor Edessa, verdammt noch eins!


    "Im haus selbst werden wir keine Verstärkung brauchen, denke ich. Nicht, wenn der eques und die Karren sich beeilen, es ist ohnehin eng genug." sprudelte es aus ihm heraus. "Wir wissen ja auch nicht, was der eventuell Rest gefunden hat. Und die Verletzten müssen ohnehin schnellstmöglich ins Lager."


    Schnell da raus? Anscheinend war seine formalige Darstellung nciht eindeutig genug gewesen. Aber zuerst mal:
    "Du! Du! Und du! Schafft Latten Balken und was ihr sonst bekommen könnt bei und zimmert mir eine Leiter nach oben zusammen.
    Alles andere Eimer und ähnliches beschaffen um den Keller auszuschöpfen so gut es geht! Beeilt euch!"

    Dann wandte er sich wieder an den tribunus:
    "Das war der einfache Teil, aber der verkeilte Schutt im Keller, das wird ein Problem. Und beim Abschöpfen müssen wir auch vorsichtig sein, nicht, dass uns alles zusammenkracht."*


    ~~~


    Mit einem unterdrückten Fluch auf den Lippen watete Licinus die ersten Stufen hinab. Wo blieben nur diese verdammten Wasserträger?!
    Langsam schob er die Füße vor um nicht über im Wasser liegende Balken zu fallen. "Hört ihr mich? Wo seit ihr?"


    "Hi .. Hier." hörte er eine leise Stimme. Offensichtlich ein kleines Mädchen. "Aha. Bald sind wir bei euch" schwindelte er, in seinen Ohren nicht sehr überzeugend, da die Angabe "hier" natürlich alles andere als eine hilfreiche war. "Wirklich?" kam auch promt die Frage zurück, auf die Licinus aber nicht groß einging, sondern zurückfragte:
    "Ja. - Wie heißt du denn, meine kleine?"


    Sim-Off:

    "Ja, ich weiß, Klischeedramatik :D

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Nächstens mal hieß hoffentlich umgehen. Ursus nahm aber an, daß es so gemeint war und ließ dies erst einmal auf sich beruhen. "Nun, eine Eroberung halte ich doch für spannender, als einfach nur ein paar Steine auf einen Wall zu werfen. Allerdings sollten wir noch festlegen, in welchen Bereichen die Belagerungsgeräte zum Einsatz kommen. Denn ich möchte nicht gerne sehen, daß die Equetes bei der ganzen Aktion draufgehen. Ich würde vorschlagen, den Angriff auf die südliche Hälfte des Lagers zu beschränken, damit die Männer eine Rückzugsmöglichkeit haben. Es ist eine Übung und kein Mordkommando. Sobald das Lager eingenommen wurde und die Reiter abgezogen sind, machen wir das Lager dann den Erdboden gleich. Ich erhoffe mir davon, daß die Männer ein Gefühl dafür bekommen, wo die Schwachpunkte sind. Und vielleicht auch erkennen, wo ihre Schanzarbeiten, die sie gestern geleistet haben, wirklich wirksam sind und wo sie sich vielleicht auch dabei mehr Mühe geben sollten."



    "Spannender wird es so auf jeden Fall, Herr.
    Also, ich habe das richtig verstanden? Eroberung gegen die Reiter, Rückzug, Artilleriebeschuss?
    Dann brauchen wir Regeln für den Waffeneinsatz bei der Eroberung. Ich meine, wir können kaum die scharfen Waffen verwenden und Holzschwerter ahben wir keine dabei. Sollen sich die Männer nur mit den scuta bekämpfen?"
    Oder sollten sie etwas improvisieren, was später als Ersatzschwerter dienen könnte. Unwillkürlich begann Licinus mit der Grüblerei, während sein Vorgesetzter sprach.


    Was den Test der Verschanzungen anging war Licinus skeptisch, die waren aus unzulänglichem Material gebaut worden, also war das Testergebnis bestenfalls ungenau. Aber er sagte nichts, da ihn die Idee sehr begeisterte.

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    An nächsten Morgen wurden sie wie immer vom Wecksignal des Cornicen geweckt. Ein Grund außer seiner Unmusikalität das er diese Aufgabe nicht hätte machen wollen war das man vor anderen aufstehen mußte um das Wecksignal zu blasen. Was ja noch früheres aufstehen beinhalte und das währe nichts für ihn gewesen. So stand er ausnahmsweise mal relativ gut ausgeschlafen auf.



    Nach seinem Gespräch mit dem tribunus tauchte Licinus bei seinen Männern auf und brüllte:
    "centuria quarta! convenite!"


    "Männer, ich muss sagen, ich bin überhaupt nicht begeistert von eurer Leistung heute Nacht. Mehr als ein ganzes contubernium tot, weil ihr eure verdammten Schilde nicht hochnehmen könnt! Wenn ihr euch auf dem Rest des Übungsmarsches genauso verhaltet, dann habt ihr den Rest des Jahres Latrinendienst, ist das klar?!
    Also, da Tode nichts zu Essen brauchen bekommen alle, die gestern gestorben sind für den Rest des Marsches Gerste statt Weizen.
    Ansonsten erwarte ich von allen, dass sie zusehen, dass ihr in den nächsten Tagen die Scharte wieder auswetzt!"
    "Wegtreten!"

    Davon, dass er sich die Namen gemerkt hatte, auch für spätere Zeiten gingen hoffentlich ohnehin alle aus.


    Nach dem allgemeinen Anschiss griff sich Licinus noch Antoninus aus der Masse der Soldaten heraus und sprach ein Lob aus:
    "Miles Iulius! Gut reagiert gestern Nacht! Ich werde mir das merken, Soldat!" dann gab er dem jungen Mann noch einen Klaps auf die Schulter und drehte sich ab um endlich an sein Essen heranzukommen, bevor es weiter ging.

    "Jawohl Herr, ich werde mich nächtes mal darum kümmern." lenkte Licinus ein. Welche andere Wahl hatte er auch.


    "Ja, es kann nie schaden, wenn die Männer mit gelegentlichen Überraschungen wachgehalten werden." stimmte Licinus zu. Sicherlich, er wäre noch begeisterter gewesen, wenn seine centuria besser abgeschnitten hätte.


    "Oh, doch eine Eroberung? Ich dachte, wir wollten eine Artierllerieübung machen, aber eine Eroberung erscheint mir auch sinnvoll. Die armen Reiter :)" hakte Licinus ob der kurzfristigen Planänderung nach
    "Oder möchtest du das Lager erst einnehmen und dann verschießen lassen?"

    Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    "Centurio. Nimm einige Männer und suche das Haus ab. Schafft zuerst die Verletzten in Sicherheit."


    Licinus quittierte das Kopfschütteln des tribunus indem er den Kopf senkte. Er hatte verstanden. Schon während des laufes hierher hatte er sich etwas umgesehen, so dass er nun den Befehl bestätigte und sich wiederholte.


    Mit der Entschlossenheit eines Mannes der schon viele Tote gesehen hatte und peitschender Stimme gab er seine Befehle, wobei er auf die jeweils gemeinten Männer zeigte:
    "Zwei Mann den Leichnam beiseite schaffen.
    Zweites contubernium, alles absuchen, guckt ob ihr Holzbalken zum Hebeln und Stützen findet, egal was.
    Drei Mann mit mir! Der Rest bereithalten."

    Mit dem letzten Wort drehte er sich um und hielt zielstrebig auf das Haus zu, wissend, dass ihm die drei Männer folgten.
    Je näher sie dem Haus kamen, desto vorsichtiger wurden die Schritte der Soldaten. Drinnen angekommen offenbarte sich ihnen ein Schlachtfeld. Ein Teil des Daches war heruntergekracht und hatte die Holztreppen eingerissen, sie ragte gerade noch bis auf den Absatz des ersten Stockwerkes. Dort kamen sie vorläufig nicht hoch, stellte Licinus fest.
    Misstrauisch bearbeitete Licinus das verbliebene Stück Treppe mit seiner vitis, bevor er befand, dass es stabil genug sei und näherte sich der darunter liegenden Tür... Und trat beinahe ins Leere. Er konnte noch erkennen, dass hinter dieser Tür wohl mal eine weitere Treppe in einen Teil Keller führte, aber der hier liegende Teil des Hauses war komplett eingstürzt. Und dennoch, Licinus horchte genauer, waren da etwa?
    Licinus packte den Mann hinter ihm:
    "Hörst du das auch?!"
    "Jawohl Herr, das, das klingt wie ein Wimmern. Wie ein Mensch."
    "Einer?" Licinus hatte schreckliche Zweifel. Das klang für ihn nach mehr als einem Menschen.
    "Komm!" rief er zu dem Mann hinter ihm
    Kaum erreichte er die Tür donnerte er in die Richtung, wo seine restlichen Männer standen:
    "Sofort einen Melder in die castra! Wir brauchen zwei Wagen zum Transport von Verwundeten!"
    Zwei würden doch hoffentlich reichen?
    Als er den tribunus erreichte machte er eine schnelle Meldung:
    "Herr, im Keller des Hauses sind Menschen verschüttet, wie es in den oberen Stockwerken aussieht kann ich nicht sagen, die Treppe ist eingerissen. Wir müssen uns aber auf jeden Fall beeilen."


    Als er von dem tribunus wieder entlassen worden war lief er ins Haus zurück und näherte sich wieder der ehemaligen Kellertür.
    Täuschte er sich, oder war das Wimmern leiser geworden. Mit aller Stimme die er hatte brüllte er hinunter:
    "Hört ihr mich?! Wir sind von der legio, wir holen euch da raus!" Vorsichtig trat er weiter herunter um das abgerutschte Haus näher zu betrachten

    Licinus sah seinen Vorgesetzten mehr als nur verdutzt an, eigentlich schon richtig entgeistert.


    "Entschuldige Herr, daran hat wohl keiner gedacht." sagte Licinus
    "Vermutlich dachten alle, du oder dein Sklave hatten die Alarmsignale gehört." Ein insubordinatives "dazu sind sie ja da" konnte er sich gerade noch verkneifen.


    "Die Männer haben so gut gehorcht wie man es nach einigen Monaten Lagerleben erwarten kann. Nur die Speersalve stellte ein Problem dar. Ich muss gestehen, dass es auch meine eigene centuria hart erwischt hat." fügte er zerknirscht hinzu.


    "An einigen Stellen hätten die Rindviecher zudem die Palisade beinahe eingedrückt, aber das stand in Anbetracht des verwendeten Materials ja auch zu erwarten."

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    [...]
    Draußen war durchaus schon etwas Betrieb. Ursus schlenderte langsam durch das Lager. Vielleicht würde er ja auf Centurio Iulius treffen, um zu hören, wie die Nacht abgelaufen war.


    Schön war der Plan etwas zu essen, doch wahr werden sollte er nicht, denn während Licinus die via praetoria entlangstapfte kam ihm der Aurelier entgegen. Pflichtgemäß salutierte Licinus:
    "Salve tribunus! Ich hoffe, du fandest gestern Nacht noch etwas Schlaf?" wünschte Licinus ehrlich, denn er wusste, dass Männer, die weniger abgehärtet waren nach der Aufregung wie am Vortage manchmal nicht wieder einschlafen konnten. Davon, dass der tribunus gar nicht aufgewesen war konnte er ja nichts wissen.

    Prompt kam ein capsarius der für diesen Abschnitt zuständig war angelaufen und besah sich den Mann, dann lud er ihn halb auf seine Schultern und humpelte mit ihm in Richtung Sammelplatz davon.


    ~~~


    An anderer Stelle grübelte der Obercenturio der cohors darüber nach, wie er weiter vorgehen sollte, da der tribunus sich wohl mit der Rolle des Beobachter begnügte.
    Nachdem er die Alarmierung noch eine Weile aufrecht gehalten hatte, jedoch nichts weiter passierte schickte er die Männer zurück in die Zelte, jedoch ließ er eine verdoppelte Mannzahl auf den Wällen bleiben.


    ~~~


    Am nächsten Morgen:
    Die ganze Nacht war nichts mehr passiert und Licinus, der die Frühwache als Wachcenturio geführt hatte ließ zum wecken blaßen und machte sich dann auf zu seiner Zeltreihe um selbst einen Happen zu Essen. Anschließend würde er noch eine überraschung für die Männer übrig haben, dachte er grimmig.

    Die letzten Tage waren ereignislos verlaufen.
    Die Soldaten hatten mit den schweren dolabrae die Decken der alten Straße aufgerissen und den Unterbau abgetragen.
    Anschließend hatten sie den Graben, der nun vor ihnen lag mit Holzkonstruktionen stabilisiert, einen neuen Unterbau aufgeschüttet und zu guter Letzt eine leicht zu den Sieten abschüssige Fahrbahn konstruiert. Nun sah die Straße wieder aus wieder so viele andere in Italia und die Arbeiten waren abgeschlossen.
    Wie jeden morgen in der letzten Zeit rief früh morgens das cornu zum sammeln und als alle Soldaten (Wachen ausgenommen) versammelt waren rief Licinus:
    "Guten Morgen Männer!"


    Nach der Erwiederung fuhr er dann mit dem Tagesbefehl fort


    "Wie ihr euch gestern abend sicherlich schon gedacht habt sind wir fertig mit den Bauarbeiten und können in das Stammlager nach Mantua zurückkehren."
    Licinus war sich sicher, dass sich die Leute freuten, dass der Arbeitsdienst vorüber war und sie wieder in die gemütlicheren Betten der castra stativa zurückkehren konnten. So ließ er ihnen einen Moment ihre Freude kundzutun.
    "Demzufolge lautet der heutige Tagesbefehl:
    Lager abbrechen und Abmarsch vorbereiten! Marschbereitschaft in zwei horae!"


    Dann guckte er, ob der tribunus noch das Wort ergreifen wollte.